Janes Healey eröffnet mit ihrem Debütroman einen geheimnisvollen Ort: Lockwood Manor, ein Jahrhunderte altes Herrenhaus mit unzähligen Zimmern, verwinkelten Ecken, herrlichen Ländereien und einer mysteriösen ...
Janes Healey eröffnet mit ihrem Debütroman einen geheimnisvollen Ort: Lockwood Manor, ein Jahrhunderte altes Herrenhaus mit unzähligen Zimmern, verwinkelten Ecken, herrlichen Ländereien und einer mysteriösen Vergangenheit. Als Direktorin der Säugetiersammlung des naturhistorischen Museums in London ist Hetty für die Evakuierung nach Lockwood Manor verantwortlich, um die kostbaren Exponate in Sicherheit zu bringen. Voller Dankbarkeit und Vorfreude für diese einmalige Gelegenheit, aufgrund einer überraschenden Beförderung, die dem Ausbruch des Krieges geschuldet ist, versucht Hetty alles, um ihre geliebten Tierpräparate zu schützen. Dabei ist die Säugetiersammlung auf Lockwood Manor nicht annähernd so sicher, wie gehofft. Die abwechselnde Erzählweise zwischen Hetty und der Tochter des Hausherren entblättert behutsam die aufkommenden Ungereimtheiten, die sich immer weiter zuspitzen.
„Die stummen Wächter von Lockwood Manor“ ist ein Roman über die Rolle der Frau und die familiäre und gesellschaftliche Unterdrückung, der vereinzelt Einblicke in das Leben des Zweiten Weltkrieg bietet, aber vor allem von gleichgeschlechtlicher Liebe, Unabhängigkeit und familiären Verhältnissen erzählt - gepaart mit subtilem Grusel und wachsender Unsicherheit, zoologischem Hintergrundwissen und menschlichen Abgründen.
Ein Roman, der es schafft, klassische Themen atmosphärisch, sensibel und unterhaltsam zu behandeln; bei dem man nie genau weiß, ob die ungewöhnlichen Vorkommnisse übernatürlicher Natur sind. Leider lässt der Verlauf der Geschichte keine starke Charakterentwicklung zu und verspielt somit einen Teil seines Potentials.
Anlässlich ihres 93. Geburtstags erzählt Madame Nanon, in diesem Roman, von ihrer Vergangenheit, als sie im Jahr 1979 als 52-jährige Witwe mit ihren vier Töchtern in einem elsässischen Dorf lebte, und ...
Anlässlich ihres 93. Geburtstags erzählt Madame Nanon, in diesem Roman, von ihrer Vergangenheit, als sie im Jahr 1979 als 52-jährige Witwe mit ihren vier Töchtern in einem elsässischen Dorf lebte, und sich in ihren Nachbarn verliebte, der, durch seine Großzügigkeit, maßgeblich dazu beitrug, dass die Dorfbewohner einen Aufschwung der Liebe erlebten.
Zwar geht es in diesem Buch vordergründig um das schönste Gefühl der Welt, aber es ist vielmehr als nur eine romantische Liebesgeschichte. Es ist eine Geschichte, in der Geheimnisse der Vergangenheit gelüftet werden, Trauer über schmerzlich vermisste Menschen verarbeitet wird, eine Familie zusammenhält und historische Ereignisse eine Rolle spielen. Die vielseitigen Protagonisten machen die Geschichte dabei erst so richtig interessant, weil diese sich im gesamten Buch weiterentwickeln und über sich hinauswachsen. Madame Nanon erzählt so lebhaft und amüsant, nimmt sich Zeit, für all die liebenswürdigen Details ihrer Erinnerung, ihre Dankbarkeit und ihr gutes Herz. Dabei bedient sie sich einer leicht dahin fließenden Erzählweise, was das Buch zu einer gelungenen Geschichte abrundet.
Ein wunderbares Debüt für alle, die Liebesromane mögen. Es wird auch schon mal etwas mystisch und kitschig, aber vor allem: witzig, traurig, spannend, einfallsreich und sehr lecker. Ja, richtig gelesen: Madame Nanon und ihre Tochter Chloè zaubern in der Küche einige Köstlichkeiten aus dem Elsass, dessen Rezepte sich auf den letzten Seiten des Buches befinden.
Wer sich übrigens lieber vorlesen lässt, dem sei das Hörbuch sehr empfohlen. Regine Vergeen ließt so authentisch und gefühlvoll, dass man den Eindruck bekommt, Madame Nanon höchstpersönlich hätte ihrer Geschichte Leben eingehaucht.
Die drei Jugendlichen Anaya, Seth und Petra verbindet ein gemeinsames Schicksal - von dem sie erst nach dem starken Regenfall erfahren, als ihre Allergiesymptome allmählich verschwinden. Gleichzeitig ist ...
Die drei Jugendlichen Anaya, Seth und Petra verbindet ein gemeinsames Schicksal - von dem sie erst nach dem starken Regenfall erfahren, als ihre Allergiesymptome allmählich verschwinden. Gleichzeitig ist ihr altes Leben, wie sie es kannten, nun schlagartig vorbei, als sich nach dem Regen rasant wachsendes schwarzes Gras überall auf der Welt ausbreitet und alles ins Chaos stürzt.
