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Veröffentlicht am 24.06.2020

Spannung ja, Sympathie leider nein

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Die Welt, wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr. Kein Strom, keine Regierung, nur noch Gewalt und das Gesetz des Stärkeren beherrschen die Welt. Und in dieser Welt kämpfen Thomas und Lara ums Überleben. ...

Die Welt, wie wir sie kannten, gibt es nicht mehr. Kein Strom, keine Regierung, nur noch Gewalt und das Gesetz des Stärkeren beherrschen die Welt. Und in dieser Welt kämpfen Thomas und Lara ums Überleben. Zu lange haben sie in ihren Häusern ausgeharrt. Zu lange darauf gehofft, dass alles besser wird. Und nun gehen sie jeden Tag durch die Hölle auf ihrem Weg quer durchs Land. Ihr Ziel: die Festung, die Thomas‘ Großvater errichtet hat und Schutz und Nahrung verspricht. Doch ist die Festung wirklich das Paradies, dass sich Lara und Thomas erhoffen? Und welche Rolle spielen Viktor, seine Familie und all ihre Kameraden, die zusammen ein verlassenes Dorf mitten im Wald als ihre neue Heimat bezeichnen?

Wie würdest du reagieren, wenn dein bisheriges Leben nur noch ein Trümmerhaufen ist und dein Überleben jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung ist? Diese Frage zieht sich wie ein roter Faden durch den ersten Teil der Trilogie „Finsterzeit“. Da gibt es Lara, die von Angst und Selbstzweifeln schier zerrissen wird. Thomas und Viktor, die mit jeder neuen Aufgabe über sich hinauswachsen und die geborenen Anführer sind. Aber da sind auch Menschen wie Thomas‘ Großvater, die Gewalt als einziges Mittel sehen, das Überleben zu sichern. Und dieses schwarz-weiße Zeichnen ist für mich auch der größte Kritikpunkt an dem Buch „Das Dorf“. Die Figuren versinken je nach Situation entweder in Kummer und Schmerz und sind zu nichts anderem mehr zu gebrauchen, oder sind wahre Helden. Leider führte das bei mir dazu, dass ich mit keinem Charakter so richtig mitfühlen und mitleiden konnte. Und ich wollte doch so gern! Denn die Geschichte, die Idee dahinter, ist mir unglaublich sympathisch. Ich bin eh ein großer Fan von Dystopien und diese hier ist durchaus sehr realistisch geschrieben. So könnte es sich tatsächlich nach einem Systemausfall abspielen: die Spaltung der Gesellschaft in kleine Grüppchen, Gewalt, Plünderungen usw. Das Buch fesselt auch bis zum Ende mit einer Grundspannung. Aber die Personen sind mir einfach nicht nahegekommen. Zu oft konnte ich über ihr Verhalten nur den Kopf schütteln. Zu oft war Lara einfach nur ein devotes Frauchen, dass Thomas gefallen wollte um jeden Preis. Zu oft hatte Thomas beinahe schizophrene Anwandlungen und plötzliche Gefühlsumbrüche. Und das finde ich einfach schade, verschenkt das Buch hier doch unglaublich viel Potential. Auch viele Hintergrundinformationen wurden mir zu lapidar mal so eben nebenbei abgehandelt, hätten aber meiner Meinung nach viel mehr Erklärungen gebraucht.

Alles in allem gebe ich dem Buch gute 3 Sterne. Das soll nicht heißen, dass es ein schlechtes Buch ist. Im Gegenteil. Ich war gefesselt von der Handlung, ich wollte immer wissen, wie es weiter geht und bin auch jetzt noch gespannt auf die Fortsetzung. Aber die Charaktere hatten für mich einfach zu viele Schwächen und Momente, in denen ich sie am liebsten gepackt und einmal kräftig geschüttelt hätte. Nichtsdestotrotz werde ich wohl die Fortsetzung lesen. Zu groß ist doch meine Neugier, wie es den Bewohnern des Dorfes wohl ergehen wird.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Ninja-Fantasy mit einigen Schwächen

Dragon Ninjas, Band 1: Der Drache der Berge
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Lian lebt mit seiner Mutter ein fast normales Leben. Fast normal – denn die beiden ziehen ständig um. Als wären sie auf der Flucht. Und an seinem zehnten Geburtstag erfährt Lian auch endlich, warum: er ...

