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Veröffentlicht am 03.06.2020

Eine spannende Liebesgeschichte mit historischem Hintergrund

Die sardische Hochzeit
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Leo, der im ersten Weltkrieg einen Gasangriff überlebte, kommt traumatitiert zu seiner Familie, die Olivenanbau betreibt, zurück. Nach einem tödlichen Zwischenfall muss er nach Sardinien fliehen und trifft ...

Leo, der im ersten Weltkrieg einen Gasangriff überlebte, kommt traumatitiert zu seiner Familie, die Olivenanbau betreibt, zurück. Nach einem tödlichen Zwischenfall muss er nach Sardinien fliehen und trifft dort auf einige Kameraden. Boi, der zweite Verwalter, des Landgutes von Don Antionio, hat sich den Faschisten angeschlossen. Auch auf Sardinien gibt es Aufmärsche der Schwarzhemden. Mussolini maschiert nach Rom. Doktor Spanus, der sich im Krieg um die traumatisierten Opfer gekümmert hat, stellt sich offen gegen die Faschisten.

Don Antonios Tochter Gioia soll Gavinos, den Sohn der Familie Marras heiraten. Deren Mutter Teresina führt die Geschicke des Gestüsts und der Familie mit straffer Hand. Durch diese Hochzeit soll eine alte Fede zwischen den unterschiedlichen Familien beigelegt werden.

Zunächst sucht Leo nach einer alten Olivensorte und kommt so durch Vermittlung von Boi auf das Gut von Don Antonio. Er stellt fest, dass ihm mit Gioia nicht nur der Musikgeschmack verbindet.

Der Roman ist sehr spannend geschrieben, die Autorin hat den hilstorischen Hintergrund sehr gut recherchiert. Ich war erstaunt, dass der Faschismus schon so früh in Italien Fuß gefassst hat. Der 1. Weltkrieg und seine Opfer überschatten die Geschichte, auch hier war mir vieles neu.

Sardinen und seine Mythen und Bräuche spielen immer wieder eine wichtige Rolle und deshalb ist es eine schöne Idee der Autorin jedes Kapitel mit Informationen dazu zu beginnen.

Ein besonderes Buch mit viel historischen Informationen und einer gut erzählen Liebesgschichte.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Eine kleine Gemeinschaft toller Freunde

Unsere kleine Insel
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Obwohl in dem Buch immer wieder darauf hingewiesen wird, dass es sich um eine Hallig handelt, heißt das Buch "Unsere kleine Insel". Im Einband vorne werden und die Bewohner vorgestellt und ganz hinten ...

Obwohl in dem Buch immer wieder darauf hingewiesen wird, dass es sich um eine Hallig handelt, heißt das Buch "Unsere kleine Insel". Im Einband vorne werden und die Bewohner vorgestellt und ganz hinten sehen wir eine Karte der Hallig. Auch der Text wird immer wieder von schönen, erklärenden Bildern unterbrochen. Die 25 Kapitel haben eine gute zu lesende Länge.
Neles Mama hat Heimweh nach ihrer alten Heimat, eine Hallig in der Nordsee. So zieht die ganze Familie aus der Großstadt Köln auf diese kleine Insel zu Mamas Eltern, die dort eine kleine Pension und ein Café haben. Zum Glück findet Nele in Lisa eine gleichalte Freundin. Lisa lebt schon immer hier und kann Nele vieles erklären. Die Mama züchtet Schafe und alle warten auf Emmas Lämmchen. Der Papa ist Lehrer an der kleinen Schule und kümmert sich im Unterricht auch mal um eine verletzte Taube. Die Kinder haben ein für uns Stadtmenschen abenteuerliches Leben, sie sind mit ihren Rädern unterwegs, hängen ihre Skatboards an einen großen Wolfshund, Baden in der See und reiten die mächtigen Kutschpferde. Aber es gibt auch Stürme, Überschwemmungen, nervige Touristen und Familienmitglieder, die die Woche auf dem Festland verbringen.
Ein wunderschönes Buch über Freundschaft, Familie und Natur, das sich leicht vorlesen und auch lesen lässt. Ein fröhliches Buch in dem Rücksicht genommen wird und das mit einem schönen traditionellen Fest endet.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Wundervolle Bilder ergänzen ein tröstliches Buch

Ich werde immer bei dir sein
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Zunächst fliegt dem Mädchen der rote Luftballon fort. Sie spricht von ihrer Trauer darüber, stellt aber auch fest, dass er zu ersetzten ist. Dann steht sie an einem Grabstein und weiß, für Verstorbene ...

