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Veröffentlicht am 24.05.2020

Ein sehr gelungener Reihenauftakt

Das Schwert der Totengöttin
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Von der Hauptstadt ins Vorland degradiert, rechnet Sergent Erik Zejn mit großer Langeweile und Untätigkeit. Doch kaum ist er angekommen, erheben sich die Toten aus ihren Gräben ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Von der Hauptstadt ins Vorland degradiert, rechnet Sergent Erik Zejn mit großer Langeweile und Untätigkeit. Doch kaum ist er angekommen, erheben sich die Toten aus ihren Gräben und greifen die Lebenden an.
Zejn muss die Menschen retten und gleichzeitig herausfinden, wie er die Toten für immer zurück unter die Erde bringen kann. Anscheinend weiß die Kräuterhexe Mirage als Einzige mehr über die Vorfälle, doch Zejn ist sich sicher, dass sie nicht vertrauenswürdig ist.
Mirage ist keine Hexe, sondern eine Alchemistin. Auch sie kämpft dafür, die Bedrohung aufzuhalten und nur deshalb ist sie immer da zur Stelle, wenn die Toten erwachen. Die Bevölkerung jedoch sieht ihre Bemühungen nicht, sondern macht Mirage dafür verantwortlich. Für sie rückt der Kampf gegen die Toten in den Hintergrund als sie ihre Unschuld beweisen muss.


Vor einigen Monaten hat Katharina V. Haderer auf Instagram Blogger*innen aufgerufen sich bei ihr zu melden, um an einer kleinen Bloggeraktion für ihr neues Buch teilzunehmen. Da ich bereits zwei Geschichten von ihr gelesen habe, war ich neugierig, was es mit dem neuen Buch auf sich hat und habe mich gemeldet. Ende Mai bekam ich dann einen Brief und musste zunächst beweisen, ob ich würdig bin, dieses Buch zu lesen und in die Geheimnisse der Welt von Tradea eingeweiht zu werden. Ich hatte Glück und das Buch landete auf meinem Kindle.

Ich bin wirklich froh, dass ich mich gemeldet und das Buch nun gelesen habe. In der Welt, in der man sich in „Das Schwert der Totengöttin“ befindet, war ich schon einmal. Und zwar mit „Das Herz im Glas“ einem Roman, den die Autorin schon vor einigen Jahren veröffentlicht hat. Es hat mir gefallen einen neuen Teil dieser Welt kennen zu lernen und gleichzeitig die alten Götter wieder zu treffen. Der Weltenaufbau ist unglaublich gelungen und es ist spannend immer wieder neue Teile und Aspekte zu treffen. Ich konnte die Geschichte nicht aus der Hand legen, weil ich einfach wissen wollte, wohin Katharina mich noch führen wird.

Dabei haben ihre Charaktere mir auch wirklich sehr geholfen. Mirage ist eine sehr geheimnisvolle und spannende Protagonistin gewesen. Es wurde nicht sehr viel über sie verraten, erst im Verlaufe der Geschichte lernt man die junge Alchimistin besser kennen. Mirage ist um die 30 Jahre alt und scheint vor etwas zu fliehen. Sie lebt abgeschieden in Svonnheim, einem kleinen Dorf, das ruhiger nicht sein könnte. Bekannt als die „Kräuterhexe“ hilft sie den Bewohnern bei allerlei Wehwehchen und hat sich deshalb auch einen gewissen Stand erarbeitet. Doch ihre Abgeschiedenheit hat sie auch zu einer Art Außenseiterin gemacht. Als Leser stellt man sich unentwegt die Frage: was verbirgt Mirage? Was möchte sie vor den Menschen geheim halten? Oder versteckt sie sich vor etwas? Und wenn ja, vor wem? Es ist spannend diese Reise mit ihr zu machen, denn sie ist unglaublich tough, mutig und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie lässt sich nichts gefallen und weiß sich selbst zu helfen. Sie ist keine Jungfrau in Nöten und das lässt sie vor allem Erik Zejn spüren.

