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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ein ganz spannender Thriller

Totgesagt
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Das berühmte Ehepaar Sara Lowell und Michael Silverman blicken auf eine glorreiche Zukunft. Sara ist eine beliebte TV Journalistin und Michael ein erfolgreicher Basketballspieler. ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Das berühmte Ehepaar Sara Lowell und Michael Silverman blicken auf eine glorreiche Zukunft. Sara ist eine beliebte TV Journalistin und Michael ein erfolgreicher Basketballspieler. Alles könnte perfekt sein, bis Sara bei Recherchen zu einer Mordserie eine schockierende Entdeckung macht: alle Opfer waren HIV-positiv und bei einem Arzt in Behandlung, der eine vielversprechende Therapie bei seinen Patienten anwendet. Als dieser Arzt jedoch ebenfalls zu Tode kommt, möchte Sara der Sache auf den Grund gehen und begibt sich damit in große Gefahr…


Ich habe erst vor kurzem das Erstlingswerk von Harlan Coben „Honeymoon“ auf meinem Blog vorgestellt. Als ich gesehen habe, dass sein zweites Buch nun auch übersetzt wurde, habe ich dieses Buch ebenfalls angefragt und glücklicherweise zugeschickt bekommen. Mit diesem Buch habe ich verstehen gelernt, wieso Harlan Coben so geliebt und gelobt wird.

Der Thriller beginnt sehr spannend mit einem gehetzten Arzt, der vor einem Feind zu fliehen scheint, den er selbst gar nicht kennt. Er schafft es, einen ominösen Umschlag in einen Briefkasten zu werfen, um dann Selbstmord zu begehen. So jedenfalls wird der Fall zunächst abgeschlossen. Doch es gibt einige berechtigte Zweifel am Selbstmord des Arztes und vor allem Sara Lowell kann nicht so recht an dieser Geschichte festhalten. Gemeinsam mit dem Polizisten Max Bernstein nimmt sie sich nicht nur diesen Todesfall vor, sondern auch die grausamen Morde von drei jungen Männern, die HIV-positiv waren. Alle Spuren deuten auf die Klinik von Harvey Riker hin, den Sara und ihr Ehemann Michael schon sehr lange kennen.

Ich mochte Sarah und Michael eigentlich ganz gerne, auch wenn mich diese wundervolle Liebesgeschichte zwischen den beiden etwas anödete. Die Beziehung zwischen ihnen scheint keine Ecken und Kanten zu haben. Es läuft alles einfach perfekt, was ich irgendwie nur schwer glauben kann. Dennoch mochte ich die Durchsetzungsfähigkeit von Sara, die trotz ihrer Beeinträchtigung sehr selbstbewusst ist, was natürlich teilweise auch ihrem wunderschönen Aussehen zuzusprechen ist. Denn, was ich bereits in „Honeymoon“ gelernt habe: Harlan Coben erschafft nur unglaublich attraktive Frauenfiguren. Sie alle lassen die Männerwelt dahinschmelzen und es scheint auch immer eine Sexgöttin zu geben. In diesem Thriller in Form von Saras eher unsympathischeren Schwester.

Neben diesen eher nicht so prickelnden Details war die Handlung jedoch durchweg spannend, wenn auch nicht immer voller Action. Man verfolgt die Ermittlungen von Max und Sara, während man immer wieder im Kopf des Mörders steckt und nach und nach ein Puzzleteil nach dem anderen zu fassen bekommt. Coben flicht die unterschiedlichsten Charaktere mit in seine Handlung hinein und spinnt so ein sehr spannendes Netz, das von allen Seiten verlängert aber auch plötzlich gekappt werden kann. Man ermittelt selbst unweigerlich mit, versucht irgendwie aufzulösen, was geschehen sein könnte und die Zusammenhänge zu erkennen.
Es spielen viele Faktoren eine Rolle, aber einige verlaufen im Sand, während andere immer mehr zur Lösung beitragen. Aber immer dann, wenn man glaubt, jetzt die Lösung gefunden zu haben, wird der Handlung dann doch noch eine Wendung hinzugefügt, die alles wieder auf den Kopf stellt. Dennoch habe ich gegen Ende erkannt, wohin der Weg sich wenden wird, was mir aber die Spannung trotzdem nicht genommen hat. In meinen Augen war das Finale etwas überzogen und zu dramatisch, das habe ich bei „Honeymoon“ allerdings auch schon so empfunden. Eventuell werde ich mich daran gewöhnen müssen, wenn ich weiterhin Harlan Coben lesen möchte.

