Die Pest geht um
Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)Im Sommer 1679 ist in Wien die Pest ausgebrochen. In Teilen von Bayern tauchen auf einmal einzelne Pesterkrankte und Tote auf, genaugenommen die Meisten davon in Kaufbeuren. Der Scharfrichter aus Schongau ...
Im Sommer 1679 ist in Wien die Pest ausgebrochen. In Teilen von Bayern tauchen auf einmal einzelne Pesterkrankte und Tote auf, genaugenommen die Meisten davon in Kaufbeuren. Der Scharfrichter aus Schongau erhält von einem Erkrankten Besuch. Kurz vor dessen Tod spricht er noch rätselhafte Worte. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt gegen die Seuche oder steckt etwa ein perfides Mordspiel dahinter.
„Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ ist schon der 8. Band aus der Reihe rund um die Henkerstochter und ihre Familie. Geschrieben ist das Buch von Oliver Pötzsch. Das Buch lässt sich sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, da die Geschichte in sich geschlossen ist.
Der historische Roman spielt im Jahr 1679 und ist eine Mischung aus wahren Personen, echter Historie und einer fiktiven Geschichte. Es lässt sich sehr gut und einfach lesen, was nicht allein an dem sehr flüssigen Schreibstil des Autors liegt. Oliver Pötzsch hat sich mit seiner Wortwahl in das 17. Jahrhundert versetzt und auch einige lateinische Begriffe mit eingestreut. Diese kann man aber durch den Text sehr gut, auch ohne Lateinkenntnisse, erfassen. Aus meiner Sicht ist der Roman sehr intensiv und gut recherchiert und passt sich dadurch den damaligen Begebenheiten an.
Mir gefiel sehr gut der Aufbau des Buches. Es enthält neben dem eigentlichen Romangeschehen, eine Karte von Kaufbeuren und eine Namensliste. Die Stadtkarte ist auf einer Doppelseite abgebildet und hilft beim Lesen die Orte besser zuzuordnen. Auch die Namensliste finde ich sehr hilfreich, da es sehr viele Charaktere gibt und man so einen Überblick hat. Der eigentliche Roman beginnt mit der Geschichte vom Rattenanfänger, gefolgt von einem Prolog, dem eigentlichen Roman und schließt mit einem Epilog und einen Nachwort ab.
Mich hat es sehr gewundert das das Buch mit dem Rattenanfänger von Hameln beginnt, aber im Laufe des Buches erklärt sich dieses und es ergibt ein rundes Bild. Wie schon erwähnt kommen in diesem Buch sehr viele Charaktere vor, die sehr wichtig für die Handlung sind. Alle Personen sind sehr schön herausgearbeitet und man glaubt zu wissen wer Feind und wer Freund ist. Aber in dem Buch ist, meiner Meinung nach, nichts wie es scheint. Es beginnt mit einem langsamen Tempo und es baut sich die Spannung stetig auf. Immer wenn ich dann dachte jetzt weiß ich was kommt, gab es Überraschungen, Wendungen und Einblicke mit denen ich so nicht gerechnet habe. Besonders gelungen fand ich persönlich die Beschreibung der Symptome der Pest, sie sind so beschrieben das man sich ein gutes Bild davon machen kann, was zwar erschreckend ist, aber nicht gruselig. Auch hat der Autor es geschafft mich in die Zeit des 17. Jahrhunderts zu versetzen. Er beschrieb es gut und auch sehr bild- und lebhaft. Es wirkte auf mich sehr authentisch und nicht verschönernd. Bis zum Schluss war alles sehr schlüssig und folgte sehr konsequent den Handlungsstrang ohne sich zu verirren. Die Spannung war bis zum Ende da und es gab aus meiner Sicht keine langweiligen Phasen.
Ein sehr schöner Historischer Roman der vollgepackt ist mit Spannung, Kriminalität, Intrigen und einer Familie die genau dafür ein sehr feines Gespür hat. Mich hat diese Buch einfach von Anfang bis Ende gepackt und begeistert, daher von mir eine klare Leseempfehlung.