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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2020

bezaubernd detailreich und schön

Geheimnisvolle Schönheiten
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Tobias Friedrich, preisgekrönter Naturfotograf, nimmt den Leser nach einem kurzen Einführungstext in einzelnen Kapiteln in immer tiefer gelegene Tauchgänge mit.

Die prachtvollen Unterwasserfotos entstanden ...

Tobias Friedrich, preisgekrönter Naturfotograf, nimmt den Leser nach einem kurzen Einführungstext in einzelnen Kapiteln in immer tiefer gelegene Tauchgänge mit.

Die prachtvollen Unterwasserfotos entstanden während 30 Reisen und man darf zu Recht annehmen, dass es sich um ausgewählte Schönheiten handelt. Details, die ich sonst noch auf keinen anderen derartigen Fotos entdeckt habe, bringen mich zum Staunen. Farben, Tiefe und die Leuchtkraft der gezeigten Black Water Photographies lassen innehalten und geniessen, egal, ob bei Krabbe, kleinem Hammerhai, Seepferdchen oder vielen Organismen, die ich leider nicht benenn kann. Da hätte ich mir im Anhang eine kurze Beschreibung dessen, was ich auf den einzelnen Seiten sehe, gewünscht. So habe ich trotz der wundervollen Bilder das Gefühl, etwas verpaßt zu haben, da ich es nicht eindeutig zuordnen kann.

Insgesamt handelt es sich um ein bezauberndes Fotobilderbuch mit ausgesprochen detailreichen und beeindruckenden Fotos - ein echter Genuss.

Veröffentlicht am 28.05.2020

außergewöhnliche Auseinandersetzung über Schuld, Schicksal, Konsequenzen und die eigene Identität

Das Paradies meines Nachbarn
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Nava Ebrahimi thematisiert in ihrem Roman „Das Paradies meines Nachbarn“ anhand weniger Figuren unter anderem die Zerrissenheit, Sinnsuche, die Frage nach Schuld und Verantwortung, die Suche nach der eigenen ...

Nava Ebrahimi thematisiert in ihrem Roman „Das Paradies meines Nachbarn“ anhand weniger Figuren unter anderem die Zerrissenheit, Sinnsuche, die Frage nach Schuld und Verantwortung, die Suche nach der eigenen Identität, manchmal auch nach der Flucht in ein anderes Land:

Ali Najjar, neuer, forscher Chef eines Designerbüros redet über Erlebnisse als Kindersoldat im Iran, wenn er nach seinem beruflichen Erfolg gefragt wird, gibt an, vor Nichts mehr Angst zu haben. Als er eine Nachricht erhält, seine Mutter wäre verstorben, hätte ihm einen Brief hinterlassen, der persönlich in Teheran übergeben werden soll, nimmt er Sina, einen Angestellten in familiärer Krise und Sabbatical mit um diesen Übergabetermin wahrzunehmen. Ali-Reza sitzt im Rollstuhl, wurde als Kindersoldat eingezogen, hat im Krieg nicht nur Freunde und seine Beine verloren… Wie hängen die Schicksale dieser drei personen zusammen?

Diese Frage wird beantwortet, stückchenweise, in Puzzlestücken, Textsequenzen, zwischen den Zeilen, manchmal direkt und manchmal anstrengend und verschleiert. Die Texte wechseln sich ab, manchmal seitenlang und eindeutig, manchmal fetzenhaft, als würde man einem Telefonat lauschen. Dabei scheint Nava Ebrahimi viel Wert darauf gelegt zu haben, den Leser erst zu verwirren; dieeher angedeuteten Beschreibungen zu Ali haben auch mich in die Irre geführt und mich bis ca. S. 70 überhaupt nicht erkennen lassen, dass es sich um zwei Personen handelt. Sehr geschickt gemacht, fällt dann doch der Groschen und läßt gemeinsam durch andere Textfetzen die zusätzliche Wahrheit zwischen den Zeilen viel deutlicher nachempfinden… Zu Ende des Buches erläutert ein Brief letzte Unklarheiten und Verbindungen, aber dennoch bleibt man umso stärker nachdenklich zurück mit den wichtigen Fragen, beispielsweise über Konsequenzen des eigenen Handelns, der Frage nach Schuld, Feigheit und Ohnmacht, ob man Erinnerungen auslöschen kann oder dem Sterben vor dem Tod…



Den Anfang des Buches fand ich verstörend und anstrengend; wenn der Groschen gefallen ist, fasziniert das Buch mitsamt der aufgeworfenen Fragen.

Veröffentlicht am 17.05.2020

spannend und kurzweilig zu lesen

Was die Spiegel wissen (Raven Boys 3)
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Im dritten Teil dieser Reihe suchen Blue und die vier Raven Boys immer noch nach dem Grab des walisischen Königs Glendower. Sie wissen, dass in den Höhlen unter Cabeswater drei Schlafende ruhen, von denen ...

Im dritten Teil dieser Reihe suchen Blue und die vier Raven Boys immer noch nach dem Grab des walisischen Königs Glendower. Sie wissen, dass in den Höhlen unter Cabeswater drei Schlafende ruhen, von denen sie einen wecken und einen auf keinen Fall wecken sollten. Zum dritten Schlafenden gibt es eher nur vage Vermutungen. Als Hilfe bei der Suche reist Professor Malory an, und dann mischt auch noch Colin Greenmantel als neuer Lateinlehrer mit seiner Ehefrau Piper bei der Suche mit. Blue belastet sehr, dass ihre Mutter, Maura, spurlos verschwunden ist und sie hat keine Ahnung, wo sie sie finden könnte. Selbstverständlich werden auch die Gefühle zwischen Blue und Gansey und der Fluch, der sie diesbezüglich zurückhält, auch im dritten Band wieder thematisiert.