Das Buch ist erstmals 1991 erschienen, die Thematik um HIV und AIDS ist heute nicht mehr so im Fokus, wie damals und mittlerweile gibt es auch wirksame Medikamente, die HIV zwar nicht heilen können, es jedoch behandeln. Damals war dies nicht der Fall und Coben schafft es glaubhaft verschiedene Meinungen und Sichtweisen über die Krankheit und Homosexualität darzustellen. Es stößt mir sauer auf, dass es noch heute so viele homophobe Menschen gibt und die Beschreibungen in dem Buch haben mir alles andere als gefallen, das muss ich aber dem Erscheinungsjahr Anfang der 90er ankreiden.

Fazit

„Totgesagt“ war ein spannender Thriller, der ein Thema aufgreift, das in der heutigen Zeit zwar nicht mehr in den Medien polarisiert, dennoch aber nicht vergessen werden darf. Die Handlung ist durchweg spannend und wenn man über das Frauenbild des Autors hinwegblickt macht vor allem das Rätselraten um den Mörder und dessen Beweggründe großen Spaß. Ich kann euch diesen Thriller sehr ans Herz legen – entweder wenn ihr längst Fan seid, oder um Fan von Harlan Coben zu werden.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ich liebe es!

Das Erbe der Elfen
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Cirilla, die Thronerbin des Reiches Cintra ist seit der blutigen Schlacht, welche dort stattgefunden hat, spurlos verschwunden. Doch nach und nach werden Gerüchte laut, dass ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Cirilla, die Thronerbin des Reiches Cintra ist seit der blutigen Schlacht, welche dort stattgefunden hat, spurlos verschwunden. Doch nach und nach werden Gerüchte laut, dass das junge Mädchen den Überfall überlebt haben soll und der Hexer Geralt sie an einen geheimen Ort gebracht hat. Anscheinend schlummert in ihr großes magisches Potenzial. Oder ist Ciri nur die Quelle einer bösen Macht?


Nachdem ich die beiden Kurzgeschichtenbände „Der letzte Wunsch“ und „Das Schwert der Vorsehung“ von Andrzej Sapkowski verschlungen habe, konnte mich nichts mehr aufhalten, die Romane der Hexer Saga endlich zu beginnen. Passend zum baldigen Start der Netflix Serie hat der dtv Verlag eine Neuauflage der Romane herausgebracht und mir freundlicherweise Band 1 zugesendet. Herzlichen Dank dafür!

Im Voraus möchte ich wirklich darauf hinweisen, dass es, in meinen Augen, sehr sinnvoll ist die beiden Kurzgeschichtenbände zuerst zu lesen. Man erfährt sehr viele Details, die im Roman einfach vorausgesetzt werden, außerdem lernt man Geralt in den Kurzgeschichten sehr viel besser kennen und verstehen, ebenso viele andere der Charaktere, die im Laufe des Buches auftauchen. Auch die Situation rund um Ciri wird durch die Kurzgeschichten sehr viel klarer. Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, sich zurecht zu finden, wenn man mit den Romanen beginnt ohne das Hintergrundwissen der Kurzgeschichten. Deshalb auch gleich vorweg eine Spoilerwarnung: wenn ihr die beiden Kurzgeschichtenbände nicht gelesen habt, könntet ihr nun dafür gespoilert werden.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir wirklich sehr leicht gefallen. Ich habe die Kurzgeschichten ja erst vor kurzem gelesen und war direkt wieder zurück in der Welt von Geralt. Die Kapitel beginnen immer mit Prophezeiungen oder Zitaten aus Büchern, die über die Welt, in der man sich befindet, geschrieben wurde. Der Kontinent, auf dem sich Geralt bewegt ist namenslos, dafür gibt es genügend Königreiche, die namentlich bekannt sind.
Ich war sehr gespannt wie es in den Romanen mit Geralt weitergeht bzw. ob es weitergehen wird oder ob sich neuere Konflikte einfügen werden. Und ja, die Vorsehung hat sich erfüllt: Geralt und Ciri sind gemeinsam auf dem Weg nach Kaer Morhen, denn dort leben die Hexer und nur dort, scheint das Mädchen wirklich sicher zu sein. Bereits auf dem Weg zur Heimstatt der Hexer bemerkt Geralt, dass Ciri kein gewöhnliches Kind ist. Sie scheint irgendwie mit Magie in Berührung zu sein, doch auf eine ganz eigene und andere Art und Weise, wie es bisher bekannt war. Geralt scheint klar zu sein, dass er und die anderen Hexer, Hilfe brauchen werden, um sicher zu sein und so tritt eine Zauberin in Erscheinung: Triss Merigold. Sie versucht den Hexern und auch Ciri zu helfen das Rätsel zu lösen und das Mädchen gleichzeitig zu beschützen.
Die Gerüchte um den Verbleib von Cirilla, der Thronerbin von Cintra, werden von Reich zu Reich getragen. Niemand weiß wirklich, was mit ihr geschehen ist, doch viele sind davon überzeugt, dass sie die blutige Schlacht überlebt hat und viele sind auf der Suche nach ihr. Die Frage ist jedoch: was wollen all diese Menschen von Ciri? Zu welchem Zweck wird sie wirklich gesucht?