Sergent Zejn kommt unfreiwillig in Mirages Leben und stört die Ruhe in Svonnheim. Er will alles, was dort lasch gehandhabt wird wieder in Ordnung bringen und versucht Gesetze und Regeln durchzusetzen. Als sich die Toten aus ihren Gräben erheben, ist seine erste Verdächtige klar: die Hexe Mirage. Doch es ist eine ganz schöne Herausforderung für ihn, sein Ziel zu fassen zu bekommen. Mirage ist gerissen und kann Zejn immer wieder entkommen. Der hat mittlerweile auch alle Hände voll zu tun die Bevölkerung von Svonnheim vor den lebenden Toten zu retten, ohne dass er selbst sein Leben lässt. Dabei kommt er einem Geheimnis auf die Spur, das Mirage längst entschlüsselt hat und bringt sich selbst in große Gefahr.

Die Geschichte steuert unhaltbar auf einen Höhepunkt zu, den ich mir etwas spannender vorgestellt habe, als er letztlich war. So viele Fragen sind noch offen geblieben, dass ich mir beinahe überlegt habe sie alle aufzuschreiben, um auch wirklich nichts zu vergessen. Es wurde extrem wenig enthüllt, was ich teilweise etwas schade fand. Natürlich ist die Vorfreude auf den zweiten Teil der Reihe nun umso größer. Ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Wie sich meine beiden Protagonisten aus ihren jeweiligen Situationen manövrieren können. Oder ob sie es überhaupt schaffen können? Was hat es mit den lebenden Toten auf sich? Wer bemächtigt sich ihrer und wieso? Steckt hinter der Enthüllung von Mirages Geheimnis noch mehr? Was ist ihr in der Vergangenheit widerfahren? Auf der einen Seite bin ich ein bisschen frustriert, dass so vieles im Unklaren blieb und auf der anderen Seite bin ich unglaublich gehypt und voller Vorfreude auf das, was noch vor mir liegt.

Fazit

Die Handlung von „Das Schwert der Totengöttin“ war rasant, spannend, actionreich und man hat die Charaktere unglaublich ins Herz geschlossen. Es ist ein Dark Fantasy Abenteuer erster Klasse, das mich an seine Seiten gefesselt hat. Die mystischen Aspekte haben mir besonders gut gefallen, denn ich kenne die Welt aus einem anderen Buch der Autorin und fühlte mich sehr daran erinnert. Leider wurden aber sehr viele Fragen offen gelassen, sodass ich das Buch mit einem großen Fragezeichen geschlossen habe. Wenig wurde enthüllt, was aus der Geschichte ein noch größeres Geheimnis macht. Ich hatte Spaß beim lesen, hätte mir aber doch etwas mehr Antworten gewünscht. Trotzdem würde ich euch das Buch von ganzem Herzen empfehlen, es macht süchtig und ich kann es kaum erwarten Band 2 in Händen zu halten.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Ich liebe diese Kurzgeschichten!

Der letzte Wunsch
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Inhalt

Mit Kämpfen gegen Vampire, Striegen und sonstige Arten an Ungeheuer verdient der Hexer Geralt von Riva sein Geld. Die Auftragslage ist ganz gut und er reist quer durch das Land um die Monster für ...

Inhalt

Mit Kämpfen gegen Vampire, Striegen und sonstige Arten an Ungeheuer verdient der Hexer Geralt von Riva sein Geld. Die Auftragslage ist ganz gut und er reist quer durch das Land um die Monster für Geld zu beseitigen. Auf einer seiner Reise mit seinem Freund Rittersporn befreien die beiden einen Flaschengeist, der Geralt zum Verhängnis werden soll, denn durch ihn lernt er die schöne und gefährliche Zauberin Yennefer kennen…


Die Hexer Reihe um Geralt von Riva war mir bisher nur als Spiele bekannt. Dann kam die Nachricht, dass die Bücher als Serie bei Netflix herauskommen sollen und ich war Feuer und Flamme. Spätestens nach dem Teaser Trailer ist klar, dass ich diese Serie sehen will und als „guter“ Büchernerd möchte ich mich gebührend darauf vorbereiten und einige der Bücher im Vorfeld lesen.
Nach einiger Recherche um die erschienen Bücher habe ich die Empfehlung gelesen, zunächst die beiden Kurzgeschichtenbände zu lesen und anschließend die Romane. Also habe ich mir „Der letzte Wunsch“ gekauft und direkt gelesen.

