Profilbild von RDooDoo

RDooDoo

Lesejury Profi
offline

RDooDoo ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit RDooDoo über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2017

So cool!

GötterFunke 1. Liebe mich nicht
0

Ich bin hin und hergerissen. Auf der einen Seite würde ich euch das Buch am Liebsten unter >Absolute Lieblinge< ablegen, auf der anderen Seite würde ich alle Charaktere mal an den Schultern durchschütteln.

Es ...

Ich bin hin und hergerissen. Auf der einen Seite würde ich euch das Buch am Liebsten unter >Absolute Lieblinge< ablegen, auf der anderen Seite würde ich alle Charaktere mal an den Schultern durchschütteln.

Es geht um Jess, die mit ihrer besten Freundin Robyn in ein Sommercamp in den Rockys fährt. Dort trifft sie Cayden, der eine göttliche Wette mit Zeus am Laufen hat.

Mir hat das Setting und die Idee unfassbar gut gefallen. Obwohl die griechischen Götter schon so oft thematisiert wurden, haben sie in diesem Buch ihren eigenen Charme und generell wird die göttliche „Welt“ schön dargestellt.
Teilweise ging es mir mit den Erklärungen über die Götter zu schnell, aber auf den letzten Seiten gibt es noch einmal ein Glossar.
Die Handlung gefällt mich auch sehr gut, die Geschichte von Jess ist teilweise so mitziehend, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Spätestens als der Antagonist auftaucht wird es noch einmal richtig spannend.

Der Schreibstil der Autorin ist auch sehr angenehm zu lesen. Es gab innerhalb des Buches Momente der Spannung, Momente zum Lachen, Momente zum Cayden-Erwürgen und Momente des Schocks.

Leider hat mir eines nicht zugesagt: Die Charaktere. Egal, ob Jess oder Cayden. So richtig warm konnte ich nicht mit ihnen werden. Jess ist eigentlich ein recht starker Charakter, aber sobald sie auch nur an Cayden denkt (!) wird sie zu einem schwachen, weinerlichen Mädchen, das ihm die ganze Zeit hinterher rennt. Und das nervt total.
Mit Cayden konnte ich auch nicht wirklich warm werden. Dafür ist er viiiiel zu undurchsichtig geblieben. Leider, denn ich hätte wirklich gerne mehr von ihm erfahren.
Die restlichen Charaktere bleiben recht blass und sind leider sehr stereotypisch. Die arrogante beste Freundin, der heiße beste Freund, das Muttersöhnchen, die neue, coole beste Freundin .. Na ja.
Die anderen Götter, die noch vorkommen, sind dafür sehr schön ausgearbeitet und meine liebsten Charaktere. Allen voran Hermes.

Insgesamt hat mir das Buch trotz der eher blasseren Charaktere gut gefallen und ich habe es sehr gerne gelesen. Ich hoffe inständig, dass die Charaktere sich im zweiten Band bessern, denn meine Neugierde ist geweckt ;)

Veröffentlicht am 22.02.2017

Schön!

Nichts wünsche ich mir mehr
0

Als Katha die Diagnose Alopezie stürzt für sie die Welt zusammen. Wie soll sie nur ohne Haare weiterhin von ihren Mitschülern respektiert werden – geschweige denn einen Freund finden?

Eine toughe Protagonistin? ...

Als Katha die Diagnose Alopezie stürzt für sie die Welt zusammen. Wie soll sie nur ohne Haare weiterhin von ihren Mitschülern respektiert werden – geschweige denn einen Freund finden?

Eine toughe Protagonistin? Check.

Eine Geschichte, die dich sowohl entsetzt sowie zum Lachen bringt? Check.

Eine gut recherchierte Krankheit, die nicht verherrlicht wird? Check.

Ein angenehmer Schreibstil? Check.

