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Veröffentlicht am 13.05.2020

Kniffeliges Puzzlespiel

Marta schläft
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Nadjas schwere Kindheit findet durch ein schreckliches Ereignis ein jähes Ende. Jahre später versucht sie ein halbwegs normales Leben zu führen. Das wird allerdings völlig auf den Kopf gestellt, als Laura, ...

Nadjas schwere Kindheit findet durch ein schreckliches Ereignis ein jähes Ende. Jahre später versucht sie ein halbwegs normales Leben zu führen. Das wird allerdings völlig auf den Kopf gestellt, als Laura, eine ehemalige Freundin, erschüttert an Nadjas Arbeitsplatz auftaucht und sie um Hilfe bittet….

Am Anfang sollte man konzentriert lesen, um dem Ganzen folgen zu können. Denn es gibt unterschiedliche Handlungsstränge, die nicht nur sprunghaft wechseln, sondern zunächst nicht miteinander in Verbindung gebracht werden können. Das erschwert den Einstieg zwar etwas, doch es lohnt sich definitiv durchzuhalten. Vom ersten Moment an hat man das Gefühl, dass sich etwas Dunkles und Bedrohliches zusammenbraut. Diese Atmosphäre schwebt in jedem Handlungsstrang beinahe greifbar zwischen den Zeilen. Deshalb verfolgt man angespannt dem Verlauf. Zunächst hat man keine Ahnung, wie die Stränge zusammenhängen könnten und wo und in welcher Form die eigentliche Bedrohung lauert.

Nach und nach gibt es Informationen, die dafür sorgen, dass man die ersten Teilchen dieses kniffeligen Puzzles erhält. Überraschende Wendungen führen allerdings dazu, dass man unsicher ist, an welche Stelle sie gelegt werden müssen. Denn das vermeintliche Bild ändert sich ständig. Dadurch gerät man in den Sog der Ereignisse und folgt gebannt dem Geschehen. Selbst kurz vor Schluss ist noch nicht ganz klar, an welche Stelle die einzelnen Teile des Puzzles wirklich gelegt werden müssen, um das richtige Bild zu zeigen. Denn selbst dann kommt es noch zu Wendungen, mit denen man nicht gerechnet hat. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten.

Nach einem nicht ganz einfachen Start, entwickelt die Handlung eine Dynamik, der man sich kaum entziehen kann.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Ostfriesenkrimi

Ostfriesenhölle
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Cosmo und Marvin sind nicht nur YouTube-Stars, sondern auch beste Freunde. Bei einem Urlaub auf Langeoog fällt Cosmo vom Rad und stirbt. Cosmos Mutter hat sofort den Verdacht, dass Marvin etwas damit zu ...

Cosmo und Marvin sind nicht nur YouTube-Stars, sondern auch beste Freunde. Bei einem Urlaub auf Langeoog fällt Cosmo vom Rad und stirbt. Cosmos Mutter hat sofort den Verdacht, dass Marvin etwas damit zu tun hat. Deshalb will sie sich an ihm rächen. Sie dringt wutentbrannt in die Ferienwohnung, die Marvin mit seinen Großeltern bewohnt, ein und entführt ihn. Eine großangelegte Suche nach dem Jungen startet. Doch nicht Marvin wird gefunden, sondern die Leiche einer Frau. Von Marvin fehlt weiter jede Spur. Ann Kathrin Klaasen und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf. Doch es ist zunächst nicht klar, um was es bei diesem Fall eigentlich geht. Ist Marvin das Opfer oder ein zweifacher Mörder? Die Ermittlungen erhalten eine besondere Brisanz, als sich herausstellt, dass Marvin der Enkel des niedersächsischen Innenministers ist….

„Ostfriesenhölle“ ist bereits der vierzehnte Fall für Ann Kathrin Klaasen. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man sie allerdings auch ohne Vorkenntnisse lesen. Wenn man an der beruflichen und privaten Weiterentwicklung der Charaktere interessiert ist, dann empfiehlt sich allerdings, wie bei jeder anderen Bücherserie auch, die Einhaltung der empfohlenen Reihenfolge.

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos, denn Klaus-Peter Wolf versteht es hervorragend, schon auf den ersten Seiten Spannung aufzubauen. Man folgt von Anfang an interessiert dem Geschehen und ist gespannt, wie sich alles entwickeln wird. Die Ereignisse werden dabei aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da die Szenen häufig an entscheidenden Stellen stoppen, um dann zur nächsten Perspektive zu wechseln, gerät man früh in den Sog dieses Kriminalromans.