Der Einstieg in die Welt von Geralt ist recht leicht gestaltet. Es gibt wenig Beschreibungen und dennoch genug, um sich die Umgebung des Hexers gut vorstellen zu können. Man begleitet ihn direkt bei einem seiner Aufträge, eine Striege zu bezwingen. Schon bei dieser ersten Kurzgeschichte ist mir aufgefallen, dass viele Märchen der Gebrüder Grimm aufgegriffen und leicht verändert werden. Es hat mich wirklich toll unterhalten mir vorzustellen, wie Schneewittchen mit den Zwergen zu Raubzügen aufbricht und alle in Angst und Schrecken zurücklässt oder der Prinz verzweifelt die entlaufene Prinzessin jagt, die nur einen Schuh zurückließ. Es ist faszinierend wie der Autor alles schön zu einem Großen Ganzen zusammenfasst ohne, dass es gewollt wirkt. Alles scheint authentisch und real zu sein und Geralt, mit seiner ruhigen und fast schon teilnahmslosen Art trägt dazu perfekt bei. Ich mochte ihn eigentlich sofort, ohne dass ich richtig ausmachen kann woran das liegt. Eigentlich ist Geralt kein Sympathieträger. Er flucht, er tötet, er besteht auf sein Geld und kann teilweise auch sehr grob werden. Doch er hat einen Codex und Regeln, an die er sich hält. Auch seine sehr sachliche Art und Weise fand ich irgendwie ansprechend. Er lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und erfüllt seine Aufgabe mit akribischer Genauigkeit. Ich freue mich schon darauf mehr über ihn zu erfahren, denn die Kurzgeschichten offenbaren natürlich längst nicht alles.

Die einzelnen Kurzgeschichten sind mit kürzeren „Stimme der Vernunft“ teilen verbunden, in denen sozusagen die Gegenwart abgebildet wird. Die anderen Teile sind Erinnerungen und Erzählungen von Geralt über die Vergangenheit und das, was er bereits erlebt hat. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so bekommt man einen Überblick über das Geschehene und wird nicht komplett ins kalte Wasser geworfen, wenn es an die Romane der Reihe geht oder wenn man das Spiel spielt. Unter anderem wird über Ciri und Yennefer berichtet, genauso wie über Rittersporn, Geralts Freund und Poet. Man erfährt wie die Schicksale von Ciri und Geralt zusammenhängen ebenso wie es zu der Verhängnisvollen Verbindung zwischen Geralt und Yennefer kommt. Es ist aufregend zu wissen, wie es angefangen hat, denn aus den „Stimme der Vernunft“ Teilen wird klar, dass die Beziehung zwischen Geralt und Yennefer alles andere als glücklich oder harmonisch abgelaufen ist.

Als Leser wird man zwar direkt in die Welt des Hexers hineingeworfen, doch man kann sich wirklich gut orientieren, ohne dass der Autor alles bis ins kleinste Detail beschreibt. Trotzdem bin ich natürlich sehr gespannt darauf, wie die Welt weiter aufgebaut ist und hoffe deshalb, dass vor allem die Romane mir da noch etwas mehr Informationen liefern.

Fazit

Ich mochte die Kurzgeschichten rund um Geralt von Riva sehr. Man kann sich einen guten Überblick verschaffen, um herauszufinden, ob diese Welt zu einem passt oder eher nicht. Man lernt Geralt kennen und erfährt so einiges spannendes über seine Vergangenheit. Ich freue mich jetzt schon darauf den nächsten Kurzgeschichtenband zu lesen und anschließend dann die Romane zur Reihe. Diese Fantasy-Saga könnte mein Game of Thrones Herz höher schlagen lassen.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Skurril und großartig!

Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath ein. Alle Gäste amüsieren sich, bis auf einen Mann, der zuvor eine Nachricht erhielt: „Heute Abend wird jemand ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Familie Hardcastle lädt zu einem Ball auf ihr Anwesen Blackheath ein. Alle Gäste amüsieren sich, bis auf einen Mann, der zuvor eine Nachricht erhielt: „Heute Abend wird jemand ermordet werden. Es wird nicht wie ein Mord aussehen, und man wird den Mörder daher nicht fassen. Bereinigen Sie dieses Unrecht, und ich zeige Ihnen den Weg hinaus.“ Die Tochter des Hauses, Evelyn Hardcastle, ist tot. Doch sie stirbt nicht nur einmal, sondern jeden Tag aufs Neue. Bis der Mann ihren Mord aufgeklärt und den Täter entlarvt hat. Erst dann darf er das Anwesen Blackheath wieder verlassen und es scheint so, als wolle jemand unbedingt verhindern, dass ihm dies gelingt.


Ich muss zugeben, es war eine sehr spontane Entscheidung, die mich dazu brachte, „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ bei NetGalley anzufragen. Der Titel klang spannend, das Cover gefiel mir und die Leseprobe hat meine Neugier angeheizt. Also habe ich mir diesen Kriminalroman für den Urlaub vorgenommen und tatsächlich dann an meinem ersten Tag in Griechenland auch beendet. Danke an NetGalley für das Rezensionsexemplar!

Nachdem ich das Buch gelesen habe muss ich zuerst meine Gedanken zum Titel und dem Klappentext mit euch teilen. Ich finde beides nicht ganz gelungen, weil vieles dadurch vorweg genommen wird. Ich habe meine Inhaltsangabe deshalb etwas angepasst. Dass Evelyn Hardcastle getötet wird, lässt der Titel ja bereits verlauten, deshalb habe ich dieses Detail nicht ausgespart. Der eigentliche Mord geschieht aber nicht sofort zu Beginn des Buches und wird am Anfang auch noch gar nicht so wirklich thematisiert. Auch die Identität des Mannes, den man von Beginn an begleitet, ist erst einmal geheim. Dieses Detail habe ich deshalb ausgelassen und würde euch empfehlen den ausführlichen Klappentext nicht durchzulesen. Es ist kein großer Spoiler aber macht doch etwas den Charme aus, wenn man genauso ahnungslos ist, wie der Protagonist. Schließlich wacht dieser völlig orientierungslos mitten in einem Wald auf. Er ist durchnässt, ängstlich, verschmutzt und weiß weder wer er selbst ist, noch wo er sich befindet. Er hört Geschrei, einen Schuss und er hat einen Namen auf den Lippen. Mit Hilfe eines Kompasses schafft es der Mann schließlich zu einem Anwesen, auf dem ihm eröffnet wird, wer er ist und wieso er dort zu Besuch ist. Dennoch fühlt der Mann, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt, doch er kann nicht greifen, was sein Problem ist und woher dieses Gefühl kommt. Stuart Turton schafft es, diese Verzweiflung, Angst und Unwissenheit wirklich toll zu transportieren. Man fühlt sich genauso orientierungslos wie der Protagonist, schließlich weiß man als Leser genauso wenig, was vor sich geht und das macht den Reiz der Geschichte aus. Nach und nach lernt man, gemeinsam mit dem Protagonisten, seinen Charakter kennen. Und das, obwohl man als Leser genauso spürt, dass irgendetwas im argen liegt.
Als schließlich die Nachricht über den Tod von Evelyn Hardcastle bei dem Protagonisten eintrifft, hat sich die Ausgangslage längst verändert. Darüber möchte ich allerdings gar nicht mehr Worte verlieren, denn auch das macht den Reiz der Geschichte aus. Er erfährt, dass er den Mord an der jungen Frau aufklären muss, um dem Hamsterrad, in dem er gefangen ist, entkommen zu können. Er ist dazu verdammt den Tag, an dem Evelyn getötet wird, immer und immer wieder zu durchleben, bis er den Mörder entlarven kann. Erst dann ist er frei und darf Blackheath wieder verlassen. Zunächst klingt diese Aufgabe nicht weiter schwierig, doch im Verlauf des Buches wird deutlich: dieser Mord ist kein „gewöhnlicher“ Mord, bei dem sich Opfer und Täter gegenüber stehen. Nein, der Mord ist gut getarnt und wirklich schwer zu erkennen. Eines bleibt jedoch unbestritten: Evelyn Hardcastle stirbt an jedem Abend aufs Neue und unser Protagonist muss herausfinden, wer daran Schuld hat.