Klar, anfangs hatte ich ein paar Startschwierigkeit. Besonders am Beginn des Buches fiel es mir etwas schwerer mich auf Katha einzulassen, da es häufige Zweitwechsel gab. Das legte sich mit der Zeit und so konnte ich ganz entspannt Kathas Geschichte folgen, die gleichzeitig schön wie schlimm ist.

Sehr feinfühlig geht Lena Hach auf die Ängste Kathas ein und schafft es uns diese sehr authentisch zu vermitteln. Nach den ersten Kapiteln ist Katha ein durch und durch greifbarer Charakter, den man gerne an die Hand nehmen und trösten würde.

Jedoch ist das Buch sehr auf Katha fixiert und die Nebenfiguren bleiben deshalb teilweise doch sehr blass.

Besonders Jasper, der Love Interest, bleibt am Anfang doch sehr uneindeutig. Bis zum Ende ist sein Motiv, warum er sich anfangs an Katha anheftet, doch sehr uneindeutig. Aber ich kann euch versprechen: Jasper ist genial :) Er hat mich mehr als einmal zum Lachen gebracht.

Auch andere Charaktere wie etwa Henri und Tiffy waren einfach super und haben das Gesamtbild eines schönen Jugendbuches vervollständigt.

Die Handlung geht recht flott voran, zieht sich nicht, hält sich auch nicht mit unwichtigen Details auf. Normalerweise bin ich kein Fan von solchen kurzen „Abschnitten“, da ich das Gefühl habe, dass einfach die Charakterentwicklung o.Ä. zu kurz kommt, aber dies war hier keineswegs der Fall.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend. Auch die Jugendsprache hat recht gut gepasst und war nicht so erzwungen, wie bei manch anderen Büchern ;)

Insgesamt ist >Nichts wünsche ich mir mehr< ein schönes Jugendbuch über die erste Liebe, eine außergewöhnliche Krankheit und Selbstakzeptanz.

Veröffentlicht am 04.02.2017

Viel mehr als erwartet!

Diabolic (1). Vom Zorn geküsst
0

Diabolic ist so viel mehr, als man nach dem Klappentext erwarten würde. Es ist eine Geschichte über den Sinn des eigenen Lebens, die eigene Menschlichkeit, das Lechzen nach Macht und den damit verbundenen ...

Diabolic ist so viel mehr, als man nach dem Klappentext erwarten würde. Es ist eine Geschichte über den Sinn des eigenen Lebens, die eigene Menschlichkeit, das Lechzen nach Macht und den damit verbundenen Intrigen, sowie dem Konflikt von Religion und Wissenschaft.

Trotz eines eher holprigen Anfangs findet sich der Leser schnell in Nemesis Welt ein. Die Autorin erschafft wortgewaltige Bilder und eine ganze Welt, von der ich gerne sehr viel mehr lesen würde.
Natürlich dauert es seine Zeit, bis man die ganze Welt in sich verstanden hat und da es einige Worte gibt, die es eben in unserer Welt nicht gibt, war es teilweise ein wenig verwirrend. Dies legt sich aber nach der Zeit des Einlesens.

Nemesis ist die Protagonistin des Buches und kein Mensch. Sie ist eine Diabolic, mehr Raubtier, als Mensch, genetisch zu übernatürlicher Stärke verändert. Als Protagonistin hat sich unheimlich gut funktioniert, ihre Handlungen und Gedankengänge waren nachvollziehbar – obwohl sie sich in manchen Momenten nicht menschlich verhalten hat.
Mein Lieblingscharakter ist dennoch Tyrus, der wahnsinnige Thronerbe am kaiserlichen Hof. Da ich nicht spoilern will, sage ich zu ihm nur, dass er selbst noch am Ende undurchschaubar bleibt.

Der Spannungsbogen kann eigentlich die ganze Zeit aufrecht erhalten werden. Gerade gegen Ende konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und trotz der Dicke des Buches war ich viel zu schnell durch. Dies wird vor Allem noch durch den ansprechenden und wie bereits erwähnten wortgewaltigen Schreibstil von S.J. Kincaid unterstützt.