Ann Kathrin Klaasen ist ja nicht nur für ihre Alleingänge bekannt, sondern auch dafür, die Dienstvorschriften großzügig auszulegen oder gar zu ignorieren. Gerade diese Fähigkeiten sind bei den aktuellen Ermittlungen gefragt. Denn das Team hat es mit einem besonders rätselhaften Fall, der ungeahnte Ausmaße annimmt, zu tun.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und angenehm lesbar. Ganz nebenbei gelingt es Klaus-Peter Wolf wieder, die besondere Atmosphäre, die an der See und auf den Inseln herrscht, so zu beschreiben, dass man beinahe selbst den Wind im Haar spüren und die Nordsee riechen kann. Handlungsorte und Protagonisten erwachen zum Leben, sodass man mühelos in den Krimi eintauchen kann. Man trifft dabei sowohl auf alte Bekannte aus den vorherigen Bänden, als auch auf neue Charaktere. Die bereits früh aufgebaute Spannung kann leider nicht immer gehalten werden, da es zu einigen recht ausufernden Beschreibungen von Nebensächlichkeiten kommt. Das lässt die Hintergrundkulisse zwar sehr authentisch wirken, bremst aber leider die Spannung etwas aus. Am Ende steigt die Spannungskurve allerdings enorm an, sodass man für die kleinen Längen großzügig entschädigt wird.

Der neueste Fall von Ann Kathrin Klaasen kann wieder durch eine atmosphärische Hintergrundkulisse und spannende Ermittlungen überzeugen. Über die wenigen Längen kann man beim Lesen großzügig hinwegsehen.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein Roman, den ich nicht so schnell vergessen werde

Ein halbes Herz
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Die angesehene Starfotografin Elin lebt mit ihrem Mann Sam und der gemeinsamen Tochter Alice in New York. Die Arbeit hinter der Kamera bedeutet ihr alles. Darunter leidet ihr Privatleben immens. Doch Elin ...

Die angesehene Starfotografin Elin lebt mit ihrem Mann Sam und der gemeinsamen Tochter Alice in New York. Die Arbeit hinter der Kamera bedeutet ihr alles. Darunter leidet ihr Privatleben immens. Doch Elin scheint das nicht einmal zu bemerken. Sie zieht sich mehr und mehr in sich zurück. Ein Brief aus ihrer alten Heimat Gotland wirft Elin völlig aus der Bahn. Denn plötzlich drängen alte Kindheitserinnerungen an die Oberfläche. Elin muss sich endlich mit dem alten Geheimnis auseinandersetzen, das damals dazu führte, dass sie Hals über Kopf ihre Heimat verließ, denn sonst wird sie nie wieder glücklich werden…

Die Handlung trägt sich auf zwei unterschiedlichen Zeitebenen zu. In der Gegenwart beobachtet man die Starfotografin Elin, die offenbar nur für ihre Arbeit lebt und dabei alle und alles um sich herum, zurückstellt und vernachlässigt. Die Vergangenheit führt zurück in Elins Kindheit in Schweden. Hier lernt man eine ganz andere Elin kennen. Denn ihre Kindheit war alles andere als leicht.

Der Einstieg in diesen Roman gelingt mühelos, denn Sofia Lundberg versteht es hervorragend, Protagonisten und Handlungsorte so zu beschreiben, dass man sie unmittelbar vor Augen hat. Dennoch fällt es am Anfang nicht ganz leicht, sich auf Elin einzulassen. Denn sie wirkt nicht gerade sympathisch und man hat das Gefühl, dass man, ebenso wie ihre Familie, auf Distanz gehalten wird. In dem Teil der Handlung, der Elins Vergangenheit zeigt, wirkt sie allerdings deutlich sympathischer. Man fühlt mit ihr und ihrer Familie mit. Dabei kann man sich ganz auf die Ereignisse einlassen, die eindringlich beschrieben werden. Es schwebt eine geradezu melancholische Atmosphäre zwischen den Zeilen, die dafür sorgt, dass die Emotionen hautnah vermittelt werden.

Der Handlungsstrang, der sich mit Elins Vergangenheit beschäftigt, wirkt emotionaler und mitreißender. Beim Wechsel in den aktuellen Zeitstrang hat man dann eher das Gefühl, eine recht farblose, egoistische Elin zu beobachten, die sich nur um sich selber dreht und nicht versteht, wie verletzend ihr Verhalten wirkt.

Auch wenn man den Ereignissen aus der Vergangenheit interessierter folgt und davon emotionaler angesprochen wird, bilden beide Stränge die Grundlage für einen lesenswerten, dramatischen Roman, an den man sich noch lange erinnern wird.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Spannender Ostsee-Krimi, der durch einige Wendungen überrascht

Ostseegruft
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Kommissarin Pia Korittki hat ihre Freundin Kirsten zum letzten Mal auf deren Hochzeit gesehen. Nun muss sie sich auf Kirstens Trauerfeier von ihr verabschieden. Pia erfährt, dass Kirsten viel zu früh bei ...

Kommissarin Pia Korittki hat ihre Freundin Kirsten zum letzten Mal auf deren Hochzeit gesehen. Nun muss sie sich auf Kirstens Trauerfeier von ihr verabschieden. Pia erfährt, dass Kirsten viel zu früh bei einem Unfall gestorben ist. Am Grab taucht allerdings ein Unbekannter auf, der behauptet, dass Kirstens Tod kein Unfall war. Dadurch wird Pias Misstrauen geweckt. Sie beginnt nachzuforschen und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten....