Die Verwicklungen und Verstrickungen die sich innerhalb des Buches auftun, werden von Seite zu Seite immer verworrener, unglaubwürdiger und verrückter. Bis zur Hälfte des Buches war ich völlig durcheinander, desorientiert und fast schon frustriert. Es hat mich genervt, dass ich keinen roten Faden gesehen habe. Ich wollte so dringend herausfinden, was mit Evelyn passiert ist und weder der Protagonist noch der Autor ließen mich auch nur in die Nähe der Auflösung. Alles schien irgendwie miteinander verbunden zu sein und gleichzeitig ergab nichts auch nur einen Sinn. Jede Person, die näher beleuchtet wurde, schien so viele Geheimnisse zu verbergen, dass sich stündlich alles ändern konnte. Überraschungen warteten an jeder Ecke und mit Enthüllungen und Geheimnissen wurde nicht gegeizt. Es war ein einziges Verwirrspiel, das mich fast zur Weißglut getrieben hat. Und genau das war es, was der Autor wohl bei seinen Lesern erzielen wollte: Verwirrung, Wut, Frustration aber auch Neugier und Kampflust. Ich wollte unbedingt herausfinden wie alles zusammenhängt. Ich wollte so dringend wissen, wer Evelyn getötet hat und ich wollte, dass unser Protagonist endlich diesem Teufelskreis entrinnen kann. Erst nach und nach ging mir ein Licht auf, erst ganz langsam wurden die Zusammenhänge klar und je weiter man in der Geschichte voranschritt, desto deutlicher zeichnete sich das Ende und auch der rote Faden ab. Zu Beginn schien alles ein einziger Knoten zu sein, der nicht zu entwirren war, doch nach und nach lösten sich die Fäden und man konnte immer klarer sehen, wohin alles führen würde. Am Ende, hatte ich sogar mit einer Vermutung recht, was ich wirklich überraschend fand und habe die Geschichte mit einem großen Lächeln zugeklappt. Stuart Turton hat mit diesem Buch etwas ganz besonderes geschaffen, das ich auf diese Weise noch nie durchlebt habe. Die Geschichte ist lebendig, greifbar und fühlt sich an, als könnte sie nie jemand entwirren. Doch wenn man das Buch zu Ende gelesen hat, dann ist man unglaublich zufrieden, denn es ist geschafft: der Knoten wurde entwirrt. Auch wenn einiges offen gelassen wurde und nicht jedes Rätsel gelöst ist, so bleibt die Zufriedenheit am Ende bestehen, dass man dieses Abenteuer überstanden hat.

Fazit

Wenn ihr auf Verwirrspiele, Geheimnisse und schier unlösbare Zusammenhänge steht, dann greift ihr mit „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ zu dem richtigen Buch. Am Rande der Verzweiflung tut sich in dieser Geschichte endlich ein Licht auf und ihr werdet sehen, dass sich die Reise am Ende sehr gelohnt hat. Die Geschichte besticht mit Verwirrung und Orientierungslosigkeit, mit Facettenreichen und geheimnisvollen Charakteren und einer Auflösung, die einem Knall gleichkommt. Das Ende war für mich zufriedenstellend, auch wenn nicht jede Frage bis zuletzt aufgeklärt wurde. Eine Empfehlung von meiner Seite.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Eine so wichtige Botschaft

Wenn Männer mir die Welt erklären
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Inhalt

Rebecca Solnit untersucht die Mechanismen von Sexismus. Sie klärt über Missstände auf, die man auf den ersten Blick gar nicht erkennt, denn Übergriffe auf Frauen sind akzeptiert und gelten als ...