Leider wurde es mir gegen Ende zwischen Tyrus und Nemesis etwas zu stereotypisch Jugendbuchartig. Da ich immer noch nicht nicht spoilern will, formuliere ich es mal so, dass wieder einmal ein Hin-und-Her entsteht, dass ich persönlich in jedem zweiten Buch genau so lese.

Aufgrund dieser Sache und dem Ende, das viel zu abrupt und zu schnell von dannen gegangen ist muss ich leider einen Stern anziehen. Gerade gegen Ende habe ich noch einmal irgendetwas Schockierendes erwartet, das mich komplett von den Socken haut, aber es war mir leider viel zu trivial und abgehakt.

Dennoch kann ich dieses Buch all denen empfehlen, die auf der Suche nach einer fantastischen und außergewöhnlichen Geschichte sind.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Spannung konnte nicht aufrecht erhalten werden!

Viking Warriors, Band 1: Der Speer der Götter
0

Viking Warriors

Durch den nordischen Gott Loki wird Viggo in die Welt der Wikinger katapultiert und soll hier seine leiblichen Eltern finden. Doch angekommen werden ihm drei Aufgaben gestellt, die er ...

Viking Warriors

Durch den nordischen Gott Loki wird Viggo in die Welt der Wikinger katapultiert und soll hier seine leiblichen Eltern finden. Doch angekommen werden ihm drei Aufgaben gestellt, die er lösen muss. Unter Anderem muss er den legendären Speer des Göttervaters Odin finden ..

Zuerst ein großes Lob an den Autor: Die Welt der Wikinger wurde fantastisch dargestellt. Es sind die kleinen Details, die das Buch so authentisch wirken lassen und den Leser in die Welt der Wikinger entführen. Da ist es egal, ob wir uns auf Schiff inmitten eines wilden Sturmes oder doch auf Festland befinden – das Buch überzeugt in diesem Punkt definitiv.

Auch die „Wikingersprache“ wird aufgeführt und in einem Glossar am Ende des Buches zusammen gefasst. Außerdem kann der Leser noch im Buchdeckel die Route von Viggos Reise mitverfolgen und kann so immer mitverfolgen, wo sich Viggo gerade aufhält.

Der Autor greift die nordische Mythologie auf mit Loki und Co auf und webt auch die Sagen mit die Geschichte ein. Anfangs war man doch von der Informationsfülle fast ein wenig überwältigt, aber dadurch, dass z.B. Lokis Vergangenheit immer wieder auch im Text thematisiert wird, bleiben einem die Sagen im Gedächtnis.

Trotz dieser nordischen Götter, die in Bücher nicht sonderlich oft thematisiert werden, hatte zumindest ich als Leser direkt Tom Hiddleston in seiner Rolle als Loki in den Thor-Filmen im Kopf. Natürlich war die Befürchtung da, dass Loki daher als eigene und an das Buch angepasste Figur nicht wirklich funktioniert, aber das hat sich im Sand verlaufen. Loki ist sogar einer meiner liebsten Charaktere geworden.

Der Schreibstil ist frisch, schnell – teilweise fast zu schnell – und angenehm zu lesen. Mehr erwarte ich von einem Jugendbuch auch nicht. Die Geschichte rund um Viggo nimmt rasend schnell an Fahrt an und bleibt eigentlich die ganze Zeit auch in diesem Tempo.

So ist das Buch in sechs Lieder unterteilt, die noch einmal einen klaren Schnitt zwischen den einzelnen Handlungsorten darstellen.

Das Buch hat mich wirklich gutterhalten und auch die Charaktere, wenn sie auch die meiste Zeit recht flach geblieben sind, haben mich überzeugen können. Besonders gefreut habe ich mich, als ich über Leif Eriksson lesen durfte.