Die Geschichte entwickelt sich und es wird klar, wie besonders Adam und Ronan an ihren Fähigkeiten gearbeitet haben um besser vorbereitet zu sein. Mir hat besonders gut gefallen, dass die persönliche Entwicklung der Protagonisten und auch ihre Gefühle, Träume, Ängste nachvollziehbar und glaubhaft dargestellt wurden. Spannend erzählt, mit einigen Überraschungen, interessant ausgeschmückten, magischen 'Spielorten' und etlichen Fäden, die nun endlich zusammengeführt wurden endet die Geschichte in einem großen Finale.
Allerdings fand ich einige Details auf dem Weg dorthin nicht vollkommen überzeugend und zu einfach gelöst. Ohne zuviel vom Inhalt verraten zu wollen, möchte ich deshalb nur ansatzweise darauf eingehen: z.B. denke ich an das Ruhigstellen von Gwenllian in der Höhle oder die Szene, in der Kabelbinder geöffnet werden. Auch frage ich mich, ob ich das Ende wirklich verstanden habe, ob die im Epilog erwähnte Person die zweite Schlafende war ' oder wurde zur zweiten schlafenden Person gar nichts gesagt? .....

Fazit: spannend und kurzweilig zu lesen, aber es bleiben einige Fragen offen, bin gespannt auf den nächsten Teil...

Veröffentlicht am 14.05.2020

ganzheitliche Ratschläge einer "Instagram-Freundin" hilft,

Glanz und Gloria
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Vreni Frost betreibt seit gut einem Jahrzehnt einen Blog, in dem sie Lebenserfahrungen, Tipps und Inspirationen weitergibt.
Genauso verfährt sie auch in diesem Buch:
Kapitelweise, nach Zimmern geordnet ...

Vreni Frost betreibt seit gut einem Jahrzehnt einen Blog, in dem sie Lebenserfahrungen, Tipps und Inspirationen weitergibt.
Genauso verfährt sie auch in diesem Buch:
Kapitelweise, nach Zimmern geordnet und mit einer Liste an Fragen läßt sie den Leser seine eigene Position zu verschiedenen Themen bedenken und hinterfragen, gibt weitgestreute Tipps, wie beispielsweise zu Kosmetik mit Microplastikbestandteilen, Zeitmanagment oder der Fähigkeit Nein zu sagen. Die realen Putztipps stehen da eher etwas im Hintergrund; vielmehr geht es um die ganzheitliche Sicht und das Vermögen, sich selber so zu akzeptieren, wie man ist und sich von falschen Dogmen zu verabschieden.
Zu jedem Thema berichtet die Autorin eigene Erlebnisse und Entwicklungen.

Zugegeben, das Buch ist ganz anders ausgefallen als erwartet und ich muß gestehen, dass es mich zurückläßt mit dem Gefühl, nicht dem Alter der anvisierten Leserschaft zu entsprechen. Für mich war da nicht ganz so viel Neues zu entdecken, was ich aber nicht wirklich schlimm finde. Ich kann mich auch für schön gemachte Bilderbücher begeistern und mich von ihnen bezaubern lassen. Die hier vorgestellten Sichtweisen und Tipps finde ich besonders hilfreich für junge Frauen, die beruflich am Beginn stehen, vielleicht gerade ihre erste Wohnung beziehen und Lebenserfahrung eher von "Instagram-Freundinnen" als einer älteren Generation annehmen möchten. Es werden auch aktuelle Themen wie Social Media Nutzung und Selbstbeschränkung ohne mahnenden Zeigefinger abgehandelt, so dass ich denke, das Annehmen der Ratschläge dürfte leichter fallen...

Insgesamt halte ich diesen Ratgeber, gerade für junge Frauen, die an ihrer Selbstakzeptanz und Achtsamkeit sich selber gegenüber noch arbeiten wollen, für sehr gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.04.2020

spirituelle Naturerfahrung

Die Zauberkraft der Pflanzenwelt
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Svenja Zuther, u.a. Diplombiologin und Heilpraktikerin, beschreibt in diesem Buch ganzheitliches Heilen mit Pflanzen auf inhaltsstofflicher sowie auf spiritueller Ebene. Zahlreiche praktische Übungen, ...

Svenja Zuther, u.a. Diplombiologin und Heilpraktikerin, beschreibt in diesem Buch ganzheitliches Heilen mit Pflanzen auf inhaltsstofflicher sowie auf spiritueller Ebene. Zahlreiche praktische Übungen, die Auseinandersetzung mit vorgestellten Pflanzen und ihrer Wirkung und Fotokunst vermittelt ein abwechslungsreiches Bild der Pflanzen.

Ich muß gestehen, dass ich zwar auch denke, dass Spirutualität und Naturwissenschaft nicht unbedingt gegensätzlich, sondern ergänzend Wissen und Möglichkeiten beinhalten, dass mir die Präsentation in diesem Buch aber doch ein wenig zu esotherisch daherkommt. Die unzähligen „Gespräche mit Pflanzengeistern“, die Wissen aufgelockert vermitteln sollten, fand ich von Mal zu Mal anstrengender. Die enthaltenen Informationen fand ich schon interessant, aber mir liegen da eindeutig eher sachliche Texte oder Beschreibungen ohne sprechende Geister. Die gegebenen Informationen zu den einzelnen Pflanzen, wie Wermut, Hasel, Frauenmantel, Meisterwurz, stinkender Storchenschnabel oder Ackerschachtelhalm waren vielseitig und informativ, wenn gleich der Schwerpunkt dieses Buches anders gelegt wurde als erwartet, beispielsweise, mit seinen Pflanzen zu kommunizieren, Protokolle zu führen und eins zu werden mit der Pflanze.