Cover-Bild Sühne
Band 5 der Reihe "Ein Fall für Lene Jensen und Michael Sander"
(12)
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 30.03.2020
  • ISBN: 9783453272675
Steffen Jacobsen

Sühne

Thriller
Maike Dörries (Übersetzer)

Der von schwerer Krankheit gezeichnete Pharmaunternehmer Frank Linden will auspacken. Er heuert einen Journalisten an, der hochbrisante Informationen über Lindens Unternehmen veröffentlichen soll. Doch bei der Übergabe des Materials werden beide erschossen. Michael Sander, der mit dem Journalisten befreundet war, ermittelt auf eigene Faust. Er schafft es, in den Besitz des Geheimmaterials zu gelangen. Parallel wird Kommissarin Lene Jensen auf den Fall angesetzt und recherchiert im privaten Umfeld des Pharmaunternehmers. Sie stößt auf eine Spur, die in einen ungeheuerlichen Verdacht mündet. Unterdessen ist Michael Sander in tödliche Gefahr geraten.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2020

Ein spannender dänischer Thriller, der Lust auf mehr macht

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Auf „Sühne“ von Steffen Jacobsen bin ich nur durch Zufall gestoßen, kann aber nach dem Lesen sagen, dass ich darüber sehr froh bin. Es war vielleicht kein typischer Thriller, eher ein Krimi mit Thrillerelementen, ...

Auf „Sühne“ von Steffen Jacobsen bin ich nur durch Zufall gestoßen, kann aber nach dem Lesen sagen, dass ich darüber sehr froh bin. Es war vielleicht kein typischer Thriller, eher ein Krimi mit Thrillerelementen, dennoch hat dies der Spannung im Buch nicht geschadet. Gleich zu Beginn ist man mitten im Geschehen und möchte von Seite zu Seite immer wieder wissen, wie es wohl weiter geht.

Der schwer kranke Pharmaunternehmer Frank Linden möchte seinem schlechten Gewissen ein Ende bereiten und heuert den Journalisten Simon Hallberg an, seine Geschichte zu Papier zu bringen. Doch bei ihrem Treffen werden sie von einer kaltblütigen Killerin überrascht und Frank Linden findet sein plötzliches Ende. Simon schafft es noch seinem Freund Michael Sander eine MMS mit wichtigen Informationen zukommen zu lassen, doch auch er wird kurz danach erschossen. Michael Sanders Ermittlungen nehmen ihren Lauf, immer Parallel zu denen seiner Frau Lene Jensen, die im Mordfall an Simon Hallberg ermittelt. Es ist eine spannende Geschichte, in welcher grausame Wahrheiten aufgedeckt werden, ein spannendes Kopf an Kopf rennen zwischen Gut und Böse.

„Sühne“ ist bereits der 5. Fall um Michael Sander und Lene Jensen, dennoch hatte man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass man die vorigen Bücher gelesen haben muss. Die Fälle haben nichts miteinander zu tun und auch das Privatleben der beiden Ermittler ist gut erklärt, dass man sofort Anschluss findet. Dennoch habe ich nach diesem Buch Lust bekommen, auch die vorigen Bücher zu lesen. Vor allem da mir der Charakter Michael Sander trotz seiner teilweise skrupellosen Art sehr sympatisch geworden ist und ich gerne mehr über ihn lesen möchte. Wie er mit Lene zusammen passt, das ist mir noch nicht ganz klar geworden, denn sie wirkt auf mich sehr aufbrausend, als wäre sie dauerhaft kurz vorm Explodieren, aber vielleicht kann man genau das in den anderen Büchern erfahren.

Der Schreibstil ist super angenehm und die kurzen Kapitel ermöglichen auch einen spannenden Lesefluss. Es ist nicht zu anschaulich beschrieben, es wirkt alles genau richtig. Ein einziges Kapitel hat sich für mich etwas in die Länge gezogen, was hätte kürzer gefasst sein können, aber dieses Kapitel war wiederum wichtig, um die grausamen Machenschaften der Pharmaindustrie bildlich erklären zu können.

Mir hat der dänische Thriller „Sühne“ Lust auf mehr gemacht und ich freue mich darauf auch die weiteren Fälle zu lesen.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

Jede Kuh ist intelligenter als dieses Buch

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Es ist eines jener Bücher, für die mir die Bäume leid tun, die des Papiers wegen, auf das es gedruckt wurde, gefällt werden mussten. Wenn es neben Tschernobyl und Fukushima etwas gab, was man der Welt ...

Es ist eines jener Bücher, für die mir die Bäume leid tun, die des Papiers wegen, auf das es gedruckt wurde, gefällt werden mussten. Wenn es neben Tschernobyl und Fukushima etwas gab, was man der Welt hätte ersparen müssen, dann dieses Buch: Steffen Jacobsen – „Sühne“. Ist es schon vom Plot her gequirlte Kacke, wird die durch die eindimensionalen schwarz-weiß Figuren, die durch einen bräsigen Sprachbrei gezogen werden, nicht besser. Viele Stellen lesen sich, als seien sie per copy & paste aus einer Datenbank für Serienromane wahllos und ohne Zusammenhang aneinander gepinnt.

Es ist ein Buch, das mich maßlos geärgert hat. Dabei ist die Grundidee noch nicht mal schlecht. Ein Pharmakonzern entwickelt ein Medikament gegen eine Tropenkrankheit und stellt während der Erprobung in Äthiopien fest, dass es eine unerwartete Nebenwirkung hat: Es heilt in Windeseile auch Diabetes.

Dann aber die Entwicklung des Plots. Mir kam es vor, als habe ein 14-Jähriger seine traumatischen Pubertätserlebnisse verarbeiten wollen. Der Konzern, der auch fettes Geld mit Insulin verdient, heuert eine Killertruppe an, die alle umbringt, die mit dem Medikament in Berührung kamen. Nur ein Arzt überlebt. Als nun der Aufsichtsratsvorsitzende erfährt, dass er unheilbar Krebs hat, will er seine Geschichte biografisch veröffentlichen, was aber einigen Hintermännern im Konzern gar nicht gefällt. Sie lassen also den Mann umbringen und gleichzeitig auch den Journalisten, der als Ghostwriter die Biografie verfassen sollte. Nur dass dieser Ghostwriter ausgerechnet der Freund eines früheren Elitesoldaten ist, der einst für die Firma arbeitete, die die Morde in Äthiopien beging. Der macht sich nun daran, seinen Freund zu rächen. Dabei kommt er dem überlebenden Arzt auf die Spur, hinter dem auch die Killer her sind, weil der ja der einzige Zeuge des Massakers in Äthiopien ist.

Aber der Schwachsinn geht noch weiter: Inzwischen ist der einstige Elitesoldat selbst als Auftrags-Killer unterwegs und bringt eine Reihe Prominenter um, die alle in Ekel-Kinder-Snuff-Pornos verstrickt sind. Dabei stellt er sich aber derart dämlich an, dass seine Frau, die bei der dänischen Reichspolizei arbeitet, ihm auf die Schliche kommt. Aber sie liebt ihn ja: „Bedingungslos. Das simpelste und schwerste Unterfangen der Welt, weil du nicht leicht zu lieben bist.“ Frauenliebe aus unterbelichteter Männersicht.

In dieser Art gestelzter Dialoge nimmt sie ihm das Versprechen ab, seine Profession aufzugeben, sonst werde sie ihn verlassen. Haha, wer‘s glaubt. Außerdem muss die Alte ganz schön doof sein, wenn sie erst im fünften Band der Reihe merkt, was für‘n Macker der Erzeuger ihrer fünf Jahre alten Tochter ist.

Die Botschaft, die vermittelt wird: Kinderschänder müssen nicht vor Gericht, die darf man so umbringen. Und die Mörder von Kinderschändern tun eine gutes Werk für die Gesellschaft. Kriegsverbrecher dagegen sind alle nicht so schlimm. O-Ton Steffen Jacobsen: „Serbische Kriegsverbrecher gehen mir am Arsch vorbei. Um die soll sich derTeufel kümmern,“ lässt er seinen Helden sagen. Als ob serbische Kriegsverbrecher keine Kinder schänden.

Hab ich schon erwähnt, dass die Sprache derart platt, voller Klischees, kruder Metaphern und dummer Vergleiche ist, dass man die Verfasser der Jerry-Cotton-Hefte für den Literatur-Nobelpreis vorschlagen sollte? Gleichzeitig wird gewaltsam mit infantilem, billigem Witz versucht, eine Humorschiene zu legen. Beispiel: Als nämlich unser Held bei einem Anschlag fast zu Tode kommt, sein Bein vom gerammten Auto eingeklemmt wird, findet man ihm, wie zwei Kühe ihm tröstend das Gesicht ablecken.

Ganz ehrlich, ich halte jede Kuh für intelligenter als dieses Buch.

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