Diese Spannung hält sich durch die gesamte Handlung des ersten Romans. Als Leser weiß man genau, wo sich Ciri befindet und dass sie etwas Besonderes ist, doch die Beweggründe ihrer Feinde (oder vielleicht Freunde) bekommt man nicht wirklich zu fassen. Immer wieder gibt es Hinweise darauf, wer dahinter steckt, doch nicht alles scheint sich dann zu bewahrheiten. Jeder versucht durch Ciri irgendwie an Macht zu gelangen, denn ein großes Reich wartet nur sehnsüchtig darauf, dass die wahre Thronerbin zurückkehrt, um Königin zu sein. Es scheint so, als wären nur die Hexer wirklich daran interessiert, wie es Ciri wirklich geht und sie fügt sich sehr gut in diese Gemeinschaft ein.
Ciri ist ein sehr starkes Mädchen, sie hat unsagbares durchlebt, erinnert sich im wachen Zustand allerdings kaum. Nur in ihren Träumen, wird sie von den Ereignissen in Cintra verfolgt, doch keiner scheint aus ihr herauszubekommen, was tatsächlich passiert ist. Dennoch hat sie Mut, ist lernbegierig, intelligent aber auch frech und vorlaut. Sie lässt sich nur schwer bändigen. Trotzdem ist Ciri in einigen Momenten einfach nur ein Kind, das für ihr Alter viel zu schreckliche Dinge erleben musste und sich nach ihrer Familie sehnt.

Geralt kommt in dem Roman zwar durchaus vor, schließlich ist er der Protagonist, dennoch bleibt er für meinen Geschmack etwas zu blass und unbedeutend. Er wirkt manchmal wie ein Nebendarsteller, der nur auf seinen Einsatz warten muss und eben nicht wie die Hauptperson in einer Geschichte. Ich hoffe sehr, dass seine Rolle bald sehr viel tragender wird, als im ersten Teil der Reihe. Es blieb einfach irgendwie zu wenig Zeit für ihn übrig, auch wenn die gesamte Handlung an sich überhaupt nicht langweilig war. Es hat großen Spaß gemacht Ciri zu begleiten und mit ihr gemeinsam diese Reise zu machen. Gleichzeitig waren die Gefahren, die überall lauerten, fast greifbar. Es war ein großes Abenteuer das mit einem Gefühl von Verheißung beendet wurde.

Fazit

Wer die Kurzgeschichtenbände bereits gelesen hat, der wird mit den Hexer Romanen wunderbar zurecht kommen. Die Handlung setzt genau da an, wo Band 2 der Kurzgeschichten geendet hat. Die Geschichte ist durchweg spannend und es werden Fragen um Fragen aufgeworfen, die natürlich im ersten Teil der Reihe nur bruchstückhaft beantwortet wurden. Viele Rätsel sind offen geblieben und das Gefühl, als das Buch zu Ende war, kann ich nur mit „verheißungsvoll“ beschreiben. Diese Saga wird episch. Diese Saga wird voller Abenteuer, Blut, Prophezeiungen und Magie. Ich kann es kaum erwarten weiter zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Große Poetry Liebe!

