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Veröffentlicht am 18.02.2021

Justiz-Krimi aus Berlin

Die siebte Zeugin
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Schauplatz Berlin, Sonntagmorgen: Der Verwaltungsbeamte Nicolas Nölting verlässt sein Haus, um zur Bäckerei zu fahren. Dort angekommen veranstaltet er ein Blutbad, erschießt einen Menschen, zwei weitere ...

Schauplatz Berlin, Sonntagmorgen: Der Verwaltungsbeamte Nicolas Nölting verlässt sein Haus, um zur Bäckerei zu fahren. Dort angekommen veranstaltet er ein Blutbad, erschießt einen Menschen, zwei weitere werden verletzt. Danach lässt er sich ohne Widerstand festnehmen.

Der Anwalt Rocco Eberhardt vertritt Nölting, doch dieser schweigt. Wo ist das Motiv zu suchen, was führte dazu, dass Nöltig anscheinend wahllos um sich schoss? Rocco Eberhardt bittet seinen besten Freund, einen Privatdetektiv um Hilfe, die Ermittlungen führen ins Clan-Milieu.

Der Krimi besticht durch kurze Kapitel mit Ort- und Zeitangaben, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings verleitet es auch dazu, immer noch ein Kapitel mehr zu lesen.

Verschiedenen Sichtweisen bringen Abwechslung, so rollt sich die Story aus Roccos und Nöltings Sicht aus, immer wieder gibt es auch Kapitel zum Clan-Milieu. Leider haben mich diese Kapitel viel zu früh auf die richtige Spur geführt, so dass es kein Rätselraten gab, von Anfang an war ziemlich klar worum es ging. Was ich schade finde, denn das Miträtseln gehört für mich bei einem Krimi einfach dazu.

Rocco Eberhardt lernt man ganz gut kennen, Dr. Justus Jarmer bleibt im Hintergrund, über ihn hätte ich gerne mehr erfahren. Die Figuren sind gut angelegt, von Rocco und seinem Freund Tobias Baumann hatte ich ein gutes Bild, die Nebencharaktere bleiben blasser.

Am interessantesten waren für mich die Szenen im Gerichtssaal, die ich sehr gern gelesen habe.

Fazit: Insgesamt hat mich der Krimi gut unterhalten, allerdings gab es keine großen Überraschungen und eher wenig Spannung. Ich vergebe 3 Sterne für einen soliden Krimi, der noch Luft nach oben hat.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

42 Grad

42 Grad
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42 Grad, ein Thriller auf den ich wirklich gespannt war. Die Thematik interessiert mich, vor allem da die letzten beiden Sommer heiß und regenarm waren, das Szenario vorstellbar ist. Insofern hatte ich ...

42 Grad, ein Thriller auf den ich wirklich gespannt war. Die Thematik interessiert mich, vor allem da die letzten beiden Sommer heiß und regenarm waren, das Szenario vorstellbar ist. Insofern hatte ich hohe Erwartungen, die leider nicht erfüllt wurden.

Vom Aufbau her erinnert das Buch an diverse Katastrophen-Blockbuster, man springt von einem Strang zum anderen, lernt verschiedene Protagonisten kennen, deren Wege sich erst gegen Ende kreuzen. Was mir normalerweise gut gefällt, da dadurch eine ganz eigene Dynamik entsteht. Hier jedoch waren es mir zu viele Stränge, immer wieder wird die Spannungskurve durch Perspektivwechsel unterbrochen. Schade. Ein weiterer Punkt ist der Schreibstil, der sehr schlicht ausfällt. Klar, so lässt sich die Story schnell und flüssig lesen, macht aber nicht wirklich viel Spaß. Ein etwas anspruchsvollerer Schreibstil geht auch bei Thrillern.