Zunächst fliegt dem Mädchen der rote Luftballon fort. Sie spricht von ihrer Trauer darüber, stellt aber auch fest, dass er zu ersetzten ist. Dann steht sie an einem Grabstein und weiß, für Verstorbene gibt es keinen Ersatz „Ich vermisse dich“. Sie liegt auf einer Decke und schaut in die Wolken, wir sehen die Szene aus dem Himmel schauend, eine außergewöhnliche Perspektive. Das Mädchen denkt darüber nach, ob sie die Peron vergessen wird. Sie umarmt liebevoll ihren Teddy und wünscht sie könnte auch die, um die sie trauert, umarmen und „niemals loslassen.“
Dann füllt das Mädchen eine Kiste mit Erinnerungen und geht an besondere Orte, um perfekte Gegenstände zu sammeln. Sie unterhält sich mit der Familie, erlebt Neues und berichtet davon. So endet das Buch mit dem Satz „Ich werde dich niemals vergessen.“
Inn diesem Buch wird nicht erwähnt, wer verstorben ist und in welcher Beziehung diese Person zu dem trauenden Mädchen steht. Sie spricht diese Person direkt an. Dadurch kann man sich gut in die Ängste des Mädchens einfühlen und mit der Erinnerungskiste hat sie für sich auch eine gute Lösung gefunden. Sicher ist das auch ein guter Tipp für andere. Jeder geht mit seiner Trauer anders um, aber dieses leise Buch, das aber auch Lachen zulässt, ist sicher ein schöner Ratgeber für Kinder, die eine solchen Verlust erleiden. Auch für uns, die vielleicht bald gehen müssen, ist dieses Buch tröstlich, denn was bleibt von uns, außer der Erinnerung der Menschen, die uns lieben.
Die Altersangabe des Verlags finde ich sehr hoch. Ich denke, das Buch kann man durchaus mit jüngeren Kindern anschauen. Sicher nur bei Bedarf und mit liebevoller Begleitung.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Schönes Bilderbuch zum Wanderurlaub in den Bergen

Bobo in den Bergen
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Bobo, der kleine Siebenschläfer mit der blau-rot gestreiften Hose fährt in diesem Pappbilderbuch in die Berge. Viele Kinder kennen den Protagonisten schon aus dem Fernsehen, bezeichnend für alle Geschichten ...

Bobo, der kleine Siebenschläfer mit der blau-rot gestreiften Hose fährt in diesem Pappbilderbuch in die Berge. Viele Kinder kennen den Protagonisten schon aus dem Fernsehen, bezeichnend für alle Geschichten um Bobo ist, dass er am Ende einschläft und auch hier zeigt das letzte Bild den schlafenden Bobo auf Opas Schulter. Aber zunächst geht es mit dem Zug zusammen mit der ganzen Familie in die Berge. Mit der Gondel geht es hoch hinauf und schon hört Bobo die Kuhglocken und er füttert die Kühe mit Gras. Er schaut durchs Fernglas, dann machen alle eine Rast und kühlen ihre Füße ab. Mit Blumenkränzen im Haar erreichen sie die Berghütte, dort gibt es Milch und Käsebrot für den kleinen Siebenschläfer. Nach dem Spiel mit den Ziegen ist Bobo, wie immer, müde.
Bobo ist ein Siebenschläferkind mit dem sich alle Menschenkinder identifizieren können. Außer vielleicht nicht mit dem Einschlafen.
Die Bilder zeigen die bekannten Figuren und der Text ist wirklich sehr kurzgehalten und damit gut verständlich. Das Buch ist mit 5,99 € günstig, allerdings wirkt es auf mich nicht ganz so stabil.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Norderney, Emanzipation und Mord eine spannende Mischung

Die Tote in der Sommerfrische
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Viktoria, die angehende Lehrerin, der es wichtig ist selbstständig zu sein und nicht von einem Mann abhängig sein möchte, macht alleine Urlaub auf der mondänen Ferieninsel Norderney.

Christian, ein Arbeitersohn, ...

Viktoria, die angehende Lehrerin, der es wichtig ist selbstständig zu sein und nicht von einem Mann abhängig sein möchte, macht alleine Urlaub auf der mondänen Ferieninsel Norderney.

Christian, ein Arbeitersohn, der durch Fleiß und Durchsetzungsvermögen eine Stelle als Journalist bei einer Frauenzeitschrift erhalten hat, berichtet von den gesellschaftlichen Größen, die ihren Urlaub auf Norderney verbringen.

Beide sind im selben Hotel abgestiegen und treffen sich am Strand, als Christian die Leiche des Dienstmädchens Henny aus dem Meer birgt. Christian ist gleich von Viktorias entschlossenem Handeln begeistert. Da sie Henny aus ihrer KIndheit kennt, forschen die beiden nach, wie es zu diesem Mord kommen konnte Denn dass Henny nicht freiwillig ins Wasser gegangen ist, wie alle glauben, davon sind die beiden überzeugt.

Zunächst macht es Sinn sich die Unterkunft von Henny anzusehen. Dadurch tauchen wir in die Welt des Dienstpernals ein und erfahren viel von ihrer Situation. Besonders die fehlenden Rechte der Frau sind ein großes Thema in diesem spannenden Krimi. Wenn Viktoria heiraten würde, müsse sie ihre Stelle als Lehrerin aufgeben, nicht nur deshalb, weil ihr Mann ihr das Arbeiten erlauben müsste, sondern weil es so in ihrem Arbeitsvertrag steht.

Zum anderen ist der Ruf und der gute Name sehr wichtig, bisher hatte der Adel die Macht und das Sagen, doch jetzt wird langsam das Kapital, hier die Herren der Firma Krupp, immer mächtiger.

Trotz dieser gesellschaftlichen Aspekte geht nie die Spannung verloren. Ich musste das Buch schnell lesen, weil nach einem zweiten Mord die Geschichte immer mehr Fahrt aufnahm und die möglichen Verdächtigen ständig wechselten.

Ich kann das Buch weiterempfehlen und freue mich auf seine Fortsetzung.

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