Lian lebt mit seiner Mutter ein fast normales Leben. Fast normal – denn die beiden ziehen ständig um. Als wären sie auf der Flucht. Und an seinem zehnten Geburtstag erfährt Lian auch endlich, warum: er stammt von einem Hüterdrachen ab und ist auserwählt, magische Ninjawaffen zu finden. Doch zunächst verschlägt es ihn an die Ninja-Schule, an der er mit Sui und dem Drachen Pepp die geheimen Kampfkünste lernt. Doch die Gefahr – der böse Drache O-Gonsho – lauert schon…

Dieses Buch ist unser erster Ausflug in die Welt der Ninja. Und dieser Ausflug wird wohl auch erst einmal einmalig bleiben. Die Geschichte an sich könnte durchaus spannend sein. Wenn auch oft wenig überzeugend. Schon in den ersten Kapiteln, in denen sich Lian von seiner Mutter für sehr lange Zeit verabschiedet, ist mir die ganze Gefühlswelt und wie Lian reagiert zu oberflächlich: Oh, ich stamme von Drachen ab und bin ein Ninja? Okay, ab ins Internat und auf gefährliche Waffensuche! Ach ja, tschüss noch Mama… Weiter erschweren schier unzählige Fantasiebegriffe zu allen möglichen Ninja-Dingen des Lesefluss erheblich. Richtige Fans haben damit wahrscheinlich kein Problem, aber Gelegenheitsninjas sind damit einfach schnell überfordert. Da gibt es natürlich Begriffe für jede einzelne Waffe, für verschiedene Drachen, die unterschiedlichen Kampfschulen und so weiter. Auf Dauer sehr anstrengend.

Insgesamt ist mir und meinem Sohn das Buch einfach zu oberflächlich. Für absolute Ninja-Fans sicher ganz nett. Für uns leider nicht das richtige.

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Veröffentlicht am 11.04.2020

Popcornkino in Buchform

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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Quasi unkaputtbarer Held mit geheimnisvollem Hintergrund rettet alle. Ende der Rezension.

Eigentlich müsste nicht mehr geschrieben werden zu diesem Buch. Für alle, die es etwas genauer wissen wollen, ...

Quasi unkaputtbarer Held mit geheimnisvollem Hintergrund rettet alle. Ende der Rezension.

Eigentlich müsste nicht mehr geschrieben werden zu diesem Buch. Für alle, die es etwas genauer wissen wollen, hier die Langfassung.

Lukas ist ein absoluter Einzelgänger: die Kontaktliste seines Handys ist leer, so gut wie niemand in New Orleans, der Stadt, in der er lebt, kennt seinen Namen. Denn sobald sich das zu ändern beginnt, zieht Lukas mit seinem Wohnmobil weiter in die nächste Stadt. Doch eines Tages lernt er Una kennen. Eine Profi-Gamerin, die ein vollkommen anderes Leben als er führt: reich, berühmt und immer mitten im Geschehen. Doch dann wird Lukas Zeuge, wie Unas Bruder entführt wird. Er muss sich entscheiden: weiter unter dem Radar bleiben oder eingreifen und Una und ihrem Bruder helfen. Denn Lukas ist mehr, als er zu sein scheint. Und nur er hält alle Fäden in der Hand, um das Schicksal zu wenden.