Ich habe die Story verfolgt, aber so wirklich fesseln konnte mich die Handlung trotz des spannenden Themas leider nicht. Streckenweise zäh, zu ausufernd, es fehlte der Drive. Hier hätte man die Handlung straffen können. Die Protagonisten waren ganz sympathisch, mehr auch nicht, keine herausragende Figur, sondern Durchschnitt. Einige Stellen waren für mich leider zu unrealistisch, eine Seniorin verdurstet innerhalb kürzester Zeit, sie wird bei der Evakuierung vergessen, keiner merkt es? Ne, das war mir zu unrealistisch.

Alles in allem habe ich das Buch gern gelesen, ein wirklicher Thriller ist es in meinen Augen nicht. Meine Erwartungen waren wohl zu hoch. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Marta schläft?

Marta schläft
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Im Fokus von Romy Hausmanns neuem Thriller "Marta schläft" steht Nadja. Nadja hat nach einem grausamen Vorfall in ihrer Jugend viele Jahre in Haft verbracht und versucht nun im Leben wieder Fuß zu fassen. ...

Im Fokus von Romy Hausmanns neuem Thriller "Marta schläft" steht Nadja. Nadja hat nach einem grausamen Vorfall in ihrer Jugend viele Jahre in Haft verbracht und versucht nun im Leben wieder Fuß zu fassen. Sie hat einen Job und lebt ein eher einsames, zurückgezogenes Leben ohne Kontakte. Ihren Bruder hat sie seit damals nicht mehr gesehen, schreibt ihm jedoch regelmäßig Briefe - die nie abgeschickt werden. Als ihre ehemalige Kollegin Laura sie um Hilfe bittet, verändert sich ihr Leben auf drastische Weise.


Der Thriller beginnt eher gemächlich, wir lernen Nadja kennen, ohne zu erfahren, was in ihrer Vergangenheit Schreckliches passiert ist. Das macht es schwierig, sie einzuschätzen, sie als Person kennenzulernen. Ich bin leider nicht nah an sie herangekommen, mir blieben die Emotionen auf der Strecke, so dass ich in die Handlung nicht wirklich involviert war. Auch wer Marta ist klärt sich erst im weiteren Verlauf.


Wie bei einem Puzzle setzt sich nach und nach ein Teil an das andere, um letztlich ein Gesamtbild zu ergeben. Als sich Laura an Nadja wendet entsteht ein ungutes Gefühl, eine böse Vorahnung, am liebsten hätte ich Nadja geschüttelt, doch einmal nachzudenken, ihrer Kollegin nicht bedingungslos zu helfen. Ihre Handlungen konnte ich oftmals nicht nachvollziehen.


Der Plot an sich ist zwar fesselnd, es gibt auch einige Spannungsmomente, für einen Thriller jedoch viel zu wenige. Ich habe die Handlung verfolgt um zu wissen, wie diese Geschichte ausgeht, ohne emotional gefordert zu sein. Es gibt einige Wendungen, ein Aspekt hat mich dann doch überrascht, allerdings war das Ende für meinen Geschmack zu weichgespült.


Fazit: Vermutlich waren meine Erwartungen zu hoch, leider konnte mich der Thriller nicht wirklich überzeugen. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

nicht ganz überzeugt

Lied des Zorns
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Mark Fahnert behandelt in seinem Thriller "Lied des Zorns" ein ganz aktuelles Thema: Islamistischen Terrorismus. Abu Kais, der Drahtzieher eines geplanten Anschlags auf europäischem Boden, wird von den ...

Mark Fahnert behandelt in seinem Thriller "Lied des Zorns" ein ganz aktuelles Thema: Islamistischen Terrorismus. Abu Kais, der Drahtzieher eines geplanten Anschlags auf europäischem Boden, wird von den Geheimdiensten schon lange gesucht. Diesmal soll er endlich zur Strecke gebracht werden.
Saskia Meinert, eine Geheimagentin, stirbt bei einem Einsatz. Sie war mit der Aufgabe betraut, Anschläge zu verhindern und wußte, dass ihre Feinde auf ihrer Spur waren. Ihrer Zwillingsschwester, der früheren Elitesoldatin Wiebke, kann sie vor ihrem Tod noch eine Nachricht hinterlassen. Als Wiebke von Saskias Tod erfährt, will sie den oder die Mörder finden.

