Profilbild von Krueckels

Krueckels

Lesejury Star
offline

Krueckels ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Krueckels über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2020

Familiendrama im geteilten Deutschland

Margos Töchter
0

Empfehlenswerter zeitgeschichtlicher Roman, der auch ohne die erste Folge ("Ab heute heiße ich Margo") gut verständlich ist.

Jana hat eine Anfrage gestellt zu Stasi-Unterlagen ihrer Adoptivmutter Leonie. ...

Empfehlenswerter zeitgeschichtlicher Roman, der auch ohne die erste Folge ("Ab heute heiße ich Margo") gut verständlich ist.

Jana hat eine Anfrage gestellt zu Stasi-Unterlagen ihrer Adoptivmutter Leonie. Jahre später erhält sie die Antwort, dass es eine Akte gibt.
Lässt sich dadurch der Unfalltod von Leonie klären? Gibt es Hinweise auf ihre leibliche Mutter?
In Rückblicken erfahren wir von Kindheit und Jugend der Außenseiterin Leonie, erleben die wilden 60er, den Terror der RAF in den 70ern und die Angst vor einer Atomkatastrophe in den 80ern.
Parallel wird die Geschichte von Clara erzählt. Sie ist eine vorbildliche Genossin in der DDR. Auch hier wird in Rückblicken erzählt und es gibt tiefe Einblicke in die Vorstellungen hinter dem eisernen Vorhang.

Vieles in diesem Buch dreht sich um die Ängste der Menschen im westlichen Teil Deutschlands. Dieses Zitat könnte man auch auf die heutige Situation anwenden:
"Schau dir das Leben der Menschen vor zweihundert, dreihundert Jahren an, Leo, geh zurück ins Mittelalter, dann findest du die meisten Ängste übertrieben. Der Rod war den Menschen in der Vergangenheit viel näher als uns. Heutige Lebensmittelskandale sind harmlos im Vergleich zu dem, was weiland die Bäcker in ihr Brot getan haben. Und die Metzger in die Wurst. Denk an Seuchen. Oder Naturkatastrophen. An solche Dinge sind wir gar nicht mehr gewöhnt."




  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2020

Zum Lachen und Weinen

Pandatage
0

Mit feiner Ironie, britischem Humor und skurilen Hauptpersonen erzählt James Gould-Brown in "Pandatage" von Danny, dessen Leben nach dem Unfalltod seiner Frau Liz vollkommen aus den Fugen geraten ...

Mit feiner Ironie, britischem Humor und skurilen Hauptpersonen erzählt James Gould-Brown in "Pandatage" von Danny, dessen Leben nach dem Unfalltod seiner Frau Liz vollkommen aus den Fugen geraten ist.
Danny hat Schulden und verliert dann auch noch seinen Job als ungelernter Bauarbeiter. Die Suche nach einer neuen Verdienstmöglichkeit gestaltet sich schwierig und ein Vermieter, der vor Gewalt nicht zurückschreckt, setzt ihn unter Druck. Darüber hinaus spricht sein Sohn Will seit dem Unfall, den er miterlebt und schwer verletzt überstanden hat, mit niemandem mehr. Das führt natürlich zu Problemen in der Schule.

Diese Geschichte könnte aufgrund der Tragik den Leser deprimieren, aber die überzeichneten Figuren und die ausgefallenen Ideen bringen einen immer wieder zum Schmunzeln.

Leseempfehlung für alle, die "das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder "Ziemlich beste Freunde" mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.02.2020

Italienische Kunstgeschichte zum Anfassen

Raffael - Das Lächeln der Madonna
0

In farbenprächtiger Weise entführt uns der Autor in die Blütezeit der italienischen Renaissance zu Raffael, Leonardo da Vinci und Michelangelo. Die Künstler werden von ihrer menschlichen Seite ...

In farbenprächtiger Weise entführt uns der Autor in die Blütezeit der italienischen Renaissance zu Raffael, Leonardo da Vinci und Michelangelo. Die Künstler werden von ihrer menschlichen Seite beschrieben, aber auch die unruhigen politischen Zeiten und Intrigen im Vatikan werden schonungslos dargestellt.

Am Anfang fand ich die Anzahl der vorgestellten Personen etwas verwirrend, zumal einige von ihnen für den Fortgang der Geschichte nicht mehr entscheidend waren.
Zum Ende hin wird das Buch aber immer besser, so dass ich doch 4 von 5 Sternen vergebe.

Das Buch verlockt immer wieder dazu, sich die geschilderten Kunstwerke anzusehen, da man ja jetzt ihren Entstehungsprozess miterlebt hat. Aber auch für Kunstkenner enthält der Roman sicher noch eine Reihe neuer Informationen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.02.2020

Historisches Familiendrama in England

Die Frauen von Richmond Castle
0

Der historische Roman versetzt uns in den Londoner Stadtteil Richmond in den 1920er Jahren. Er verknüpft mehrere Handlungsstränge: Ishbel Camberwell aus wohlhabenden Haus feiert ihren 21. Geburtstag und ...

Der historische Roman versetzt uns in den Londoner Stadtteil Richmond in den 1920er Jahren. Er verknüpft mehrere Handlungsstränge: Ishbel Camberwell aus wohlhabenden Haus feiert ihren 21. Geburtstag und ihr etwas angetrunkener Vater verspricht ihre Hand demjenigen, der ihr die schönsten Liebesbriefe schreibt - was die nach Selbständigkeit strebende junge Autorin entsetzt; Delphine flieht vor ihrem gewalttätigen Ehemann und landet zufällig in Richmond, wo sie wohlwollende Aufnahme bei Familie Camberwell findet; Midge Camberwell ist sich der Liebe ihres beliebten Ehemanns nicht sicher und leidet unbemerkt darunter.
Im Verlauf des Romans werden weitere Geheimnisse der Familie aufgedeckt.

Der Roman ist durch eingestreute Briefe und den Wechsel zwischen den betrachteten Personen sehr abwechslungsreich.

Ich empfehle den Roman vor allem allen Downtown-Abbey-Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.02.2020

Berliner Kunstwelt in den 1930er Jahren

Die Galerie am Potsdamer Platz
0

Das Cover ist künstlerisch und hochwertig, zumal die geometrische Form zur Hervorhebung der einzelnen Teile und Kapitel im Buch weiter genutzt wird.

Geschildert wird Berlin in den 1930er Jahren. ...

Das Cover ist künstlerisch und hochwertig, zumal die geometrische Form zur Hervorhebung der einzelnen Teile und Kapitel im Buch weiter genutzt wird.

Geschildert wird Berlin in den 1930er Jahren. Alice nimmt nach dem Tod ihrer Mutter Kontakt zu deren Familie auf, die sie bisher nicht kennengelernt hatte. Nach und nach erfährt sie Details, wie und warum es zur Trennung gekommen ist. Zu ihren beiden Onkeln baut sie schnell Vertrauen auf, doch ihre Großmutter zeigt sich eiskalt.
All dies spielt sich vor dem Hintergrund des Erstarkens der nationalsozialistischen Partei in den mondänen Künstlerkreisen der Zeit ab. Die Schilderungen des pulsierenden Großstadtlebens sind sehr authentisch.

Gegen Ende nimmt die Erzählung an Dramatik zu, wird meiner Meinung nach aber etwas holprig und übertrieben. Am Ende bleibt vieles offen, was vielleicht damit zusammenhängt, dass die Autorin eine Trilogie plant und es noch Folgebände geben wird.

Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere