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Veröffentlicht am 15.05.2020

Das Buch überrascht!

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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Das Grand Hotel der Familie von Plesow ist in Binz auf Rügen im Jahr 1924 das erste Haus am Platz. Damit dies auch so bleibt macht Bernadette von Plesow alles. Nachdem ihr Mann starb übernahm sie allein ...

Das Grand Hotel der Familie von Plesow ist in Binz auf Rügen im Jahr 1924 das erste Haus am Platz. Damit dies auch so bleibt macht Bernadette von Plesow alles. Nachdem ihr Mann starb übernahm sie allein die Leitung. Obwohl ihr Sohn Alexander inzwischen offiziell das Hotel leitet, gibt Bernadette die Zügel nicht aus der Hand. Ihr zweiter Sohn Constantin betreibt mit großem Erfolg in Berlin das Hotel Astor. Sorgen bereitet ihr allerdings ihre Tochter Josephine. Sie will Künstlerin werden, findet aber nicht den richtigen Weg um ihr Talent zur Geltung zu bringen. Das alles tritt in den Hintergrund, als plötzlich mehrere Männer auftauchen, die dem Hotel ihren "Schuz" anbieten. Auch das Zimmermädchen Marie scheint große Sorgen zu haben. Die sonst so fröhliche junge Frau ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Als dann auch noch ein Mann damit droht das Familiengeheimnis der von Plesows zu lüften, kommt es zu katastrophalen Entwicklungen.

Wer, wie ich, bei diesem Buch eine Geschichte um Liebe, Herz und Schmerz erwartet, der wird sich sehr wundern. Dies ist ein Krimi vom Feinsten. Eingepackt in eine Familiengeschichte, natürlich auch mit Herz und Schmerz, erlebt man hier einen spannenden Einblick in die kriminellen Machenschaften in den 1920er Jahren. Die falsche Moral der besseren Gesellschaft wird gnadenlos aufgedeckt. Man spürt den Zwang, mit dem besonders die Frauen leben müssen. Da wundert es nicht, daß einige ausbrechen und anders leben wollen. Leider geht das oft nicht gut aus. Dieses Buch hat mich sehr überrascht. Es ist alles andere als irgendein nettes "Gute-Laune-Buch". Es ist eine hochinteressante Geschichte mit viel Spannung, die den Leser richtig fesselt, also eine absolut gelungene Überraschung!

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Sommerlich leicht

Ein Sommer auf Sylt
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Julia, ihre Mutter und ihre zwei Tanten reisen zusammen nach Sylt. Für Julia bedeutet dies nicht die dringend nötige Erholung - denn die Schwestern sind zerstritten, lassen nichts aus, um sich gegenseitig ...

Julia, ihre Mutter und ihre zwei Tanten reisen zusammen nach Sylt. Für Julia bedeutet dies nicht die dringend nötige Erholung - denn die Schwestern sind zerstritten, lassen nichts aus, um sich gegenseitig zu gängeln. Größter Streitpunkt: Das Haus auf Sylt, in dem alle früher unbeschwerte Ferien verbracht haben. In ihrer Unterkunft begegnet Julia Mats, der sich sehr um Julia bemüht. Doch damit werden Julias Probleme noch größer...

Lena Wolf entführt den Leser mit ihrem wunderschönen Buch "Ein Sommer auf Sylt" in eine Welt, die gute Laune verbreitet. Hier kann man die Seele baumeln lassen und sich wohlfühlen. Man wird hier hervorragend unterhalten und bekommt richtig Lust, diese schöne Insel zu besuchen. Die Autorin beschreibt alles so bildhaft, daß man förmlich den Sand zwischen den Füßen spürt. Man sieht die Schauplätze vor sich und hat eine klare Vorstellung davon. Ebenso gut beschrieben sind die Charaktere. Gerade Julia ist absolut sympathisch und wirkt wie jemand, auf den man im wahren Leben treffen könnte. Aber auch Mats hat bei mir alle Sympathiepunkte gewonnen. Die drei unterschiedlichen Schwestern sorgen mit ihrer Art für die gewisse Portion Humor, die das Geschehen abrundet. Natürlich kann man das Ende vorhersehen, aber das hat mich in keiner Weise gestört. Im Gegenteil. Diese Tatsache wirkt auf mich immer entspannend. Bei diesem Buch fällt die liebevolle Gestaltung auf. Das Cover wirkt ansprechend und ist schon etwas besonderes. Die geschwungene Schrift, Leuchtturm und Möwe zeigen, was den Leser erwartet. Das Wellenmuster hebt sich ab und gibt ein tolles Gefühl in der Hand. Auch im Innenteil findet man an jedem Kapitelbeginn einen Leuchtturm. Dies sind Dinge, die ein Buch für mich gestalterisch aus der Menge herausleuchten lassen!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Ein Schweinchen namens Raquel

Sterben auf Portugiesisch
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Sommer an der Alentejo-Küste. Alles wirkt idyllisch, dieTouristen genießen ihren Urlaub am Strand - doch diese Idylle wird durch einen toten Zauberkünstler gestört. Er wurde mit Handschellen gefesselt ...

Sommer an der Alentejo-Küste. Alles wirkt idyllisch, dieTouristen genießen ihren Urlaub am Strand - doch diese Idylle wird durch einen toten Zauberkünstler gestört. Er wurde mit Handschellen gefesselt bis zur Brust im Sand eingegraben. Als kurze Zeit später die nächste Leiche gefunden wird, ist für Inspektor Valente klar, daß dies kein Zufall ist. Da ist es eine gute Fügung, daß er seinem Polizeischwein Raquel gerade schwimmen beibringen will. Damit ist er dicht am Tatort - aber auch in extremer Gefahr.

