Roman | Das preisgekrönte Literaturdebüt aus Frankreich. Jetzt als Film bei Amazon Prime!
Julia Schoch (Übersetzer)
Eine Hymne auf die Courage aller Frauen – der Bestseller aus Frankreich!
Ganz Paris will sie sehen: Im berühmtesten Krankenhaus der Stadt, der Salpêtrière, sollen Louise und Eugénie in dieser Ballnacht glänzen. Ob die Hysterikerinnen nicht gefährlich seien, raunt sich die versammelte Hautevolee zu und bewundert ihre Schönheit gerade dann, wenn sie die Kontrolle verlieren. Für Louise und Eugénie aber steht an diesem Abend alles auf dem Spiel: Sie wollen aus ihrer Rolle ausbrechen, wollen ganz normale Frauen sein, wollen auf dem Boulevard Saint-Germain sitzen und ein Buch lesen dürfen, denken und träumen und lieben dürfen wie die Männer.
Mit verblüffender Lebendigkeit erzählt Victoria Mas vom Aufbruch derer, die sich nicht zufriedengeben, von berührender Solidarität und unbeirrbarem Mut.
»Ein unentbehrlicher Roman.« Cosmopolitan Frankreich
»Eine der schönsten und augenfälligsten Überraschungen des Jahres!« Le Parisien
»In einer glasklaren Sprache, leicht wie ein Pastell, schreibt diese junge Autorin gegen die männliche Norm an und gibt denen eine Stimme, die man mundtot gemacht und unterdrückt hat.« L’Obs
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In diesem Buch begleiten wir Louise und Eugénie im Jahre 1885. Der Beginn ihres Lebens könnte anders kaum sein, doch am Ende landen sie beide auf der Station für "Hysterikerinnen" der Nervenanstalt der ...
In diesem Buch begleiten wir Louise und Eugénie im Jahre 1885. Der Beginn ihres Lebens könnte anders kaum sein, doch am Ende landen sie beide auf der Station für "Hysterikerinnen" der Nervenanstalt der Salpetriere in Paris. Die Bürger*innen von Paris fürchten die Patientinnen genauso wie sie sie faszinieren. Deswegen gibt es den jährlichen Ball, wo die Tore der Klinik für Schaulustige geöffnet wurde.
Mich hat das Buch sehr interessiert da ich es interessant wie erschreckend finde wie sich Psychiatrien entwickelt haben und welche Krankheitsvorstellungen es gab. Und vorallem diese Themen fand ich sehr gut in das Buch engebunden. Und auch grundsätzlich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es war spannend, gut geschrieben und ich möchte auch die Charaktere und deren Entwicklung sehr gerne.
ABER, es gibt einen Punkt den ich lieber vorher gewusst hätte und der mich stark gestört hat. Denn in diesem Buch wird davon ausgegangen dass es Geister gibt, und zwar auf eine esoterische Art. Wenn man (wie ich) mit solche esoterischen Dingen nichts anfangen kann, macht die Entwicklung der Geschichte keinen Sinn. Und das fand ich sehr sehr schade. Denn ohne dieses Element, hätte ich das Buch absolut großartig gefunden!
Dieser Roman spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Paris. Es ist eine Zeit, in der die Männer bestimmten und die Frauen sich unterzuordnen hatten. Wer als Frau ein bisschen aus der Spur geriet, wurde als ...
Dieser Roman spielt Ende des 19. Jahrhunderts in Paris. Es ist eine Zeit, in der die Männer bestimmten und die Frauen sich unterzuordnen hatten. Wer als Frau ein bisschen aus der Spur geriet, wurde als Hysterikerin bezeichnet und schnell in eine Anstalt abgeschoben. In Paris ist es das Hôpital de la Salpêtrière, in dem viele solcher Frauen von ihrer Familie oder ihrem Mann untergebracht wurden. Das Salpêtrière hatte ein Amphitheater, in der die Hysterikerinnen zur Schau gestellt wurden.
