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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2020

"Itadakimasu" - Ich nehme die Speisen dankbar zu mir

Kochen wie in Japan
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Die Autorin ist gebürtige Japanerin und lebt seit Jahren in Deutschland. Sie gibt Kochkurse und macht mit diesem kleinen, aber sehr feinen Kochbuch, Lust auf die original japanische Küche. So schwingen ...

Die Autorin ist gebürtige Japanerin und lebt seit Jahren in Deutschland. Sie gibt Kochkurse und macht mit diesem kleinen, aber sehr feinen Kochbuch, Lust auf die original japanische Küche. So schwingen nicht nur profane Zutaten mit, sondern auch die japanische Lebensart. So sollen in jeder Mahlzeit 5 Farben, Geschmäcker und Zubereitungsarten vorzufinden sein.

Das Buch und die Rezepte gliedern sich wie folgt:

Suppen (12 Rezepte)
Nudeln (12 Rezepte)
Reisgerichte (11 Rezepte)
Hauptgerichte (14 Rezepte)
Beilagen und Salate (12 Rezepte)
Hotpot und Streetfood (6 Rezepte)
Süßes (8 Rezepte)

Die Rezepte sind sehr gut und ausführlich beschrieben. Die Zutatenliste ist übersichtlich, die Angabe von Zubereitungszeit und Nährwerten ergänzt die Rezepte. Immer wieder gibt es den Hinweis, wo eine entsprechende Zutat zu erhalten ist.

Einem Selbstversuch sollte nun nichts mehr im Wege stehen.

Mein Lieblingsrezept ist neben den Fischrezepten der „Japanische Kartoffelsalat“ (S. 111).

Zur Einstimmung auf Japan gibt uns die Autorin aus Seite 9 ein paar Tipp, was man unbedingt auf den Inseln erleben sollte:

Eine rasante Fahrt im Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen
Baden in den heißen Quellen (Onsen)
Buddhistische Lebensart ausprobieren (im Zen-Kloster übernachten)
Im Frühling das Kirschblütenfest (Hanami) erleben
Rituale der Teezeremonie erleben (Matcha-Tee trinken)


Die Speisen sind von Food-Fotografen Joerg Lehmann authentisch und sensationell in Szene gesetzt. Macht gleich Lust, zu zugreifen.

Fazit:

Ein informatives und ansprechendes Buch, das zum Kochen und Nachmachen anregt. Guten Appetit! Gerne gebe ich hier 5 Löffel.

Veröffentlicht am 13.05.2020

Viele Tipps zu einem langen Leben

Älter wirst du sowieso
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Der Apfel auf dem Cover symbolisiert die alte Weisheit „An apple a day keeps the doctor away“. Nur, was machen bei einer Fruktoseintoleranz?

Cem Ekmekcioglu, Facharzt für Physiologie und Ernährungsmedizin ...

Der Apfel auf dem Cover symbolisiert die alte Weisheit „An apple a day keeps the doctor away“. Nur, was machen bei einer Fruktoseintoleranz?

Cem Ekmekcioglu, Facharzt für Physiologie und Ernährungsmedizin sowie ao Professor an der Med-Uni Wien gibt Tipps, wie wir möglichst gesund ein hohes Alter erreichen können.

Vorwort/Einleitung
I. Lebensstil
II. Soziale Faktoren
III. Psychologische Faktoren
IV. Von Erinnerungen zu einem ewigen Leben
V. Was macht ein gutes und langes Leben aus?

Natürlich weiß man eigentlich, welche Faktoren für ein langes und gesundes Leben nötig sind. Eigentlich - und das ist schon die Crux an der Sache. Hand aufs Herz! Wer beherzigt diese Ratschläge wirklich? Mehr Bewegung, weniger industrielle Nahrung und überhaupt wenig bis keine Genussmittel (Ach, du liebes Schoki! Bye, bye!) und ausreichend Schlaf. Auf soziale Kontakte achten. Nein, nicht der 4.511. Follower auf Facebook oder Twitter, sondern echte Menschen, die zu einem passen und stehen, auch wenn es einmal nicht gerade so rund läuft.

Interessant ist, wie groß der Einfluss einer optimistischen Grundhaltung auf unser Wohlbefinden ist. Lieber das Glas halb voll sehen, als halb leer. Optimisten leben länger als Pessimisten - garantiert, durch zahlreiche Studien bewiesen! Allerdings muss man aufpassen, dass man sich nicht alles schön redet.

Den Hinweis auf Dale Carnegies Buch „Sorge dich nicht, lebe“ finde ich passend. Dieses Buch begleitet den Vater des Autors schon sein ganzes Leben lang. Ich selbst krame es auch immer wieder hervor.

Der Schreibstil ist eingängig und humorvoll. Den erhobenen Zeigefinger lässt Cem Ekmekcioglu weg, da dies schon andere täglich machen. Das hat mir gut gefallen!