Mit „Secret Protector: Tödliches Spiel“ startet Andrew Lane eine neue Action-Reihe rund um den jugendlichen Außenseiter Lukas. Und Action ist hier das Hauptwort. Denn Lukas schlittert von einer lebensbedrohlichen Situation in die nächste. Seitenlange Verfolgungsjagden in überteuerten Fahrzeugen, Waffeneinsatz in gefühlt jedem Kapitel und Verletzungen, die jeden normalen Menschen sofort ins Krankenhaus befördern würden, Lukas jedoch lässig wegsteckt, sind an der Tagesordnung. So etwas muss man mögen. Oder auch nicht. Ich wusste vor der Lektüre nicht, was mich erwartet, und war nach einer Weile dann doch leicht genervt von Lukas Superkräften. Lukas erkennt Automarken und natürlich auch Waffenmodelle am Klang, kann diverse Kampftechniken, mit denen er seine Gegner wahlweise bewegungsunfähig macht oder in eine Ohnmacht schickt. Er ist natürlich immer auf plötzliche Flucht oder ausgeraubt werden vorbereitet und ahnt im Voraus, was Kriminelle für einen Plan verfolgen. Dabei ist er selbstredend so hart im Nehmen, dass er diverse Unfälle gefühlt mit lediglich leichten Kopfschmerzen überlebt. Muss erwähnt werden, das Lukas noch minderjährig ist? Und während all diese Verfolgungsjagden stattfinden, erfährt man leider sehr wenig über die Protagonisten. Ich hätte gerne mehr über Lukas erfahren: woher kann er all das, wie hat er früher gelebt, warum ist er immer auf der Flucht? Oder Una und ihr Verlobter, Unas Bruder, die Assistentin,… All das wären interessante Geschichte gewesen. Doch „Secret Protector“ möchte wahrscheinlich gar kein Buch mit Tiefe sein. Es soll unterhalten. Punkt. Und das tut es tatsächlich, wenn man sich auf die doch recht flache und vorhersehbare Handlung einlassen kann. Es ist wie Popcorn-Kino: man kann einfach den Kopf ausschalten und sich ein wenig berieseln lassen. Doch ebenso wie mit diesen Hollywood-Actionkrachern ist es auch mit Lukas und seiner Geschichte: ist die Flimmerkiste aus/ ist die letzte Seite umgeschlagen, ist die Geschichte auch schon wieder fast vergessen. Und alles, was zurückbleibt, ist der fade Geschmack des letzten Schlucks abgestandene Cola.

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Veröffentlicht am 27.02.2020

Nichts Halbes und nichts Ganzes

Einfach alles!
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Dieses Buch bescherte mir eine ganze Bandbreite von Gefühlen: begonnen bei Faszination und Begeisterung bis hin zum anderen Ende der Empfindungen mit Verärgerung, Kopfschütteln und Genervtheit. So schwankte ...

Dieses Buch bescherte mir eine ganze Bandbreite von Gefühlen: begonnen bei Faszination und Begeisterung bis hin zum anderen Ende der Empfindungen mit Verärgerung, Kopfschütteln und Genervtheit. So schwankte ich auch immer wieder zwischen einer Bewertung mit einem oder fünf Sternen. Also habe ich mich für die goldene Mitte entschieden.

Um es schon einmal auf den Punkt zu bringen: Christopher Llloyd hat sich mit seinem ehrgeizigen Ziel ein Buch über „Einfach alles“ zu schreiben meiner Meinung nach einfach übernommen. Dazu kommt ein lustloses Lektorat und, wie ich vermute, ein Übersetzer ohne Fachwissen. Schon nach wenigen Seiten war ich von den vielen Rechtschreibfehlern im Buch einfach nur noch genervt. Dass es in einem Buch mit diesem Umfang zu Fehlern kommt, bemängelt sicher niemand. Dass sich Fehler aber derart häufen, wie in „Einfach alles“, geht gar nicht. Als nächstes ärgerten mich fachliche Ungenauigkeiten und Umgangssprache anstatt korrekter Bezeichnungen. Das geht mit „Stundenkilometern“ statt „Kilometer pro Stunde“ los und endet bei flapsigen Behauptungen, man könne durch die Linse eines Rasterelektronenmikroskops schauen. Ja, dass ist Umgangssprache. Aber so etwas stört mich gewaltig in einem „Fachbuch“, oder doch zumindest einem „Wissensbuch“, das Fakten vermitteln möchte.

