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Veröffentlicht am 08.06.2020

Er will dich leiden sehen

Rupert undercover - Ostfriesische Mission
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„Ostfriesische Mission“ ist der 1. Band aus der Rupert Undercover-Reihe, ein Spin-off der Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Der erste eigene Fall für Hauptkommissar Rupert, Lieblingskollege von Ann ...


„Ostfriesische Mission“ ist der 1. Band aus der Rupert Undercover-Reihe, ein Spin-off der Ostfriesen-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Der erste eigene Fall für Hauptkommissar Rupert, Lieblingskollege von Ann Kathrin Klaasen und Frank Weller. Worum geht es?
Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Und damit nicht genug. Es gibt auch noch einen gefährlichen Psychopathen, der es auf Polizistinnen abgesehen hat. Mehr wird nicht verraten…
Mit „Rupert undercover - Ostfriesische Mission“ hat Klaus-Peter Wolf eine wunderbar schräge Geschichte mit lauter skurrilen Typen geschrieben. Denn, wenn Rupert ermittelt, läuft alles etwas anders als geplant.
Schauplatz ist nicht nur Ostfriesland, sondern auch Köln und Düsseldorf. Wechselnde Perspektiven, auch aus Tätersicht, sorgen für Dynamik. Ab und zu finden sich Bezüge zur Ostfriesen-Reihe und zu Dr. Sommerfeldt.
„Ostfriesische Mission“ ist ein Krimi, der mich nicht nur bestens unterhalten, sondern auch noch köstlich amüsiert hat. Und so bin ich schon gespannt auf Ruperts zweiten Fall, „Stürmische Jagd“ - und ein Wiedersehen mit dem Psychopathen.

Fazit: Spannend, witzig, überraschend. Lesenswert!

Veröffentlicht am 05.06.2020

Mord im Urlaubsparadies

Wellengrab
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Um es gleich zu sagen, die Autorin kannte ich bisher nicht. Aber den Schauplatz Mykonos und andere griechische Inseln. Und so war ich schon gespannt auf „Wellengrab“ von Edith Kneifl. Doch worum geht es?
Laura ...

Um es gleich zu sagen, die Autorin kannte ich bisher nicht. Aber den Schauplatz Mykonos und andere griechische Inseln. Und so war ich schon gespannt auf „Wellengrab“ von Edith Kneifl. Doch worum geht es?
Laura Mars, eine österreichische Aussteigerin lebt auf Samos. Als sie einen Freund auf Mykonos besuchen will, lernt sie auf der Überfahrt den weltgewandten Griechen Alexander und die ehemalige Lehrerin Christina kennen. Beide stammen von Ikaria. Noch weiß Laura nicht, dass Alexander ein Auftragskiller ist…
Edith Kneifl hat ihren Griechenland-Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Es geht um Immobilienhaie und Grundstücksspekulationen. Laura und Christina sind mir sofort ans Herz gewachsen. Selbst der Killer kommt sympathisch rüber. Alle drei kämpfen mit den Dämonen der Vergangenheit.
Die Einblicke in die griechische Mythologie sowie die zeitgeschichtlichen Hintergründe fand ich sehr interessant. Aber auch die aktuelle Wirtschaftspolitik Griechenlands kommt nicht zu kurz. Das hebt dieses Buch über einen normalen Krimi hinaus. Nur Romantik, die brauche ich in einem Krimi eigentlich nicht.

Fazit: Spannender Griechenland-Krimi vor malerischer Kulisse, der mich mörderisch gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 08.07.2020

Ein Vater im freien Fall

Verschollen in Palma
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Mons Kallentofts Krimi-Reihen um Zack Herry und Malin Fors haben mich begeistert und auch „Verschollen in Palma“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Stockholm, 2015: Tim Blanck fährt seine 16-jährige ...

Mons Kallentofts Krimi-Reihen um Zack Herry und Malin Fors haben mich begeistert und auch „Verschollen in Palma“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Stockholm, 2015: Tim Blanck fährt seine 16-jährige Tochter Emme zum Flughafen. Sie will mit zwei Freundinnen Party auf Mallorca machen. Aber sie kehrt nie zurück. Überwachungskameras erfassen Emme als sie in den frühen Morgenstunden einen Nachtclub verlässt und im Dunkeln verschwindet.
Drei Jahre später: Die spanische Polizei hat die Ermittlungen eingestellt. Tim, ein ehemaliger Polizist, ist nach Palma de Mallorca gezogen, um die Suche nach seiner vermissten Tochter fortzusetzen, während seine Ex-Frau Rebecka in Stockholm bleibt. Um zu überleben, arbeitet Tim als Privatdetektiv.
Mons Kallentoft hat seinen Mallorca-Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Alle beschriebenen Orte existieren zwar auch im realen Palma, aber dies ist ihre dunkle Variante. Es geht um Drogen, Gewalt, Prostitution und Korruption. In einem ganz eigenen Stil schildert der Autor seine Geschichte. Spannend, keine Frage.
„Verschollen in Palma“ ist eine erschütternde Geschichte über Trauer und Verlust und der grenzenlosen Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Nichtsdestotrotz bin ich mit Tim bis zum Schluss nicht warm geworden. Sein Handeln konnte ich oft nicht nachvollziehen. Aber auch die dunkelste Reise muss irgendwann zu Ende gehen…