Fazit:

Das Buch lässt sich sehr gut lesen und bietet dem interessierten Laien viel Wissenswertes. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.05.2020

Hat mich bestens unterhalten

Leichen, die auf Kühe starren
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Schauplatz dieser Krimödie von Tatjana Kruse ist Kitzbühel, jene Stadt, die nur etwas über 8.200 Einwohner aber dafür ein Vielfaches an Gästebetten hat. Kitzbühel ist nicht nur das Mekka für Schifahrer ...

Schauplatz dieser Krimödie von Tatjana Kruse ist Kitzbühel, jene Stadt, die nur etwas über 8.200 Einwohner aber dafür ein Vielfaches an Gästebetten hat. Kitzbühel ist nicht nur das Mekka für Schifahrer oder Tennis-Freaks oder für Reich und Schön, sondern auch das Walhalla der Hansi-Hinterseer-Fans. Und mit solchen bekommen wir es hier auch zu tun. Fünf Hardcore-Fans sind auf der Jagd nach, ja wonach?

Dann haben wir es mit einer weiteren Spezies zu tun, die in Kitzbühel seit Jahren heimisch geworden ist: Mit russischen Oligarchen oder deren Frauen, wobei man meistes nicht so genau weiß, woher ihr Reichtum kommt,mit dem sie protzen und den Einheimischen die Baugründe wegkaufen. Dass dabei auch lichtscheues Gesindel dabei sein kann, ist auch klar.

Köstlich ist das Auftauchen von Grizelda Obermoser, die keinen Handtaschenhund sondern Vitzliputzli in ihrem überdimensionalen Handkoffer mit sich herumschleppt. Und überhaupt Koffer - was braucht eine alte Damen so einen riesigen Schrankkoffer?

Dann haben wir als Mitspieler noch die örtliche Polizei, die ein wenig anders agiert als die gleichnamige TV-Serie SOKO Kitzbühel, die ihre Fälle in weniger als 45 Minuten löst. Doch selbst Kroisleitner & Co haben es noch nicht mit einem einzelnen Kopf, Bein und Arm zu tun bekommen, die noch dazu jeweils von einem anderen Menschen stammen.

Tja, last but not least lernen wir Louisa, vulgo Leo, kennen, die als Zimmermädchen so manchen Unwägbarkeiten im Hotel begegnet.

Wie diese Personen nun alle in Kitzbühel und was sie zusammenbringt, lest bitte selbst.

Meine Meinung:

Wie wir es von der ungekrönten Königin der Krimödie, Tatjana Kruse, gewöhnt sind, prasselt ein Feuerwerk von Gags und witzigen Sprüchen auf die Leser ein. Dabei nimmt sie natürlich das Gehabe und Gewese rund um Kitzbühel gehörig aufs Korn. Die angeblich ruhige Nebensaison wird hier zum Hotspot der Ganoven. Die wirkliche Nachsaison sieht ein bisschen anders aus. So hat halb Kitzbühel geschlossen, die Rollbalken sind herunten und die Gehsteige hinaufgeklappt.

Die Autorin stattet „ihr Personal“ immer wieder mit skurrilen Eigenschaften aus. So muss der Polizist Köttel von Magerjoghurt leben und ist entsprechend von allem und jedem genervt. Füttert den Armen doch endlich! Aber nicht mit Fingerkuppen oder Ohrläppchen! Die sind eigens für Vitzliputzli reserviert, klaro!

Fazit:

Wer gerne schwarzhumorige Krimis liest, ist hier richtig. Schade, dass man keine Zusatzpunkte für gute Laune vergeben kann. Daher muss ich es bei 5 Sterne und einer Leseempfehlung belassen.
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Veröffentlicht am 07.05.2020

Gute (Kino)Unterhaltung

Wecke den Joker in dir
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Steffen Haubner nimmt das Wesen der Filmbösewichte genau unter die Lupe. Natürlich kann er nicht alle betrachten, denn Filme leben einfach vom Spannungsfeld zwischen gut und böse.

Er stellt uns mehr als ...

Steffen Haubner nimmt das Wesen der Filmbösewichte genau unter die Lupe. Natürlich kann er nicht alle betrachten, denn Filme leben einfach vom Spannungsfeld zwischen gut und böse.

Er stellt uns mehr als 40 Filmbösewichte vor. Dabei stellt er den Protagonisten und den Film an Hand von sechs Bewertungskriterien vor. Die sind:

Bösartigkeit
Zerstörung
Wahnsinn
Charisma
Intelligenz
Korruption

Dann wird ein wenig über den Film, die Rolle und den Schauspieler geplaudert. Gut gefällt mir das Resümee, das so zusammengefasst wird:

Wichtigste Lektion
Bester Satz
Klugscheißerinfo
Basics

Auffallend ist, dass es nur ganz wenige Frauen in die Rolle eines
Bösewichtes und in dieses Buch geschafft haben. Das sind z.B. Beverly Sutphin („Serial Mom), Annie Wilkes („Misery“) oder Amy Dunne („Gone Girl“).