Die Story lässt kaum eine Verschnaufpause und stellt die Protagonisten vor zahlreiche Herausforderungen. Rasant und packend erlebt der Leser hautnah wie alles aus dem Ruder läuft. Die Geschichte ist zwar nicht übermäßig unheimlich, überrascht aber mit gruseligen Details, die einem schon mal die Haare zu Berge stehen lassen. Besonders hervorzuheben ist, dass die Charakterentwicklung gut ausbalanciert ist. Ohne die Protagonisten zu ausführlich darzustellen, ist es Kenneth Oppel gelungen, dass man mit ihnen mitfiebert. Der erste Teil der Trilogie verspricht eine spannende Fortsetzung, denn es sind einige Fragen unbeantwortet geblieben, aber das Ende ist so stimmig, dass man das Warten auf den zweiten Band noch aushalten kann.
Für alle, die spannende Endzeit-Stimmung Romane mögen, mit rasanter Handlung und einem Schuss Gefühl.
Wenn man sich noch nie weitreichend mit der Ayurvedische Küche beschäftigt hat, dann ist Divya Alter’s „Ayurvedische Wohlfühlküche“ ein gut geeigneter Einstieg in das Thema.
Mit über 100 Rezepten hat ...
Wenn man sich noch nie weitreichend mit der Ayurvedische Küche beschäftigt hat, dann ist Divya Alter’s „Ayurvedische Wohlfühlküche“ ein gut geeigneter Einstieg in das Thema.
Mit über 100 Rezepten hat sie ein prall gefülltes Kochbuch vorgelegt, indem sie Anfänger mit vielen Informationen an die Hand nimmt.
Sehr praktisch finde ich die vielen theoretischen Hintergründe, wobei mir bei manch kühner Behauptung der belegte Wahrheitsgehalt gefehlt hat, z.B. die heilenden Eigenschaften diverser Rezeptvorstellungen: Spargel schützt vor Röntgenstrahlen (dafür gibt es keine wissenschaftlichen Belege! Dies überhaupt aufzuführen, finde ich höchst fragwürdig). Im ersten Teil werden die drei Typen näher beschrieben - wobei eine persönliche Zuordnung schwierig ist und sich auch von Zeit zu Zeit ändern kann.
Besonders gefallen hat mir die Einteilung der Rezepte in Frühling und Frühsommer, Sommer und Frühherbst, sowie Spätherbst und Winter, da ich gern saisonal koche. Und die Tatsache, dass die Autorin zu der ethischen „Milchfrage“ Stellung bezieht und zumindest auf Tierwohl und ökologische Aspekte eingeht, war mir wichtig.
Mir haben allerdings die „Verbote“ nicht gefallen. Ich kann mehr damit anfangen, wenn auf das eigene Körpergefühl vertraut und nicht dogmatisch die eigenen Ernährung angepriesen wird. Was für die Autorin gut funktioniert, muss für mich noch lange nicht so sein. Außerdem ist es schwierig einige Zutaten zu bekommen und öfter sind diese auch etwas kostspielig. Die Rezepte, die ich bereits ausprobiert habe, waren lecker und ich kann Divya Alter nur zustimmen, dass die Gewürze und Kräuter dabei sehr entscheidend sind.
Fazit:
Divya Alter verbreitet mit Leidenschaft, was ihr gut tut und das ist prima - sie hat schon vielen Menschen damit geholfen. Das Buch ist liebevoll gestaltet und bietet viele Informationen und Inspirationen. Ein interessanter Ernährungsansatz, der vor allem für Neugierige geeignet ist, die sich dem Einfluss von Ernährung auf ihren Körper bewusst sind und mit Unverträglichkeiten zu kämpfen haben. Einfach ausprobieren und aufgeschlossen bleiben - es gibt keinen perfekten Weg auf der Ernährungsreise!
„Miracle Mindset“ ist das nachfolgende Sachbuch vom „Miracle Morning“- Bestsellerautor Hal Elrod, und ist 2020 in deutscher Übersetzung im Irisiana Verlag erschienen.
Dieses Sachbuch ist eine praktische ...
„Miracle Mindset“ ist das nachfolgende Sachbuch vom „Miracle Morning“- Bestsellerautor Hal Elrod, und ist 2020 in deutscher Übersetzung im Irisiana Verlag erschienen.