"Ostseegruft" ist bereits der fünfzehnte Band der Reihe, in der Kommissarin Pia Korittki ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen auch dann problemlos folgen, wenn man noch keinen Teil der Serie kennt. Um allerdings die beruflichen und privaten Nebenhandlungen und die Weiterentwicklung der Hauptcharaktere zu verfolgen, ist es empfehlenswert, die Reihenfolge einzuhalten.

Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos. Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man ganz in die Ermittlungen eintauchen kann und dabei alles mühelos vor Augen hat. Auch in diesem Band erfährt man wieder einiges aus dem Privatleben der sympathischen Kommissarin. Diese Nebenhandlungen nehmen allerdings nicht zu viel Raum ein. Sie sind ausgewogen in den Krimi eingeflochten, sodass man sich als Fan der Reihe über das Wiedersehen mit alten Bekannten, aber auch über neue Entwicklungen, freuen darf.

Es ist von Anfang an klar, dass diese Ermittlungen einen besonderen Status bei Pia einnehmen, da ihre Freundin Kirsten das Opfer ist. Pias Nachforschungen sind von Anfang an interessant, denn man beginnt sofort mitzurätseln. Nach und nach lernt man Kirstens Umfeld kennen und schon bald stellt man eigene Vermutungen an. Doch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Immer wenn man meint, dass man der Lösung einen Schritt näher gekommen ist, sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man die eigenen Ermittlungen über den Haufen werfen und neu ansetzen muss. Dadurch tappt man nicht nur bis fast zum Schluss im Dunkeln, sondern ist überrascht, in welche Richtung sich dieser Fall entwickelt. Die Spannung ist durchgehend spürbar und steigert sich zum Ende hin noch enorm. Auch wenn der Täter und die Hintergründe abschließend feststehen, bleiben noch ein paar Fragen offen. Das ist aber der einzige Kritikpunkt bei diesem spannenden Ostsee-Krimi.


Ein durchgehend spannender Ostsee-Krimi, den man, einmal angefangen, kaum aus der Hand legen mag, da man immer wieder durch unverhoffte Wendungen überrascht wird.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Locker, leicht und humorvoll

Feeling Close to You
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Teagan kann es kaum erwarten, endlich die verhasste Schule abzuschließen, ihre Heimatstadt zu verlassen und an einem College "Game Design" zu studieren. Ihr Vater hält von dieser Idee wenig. Deshalb arbeitet ...

Teagan kann es kaum erwarten, endlich die verhasste Schule abzuschließen, ihre Heimatstadt zu verlassen und an einem College "Game Design" zu studieren. Ihr Vater hält von dieser Idee wenig. Deshalb arbeitet Teagan als Barista in einem Café und streamt nachts Videospiele, um das College selber zu finanzieren. Teagan ist eine leidenschaftliche Spielerin und eines nachts gelingt es ihr mühelos, den beliebten YouTube-Gamer Parker zu besiegen. Parkers Interesse an der unbekannten Spielerin ist geweckt. Schon bald tauschen sie sich in Chats aus. Tausende Kilometer liegen zwischen den beiden, doch die Nachrichten fliegen hin und her und obwohl sie sich noch nie offline gesehen haben, kommen sie sich dabei immer näher. Echte Gefühle wollen beide nicht an sich heranlassen, doch das Knistern zwischen ihnen wird immer stärker...

"Feeling Close to You" ist nach "Finding Back to Us" der zweite Band der "Was-auch-immer-geschieht-Reihe" von Bianca Iosivoni. Da die Geschichten in sich abgeschlossen sind, können die beiden Teile aber unabhängig voneinander gelesen werden. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive, abwechselnd aus der Sicht von Teagan und Parker, geschildert. Zwischendurch lockern kurze Chats das Ganze auf.

Der Schreibstil ist locker, jugendlich und unheimlich flüssig zu lesen. Beide Charaktere wirken sympathisch. Sie haben Humor und können über- und miteinander lachen. Dennoch merkt man, dass die Hauptprotagonisten nichts auf die leichte Schulter nehmen, sondern durchaus ernsthaft reagieren können. Der spezielle Humor zwischen den beiden macht die Erzählung allerdings besonders lesenswert. Das Thema Gaming wird außerdem so interessant in die Handlung eingeflochten, dass man die Begeisterung von Teagan und Parker nachvollziehen kann. Das Knistern zwischen den beiden wird ebenfalls glaubhaft beschrieben. Dennoch hat man manchmal das Gefühl, dass man beim Lesen etwas auf Distanz gehalten wird. Da Plot, Hintergrundkulisse und Nebencharaktere aber überzeugen können, kann man gut darüber hinwegsehen und die Geschichte einfach genießen.

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