Während es in Paris schneit, sollen bei der Ballnacht die Tänzerinnen Louise und Eugénie einen Auftritt haben. Das Publikum ist sensationslüstern und hofft auf besondere Unterhaltung. Doch die Frauen, die hier vorgeführt werden, wollen nur ein gleichberechtigtes Leben in Freiheit, sie wollen das, was den Männern bisher vorbehalten ist. Louise und Eugénie wollen aus der Rolle der Hysterikerinnen ausbrechen. Wird es ihnen gelingen?
Es ist eigentlich eine sehr deprimierende Geschichte und doch ist es der Autorin gelungen, alles sehr lebendig zu erzählen.
Die Charaktere sind interessant und authentisch dargestellt. Die Hauptpersonen sind sehr unterschiedlich und doch gibt es Verbindungen. Louise wird von Professor Jean-Martin Charcot mit Hypnose behandelt, da sie unter gynäkologisch bedingter Hysterie leiden soll.
Geneviève ist die Tochter eines Arztes, aber sie hat nicht die Möglichkeit, diesen Beruf zu ergreifen und ist so im Salpêtrière als Aufseherin gelandet. Sie hat einen Verlust erlitten, versagt sich aber die Trauer. Sie hinterfragt die Behandlungen der Ärzte nicht und empfindet auch keine Empathie für ihre Schutzbefohlenen.
Als Eugénie eingewiesen wird, kommt sie Geneviève nicht verrückt vor. Eugénie stammt aus einer wohlhabenden Familie und wollte nicht heiraten. Auch dass sie Kontakt zu Toten aufnehmen konnte, war der Familie ein Dorn im Auge. Als sich die junge Frau Geneviève anvertraut, kommt eine unverhoffte Wendung in die Geschichte.
Was zu jener Zeit in psychiatrischen Kliniken mit den Patienten geschah, ist erschreckend. Die Experimente sind furchtbar und oft sehr brutal. Umso schlimmer ist es, wenn gesunde Frauen in so eine Anstalt abgeschoben und damit den Ärzten ausgeliefert werden, nur weil sie unbequem sind. Wenn man sie dann auch noch zur Schau stellt, ist das nur menschenverachtend. Leider konnte ich den Schmerz der Frauen, die solche Demütigungen ertragen musste, nicht wirklich fühlen. Dennoch geht einem die Geschichte nahe.
Mir hat dieser historische Roman gut gefallen.
Zur Handlung:
1885 in Paris, die Schicksale von Eugénie, Louise und Madame Geneviève Gleizes, fließen unaufhaltsam ineinander. Die eine ist ihrer Zeit voraus, die andere grausam an Leib und Seele verletzt, ...
Zur Handlung:
1885 in Paris, die Schicksale von Eugénie, Louise und Madame Geneviève Gleizes, fließen unaufhaltsam ineinander. Die eine ist ihrer Zeit voraus, die andere grausam an Leib und Seele verletzt, und eine hat die gesellschaftlichen Zwänge, ohne je zu hinterfragen, hingenommen. Und hinter den gesicherten Mauern der bekannten Heilanstalt für Geisteskranke, Salpêtrière, kommt etwas in Bewegung, das tief berührt und erschütternde Einblicke gewährt.
Die Figuren:
Madame Geneviève Gleizes ist die Tochter eines Landarztes und seit vielen Jahren Oberaufseherin im Salpêtrière. Sie leidet unter einem schweren Verlust und lebt nur für ihren Beruf. In einer männerdominierten Gesellschaft hat sie durch viel Engagement und ihre Intelligenz ein gewisses Ansehen erreicht. Die Schicksale der Irren berühren sie nicht und wenn sie nach Feierabend die Anstalt verlässt, bleibt alles, was mit ihrer Arbeit zu tun hat, hinter hohen Mauern eingeschlossen.