Keine Ahnung, ob das richtig ist
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Der neue Gedichtband von Julia Engelmann erzählt von den kleinen und großen Momenten, die ein Leben prägen. Es geht um den Mut Entscheidungen zu treffen, um das Vermissen, Schmerz ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Der neue Gedichtband von Julia Engelmann erzählt von den kleinen und großen Momenten, die ein Leben prägen. Es geht um den Mut Entscheidungen zu treffen, um das Vermissen, Schmerz aber auch Hoffnung, dass alles gut werden kann und man sich einfach trauen soll, ganz egal ob man weiß, dass es richtig ist oder eben nicht…


Endlich wieder neue Gedichte von Julia Engelmann! Ich habe mich unglaublich auf den neuen Gedichtband gefreut, denn die ersten vier fand ich ja, wie ihr vielleicht wisst, absolut grandios. Auch dieses Mal habe ich die Hörbuchversion als Rezensionsexemplar zugeschickt bekommen, herzlichen Dank dafür an das Bloggerportal, weil ich es liebe Julia Engelmann zuzuhören. Sie kann, in meinen Augen, ihre Texte einfach am Besten und authentischsten vortragen und es war mir wieder eine große Freude ihrer Stimme zu lauschen.

Es gibt eine CD mit insgesamt 34 Tracks, die alle unterschiedlich lang und unterschiedlich intensiv für mich waren. Ich finde Julia Engelmann hat ein ganz feines Gespür dafür, Worte zu finden, um Dinge zu beschreiben, die mir durch den Kopf gehen oder schon durch den Kopf gegangen sind. Gleichzeitig sind es aber auch ganz kleine Dinge, die sie beschreibt und die dann eben wundervoll zum Nachdenken anregen. In ihrem Gedicht „Savignyplatz“ beschreibt sie eine S-Bahn-Fahrt und ihre Gedanken dazu. Ich fand dieses Gedicht wirklich unglaublich schön, überraschend und irgendwie auch wahr. Niemand schaut sich wirklich in die Augen, wenn man in der S-Bahn, U-Bahn oder dem Zug sitzt. Man möchte keinen Kontakt mit den Mitreisenden haben. Zumindest wollen das die meisten so. Aber was wäre, wenn man sich doch unterhalten würde? Was würde dann wohl alles gesprochen werden? Worüber würde man sprechen? Solche Gedanken haben ihr Gedicht in mir ausgelöst. Die Welt könnte so schön, bunt und kommunikativ sein, wenn man sich nur trauen würde und alte Konventionen ablegen.

Einige ihrer Gedichte haben von Trennungen, Herzschmerz und komplizierten Beziehungen gehandelt und ich denke, wenn ich diesen Gedichtband letztes Jahr schon gelesen hätte, hätte sie damit genau den Nerv meiner Gedanken getroffen. Momentan jedoch bin ich in der glücklichsten Beziehung meines Lebens und kann solche Gedanken nicht mehr teilen. Allerdings noch sehr gut nachempfinden, denn ich bin schon oft in ähnlichen Situationen gesteckt. Ihre Worte habe ich mir aber nicht mehr so sehr zu Herzen genommen, wie es vielleicht letztes Jahr noch gewesen wäre, weil ich einfach nicht mehr in einer solchen Situation stecke. Dennoch sind die Texte wirklich schön, stimmungsvoll und irgendwie auch etwas traurig. Man kann diese Betrübtheit spüren und auch nachempfinden. Teilweise fehlte mir ein bisschen dieser Zuspruch und die Hoffnung… auch wenn es in solchen Situationen vielleicht auch einmal nötig ist einfach traurig und mutlos zu sein, um später wieder zu Kraft zu kommen.

Das Gedicht „10 Jahre später“ hat mich auch ein bisschen nostalgisch gemacht. Sie erzählt davon, dass sie seit 10 Jahren nicht mehr zur Schule geht und was sie über diese vergangenen 10 Jahre so denkt. So ähnlich ist es bei mir auch bald und ich kann viele ihrer Gedankengänge einfach zu hundert Prozent nachempfinden. Es hat mir Spaß gemacht ihr da zuzuhören und mich selbst an meine Schulzeit zurück zu erinnern, weil vieles, was sie dazu zu sagen hat, einfach so unfassbar wahr ist.
Auch das Gedicht „Johann Philipp Möller“ fand ich wirklich schön, weil es, in meinen Augen, etwas ganz anderes war und einen etwas anderen, moderneren Blick auf Goethe gezeigt hat. Das hat mir gefallen, vor allem, dass alles etwas modern und aktueller dargestellt wurde. Es hat etwas frisches und anderes.