Am meisten stören mich aber tatsächlich die fachlichen Fehler, Ungenauigkeiten oder Unterschlagungen. Es beginnt quasi schon auf der ersten Seite: hier wird der Urknall erklärt und mit einer großformatigen Zeichnung illustriert. Darauf zu sehen: eine große Explosion, aus der fertige Galaxien geschleudert werden. Das ist so weit von der tatsächlichen Urknalltheorie entfernt, wie nur möglich! Ja, in einer kleinen Bildunterschrift wird erwähnt, dass es nur eine künstlerische Darstellung ist und „sich das Ganze über Milliarden von Jahren erstreckte“. Aber der Leser sieht nun einmal diese riesige Darstellung und die setzt sich im Gedächtnis fest. Weiter geht es im Kapitel zwei, in dem Mykorrhiza als Prozess bezeichnet wird. Weiteres Beispiel? Im 8. Kapitel wird Eratosthenes erwähnt, der als erster den Erdumfang berechnete. Laut Buch „mit nichts anderem als einem Stab, einem Brunnen und einem Schatten“. Das er nebenbei auch noch die nicht unerhebliche Angabe über die Entfernung zwischen zwei Städten ausmessen musste wird unterschlagen. Oder es werden Theorien als Tatsachen dargestellt: ebenfalls 1. Kapitel: die Entstehung des Mondes. Die Kollisionstheorie in der zwei Proto-Planeten kollidierten und verschmolzen, wird lang und breit erklärt (wenn auch hier wieder ungenau – das ins Weltall geschleuderte Material als „Staubwolke“ zu bezeichnen, ist schon interessant…). Das es aber noch jede Menge andere Theorien zur Entstehung des Mondes gibt, wird einfach verschwiegen.

Natürlich muss es in so einem dicken Wälzer mit einem so großen Thema – schließlich soll ja „alles“ erklärt werden – auch Kürzungen und Lücken geben. Aber dass geht mir in diesem Buch dann doch zu weit. Ich kenne mich nun in den Naturwissenschaften leidlich aus und konnte daher die oben angesprochenen Mängel erkennen. Geschichte dagegen ist für mich ein weißes Blatt. Welche Fehler Herr Lloyd hier eingebaut hat, kann ich also nicht einmal ahnen. Aber nachdem es schon am Anfang zu so vielen Ungenauigkeiten kommt, befürchte ich da ähnliches.

Warum ich trotzdem 3 Sterne vergebe? Weil das Buch tatsächlich Spaß macht, wenn man über die Fehler hinwegsieht. Es ist spannend geschrieben. Die an einen Comic erinnernden Illustrationen, die Fotos und Abbildungen sind eine Pracht. Auch die farbliche Absetzung der einzelnen Kapitel am seitlichen Buchschnitt sind toll und helfen bei der Orientierung und zeitlichen Einteilung. Christopher Lloyd schafft es mit seinem Buch tatsächlich auch Geschichtsmuffel für die Historie zu begeistern. Dabei geht er natürlich nirgends sehr in die Tiefe – bei so einem großen Zeitraum, den er beschreibt, wohl auch kaum möglich. Und doch ist man nach der Lektüre des Buches ein bisschen schlauer.

Für wen eignet sich „Einfach alles“ nun? Ich denke, wirkliche Geschichtsbegeisterte haben hier eher nur einen kurzen Spaß, ist doch alles eher oberflächlich beschrieben. Auch muss man sich mit dem Schreibstil des Autors anfreunden, den ich mal als „flapsig“ bezeichnen würde. Lloyd schreibt sehr locker und duzt den Leser. Gerne in Sätzen wie „erinnerst du dich“, „weißt du noch“ oder „stell dir vor“. Oft kam bei mir der Gedanke auf, dass die eigentliche Zielgruppe des Buches eher Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren sind. Wen dieser Schreibstil aber nicht stört, wer einen groben Überblick über die Erdgeschichte und Historie sucht, der wird mit „Einfach alles“ wohl glücklich werden.

