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Veröffentlicht am 19.05.2020

Packender Thriller um einen Personenschützer im verzweifelten Kampf um seine große Liebe

Der Bodyguard
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Mit diesem Buch legt die Autorin Sonja Rüther einen packenden und actionreichen Thriller vor, in dessen Zentrum die Liebe zwischen einem Bodyguard und seinem Schützling steht. Dabei gelingt es der Autorin ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Sonja Rüther einen packenden und actionreichen Thriller vor, in dessen Zentrum die Liebe zwischen einem Bodyguard und seinem Schützling steht. Dabei gelingt es der Autorin auf überzeugende Art und Weise, dem eigentlich altbekannten Thema noch ein paar neue Facetten abzugewinnen.

Der Personenschützer Maik stößt neu zum Team hinzu, das für die Sicherheit des schwerreichen Industriellen Peter van Holland und seiner Familie zuständig ist. Seine erste Begegnung mit dessen Tochter Lynn verläuft zunächst ein wenig ungewöhnlich und ist von Mißverständnissen geprägt, doch dann kommen sich die beiden schnell gefährlich nah. Als Lynn vor Maiks Augen entführt wird, nimmt er den verzweifelten Kampf um seine große Liebe auf. Doch seine Gegner scheinen ihm immer einen Schritt voraus zu sein und aus den eigenen Reihen schlägt ihm ziemliches Mißtrauen entgegen.

Mit einem packenden Schreibstil, einem hohen Erzähltempo und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und lässt sie schließlich in einem fulminanten Showdown mit überzeugender Auflösung münden. Zu Beginn lässt sie sich dabei ausreichend Raum und Zeit, die gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sorgfältig einzuführen, spätestens mit der Entführung wird die Spannungschraube aber mächtig angezogen, so das einem beim Lesen kaum noch Zeit zum Luftholen bleibt.

Wer auf packende Thriller mit einem ordentlichen Schuß Romance steht, wird hier bestens bedient und unterhalten. Mich konnte dieser Thriller auf jeden Fall auf ganzer Linie überzeugen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Facettenreicher Roman um ein Paar mit gemeinsamer Familiengeschichte, die ihre Schatten bis in die Gegenwart wirft

Alles ringsum Sichtbare
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Mit diesem Buch legt der Autor Andreas van Hooven einen sehr facettenreichen Roman vor, den man nicht mal eben nebenbei lesen kann. Hier ist volle Aufmerksamkeit gefragt und man muss sich auf die komplexe ...

Mit diesem Buch legt der Autor Andreas van Hooven einen sehr facettenreichen Roman vor, den man nicht mal eben nebenbei lesen kann. Hier ist volle Aufmerksamkeit gefragt und man muss sich auf die komplexe Geschichte und ihre Figuren einlassen, um einen Zugang zum bzw. Gefallen am Buch zu finden.

Die amerikanische Business-Managerin Joni Fraunburg und der deutsche Journalist Ferdinand "Nando" Frauenburg haben sich im Zuge einer Erbschaftsgeschichte kennen- und liebengelernt. Ihre Urgroßväter waren Brüder, die Verbindung zwischen den beiden Linien der Familie ist dann aber in den Wirren des zweiten Weltkrieges abgerissen. Auf Wunsch von Jonis verstorbener Tante Rebekka soll diese Verbindung nun aber wieder hergestellt werden. Bei ihren Bemühungen, die durch einige dunkle Geheimnisse aus der Vergangenheit erschwert werden, stellen Joni und Nando zudem fest, das ihre unterschiedlichen Lebensentwürfe eine gemeinsame Zukunft nicht gerade erleichtern.

Mit einem packenden Schreibstil erzählt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte in sechs Kapiteln mit wechselnder Erzählperspektive. Während in Kapitel 1 Nando als Ich-Erzähler fungiert, übernimmt in Kapitel 2 Joni diese Rolle. Ab Kapitel 3 wechselt die Perspektive dann auch innerhalb der Kapitel von Abschnitt zu Abschnitt. Die entsprechenden Übergänge sind dabei aber ziemlich unproblematisch und auch deutlich erkennbar. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Echte Sympathieträger sucht man dabei allerdings vergebens, die Figuren verfügen durchgehend über reichlich Ecken und Kanten, die es einem manchmal doch ziemlich schwer machen, sie zu mögen. Dies trifft im Besonderen auf Joni zu, mit der ich bis zum Schluß so meine Probleme hatte. Eine große Hilfe, sich innerhalb der weitverzweigten Familie Frauenburg / Fraunburg zurechtzufinden, ist der Stammbaum am Ende des Buches, den ich beim Lesen doch des Öfteren zu Rate ziehen musste.