Fazit

Julia Engelmann kann es immer noch. Sie berührt Menschen, regt Menschen zum Nachdenken an, bringt zum Lachen und vielleicht auch zum Weinen. Sie geht mit der Zeit, bearbeitet ganz alltägliche Themen und spricht das an, was sie bewegt oder bewegt hat. Es macht mir immer große Freude ihre Texte zu hören, denn ihre Stimme ist so unglaublich angenehm. Wieder einmal bin ich glücklich und froh, dass ich das Hörbuch gehört habe und kann euch allen einmal empfehlen euch etwas von ihr anzuhören. Es lohnt sich.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ein wunderschöner Comic mit genialer Story!

Monstress 1
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Rezensionsexemplar

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Wer hält nicht in seinem Inneren etwas verborgen, von dem er möchte, dass es niemals ans Tageslicht kommt? In Monstress ist genau das die Realität von Maika. Sie hat sehr zu ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Wer hält nicht in seinem Inneren etwas verborgen, von dem er möchte, dass es niemals ans Tageslicht kommt? In Monstress ist genau das die Realität von Maika. Sie hat sehr zu kämpfen ein erlebtes Kriegstrauma zu verarbeiten und gleichzeitig versucht sie gegen ihre innenwohnende Dämonen anzukämpfen. Denn die Verbindung, die sie in sich trägt, macht sie zum wertvollsten Ziel in ihrer Welt.


Ich muss zugeben, dass ich schon recht lange um diese Comic-Reihe herumschleiche. Ich habe mir den Zeichenstil angesehen und fand ihn unglaublich ansprechend. Der Inhalt hat sein übriges getan und ich bin dem Cross Cult Verlag sehr dankbar, dass sie mir ein Rezensionsexemplar zugesendet haben. Ich war unglaublich aufgeregt und gespannt, wie mir „Monstress“ gefallen würde und ich kann jetzt schon sagen: es hat sich gelohnt!

Als erstes muss ich zurück zu den Zeichnungen gehen. Sana Takeda hat einen unfassbar tollen Zeichenstil. Sie setzt die Farben in genau richtigem Maß ein, um Situationen und Gefühle perfekt in Szene zu setzen. Man kann auf jeder Seite so unglaublich viel entdecken, egal ob es wirklich relevant für die Handlung ist oder einfach Detailverliebtheit, die Zeichnerin hat wirklich alles gegeben und es ist ein großartiger Comic daraus geworden. Alles passt perfekt zusammen und so habe ich mich in der Welt von Maika perfekt zurechtgefunden. Die Steampunk Elemente haben mir besonders gut gefallen, ich bin in diesem Genre nicht wirklich zu Hause, habe es noch nie ausprobiert und muss sagen, dass ich mich vielleicht auch Mal an ein Buch herantrauen sollte. Die Möglichkeiten sind ja schier unerschöpflich.

Die Handlung des Comics ist durchweg spannend. Man erkennt recht schnell, dass der Klappentext nur einen winzigen Teil der komplexen Welt darstellen kann. Was natürlich auch gut ist, denn so weiß man in Wirklichkeit eigentlich gar nicht, worauf man sich eingelassen hat. Zu Beginn fällt es erst etwas schwer, sich zurecht zu finden, denn der Aufbau der Welt ist doch etwas komplexer. Doch die Autorin hat sich da ganz toll Abhilfe geschaffen: am Ende jedes Kapitels gibt es eine kleine Geschichtsstunde, die erklärt wie die Welt aufgebaut ist, welche Magie es gibt, welche Wesen auf der Welt wandeln und was sonst noch wichtig für die Geschichte ist. So wird man nicht komplett ins kalte Wasser geschmissen und kann den Handlungssträngen der Geschichte sehr gut folgen. Maika als Protagonistin ist unfassbar stark aber auch sehr verbittert. Sie hat so vieles durchgemacht und ist eigentlich getrieben von Wut und Rachegelüsten. Dennoch zeigt sie in einigen Situationen Herz und man sieht auch, durch kleinere Rückblicke, dass sie nicht immer so war, wie sie im Großteil des Comics ist.

