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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2017

Krimi, der immer mehr an Spannung gewinnt

Spreewaldtod (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 2)
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Klaudia Wagner arbeitet in Lübben bei der Mordkommission. Als nach einem Tanzabend an dem sie mit ihrer Freundin Wibke auch teilgenommen hat ein Toter Gastarbeiter im Fließ gefunden wird, wird ihr die ...

Klaudia Wagner arbeitet in Lübben bei der Mordkommission. Als nach einem Tanzabend an dem sie mit ihrer Freundin Wibke auch teilgenommen hat ein Toter Gastarbeiter im Fließ gefunden wird, wird ihr die Leitung der Ermittlungen übertragen. Dabei muss sie wegen Personalmangel mit dem Kollegen Demel, mit dem sie so ihre Probleme hat, zusammenarbeiten. Doch bei dieser einen Leiche wird es nicht bleiben…
Am Anfang fand ich diesen Lokal-Krimi etwas langweilig, da immer wieder die gesundheitlichen Schwächen von Klaudia eingeblendet und deren Ursachen angedeutet wurden. Diese Andeutungen haben mich ganz kribbelig gemacht, weil sie nicht wirklich zum Verstehen ihrer Situation geführt haben.
Aber dann nimmt der Spreewaldkrimi doch noch richtig an Fahrt auf und wird echt spannend. Denn trotz der Selbstzweifel von Claudia merkt man doch, dass sie sich mit den fortschreitenden Ermittlungen menschlich „wächst“.
Der Autorin kann man auch einen gewissen schwarzen Humor nicht abschreiben. so fand ich es köstlich, dass sie ihren ungeliebten und stets mit Argwohn bedachten Kollegen aus Königswusterhausen als deren Geheimwaffe bezeichnete. Oder auch die Erklärung, dass nett die kleine Schwester von Scheiße ist. Da konnte ich an so einigen Stellen grinsen.
Die Handlung wirkt lebendig, da Christiane Dieckerhoff das im Spreewald herrschende Landleben mit Klatsch und Tratsch und Jeder kennt Jeden im Roman wunderbar beschrieben hat.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten in die Handlung einzusteigen, habe ich mich dann aber doch beim Lesen spannend unterhalten gefühlt. Von mir gibt’s daher 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 23.01.2017

Brilliant, wäre nie auf den Täter gekommen

Kein Sterbensort
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Nachdem Jane Bennets Chef in einem seelischen Tief gefangen ist, wird ihr die Leitung der Ermittlung in einem bizarren Mordfall übertragen. Damit steht Jane vor großen Herausforderungen. Sie muss ihre ...

Nachdem Jane Bennets Chef in einem seelischen Tief gefangen ist, wird ihr die Leitung der Ermittlung in einem bizarren Mordfall übertragen. Damit steht Jane vor großen Herausforderungen. Sie muss ihre ganze Kraft in die Ermittlung und deren Leitung investieren und gleichzeitig gegen ihr schlechtes Gewissen kämpfen, weil sie zu wenig Zeit mit ihrem autistischen 10-jährigene Sohn verbringen kann. Dieser Konflikt wird in meinen Augen sehr gut zum Ausdruck gebracht und Jane wird dadurch als Frau, Mutter und Ermittlerin sympathisch.
Sehr gut ist es der Autorin gelungen die Panik der Opfer zu Papier zu bringen. Streckenweise hatte ich da beim Lesen auch die Luft angehalten.
Die Indizien und die darauf beruhenden Schlussfolgerungen der Ermittler weisen immer wieder auf neue mögliche Täter hin. Etwa in der Mitte des Buches dachte ich: jetzt ist der Täter bekannt. Warum soll ich denn nun noch so viele Seiten bis zum Ende lesen? Aber weit gefehlt! Zum Ende hin gewinnt die Handlung noch richtig an Fahrt. Wird aufregend und spannend. Nie im Leben wäre ich auf den wahren Täter gekommen. Ja und so muss ein Thriller sein!
Von mir gibt’s deshalb eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 4 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 15.01.2017

kranker Psycho mit Helfersyndrom

Kuckucksmörder
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Falk Stucke stellt die Hautfigur dar. Bis heute leidet er unter seiner Kindheit. Er will anders als sein nazistischer Vater sein und Menschen, die unter ebensolchen Tyrannen leiden müssen helfen …
Dem ...