Ich persönlich mag ja eher die älteren Filme wie „Dirty Harry“, „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Der Pate“und „Apocalypse Now“ (ach, Marlon Brando forever!). Natürlich sind Anthony Hopkins als Hannibal Lecter oder Jack Nicholson als Joker echt gelungene Besetzungen - die beiden verkörpern ihre Rollen sehr authentisch.
Von den jüngeren mag ich „Inglourious Basterds“ und Christoph Waltz, der den „Hands Landa“ sher glaubwürdig verkörpert.

Warum man sich an die Bösewichte eher erinnert (Ausnahme natürlich James Bond)? Vielleicht, weil in jedem von ein kleiner oder größerer Teufel steckt, der nur auf die richtige Gelegenheit wartet, aus der Schachtel, pardon, aus unserem Inneren zu springen?

Dabei muss man ja nicht gleich morden oder ganze Städte in Schutt und Asche legen. Man kann es ja so subtiler angehen. Wie heißt es auf Seit 19 so nett: „Nur Versager morden, die Cleveren gehen in die Wirtschaft.“ Wenn ich mir die Konzerne so ansehe, kann darin durchaus ein Körnchen Wahrheit liegen.

Fazit:

Das Buch liest sich angenehm, locker und hat mich an einige große Kinofilme und Leinwandgrößen erinnert. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.

Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein wahrer Augenschmaus

Kartenwelten
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Dieses prächtige Buch hält, was es verspricht: In „Kartenwelten“ wird den Lesern die Welt der Karten in eindrucksvoller Weise näher gebracht. Hier geht es nicht um schnöde Anweisung, schnell von A nach ...

Dieses prächtige Buch hält, was es verspricht: In „Kartenwelten“ wird den Lesern die Welt der Karten in eindrucksvoller Weise näher gebracht. Hier geht es nicht um schnöde Anweisung, schnell von A nach B zu kommen, sondern um die Vielfalt der Themen und Aussagen, die Landkarten enthalten.

Die Autorin hat die Wunderwelt der Karten in neun Themenbereich zusammengefasst:

Wasserstraßen
Städte
Konflikte und Krisen
Landschaften
Wirtschaft
Wissenschaft
Menschliche Erfahrungen
Welten
Kunst und Fantasien

Der Leser wird gleich zu Beginn des Buches von einer Karte des Mississippi (S. 14) empfangen, dessen mehrfach verlegte Flussbetten wie ein surrealistisches Gemälde anmuten.

Betsy Mason spannt den Bogen von der antiken Landkarte über mitteltalterliche und neuzeitliche Karten bis hin zu Satelliten- und GPS-basierte Karten. Viele davon seit ewigen Zeiten unter Verschluss wie die Karten aus der ehemaligen UdSSR (S. 84) oder Japans (S. 105), die vor allem auf strategische Ziele ihrer Feinde dokumentierten.
Noch vor den diversen Computersimulationen hat die US-Army Modelle von Utah-Beach nachbauen lassen, um die Landung der Alliierten 1944 in der Normandie zu ermöglichen (S. 100).

Wie eng Kunst und Karte miteinander verwoben sind, zeigt das Kartenwerk von Prof. Eduard Imhof, der ein Pionier auf dem Gebiet der naturalistischen Darstellung von Gebirgen war (S. 132).

Wer schon einmal vor einem Panorama eines Schigebietes gestanden ist, hat sich eher über schwarze, rote oder blaue Pisten und vielleicht auch der nächsten Einkehrmöglichkeit Gedanken gemacht, als über die Entstehung dieser Pistenkarten. Hier auf S. 139 kann die Idee und ihre Umsetzung nachgelesen werden.

Der Vorläufer der ICAO-Karte, ohne die der internationale Flugverkehr nicht möglich wäre, zeigt, dass Fliegen früher mehr Sapss machte (S. 168).

Besonders beeindruckt haben mich die wissenschaftlichen Karten wie z.B. die der Enthüllung des Meeresbodens (S. 184).

Und wenn heute die Darstellung von Statistiken über Wanderbewegungen von Menschen oder Hotspots von Krankheiten kaum ohne Karten auskommen können, ist dies keine Erfindung der letzten Jahre, sondern findet ihre historische Entsprechung.

Ich könnte noch Stunden über dieses Buch berichten, doch lest diese Faszination der „Kartenwelten“ selbst.

Das Buch ist hochwertig verarbeitet und hat ein Lesebändchen. Im Anhang findet der interessierte Leser noch weiterführende Literatur. Der informative Inhalt und die großartigen Abbildungen rechtfertigen den stolzen Preis von rund 50 Euro. Ein wunderbares Geschenk für Kartenliebhaber.

Fazit:

Schätze der Kartografie auf rund 300 Seiten - sie verdienen 5 Sterne.