Immer wieder lässt der Autor auch politische Ereignisse aus den Jahren 2014 und 2015 in die Geschichte einfließen und verknüpft sie geschickt mit Ereignissen aus der Vergangenheit. So erleben wir zum einen die dramatische Flucht der Familie Frauenburg kurz vor Kriegsende und werden auf der anderen Seite an die Flüchtlingssitiuation des Jahres 2015 in Europa erinnert. Wertungen nimmt der Autor dabei nicht vor, diese finden, wenn überhaupt, nur im Kopf der Leser statt.

Wer auf komplexe Familien- und Beziehungsgeschichten steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Zudem regt das Buch zum Nachdenken an und wirkt dabei noch weit über sein Ende hinaus.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Gelungener Genre-Mix aus Fantasy und Western mit interessantem Setting und gut gezeichneten Protagonisten

Die Legenden von Trappland Ends
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Mit diesem Buch legt der Autor Lucian Caligo einen gelungenen Mix aus Fantasy und Western vor, der beide Genres gleichermaßen bedient und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Der Kopfgeldjäger ...

Mit diesem Buch legt der Autor Lucian Caligo einen gelungenen Mix aus Fantasy und Western vor, der beide Genres gleichermaßen bedient und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Der Kopfgeldjäger Abraham James übernimmt einen eher ungewöhnlichen Auftrag. Diesmal soll er keine Verbrecher jagen und tot oder lebend an die Justiz übergeben, sondern nach seiner Kollegin Serena suchen, die im Randgebiet Trappland Ends, in dem hauptsächlich Glücksritter und Halsabschneider anzutreffen sind, scheinbar spurlos verschwunden ist. Und als wäre das alleine nicht schon schwierig genug, schließt sich ihm auch noch eine geheimnisvolle Frau an, die offenbar einiges zu verbergen hat.

Der Autor bietet hier eine gut aufgebaute Geschichte mit einigen überraschenden Wendungen und lässt Abraham seine Geschichte dabei selbst erzählen. Und da der sich nicht immer besonders gewählt ausdrückt, ist der Schreibstil zu Beginn noch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Hat man diese kleinen Anpassungsprobleme aber erst einmal überwunden, kann man sich komplett auf die phantastische Welt einlassen, die der Autor mit viel Einfallsreichtum vor uns ausbreitet und mit gut gezeichneten Charakteren bestückt. Ist in der ersten Hälfte des Buches der Westernanteil noch ziemlich ausgeprägt, nimmt der Fantasyanteil im weiteren Verlauf immer stärker zu, so das am Ende die Fans beider Genres auf ihre Kosten kommen sollten.

Mich konnte dieser eher ungewöhnliche Mix auf jeden Fall sehr gut unterhalten und neugierig auf die weiteren Werke des Autoren machen.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Auch der zweite Band der Doggerland-Trilogie bietet wieder reichlich Spannung und eine atmosphärisch dichte Geschichte

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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Doggerland liegt zwischen Großbritannien und Dänemark und ist eigentlich schon vor ca. 8000 Jahren in der Nordsee versunken. Die schwedische Autorin Maria Adolfsson holt diese Inselgruppe nun zurück an ...

Doggerland liegt zwischen Großbritannien und Dänemark und ist eigentlich schon vor ca. 8000 Jahren in der Nordsee versunken. Die schwedische Autorin Maria Adolfsson holt diese Inselgruppe nun zurück an die Oberfläche, verschafft ihr eine stimmige Hintergrundgeschichte und bevölkert sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Charaktere.