Ihre Entwicklung wird eindrücklich geschildert. Wie sie sich verändert, dagegen ankämpft und am Ende im Herzen freier ist, als sie es vorher je war.
Es spielen einige Personen aus der Heilanstalt, Insassen, inklusive des angesehensten Nervenarztes, Dr. Charcot, tragende Rollen in dieser Geschichte, die aus unterschiedlichen Perspektiven in der 3. Person geschildert werden.
Die Umsetzung:
Der Schreibstil wirkt der Zeit angepasst und durch seine Erlebbarkeit oft bedrücken authentisch. Die Schicksale wühlen mich auf. Es ist erschütternd, beklemmend und berührend.. Die Autorin führt mir eindrucksvoll vor Augen, wie gefährlich es seiner Zeit war, eine eigene Meinung zu haben. Als Frau diente man nur dazu dem Mann zu gefallen, Kinder zu bekommen, und darüber hinaus hatte sie sich aus allem anderen herauszuhalten.
Erschreckend! Der Alltag in einer Heilanstalt für Geisteskranke nimmt mich mit und gewährt mir tiefe Einblicke in Schicksale einzelner Personen. Alleine die Einlieferungsgründe lassen mir eine Gänsehaut über den Rücken wandern. Von der Diagnosenstellung, den unwürdigen Untersuchungen, bis hin zu den fragwürdigen Experimenten für Studienzwecke, ist herzzerreißend und aufwühlend.
Meine Kritik:
Mit Geisterseherei kann ich persönlich nichts anfangen, doch die Autorin hat dies spannungsreich eingewebt, so das ich beim Lesen neugierig auf weitere Erscheinungen bin. Identifizieren kann ich mich mit diesem „seelischen Problem“ aber nicht. Ich liebe es nachvollziehbar und das ist hier nicht möglich.
Gegen Ende fehlt mir ein wenig Zeit zwischen Eugénie und ihrem Bruder Théophile. An dieser Stelle hätte ich mir mehr Tiefgang gewünscht.
Mein Fazit:
Es ist etwas spuky, aber toll geschrieben. Distanziert und doch nahe genug am Grauen der früheren Zeit dran. Das Buch berührt und erschreckt mich mit grandiosen bildhaften Schilderungen, die vor meinem inneren Auge laserscharf ablaufen. Von mir erhält „Die Tanzenden“ 4 aufgewühlte Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.
Meinung:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen waren für mich sehr bildhaft dargestellt, wodurch ich mir die Kulisse und die Handlung sehr gut vorstellen konnte.
Ich ...
Meinung:
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Die Beschreibungen waren für mich sehr bildhaft dargestellt, wodurch ich mir die Kulisse und die Handlung sehr gut vorstellen konnte.
Ich war von dem Buch richtig begeistert. Mich konnte die Handlung sofort in den Bann ziehen und somit konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Die Handlung hat mir sehr gut gefallen und ich hatte echt Spaß dabei, das Buch zu lesen.
Die Charaktere haben mir auch sehr gut gefallen. Sie waren sehr gut ausgearbeitet.
Das einzige Manko was ich hatte, war das das Ende für mich ein bisschen zu schnell war, ich hätte mir dabei doch ein paar Seiten mehr gewünscht.
Fazit:
Alles in allem ein sehr gelungenes Buch, welches mich schnell in den Bann ziehen konnte. Ich kann das Buch wirklich nur sehr ans Herz legen.
„Ich bezweifle, dass es außerhalb dieser Mauern Freiheit gibt. Ich bin den größten Teil meines Lebens draußen gewesen und habe mich nicht frei gefühlt. Die Sehnsucht muss sich woanders erfüllen. Darauf ...
