Fortschritt trifft Beharrlichkeit
Die Fotografin - Die Welt von morgen (Band 3 der Fotografinnen-Saga) von Petra Durst-Benning Blanvalet Verlag
"Es kommt selten vor, dass man eine Wanderfotografin trifft. Vielleicht würden Sie uns die ...
Die Fotografin - Die Welt von morgen (Band 3 der Fotografinnen-Saga) von Petra Durst-Benning Blanvalet Verlag
"Es kommt selten vor, dass man eine Wanderfotografin trifft. Vielleicht würden Sie uns die Ehre erweisen, ein wenig aus Ihrem Leben zu erzählen?"
Und genau dem kommt Petra Durst-Benning im 3. Band ihrer Fotografinnen-Saga nach. Lebendig beschreibt sie Mimis Reise, deren Abenteuer und Erlebnisse von Laichingen über Berlin und zurück auf die Alb. Beginnend, 1912 im Hochschwarzwald, trifft Mimi Reventlow alte Bekannte, Weggefährten und lernt neue Leute kennen. Dabei kommt Mimi mit dem fortschrittlichen Leben in Berührung. Die Beschreibungen der technischen Errungenschaften, deren Umgang und daraus resultierenden Vor-und Nachteile, werden spannend erklärt. Dies bleibt auch für Mimi und ihre Branche nicht ohne Folgen. So kommen Werbeaufnahmen voran, Druckaufträge in größerem Stil sind jetzt möglich, der Fotoapparat ermöglicht Aufnahmen für jedermann, Mimi lernt Fahrrad fahren und das Automobil erobert den Alltag.
Die Hauptprotagonistin umgeht mit viel Leichtigkeit, großem Mut und reichlich Herz allerlei Stolpersteine, die ihr die Autorin in den Weg legt. Dank ihrer positiven Einstellung und ihrem freundlichen Wesen steht sie immer wieder auf und nimmt neue Herausforderngen an. Dabei schaffen Mimi und die Autorin wunderbare Möglichkeiten die Welt von morgen mitzugestalten.
Neben Mimi Reventlow finden zahlreiche Figuren und deren Handlungsstränge Platz in der Geschichte. Besonders gefallen haben mir die Ausführungen zur Schäferei und Schafzucht mit Wolfram, Bernadette und Corinne. Der beschwerliche Alltag und die Hingabe zu dieser Tätigkeit werden von der Autorin in bildhafter Sprache beschrieben.
Ebenso das Thema Kunst kommt nicht zu kurz und findet mit Alexander und Mylo an der Kunstschule in Stuttgart zahlreiche Berührungs-und Spannungspunkte.
Mimis Begleiter, Anton und dessen Ideen und Esprit geben der Reise den nötigen Schwung.
Fazit: Jeder Roman aus der Feder von Petra Durst-Benning konnte mich bisher begeistern und überzeugen. So auch diese Episode aus Mimis Leben. Mit dem Augenmerk der Autorin auf historische Belange dieser Zeit, habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt. Neue Wendungen und ein stetig aufrecht erhaltener Spannungsbogen garantieren einen fließenden Lesegenuss. Ich bin unheimlich neugierig auf den 4. Band - Die Stunde der Sehnsucht rund um die Wanderfotografin. Nicht zuletzt wegen des Cliffhangers und den nahenden Umbrüchen dieser Zeit verspricht Mimis weiterer Weg äußerst interessant und emotional zu werden. Daher, immer wieder, eine klare Leseempfehlung!