Inhalt

Rebecca Solnit untersucht die Mechanismen von Sexismus. Sie klärt über Missstände auf, die man auf den ersten Blick gar nicht erkennt, denn Übergriffe auf Frauen sind akzeptiert und gelten als normal. Sie schreibt über Gewalt gegen Frauen, französische Sex-Skandale über Virginia Woolf oder Machtverhältnisse. Sie zeigt auf, was in unserer Welt noch immer nicht selbstverständlich ist: die Gleichberechtigung von Frauen und Männern.


„Die meisten Frauen kämpfen an zwei Fronten – einmal für oder gegen eine spezifische Sache und einmal schlichtweg für das Recht, ihre Meinung zu äußern.“ (S. 23)

Aufgrund der #WirLesenFrauen Challenge, die ich euch hier nochmal verlinke, habe ich dieses Buch gekauft. Ich wollte mich mit dem Thema Feminismus auseinander setzen. Ich wollte mich damit beschäftigen und für mich und mein Geschlecht eintreten und das natürlich mit den richtigen Argumenten.

Rebecca Solnit trifft mit ihrem Buch genau das, was ich lesen wollte. Sie erklärt mit ihrem ersten Essay „Wenn Männer mir die Welt erklären“, das, was vermutlich allen Frauen schon passiert ist: ein Mann spricht ihr Faktenwissen und Erkenntnisse ab ohne zu merken, dass er von ihrem Werk und ihrem Buch redet. Und als er das, nach mehrmaligen Versuchen ihn aufzuklären, endlich begreift, ist es ihm nicht einmal unangenehm. Viele Männer (wohlgemerkt nicht alle) sehen das aber nicht. Sie ergreifen die Initiative, weil Frauen das doch sowieso nicht können, nicht wissen, nicht die Expertise haben. Es kann für solche Männer gar nicht sein, dass eine Frau sich auf diese Weise verwirklicht und genau dagegen müssen wir gemeinsam antreten. Keine Frau sollte von einem Mann untergebuttert werden. Jede soll das tun dürfen, was sie möchte. Jede soll das sagen dürfen, was sie möchte ohne darüber nachzudenken wie das vielleicht ankommen würde. Und sich von einem Mann ein Thema erklären lassen zu müssen, in dem er augenscheinlich nicht Experte ist, du aber schon, sollte nicht mehr zum Alltag gehören.

Rebecca Solnit vermittelt dieses Gefühl. Sie zeigt auf, dass man kämpfen kann und soll. Sie gibt Mut und Kampfgeist, allerdings nicht ganz so locker und lässig, wie es der Titel vielleicht andeutet. Ihre Texte sind teilweise etwas schwerer zu verstehen aber doch gut zu lesen. Sie hat eine ganz eigene Art ihren Worten Gewicht zu geben und das hat mir wirklich gut gefallen. Ich mochte die Aufteilung des Buches und die Bilder, die am Anfang jedes Kapitels gedruckt sind.
Solnit berichtet über die vielen Ungerechtigkeiten, denen Frauen ausgesetzt sind. Sie erzählt von Gewalt gegen Frauen und was dies auslösen kann, wenn eine Frau den Mut findet darüber zu sprechen, was ihr widerfahren ist. Es kann so vieles verändern, wenn unzählige mehr sich nicht mehr vor Scham verstecken müssen, sondern Halt finden und Stärke zeigen können. Es ist traurig zu lesen, wie wir dazu erzogen werden dieses und jenes zu tun. Wie die Gesellschaft uns eintrichtert, dass wir so und so zu sein haben. Dass keine Abweichungen möglich sind und wenn uns etwas so Ungerechtes geschieht, dass es nichts bringt, uns zu wehren. Dass wir dann verachtet, geächtet und in eine Ecke gestellt werden. Dagegen müssen wir antreten. Wir müssen uns davon lösen, irgendwelchen Rollen entsprechen zu wollen und gleichzeitig sollte uns die Freiheit gegeben werden uns so zu kleiden, zu schminken oder nicht zu schminken wie wir wollen. Niemand sollte bevormundet werden, was das eigene Aussehen betrifft.