Ich habe Maika unfassbar gerne begleitet und möchte so gerne noch mehr über diese Welt erfahren. Es gibt noch so viele Geheimnisse und unbeantwortete Fragen, die nicht nur mit Maika, sondern auch mit anderen Charakteren zu tun haben. Es ist aufregend, sich immer wieder zu überlegen, wie alles zusammenhängt und ich hoffe, dass ich bald den nächsten Teil der Reihe lesen werde.

Fazit

Monstress ist ein genialer Comic, der nicht nur mit wundervollen Zeichnungen besticht, sondern auch eine durchweg spannende und geheimnisvolle Handlung mit sich bringt. Ich bin jetzt schon gespannt auf den zweiten Teil und kann es kaum erwarten auch diesen zu verschlingen. Es gibt noch so vieles zu entdecken, um die Komplexität der Welt überhaupt begreifen zu können. Eine klare Empfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Eine geniale Fortsetzung!

Der Garten der schwarzen Lilien
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Die Alchemistin Mirage und der Gardist Zejn sind noch immer aufeinander angewiesen. Sie müssen zusammenarbeiten um endlich Nifs Rückgrat sicherzustellen. Das Schwert der Totengöttin ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Die Alchemistin Mirage und der Gardist Zejn sind noch immer aufeinander angewiesen. Sie müssen zusammenarbeiten um endlich Nifs Rückgrat sicherzustellen. Das Schwert der Totengöttin Nif verleiht nämlich dem Träger Macht über die Toten und noch immer werden mit seiner Hilfe Verstorbene aus ihren Gräbern geholt, um in den Straßen von Tradea für Angst und Schrecken zu sorgen.
Ein geheimer Hinweis führt die beiden zu einer Diebesgilde, die wohl mit dem Schwert in Berührung gekommen sein muss. Doch die Skorpione scheinen nicht die einzigen zu sein, die Interesse an Nifs Rückgrat haben und weder Mirage noch Zejn ist klar, in welche Machenschaften sie sich hineinmanövriert haben.


Im Sommer letzten Jahres habe ich „Das Schwert der Totengöttin“ gelesen, den ersten Teil der Black Alchemy Reihe und war im Bann dieser dunklen Fantasy Geschichte gefangen. Es hat mir großen Spaß gemacht die Charaktere zu begleiten und deshalb habe ich mich bei lovelybooks auch auf die Leserunde für Band 2 beworben. Ich wollte gerne wissen wie es mit Mirage und Zejn weitergeht und habe es nicht bereut die Reihe weiter verfolgt zu haben. Herzlichen Dank an Lovelybooks und Knaur für das Rezensionsexemplar!

Die Geschichte beginnt da, wo der erste Teil aufgehört hat. Man wird direkt wieder in die Handlung hineingeworfen und obwohl es bei mir doch schon eine Zeit her ist, dass ich den ersten Teil gelesen habe, konnten mir die kurzen Rückblicke in den ersten Kapiteln wieder in Erinnerung rufen, was zuletzt geschah. Diese Art der Lösung hat mir sehr gut gefallen, denn so musste ich Band 1 nicht noch einmal lesen und konnte direkt in den nächsten Teil starten.

Was mir wieder sehr positiv aufgefallen ist, ist die Verbindung zwischen den Protagonisten. Mirage die eigensinnige Alchemistin ist durch das Schwert der Totengöttin mit Zejn, dem gewissenhaften Gardisten, verbunden. Die beiden könnten eigentlich nicht unterschiedlicher sein. Sie tut immer das, was ihr in den Sinn kommt und pfeift auf Grenzen oder Regeln. Sie biegt sich das Leben teilweise so hin, wie es ihr passt, damit sie die Probleme aus der Welt schaffen kann, die Mirage plagen. Ihr eigenes schreckliches Schicksal stellt sie dann aber doch auch mal hinten an und versucht neben all der Regelbrecherei eben doch das Richtige zu tun. Zejn hingegen befolgt strickt Regeln und kämpft dafür, dass diese auch eingehalten werden. Er möchte keine Grenzen oder Gesetze überschreiten, doch ihm wird schnell klar, dass er mit Mirage an seiner Seite, nicht umhin kommt Regeln zu übertreten. Gleichzeitig möchte Zejn zunächst sein Gesicht nicht verlieren, doch diese Sichtweise wird vor allem durch Mirage stark verändert.
Die Dynamik der beiden ist einfach großartig. Sie sind so unterschiedlich und finden doch nach und nach zusammen. Ihre Ziele sind eigentlich dieselben, nur die Wege, die sie einschlagen unterscheiden sich. Dennoch raufen sie sich zusammen und das hat mir unheimlich viel Spaß gemacht dabei zuzusehen. Nach und nach arbeiten sie gemeinsam. Nach und nach vertrauen sie sich und nach und nach entsteht eine Bindung zwischen ihnen. Ich habe immer auf einige richtige Liebes-Vibes gewartet, doch die sind nicht aufgetaucht, denn die Beziehung der beiden wird langsam und authentisch dargestellt. Es hat mir auch nichts ausgemacht, dass es keine Liebesgeschichte gibt, denn das ist eindeutig nicht der Fokus und wird von der Autorin wirklich toll dargestellt. Ich finde die Charakterentwicklung der beiden wirklich sehr gelungen und es hat mir Freude gemacht ihnen beim wachsen zuzusehen.