Fazit: Mallorca Noir. Keine locker leichte Urlaubslektüre!

Veröffentlicht am 18.05.2020

MeToo ist überall

No Mercy. Rache ist weiblich
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Camilla Läckbergs Krimis aus Fjällbacka habe ich geliebt. Und auch „No Mercy. Rache ist weiblich“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Es geht um Missbrauch von Frauen in Schweden: Ingrid, Birgitta, ...


Camilla Läckbergs Krimis aus Fjällbacka habe ich geliebt. Und auch „No Mercy. Rache ist weiblich“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?
Es geht um Missbrauch von Frauen in Schweden: Ingrid, Birgitta, Viktoria. Drei unterschiedliche Frauen, ein gemeinsamer Nenner: Rache. Ingrids Mann betrügt sie, Birgittas Mann ist gewalttätig und Viktoria wird von ihrem Mann wie ein Haustier gehalten. In einem Internetforum suchen sie nach Gleichgesinnten und schmieden einen perfiden Plan.
Camilla Läckberg hat eine durchaus spannende Geschichte geschrieben, in der nichts ist, wie es scheint, auch, wenn die Idee nicht neu ist. Wechselnde Perspektiven aus Sicht von Ingrid, Birgitta und Viktoria sorgen für Dynamik. „No Mercy“ ist ein kleines, feines Buch voller Wendungen bis zum überraschenden Ende. MeToo ist überall.

Fazit: Nicht schlecht. Hat frau aber so oder so ähnlich schon einmal gelesen.

Veröffentlicht am 14.05.2020

Starker Tobak

#CrashTag
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Steve McQueen und Ali MacGraw in Getaway, das ist lange her. Doch worum geht es in „#CrashTag: Autonom. Fahren. Tödlich.“ von Martin Brückner?
Ein alter Lamborghini verunglückt auf dem Expressway in Bangkok. ...


Steve McQueen und Ali MacGraw in Getaway, das ist lange her. Doch worum geht es in „#CrashTag: Autonom. Fahren. Tödlich.“ von Martin Brückner?
Ein alter Lamborghini verunglückt auf dem Expressway in Bangkok. Der Tank explodiert. Die Insassen sterben. Ein Unfall? Kurz darauf an der Côte d'Azur zerschellt ein Porsche-Oldtimer in den Klippen. Der Fahrer verbrennt. Zufall?
Frankfurt am Main in der nahen Zukunft: Reporter Fritz Graber hat eine Schwäche für alte Autos. Deshalb hängt er auch gerne bei crashtag ab, „eine Website, auf der ausgebrannte Luxusautos und deren Insassen in allen Graden der Verstümmelung ausgestellt werden“.
Graber wittert den ultimativen Scoop, den er so dringend braucht. Und so führen ihn seine Recherchen neben Frankreich auch nach Thailand und Vietnam. Es geht um Geld und Macht. Bösewichte, die keinerlei Skrupel kennen und auch vor Mord nicht zurückschrecken.
Um es gleich zu sagen, das Buch hätte ein besseres Lektorat verdient. Auf der Rückseite heißt die Asiatin „Grace“, innen dann Gloria. Seite 258: Frankfurt liegt am Main. Somit kann das Orange Beach im Gutleutviertel nicht unterhalb einer „Rhein-Neckar-Brücke“ liegen.
Dem starken Anfang folgt ein schwacher Mittelteil. Ständige Wiederholungen gehen zu Lasten der Spannung. Alte Männer, alte Autos, bisschen Hightech, bisschen Watergate. Viel Marketing-Sprech und flapsige Sprüche.
Die Figurenzeichnung ist gelungen. Grabers Freunde Marie und Titus kommen sympathisch rüber. Nur mit ihm selbst bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Ein Unsympath, ein Kotzbrocken. Am Ende mutiert er gar zu Supermann, glaubwürdig ist das nicht.

Fazit: Mehr alte Autos als autonomes Fahren. Nichtsdestotrotz kurzweilige Unterhaltung.