Auch der zweite Band der als Trilogie angelegten Reihe bietet wieder reichlich Spannung und eine atmosphärische dichte Geschichte, die mich auf ganzer Linie überzeugen konnte. Da der Kriminalfall grundsätzlich in sich abgeschlossen ist, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und nachvollziehen. Alle dafür benötigten Informationen werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne den Lesefluss zu stören. Um das mitunter komplexe Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Protagonisten in Gänze genießen zu können, enpfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht auch diesmal wieder die Kommissarin Karen Eiken Hornby, die nach dem Tod ihres Mannes und ihres Sohnes in Großbritannien vor nicht allzu langer Zeit nach Doggerland zurückgekehrt ist. Daher kann sie mit dem Weihnachtsfest auch herzlich wenig anfangen und ist heilfroh, das ihr Vorgesetzter sie bittet, die Ermittlungen in einem Mordfall auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland, zu übernehmen. Obwohl sie nach den Ereignissen in Band 1 eigentlich noch krankgeschrieben und daher auch noch nicht wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte ist, stürzt sie sich mit Feuereifer in die Ermittlungen.

Nachdem die Protagonisten und ihre Hintergrundgeschichte in Band 1 erfolgreich eingeführt wurden, kann sich die Autorin diesmal stärker auf die Geschichte konzentrieren und den familiären Hintergrund der Hauptfigur beleuchten. Denn Karens Verwandtschaft, die auf Noorö lebt, scheint tiefer in den Fall verstrickt zu sein, als ihr lieb ist und so stürzt sie schnell in einen ziemlichen Gewissenskonflikt.
Mit ihrem packenden Schreibstil konnte mich die Autorin schnell wieder in den Bann ihrer gut aufgebauten Geschichte ziehen. Trotz einiger geschickt eingestreuter Hinweise habe ich doch recht lange gebraucht, um zu merken, in welche Richtung sich das Geschehen entwickelt. Erst das furiose Finale mit der verblüffenden Auflösung bringt hier Licht ins Dunkel.

Nach zwei überzeugenden Bänden bin ich auf den Abschlussband der Trilogie nun schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Gelungene Strandlektüre mit einer guten Mischung aus Spannung und Humor

Mordseeluft
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Nachdem die Autorin Christine Drews in den letzten Jahren schon einige überzeugende Krimis und Thriller veröffentlicht hat, startet sie nun unter dem Pseudonym Emmi Johannsen eine neue Krimireihe, die ...

Nachdem die Autorin Christine Drews in den letzten Jahren schon einige überzeugende Krimis und Thriller veröffentlicht hat, startet sie nun unter dem Pseudonym Emmi Johannsen eine neue Krimireihe, die deutlich humorvoller daherkommt wie sonst bei ihr üblich. Dennoch kommt auch diesmal die Spannung nicht zu kurz und so ergibt sich hier insgesamt eine gelungene Lektüre für den nächsten Strandurlaub.

Eigentlich will sich Caro Falk nach der nervenaufreibenden Trennung von ihrem Ehemann nur ein wenig erholen und zusammen mit ihrem Sohn Justus eine entspannende Mutter-Kind-Kur auf Borkum verbringen. Doch dann stößt sie gleich am ersten Abend in der Strandsauna auf die Leiche des Chefarztes ihrer Kurklinik, dessen Tod die örtliche Polizei vorschnell als Unfall zu den Akten legen will. Also will Caro der Sache selber auf den Grund gehen, unterstützt wird sie dabei vom Türsteher Jan und ihrem Noch-Schwiegervater Hinnnerk.

Mit einem lockeren Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine gut aufeinander abgestimmte Mischung aus Krimispannung und Humor, die mir viel Spaß bereitet hat. Mit einigen überraschenden Wendungen lenkt sie die Ermittlungen immer wieder geschickt in eine neue Richtung und liefert am Ende eine schlüssige und zugleich überraschende Auflösung, bei der ich feststellen musste, mit all meinen zwischenzeitlichen Mutmaßungen doch ziemlich falsch gelegen zu haben. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren, die auch reichlich Potential für weitere Auftritte andeuten. Gerade in der Vergangenheit des Türstehers Jan Akkermann verbergen sich noch einige offene Fragen, die zusätzliche Spannung versprechen.

Wer auf lockere Urlaubslektüre mit sympathischen Charakteren steht, wird hier bestens bedient. Für die weiteren Bände der Reihe bleibt aber auch noch ein wenig Luft nach oben.

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