Die Jugendsprache hat mir leider gar nicht zugesagt. Es mag sein, dass sie gesprochen tatsächlich so verwendet wird, aber geschrieben funktioniert sie einfach nicht und wirkt viel zu erzwungen.

Leider konnte das Buch die Spannung gegen Ende einfach nicht mehr aufrecht erhalten. Viggo war doch sehr passiv, brauchte sehr lange um Dinge zu realisieren, die der Leser schon verstanden hat und man hatte teilweise einfach das Gefühl festzustecken. Das liegt vermutlich vor Allem daran, dass die Geschichte ordentlich an Tempo verloren hat.

Auch das „Finale“, das uns auf Band 2 einstimmen sollte, konnte nicht überzeugen.



Das Buch begeistert den jungen Leser mit seiner Atmosphäre und Authentizität. Es ist schnell gelesen und in sich stimmig. Doch aufgrund des letzten Teils, der mich einfach nicht mehr begeistert konnte, gibt es nur 3,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 15.01.2017

Schöner Roman mit einigen Schwächen

Das Leben ist ein zotteliges Ungetüm
0

Klappentext: „Die Frau, mit der ich zusammen lebe, ist fantastisch. Nicht nur, dass sie umwerfend aussieht, sie ist auch noch selbstbewusst, humorvoll, tolerant und tierlieb. Der Altersunterschied? Ließ ...

Klappentext: „Die Frau, mit der ich zusammen lebe, ist fantastisch. Nicht nur, dass sie umwerfend aussieht, sie ist auch noch selbstbewusst, humorvoll, tolerant und tierlieb. Der Altersunterschied? Ließ sich nicht vermeiden, es handelt sich um meine Tochter.“ Weil er pleite ist, zieht Türsteher Stefan Fischer mit seinem cleveren Hund Amok zu seiner Tochter Carla. Dank einer Verwechslung ergattert er kurz darauf den Top-Job als Creative Director einer angesagten Werbeagentur, doch mit dem Dienstporsche kommen die Probleme. 1. Stefan hat nicht die geringste Ahnung von Werbung. 2. Seine Tochter darf auf keinen Fall erfahren, dass ihr Vater sich als Hochstapler betätigt. 3. Carla hütet selbst ein Geheimnis. Dann setzt ein Todesfall eine folgenschwere Kettenreaktion in Gang: Die Vater-Tochter-Hund-WG gerät in heftige Turbulenzen ...

Meine Meinung: Ich habe mich sehr schnell in das Buch eingefunden und mich mit den Charakteren anfreunden können, obwohl sie bis zuletzt doch sehr einfach und ohne Tiefgang geblieben sind. Die Geschichte kommt glücklicherweise schnell in Fahrt und auch die Verwechslung, die dazu führt, dass Stefan letztlich in der Werbeagentur landet ist nachvollziehbar und klar. Immer wieder werden Einschübe von anderen Personen eingefügt, die die Geschichte voran bringen und einige Sachen logischer erscheinen lassen. Der Schreibstil ist gut, flüssig zu lesen und das ein oder andere Mal musste ich doch schmunzeln.
Die Situationen in der Werbeagentur sind gut ausgeführt, sodass man sich vorstellen kann, dass sie so hätten tatsächlich passieren können. Gegen Ende ging aber irgendwie der rote Faden verloren. Erst verhält sich der Charakter nicht ganz entsprechend seines Charakters (Spoiler: So nimmt Stefan Drogen, dann sind alle Probleme mit einem Schlag gelöst) und die Problematik des Buches verläuft sich ein wenig.
Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl, dass ich keine Grundproblematik mehr vor mir hatte und mich fragen musste auf was der Autor heraus will. Dennoch überrascht Wilke mit einem Ende, dass in sich schlüssig und nicht so vorhersehbar ist, wie man es anfangs vermutet.

Fazit: Ein kurzweiliger und lockerer Roman für die letzten schönen Sommertage mit kleineren Schwächen.