Thriller mit aktuellem Themen finde ich besonders fesselnd, der politische Hintergrund hatte mich hier gereizt. Leider fiel mir der Einstieg und die Handlung nicht leicht, zu viele Akteure, zu viele Handlungsstränge, um den roten Faden zu finden, der durch die Geschichte führt. Grundsätzlich habe ich kein Problem mit vielen Protagonisten und Strängen, doch hier fehlte mir einfach die klare Linie. Durch die vielen schnellen Szenenwechsel wurde der Spannungsbogen oft unterbrochen, schade.

Die angeschnitten politischen und religiösen Themen sind gut aufbereitet, es wird klar wie schwer es ist, den Kampf gegen den religiösen Terrorismus zu führen und international zu koordinieren.

Etwas schade fand ich, dass Saskia, die gut gezeichnet war und mit der ich mich ansatzweise identifizieren konnte, so früh aus der Handlung genommen wurde. An ihre Stelle tritt ihre Schwester Wiebke, der ich leider nicht nahe kam. Aufgrund der Vielzahl der Akteuer blieben die meisten für mich oberflächlich angelegt, austauschbar, mir fehlte der Wiedererkennungswert, die Tiefe.

Fazit: Fesselnde Thematik, guter Schreibstil. Das Potential wurde jedoch nicht ausgeschöpft, die Handlung verlor sich in zu vielen Schauplätzen und Nebenhandlungen. Da mich das Thema interessiert würde ich der Fortsetzung noch eine Chance geben. 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.09.2018

ein Weihnachtsmann als Mörder

Der Schmetterling
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Schauplatz Hudiksvall in Schweden. Johan Rokka ist in Hudiksvall aufgewachsen, jetzt kehrt er als Kriminalinspektor in seine Heimatstadt zurück. Ausgerechnet bei seinem ersten Fall trifft er auf seinen ...

Schauplatz Hudiksvall in Schweden. Johan Rokka ist in Hudiksvall aufgewachsen, jetzt kehrt er als Kriminalinspektor in seine Heimatstadt zurück. Ausgerechnet bei seinem ersten Fall trifft er auf seinen damaligen Fußballkumpel Måns Sandin, dessen Frau an Heiligabend im eigenen Haus erschossen wurde. Im Verlauf der Ermittlungen zeigt sich, dass Henna Geheimnisse hatte. Und wieso hatte Henna eine hohe Dosis eines Schlafmittels intus? Kannte Måns seine Frau überhaupt? Alles Spuren scheinen in die Vergangenheit von Henna zu führen.

"Der Schmetterling" von Gabriella Ullberg Westin beginnt mit einem schockierenden Einstieg. Man erlebt, wie Henna vor den Augen ihrer Kinder ermordet wird, von einem Mann im Weihnachtsmannkostüm. Sehr spannend, doch danach flaut die Spannung für eine lange Zeit ab, um sich erst am Ende wieder zu steigern.

Die Leseprobe hatte mir gut gefallen, doch letztlich konnte ich nicht so gut in die Geschichte einsteigen, wie erwartet. Viele Protagonisten, wechselnde Stränge, Nebenschauplätze - irgendwie fehlte mir der rote Faden, der durch die Geschichte führt. Letztendlich war die Auflösung des Falls für mich nicht ganz überraschend, im Verlauf hatte ich mir das Szenario schon so ähnlich zusammengereimt.

Rokka ist gut gezeichnet, er war mir aber nicht wirklich sympathisch, und die anderen Charaktere, von Rokka mal abgesehen, waren insgesamt zu blass. Ich hatte mir von diesem Krimi mehr erwartet, irgendwie ist der Funke einfach nicht über gesprungen.