Falk Stucke stellt die Hautfigur dar. Bis heute leidet er unter seiner Kindheit. Er will anders als sein nazistischer Vater sein und Menschen, die unter ebensolchen Tyrannen leiden müssen helfen …
Dem Autor gelingt es sehr gut die kranke Psyche von Falk und seine daraus resultierenden Taten zu beschreiben. Man kommt als Leser dadurch schnell in die Handlung hinein. Dabei hat es mir auch gut gefallen, dass zwischendurch immer wieder Rückblenden aus Falks Kindheit eingearbeitet waren. So konnte ich mich nach und nach mit Falks Leidensgeschichte „vertraut“ machen und wenn ich ehrlich bin: so unsympathisch war er mir gar nicht. Ich hatte eher Mitleid mit ihm.
Von mir gibt es 4 von 5 Lesesterne für diesen Thriller. Einen habe ich abgezogen, da mir der Mittelteil des Buches etwas langatmig war. Das wird aber gegen Ende des Krimis, da nimmt die Geschichte nochmal richtig Fahrt auf, wieder wettgemacht.

Veröffentlicht am 12.01.2017

Klasse Thriller zu den Abgründen und Stärken der menschlichen Seele

Im Regen verbrannt
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Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende total gepackt. Weiterlesen war ein Muss. Der Autorin gelingt es wunderbar die Tiefen und Abgründe der menschlichen Psyche in Worte zu fassen und daraus eine spannende ...

Dieses Buch hat mich von Anfang bis Ende total gepackt. Weiterlesen war ein Muss. Der Autorin gelingt es wunderbar die Tiefen und Abgründe der menschlichen Psyche in Worte zu fassen und daraus eine spannende Handlung zu entwickeln. Auf der anderen Seite zeigt sie aber auch glaubhaft auf welche Stärken manche Menschen entwickeln, um diese Grausamkeiten zu überleben.
Dabei sind die handelnden Personen authentisch beschrieben, so dass man beim Lesen gleich Sympathien und Abneigungen entwickelt. Dabei kommt auch an einigen Stellen der Humor nicht zu kurz. Z.B. beschreibt die Protagonistin ihren massiven Alkoholkonsum so: „Mein verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol beschränkt sich darauf, nichts zu verschütten…" Eine herrliche Umschreibung!
Auch die Wahl des Buchtitels gefällt mir gut und passend, denn Liliana stand ja des Öfteren in ihrem Leben im Regen (sinnbildlich) und hat sich dabei nicht nur die Finger zum Teil auch die Seele verbrannt.
Einziger Wermutstropfen beim Lesen waren zu zahlreichen Rechtschreib- und grammatikalischen Fehler. Dafür habe ich auch einen Lesestern abgezogen, sonst hätte dieser Krimi von mir volle 5 Lese-Sterne erhalten. Unabhängig davon gibt’s von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 08.01.2017

Wunderbares Lesevergnügen mit Lerneffekt

Die Feuerheilerin
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Die Geschichte führt den Leser nach Frankfurt im 16. Jahrhundert. Hier findet gerade wieder eine Buchmesse statt und auch andere Händler versuchen dies zum Verkauf ihrer Waren zu nutzen. So auch Lovenita ...

Die Geschichte führt den Leser nach Frankfurt im 16. Jahrhundert. Hier findet gerade wieder eine Buchmesse statt und auch andere Händler versuchen dies zum Verkauf ihrer Waren zu nutzen. So auch Lovenita Metz mit ihrer Tochter Clara, die hier ihre Heiltränke feilbietet….
Der Schreibstil der Autorin hat mir unheimlich gut gefallen. Allerdings hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten zwischen dem Leben der Ziehmutter und dem Leben von Lovenita abzugrenzen und die Schicksale der beiden Frauen zu begreifen. Aber als ich das überwunden hatte, bin ich voll ins 16. Jahrhundert abgetaucht. Um den Leser langsam dieses Wissen zu vermitteln lässt die Autorin die Romanfiguren sich an Vergangenes erinnern, was immer die der >durch kursive Schreibweise< an einigen Stellen im Buch eingeblendet wird. Das hat mir sehr gut gefallen. Ein Satz in diesem Zusammenhang hat mich besonders bewegt: „Wie viel Wahrheit verträgt ein Mensch?“ Ja, diese Frage sollte man sich auch heute noch manchmal stellen.
Was mir ebenfalls gefallen hat und was ihn von anderen historischen Romanen abhebt ist, dass ich beim Lesen auch neue (alte) Dinge erfahren habe. Zum Beispiel war mir gar nicht bewusst, dass es die Frankfurter Buchmesse bereits seit mehr als 500 Jahren gibt und dass der im Buch vorkommende Arzt bzw. sein Vater bereits ein Kräuterbuch zu diesem Thema geschrieben hat. Ich finde daher, dass die Autorin sehr authentisch geschrieben hat, den Leser nicht nur ihre Fantasie vorstellt, sondern auch historisch belegtes wunderbar mit einfließen lässt. Von mir gibt’s daher 4 Lesesterne und für alle Liebhaber historischer Romane eine unbedingte Leseempfehlung.