Dieses Sachbuch ist eine praktische Anleitung darüber: wie man „vom Wünschen zum Erschaffen gelangt.“ Miracle-Experten - so nennt Hal die Menschen, die bereits durch die Formel ihren Wunschtraum leben - zu werden, ist der Zweck dieses Buches. Nach den ersten Seiten dürfte sich jeder Leser ein bisschen angesprochen fühlen. Ich habe damals sein erstes Buch „Miracle Morning“ gelesen, und konnte einige Ideen in meine Routinen einbauen. Genau wie Hal es in der Einführung schreibt, empfand auch ich den Ablauf der Morgenrituale nicht als ergebnisorientiert, sondern nur als Mittel zum Zweck; denn ohne passendes Mindset, wird man zum „Selbstoptimierungs-Junkie“. Demnach kann ich mit dem neuen Buch von Hal Elrod einiges anfangen, weil seine gewissenhafte Herangehensweise auch meine skeptischen Zweifel nicht außer Acht lässt. Schließlich weiß er genau, was es heißt, sich einem neuen Bewusstseinshorizont zu öffnen, und die gewohnten Pfade zu verlassen. Er erzählt nicht nur seine inspirierende Erfolgsgeschichte, sondern auch die vieler anderer Menschen; als gesammelte Beweise dafür, dass „die Wunderformel für jeden und in jeder beliebigen Situation funktioniert.“
Im ersten Kapitel wird die Wunderformel vorgestellt, und es wird „zunächst definiert, was greif- und sichtbare Wunder sind, bevor geklärt wird, wie sich diese Art von Wundern zeigt…“ In den folgenden Kapiteln geht es dann um die Entdeckung der Wunderformel, innere Einschränkungen und eine Idee, wie man „emotional unbesiegbar wird“: Die Fünf-Minuten-Regel.
Irrationale Ängste und übertriebenes Anspruchsdenken als selbst auferlegte Einschränkungen sind mittlerweile ausreichend bewiesen, genauso wie die Tatsache, dass man emotionalen Schmerz selbst erzeugt, wenn man sich unangenehmen Gefühlen widersetzt, aber die Fünf-Minuten-Regel und das dazugehörige Mantra ist mal eine neue Herangehensweise, die zwar viel Übung erfordert, aber eine Methode ist, die wirklich jeder zumindest mal ausprobieren kann.
Generell erfindet Hal Elrod das Rad nicht neu, oder wartet mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen auf - vielmehr handelt es sich um eine Vielzahl von Denkanstößen, in denen er auf jahrelange Erfahrungen zurückgreift, und an persönlichen Beispielen, und Beispielen anderer Personen zeigt, was er beobachtet hat. Wie aus „Miracle Morning“ gewohnt, tut er dies mit klaren, einprägsamen Worten und es macht Spaß, mit dem Buch zu arbeiten. Wie bei allen Sachbüchern gilt: jeder passt die neuen Erkenntnisse der individuellen Persönlichkeit an - was ich hier aber besonders wichtig finde, um nicht wieder in die Selbstoptimierung abzurutschen -, das ist zwar auch ein Anliegen des Autors, wie er im Vorwort betont, wird aber, meiner Meinung nach, zu oberflächlich behandelt. Im weiteren Verlauf des Buches geht es dann darum, wie man negative Gedankenmuster durch positive ausgleicht, die Zusammensetzung der Wunderformel (Glaube+Einsatz) und konkrete Ansätze, „wie man dieses Wissen in die Tat umsetzt.“
Die Wunderformel ist zwar einfach erklärt, aber schwieriger anzuwenden - sonst würde es ja jeder tun. Dabei müssen wir nämlich entgegen der eigenen erlernten Ängste, Zweifel und angeborenen Instinkte arbeiten und den Prozess kontinuierlich wiederholen.
Dieses Buch kann für Leute, die in ihrem „menschlichen Dilemma“ voller Angst und Unzufriedenheit feststecken, und sich fragen, ob das jetzt schon alles war, ein echter Augenöffner sein. Prinzipiell sind das, was für Hal die Miracle-Experten sind, für die meisten einfach: erfolgreiche Menschen. Aber der Autor setzt das Konzept Stück für Stück zusammen, arbeitet gezielt mit vielen Wiederholungen, geht dabei auch immer wieder auf den inneren Skeptiker ein, und richtet seinen Fokus auf den Erfolg der Wunderformel.
Was mir nicht gefallen hat: Hal bezeichnet unverdiente Faulheit als schädlich, während ein bisschen Faulenzen, nach getaner Arbeit, völlig okay für ihn ist. Ich verstehe zwar, wie das gemeint ist, sehe dieses Anspruchsdenken allerdings auch kritisch. Diese Aussage hat den bitteren Beigeschmack von Selbstoptimierung, von der Hal sich, zu Beginn des Buches, distanziert. Dabei hat Nichtstun auch positive Auswirkungen auf unser Mindset, und man ist genauso ein wertvoller „Miracle-Experte“, wenn man auch mal weniger als 100 Prozent gibt, und ganz im Sinne der Selbstführsorge handelt. Auch der Autor scheint so daran gewöhnt zu sein, zu funktionieren, dass allein der Gedanke an Faulheit ihm falsch vorkommt. Aber wann wird man dann je „genug“ geleistet haben?
Zusammenfassend kann man sagen: Hal Elrod ermutigt dazu, an die eigenen Fähigkeiten und Entscheidungen zu glauben. Niemand kann sagen, ob es dann wirklich so kommt, denn das Leben ist unberechenbar, aber der Umstand, sich dieses Vertrauen zuzugestehen, führt zu Eigenverantwortung und weitreichenden Veränderungen im Leben. Die Wunderformel besteht aus diesem unerschütterlichem Vertrauen und vielen unermüdlichen kleinen Schritten, jeden Tag.