Ein Thriller, der mit den Erwartungen der Leser*innen spielt
Inhalt: Juli 2019: Schon lange hatten die vier Freundinnen Bo, Mable, Anouk und Lilly ihren Urlaub geplant. Damals noch mit ihrer Freundin Emma, die seit Dezember 2018 spurlos verschwunden ist. Der Entführer ...
Inhalt: Juli 2019: Schon lange hatten die vier Freundinnen Bo, Mable, Anouk und Lilly ihren Urlaub geplant. Damals noch mit ihrer Freundin Emma, die seit Dezember 2018 spurlos verschwunden ist. Der Entführer konnte nicht geschnappt werden. Trotz allem wollen die vier Mädchen den Urlaub durchziehen - auch wenn nicht so wirklich Freude aufkommen will. Auf dem Campingplatz in Frankreich angekommen, passieren dort seltsame Dinge. Eine Gestalt schleicht um ihr Zelt und im angrenzenden Wald umher; ein Geist nimmt Kontakt zu ihnen auf. Hat Emmas Entführer es jetzt auf die vier Freundinnen abgesehen?
Persönliche Meinung: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ lässt sich sehr flüssig lesen und ist durch die Frage nach dem ungeklärten Verschwinden Emmas und der unbekannten Bedrohung auf dem Campingplatz durchweg spannend. Diese Spannung wird noch dadurch erhöht, dass in die Handlung ab und zu kleine Rückblicke in Form von Zeitungsartikeln vom Verschwinden Emmas, die mit Kommentaren des Entführers versehen sind, und Sequenzen aus der Perspektive Emmas eingebaut werden. Die Haupthandlung wird aus der Sicht der vier Freundinnen erzählt, sodass sehr häufig ein Perspektivwechsel stattfindet, was ich eigentlich sehr interessant finde. Leider bleiben die vier Mädchen aber recht blass, stereotyp und dadurch z.T. auch austauschbar. Diese Blässe der Figuren wird aber durch die klug durchdachte und konstruierte Handlung ausgeglichen. Hier wird ausgefeilt mit den Erwartungen der Leser*innen gespielt, sodass das Ende vollkommen überraschend ist. Puzzleartig fügen sich am Ende die Zeitungsausschnitte, die Kommentare des Entführers, Emmas Seuqnzen und die Campingplatz-Handlung zusammen, wodurch ein schöner „Aha“-Effekt entsteht.