"Sterben auf Portugiesisch" ist der zweite Fall für Inspektor Valente und sein Polizeischwein Raquel. Heidi van Elderen hat mich auch mit diesem Band überzeugt und mir schöne Lesestunden beschert. Ich mag dieses ungleiche Duo sehr. Es ist rührend zu verfolgen, wie viel Arbeit sich Valente mit Raquel macht. Die Autorin hat beiden Charakteren liebenswerte Eigenheiten gegeben. Sogar Raquel wird hier als eigenständiger Charakter dargestellt. Aber auch Familie und Dorfbewohner erwachen zu leben und sind so unterschiedlich wie das Leben sie bietet. Valente und seine Familie bilden hier mit Höhen und Tiefen eine Einheit. Das Buch ist leicht und locker lesbar, der Schreibstil richtiggehend erfrischend und voller Humor gepaart mit leichter Spannung. Für mich eine gelungene Mischung. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, könnte man diesen auch einzeln lesen. Aber hier eine Warnung: Nach diesem Buch will man Band 1, "Mord auf Portugiesisch", sowieso lesen. Denn Valente und Raquel machen süchtig!

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Spannender Krimi

Tödliches Fehnland. Ostfrieslandkrimi
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Während einer Klassenfahrt nach Emden verschwindet Charlotte spurlos. Auf der Suche nach ihr stößt Kommissarin Rike Waatstedt auf eine Spur, die in ein Moor bei Rhauderfehn führt. Dort werden die Leichen ...

Während einer Klassenfahrt nach Emden verschwindet Charlotte spurlos. Auf der Suche nach ihr stößt Kommissarin Rike Waatstedt auf eine Spur, die in ein Moor bei Rhauderfehn führt. Dort werden die Leichen mehrerer junger Frauen gefunden. Nun ist Eile geboten, denn es gilt weitere Morde zu verhindern.

"Tödliches Fehnland" von Elke Nansen bietet Spannung vor gruseliger Kulisse. Denn Moore verbreiten seit jeher ein Gefühl des Schauderns, die Geschichten um sie erzeugen Gänsehaut. Dies nutzt die Autorin hier gekonnt aus. Sie beschreibt das Moor so, wie man es erwartet und ist dabei so bildhaft, daß man den Nebel förmlich heraufziehen sieht. Man spürt die Gefahr hautnah. Der Gedanke, wie die Leichen dort versinken, läßt den Leser schaudern. Aber auch die restliche Landschaft wird hier bildhaft, und vor allem freundlicher, beschrieben. Ostfriesland beginnt hier vor dem inneren Auge lebendig zu werden. Die Charaktere sind sehr gut gewählt, sie passen zusammen und ergänzen sich. Die Dialoge mancher Beteiligten sind regelrecht humorvoll und lockern das Geschehen gekonnt auf. Hier dürfte niemand fehlen, denn das Team funktioniert. Spannung wird hier durch mehrere falsche Fährten erzeugt. Man ist immer wieder erstaunt, wie man wieder in die Irre geleitet wurde. Und dies hält konstant bis zum Ende!

Mit "Tödliches Fehnland" erhält man einen soliden Ostfrieslandkrimi, dem es an nichts mangelt. Auch wenn dies der 8. Teil der Serie ist, läßt er sich prima auch als Einzelband lesen!

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Runder Abschluß

Die Herren der Zeit
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Der kleine Ort Vitoria im Baskenland wird erneut von einer Mordserie heimgesucht. Die Morde basieren auf mittelalterlichen Ritualen. Inspector Ayala stellt bei seinen Ermittlungen fest, daß die Morde in ...

Der kleine Ort Vitoria im Baskenland wird erneut von einer Mordserie heimgesucht. Die Morde basieren auf mittelalterlichen Ritualen. Inspector Ayala stellt bei seinen Ermittlungen fest, daß die Morde in dem geheimnisvollen historischen Roman "Die Herren der Zeit" beschrieben sind. Aber auch seine eigene Vergangenheit scheint mit diesem Buch in Verbindung zu stehen. Ayala und seine Familie befinden sich in großer Gefahr...

Mit "Die Herren der Zeit" hat Eva Garcia Saenz ihre Trilogie rund um Inspector Ayala abgeschlossen. Dieser Abschluß ist gut gelungen und fühlt sich rund an. Es bleiben keine Fragen offen und man kann zufrieden sagen: "Ja, es ist gut hier Schluß zu machen." Das Buch ist, wie seine Vorgänger sehr spannend, die Charaktere haben ihre Entwicklung abgeschlossen. Diese Serie wird nicht künstlich in die Länge gezogen, sondern zur richtigen Zeit abgeschlossen. Hut ab dafür! Dadurch behält man sie in guter Erinnerung. Erzählt wird die Handlung in zwei Ebenen. Einerseits in der Gegenwart, andererseits im Mittelalter. Beide Zeiten sind sehr spannend und verflechten sich zu einer gelungenen Einheit. Bei den Teilen des Mittelalters merkt man deutlich, daß die Autorin hier genau recherchiert hat. Diese Szenen sind wirklich detailliert und bildhaft beschrieben. Was nicht heißen soll, daß dies in der Gegenwart nicht wäre - auch hier kann man sich alles sehr genau vorstellen! Dies ist der Abschluß der Serie und ich empfehle dringend, diese in Reihenfolge zu lesen. Zu viel Lesespaß würde sonst verloren gehen!

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