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Eher für ältere Kinder

Lang lebe König Frosch!
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Dieses Buch lässt mich im Zwiespalt zurück: einerseits schlage ich als Mutter entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen, andererseits hatte das Kind (6 Jahre) wirklichen Spaß beim Vorlesen und sagt, ich ...

Dieses Buch lässt mich im Zwiespalt zurück: einerseits schlage ich als Mutter entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen, andererseits hatte das Kind (6 Jahre) wirklichen Spaß beim Vorlesen und sagt, ich solle unbedingt schreiben, dass es ein tolles Buch ist. Gut, das habe ich hiermit erledigt. Aber ich werde trotzdem kein Fan von „Lang lebe König Frosch!“ werden.
Bei dem neuen Buch von Martin Baltscheit handelt es sich um Teil 2 der Geschichten um Fuchs und Wildschwein. In Teil 1 „Nur ein Tag“ verbringen die beiden einen Tag mit der frisch geschlüpften Maifliege und stecken so viel Glück und Freude in diesen Tag, wie sie nur können. Nun, drei Jahre später, warten sie auf das Kind der Eintagsfliege. Sie haben ein Fest vorbereitet, mit Kuchen und Köstlichkeiten. Und der Plan, um diesen einen Tag wieder zu etwas ganz Besonderem zu machen, steht auch schon. Doch statt der Eintagsfliege taucht ein Frosch mit französischem Akzent auf, der die beiden Freunde nicht nur einmal aufs Kreuz legt und ihre Leichtgläubigkeit ausnutzt. Der Frosch bringt sie soweit zu glauben, sie wären verzaubert, und lässt sie eine Mauer um ihr Haus bauen. Dort lebt er nun als ihr König und spinnt seine Lügengeschichten immer weiter.
Empfohlen wird das Buch ab 6 Jahren. Ich habe es zusammen mit meinem Sohn gelesen, der mit seinen 6 Jahren also genau in die Zielgruppe fällt. Aber für so junge Kinder finde ich die Sprache zum Teil sehr unpassend. Beispiele? „Leg dein Ei ab und geh sterben!“ , „Verdammte Kack!“, „LeckmichamPo“, „Die Hoheit kann mich mal!“ usw. Vielleicht bin ich da zu empfindlich, sicher wird auf jedem Pausenhof oft schlimmer geflucht. Aber will ich sowas vorlesen? Nein Danke! Auch die Angewohnheit, dauernd Kopfnüsse zu verteilen oder mit Waffen zu drohen, finde ich unpassend, wenn auch nicht so hervorstechend im Buch, dass es mich komplett abgeschreckt hat. Irgendwann konnte ich über die Leichtgläubigkeit von Fuchs und Wildschwein auch nur noch den Kopf schütteln und mich dem unsympathischen Frosch anschließen: „Fuchs und Wildschwein sind Idioten …“
Die Geschichte ist voller Anspielungen auf korrupte Lügenherrschaften, teilweise fühlte ich mich an die DDR-Geschichte erinnert. Aber welches 6jährige oder selbst 10jährige Kind soll solche Vergleiche erkennen? Kinder sehen: Lügen ist schlecht. Aber all die anderen Anspielungen auf (Zitat Klappentext) „Populismus, Lügenherrschaft und Manipulation“ sind wohl eher für erwachsene Leser gedacht. Aber ob die dieses Buch allein lesen? Bleibt die Frage, für wen dieses Buch geeignet oder sogar geschrieben wurde?
Da das Kind das Buch mochte, ich aber Dank der vielen Kritikpunkte eher semibegeistert bin, vergebe ich 3 von 5 Sternen. Sicher ist die Idee und die Geschichte ganz nett, aber die Umsetzung ist einfach nichts für uns und unsere sonstigen Lesegewohnheiten.

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