„Ich bezweifle, dass es außerhalb dieser Mauern Freiheit gibt. Ich bin den größten Teil meines Lebens draußen gewesen und habe mich nicht frei gefühlt. Die Sehnsucht muss sich woanders erfüllen. Darauf zu warten, dass man befreit wird, ist ein vergebliches und unerträgliches Gefühl.“
Paris, 1885: Schauplatz des Geschehens ist die Salpêtrière, Europas wohl bekannteste Nervenheilanstalt für geisteskranke Frauen. Für das von Zerstreuung und Sensation übersättigte Pariser Publikum stellt der alljährliche Ball an Mittfasten - von der Pariser Bourgeoisie schlicht „Ball der Verrückten“ genannt - eine willkommene Abwechslung dar, um der eigenen Schaulust zu frönen. Die Insassinnen flößen Angst ein und üben gleichzeitig Faszination aus, sie verursachen Unbehagen und regen gleichzeitig die Phantasie an. Für die Patientinnen selbst stellt der Ball den Höhepunkt des Jahres dar. An diesem Tag weicht jegliches Unwohlsein der allumfassenden Festtagsstimmung. Ein jede darf sich an diesem Tag ihren Träumen und Sehnsüchten hingeben. Für zwei von ihnen, Eugénie und Louise, sollen die Träume von Freiheit und Selbstbestimmung eine konkrete Realisierung finden. Doch damit Eugénie in die Freiheit gehen darf, muss eine andere ihren Platz einnehmen.
Vicoria Mas nimmt sich in ihrem Erstlingswerk einem Thema an, das eher zu den blinden Flecken von Paris zu zählen ist. Dem deutschsprachigen Leser mag die Salpêtrière aus „Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ - Rilkes einzigem Roman von 1910, in dem er seine Parisaufenthalte von 1902/03 verarbeitet - ein Begriff sein. Weitere fiktive Werke, die sich diesem Thema widmen, sind rar gesät. Paris, die Hauptstadt des 19. Jahrhunderts, ist ein Ort der Weltoffenheit. Es ist die Stadt, die die Moderne erfand. Sie steckt voller Schwung, Eleganz und Zauber. Als kulturelles, wirtschaftliches und politisches Zentrum Europas bietet sie eine unausschöpfliche Quelle an schillernden und funkelnden Geschichten.
Doch Victoria Mas entscheidet sich für die Kehrseite dieser blendenden Fassade. Sie entführt uns mit Entschlossenheit in die dunklen Winkel dieses funkelnden Bauwerks. Sie liefert uns einen historischen Abriss über die Geschichte der Salpêtrière und lässt uns die Zustände in dieser Anstalt um 1885 näher betrachten. „Eine Mülldeponie für all jene, die die öffentliche Ordnung gefährdeten. Eine Anstalt für Frauen, deren Empfindungen nicht den Erwartungen entsprachen. Ein Gefängnis für diejenigen, die sich einer eigenen Meinung schuldig gemacht hatten.“ Drei verschiedene Frauenfiguren projiziert die Autorin vor unser inneres Auge, um uns in eine vom Patriarchat geprägte Gesellschaftsordnung zu entführen. Sie lässt uns an drei Lebensschicksalen teilhaben, die von Tragik gezeichnet sind, die es ohne den männlichen Übergriff so nicht gegeben hätte. Obwohl Victoria Mas dies auf einfühlsame und berührende Weise bewerkstelligt, ist sie gleichzeitig um eine gewisse emotionale Distanz bemüht. Die Leserin soll mit-fühlen, aber dabei das große Ganze nicht aus dem Blick verlieren: Frauen sind stark, so wie sie sind. Nicht umsonst wurden den Frauen von Männern intellektuelle und körperliche (das Korsett!) Fesseln angelegt: „Dass die Männer ihnen solche Grenzen aufgezwungen hatten, legte den Gedanken nahe, dass sie die Frauen nicht verachteten, sondern vielmehr fürchteten.“ Statt sich gegenseitig zu untergraben, sollten Frauen füreinander einstehen und füreinander kämpfen - so meine Interpretation von Victoria Mas' Roman „Die Tanzenden“.