Solnit zeigt mit ihren Texten aber nicht nur auf, dass Frauen einen wichtigen Kampf für Gleichberechtigung führen, sondern sagt auch, dass es wichtig ist, dass Frauen das nicht alleine tun können. Es ist nicht möglich alleine gegen Ungleichheit anzukämpfen, denn auch die Männer sollten angesprochen werden. Alle Menschen auf der Welt sollten angesprochen werden. Gleichberechtigung ist ein Kampf, den jeder kämpfen muss, denn im Feminismus geht es nicht darum dem einen Geschlecht etwas wegzunehmen. Es geht darum gleich zu sein. Und das kann jedem zugute kommen. Diese Botschaft finde ich besonders wichtig, denn es stimmt: alleine sind wir auf verlorenem Posten, denn jede*r sollte diesen Kampf kämpfen. Es geht um alle Menschen, nicht nur um ein bestimmtes Geschlecht.

„Männer, die begreifen, worum es geht, verstehen auch, dass Feminismus keine Verschwörung mit dem Ziel ist, Männern etwas wegzunehmen, sondern eine Kampagne zu unser aller Befreiung.“ (S. 162)

Fazit

Wenn ihr etwas über Feminismus und den Kampf um Gleichberechtigung lesen möchtet, dann greift ihr mit diesem Buch nicht daneben. Die Essays von Rebecca Solnit sind wichtig und sehr intelligent geschrieben. Man liest es nicht ganz so leicht weg, doch wenn man sich an die Art und Weise, wie Solnit schreibt, gewöhnt hat, dann funktioniert das Buch und man fliegt nur so durch die Seiten. Ich habe Mut daraus geschöpft und Kraft, mich weiterhin dafür einzusetzen, dass Gleichberechtigung für alle möglich gemacht wird.

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ich liebe diese Comics einfach!

The Umbrella Academy 3
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Rezensionsexemplar

Inhalt

Sir Reginald Hargreeves entwickelte eine, nach seinem Empfinden, perfekte Lösung um die steigende Anzahl an Bösewichten, die seine Superhelden-Kinder angreifen, unschädlich ...

Rezensionsexemplar

Inhalt

Sir Reginald Hargreeves entwickelte eine, nach seinem Empfinden, perfekte Lösung um die steigende Anzahl an Bösewichten, die seine Superhelden-Kinder angreifen, unschädlich zu machen. Doch nun, viele Jahre später, beginnt die Vergangenheit zurückzuschlagen…


Endlich geht es weiter: der dritte Teil der Umbrella Academy Comic Reihe ist erschienen und ich habe gespannt drauf gewartet, dass „Hotel Oblivion“ in meinem Briefkasten landet. Ich hatte sehr hohe Erwartungen an Band 3, denn vor allem der zweite Teil „Dallas“ hat mich sehr begeistert. Als dieser Comic mir von Cross Cult zugesendet wurde, habe ich direkt gestartet und bin immer noch im Hype!

Gabriel Ba und Gerard Way haben, in meinen Augen, einen wirklich unverwechselbaren Stil. Nicht nur die Zeichnungen sind sehr detailreich und liebevoll gestaltet, sondern auch der Text passt kurz und prägnant zu jeder Situation. Man fühlt sich beim Lesen des Comics wie in eine andere Welt hineingezogen und kann sich komplett fallen lassen. Nichts als dieser Comic wirkt mehr real und das finde ich wirklich großartig. Die skurrilen Charaktere der Umbrella Academy fügen sich in diesen eigenwilligen, aber passenden, Zeichenstil perfekt ein und für mich ergeben diese Punkte ein absolut stimmiges Gesamtbild.