Die Handlung an sich war von vorne bis hinten actiongeladen und voller Abenteuer. Es gibt einige große Schlachten, die wirklich genial und teilweise auch etwas eklig beschrieben wurden. Das hat aber wiederum perfekt zur Geschichte gepasst. Es ist Dark Fantasy, es kommen dunkle und grausame Geheimnisse ans Licht und das spiegelt sich auch in den Kämpfen wider. Es ist Katharina wunderbar gelungen die Balance zu halten zwischen ernsthaftem Konflikt, Charakterentwicklung und der nötigen Action, die das Buch spannend und sehr unterhaltsam gemacht hat. Nie wird aus dem Blick genommen, was das Wichtige ist: das Schwert der Totengöttin Nif wieder zu bekommen, um es in die Grabhügel von Svonnheim zu bringen. Dieses große Ziel verlangt den Protagonisten jedoch alles ab und die Autorin geht nicht zimperlich mit ihren Charakteren um. Vieles muss durchlitten werden und schonungslos werden die Schwächen von Mirage und Zejn gegen sie verwendet, um zu zeigen, dass auch diese starken Charaktere von Leid geplagt sein können.
Es gibt auch eine besonders traurige Szene in dem Buch, die mich wirklich sehr berührt hat. Zuerst war ich wirklich erschüttert, dann habe ich aber doch gemerkt, dass diese Situation genau richtig und vor allem sehr wichtig für die Charaktere in dem Buch war. Es bringt sie voran, bringt sie weiter und zeigt ihnen dennoch, dass Dinge geschehen, die sie nicht verhindern können.

Einige kurze Worte möchte ich auch noch an die Magie in der Welt von Black Alchemy verlieren. Sie ist sehr interessant für mich, da ich so etwas immer sehr spannend finde. Im Fokus stehen da natürlich Mirage und nun auch ihr Vater Bhaal, der eine größere Rolle in diesem Buch einnimmt. Man erfährt wie Mirage zu ihrem Talent gekommen ist und wie unterschiedliche Alchemika wirken können. Egal ob positiv oder negativ. Und durch diese Magie wird auch die Beziehung zwischen Mirage und ihrem Vater etwas beleuchtet und was es mit ihrem Schicksal auf sich hat, das sie seit ihrer Geburt begleitet. Diese Informationen aus ihrer Vergangenheit fand ich sehr lehrreich um Mirage selbst besser verstehen zu können. Auch das ist Katharina wirklich gut gelungen.

Fazit

„Der Garten der schwarzen Lilien“ konnte mich wieder in seinen Bann ziehen. Die Magie ist toll dargestellt und funktioniert in meinen Augen sehr gut und schlüssig. Der Schreibstil ist packend und die Handlung sehr spannend und actionreich. Man folgt den Charakteren sehr gerne überall hin, weil man nicht nur in der Geschichte vorwärts kommt, sondern auch mit ansieht, wie sich die Protagonisten weiterentwickeln und wachsen, gleichzeitig aber auch Schreckliches durchleben müssen, um dort anzukommen, wo sie sein müssen. Die Geschichte war sehr spannend und ich warte nun auf den dritten Teil und den großen Knall und Showdown. Es ist noch etwas Luft nach oben und ich hoffe sehr, dass der letzte Teil eben diese ausfüllen kann. Eine klare Empfehlung!

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