Die Handlung von „Hotel Oblivion“ ist genauso skurril und durcheinander wie die Charaktere, die im Comic auftauchen. Man begleitet nach und nach die einzelnen Mitglieder der Umbrella Academy und sieht, was nun aus ihnen geworden ist. An was arbeiten sie? Arbeiten sie zusammen? Machen sie etwas aus ihrem Leben oder läuft es nicht ganz rund? Vor allem der Handlungsstrang um Vanya hat mich interessiert, denn sie muss sich von den Ereignissen aus der vergangenen Comics erst einmal erholen und wieder zu Kräften kommen. Es ist schwierig für sie wieder Selbstvertrauen aufzubauen und es kommt unerwartete Hilfe von der „Mutter“ der Adoptivgeschwister. Ich habe diese Teile der Geschichte sehr gerne verfolgt, weil man gespürt hat, dass etwas im Gange ist, das man als Leser noch nicht sehen kann. Ich wollte ganz dringend herausfinden was mit Vanya geschehen wird und diese Teile rund um Vanya haben einen tollen Spannungsbogen erzeugt, der am Ende des Comics teilweise aufgelöst wurde.

Nummer 5 ist in diesem Teil etwas kürzer getreten, als noch in „Dallas“, was ich sehr schade fand, da er einfach einer meiner liebsten Charaktere ist. Er kommt zwar vor und hat seine Rolle zu spielen, steht aber nicht mehr so im Mittelpunkt. Seine Art und Weise ist weiterhin unverwechselbar und gerade das gefällt mir an diesem Charakter so sehr. Ein Erwachsener im Körper eines Kindes ist einfach unfassbar lustig und sorgt eben immer wieder für Aufsehen.

Rumor hat, genau wie Séance, noch sehr mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. Ihre Ehe ist kaputt, sie darf ihr Kind nicht sehen und versucht es dennoch immer wieder Kontakt zu ihrer Familie aufzunehmen. Séance versucht sich, auf die gewohnte Weise, zu betäuben. Er ist jedoch nicht nur von diversen Substanzen abhängig, sondern auch von einer skrupellosen Gang, die seine besonderen Fähigkeiten zu ihrem Vorteil nutzen wollen. Diese Teile waren weniger spannend, als Vanyas Erzählung, dennoch wollte ich natürlich wissen wie es mit Rumor und Séance weiterging. Beide Charaktere sind etwas losgelöst von der Gesamthandlung des Comics, was aber in meinen Augen nicht weiter schlimm war.

Spaceboy und Kraken arbeiten eher unfreiwillig zusammen und kommen einem Fall auf die Spur, der die Welt in große Gefahr stürzen kann. Sie kommen dem auf die Spur, was Sir Reginald Hargreeves vor so vielen Jahren entwickelt hat und was nun für sie zu einem sehr großen Problem werden kann. So bekommt „Hotel Oblivion“ wieder einen roten Faden, der sich durch den gesamten Comic zieht. Überall sieht man die Einflüsse von dem, was Hargreeves entwickelt hat und man steuert von Seite zu Seite auf die unvermeidbare Katastrophe zu. Es wurde immer spannender und vor allem das Ende lässt einen fast sprachlos zurück. Man kann nicht glauben, dass damit, mit diesem Knall, der Comic beendet wird und man nun aufs Neue warten muss, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Fazit

Es hat mir wieder großen Spaß gemacht der Umbrella Academy einen Besuch abzustatten. Die Superhelden sind gestürzt, haben mit privaten Problemen zu kämpfen und sind im Prinzip alle mit sich selbst beschäftigt. Dennoch müssen sie sich durch die nähernde Bedrohung wieder fokussieren und ein spannender Cliffhanger beendet dann den Comic. Die Handlung war nicht ganz so spannend wie der zweite Teil der Reihe, dennoch hatte ich Spaß die Charaktere wieder zu begleiten. Ich mochte die Idee hinter dem Comic und war gespannt, wie alles aufgelöst wird. Mit dem Cliffhanger habe ich überhaupt nicht gerechnet und bin deshalb natürlich umso gespannter auf Band 4. Eine klare Empfehlung!

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