Cover-Bild Die Leiche
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11,00
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  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Horror: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 11.05.2020
  • ISBN: 9783453440319
Stephen King

Die Leiche

Harro Christensen (Übersetzer)

»Liebe ist nicht, was diese Arschlöcher von Poeten einen glauben machen wollen. Die Liebe hat Zähne; sie beißen; die Wunden schließen sich nie.«

Die vier besten Freunde Gordon, Chris, Teddy und Vern aus Castle Rock hören von der Leiche eines gleichaltrigen Jungen, die in der Gegend an den Bahngleisen liegen soll. Sie wagen sich auf einer abenteuerlichen Suche tief in die Wälder Maines, wo sie bei Sonnenschein und Blitz und Donner mehr über die Liebe, den Tod und die eigene Sterblichkeit erfahren, als ihnen lieb ist.

»Herbst«-Geschichte aus dem Erzählband »Frühling, Sommer, Herbst und Tod«.

Großartig verfilmt unter dem Titel »Stand By Me« mit Kiefer Sutherland und River Phoenix.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.09.2022

Eine flüssig zu lesende Coming of Age-Novelle mit markanten Szenen

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Inhalt: Castle Rock, Maine, 1960. Es sind die letzten Tage der Sommerferien, die Sonne brennt, seit Tagen hat es nicht mehr geregnet. Gordie döst mit seinen Freunden Chris und Teddy im Baumhaus, unzufrieden ...

Inhalt: Castle Rock, Maine, 1960. Es sind die letzten Tage der Sommerferien, die Sonne brennt, seit Tagen hat es nicht mehr geregnet. Gordie döst mit seinen Freunden Chris und Teddy im Baumhaus, unzufrieden darüber, dass die Schule schon so bald wieder losgeht. Doch als Vern, ein weiterer Freund, das Baumhaus betritt, ändert sich alles: Aus sicherer Quelle weiß er, dass die Leiche eines Jungen aus der Umgebung, der vor ein paar Tagen verschwunden ist, irgendwo am Bahndamm liegen soll. Für die vier Freunde steht fest: Sie wollen die Leiche bergen, um dadurch berühmt zu werden.

Persönliche Meinung: „Die Leiche“ ist eine Coming of Age-Novelle von Stephen King. Erzählt wird „Die Leiche“ aus der retrospektiven Ich-Perspektive von Gordie, der sich – nun erwachsen und als Schriftsteller arbeitend – an die Ereignisse des Sommers 1960 erinnert. Dabei erzählt er nicht nur, was sich in diesem Sommer ereignet hat, sondern reflektiert und kommentiert zusätzlich sein Verhalten und das seiner Freunde. Dieser retrospektive Blick, der zwischen Nostalgie und Abgeklärtheit changiert, führt dazu, dass die Handlung – bei allen albernen Beleidigungen der Freunde – nicht an Ernsthaftigkeit verliert. Insgesamt erhält „Die Leiche“ so den Zug einer Coming of Age-Geschichte: Der Sommer 1960 wird zum letzten Sommer, den Gordie, Chris, Teddy und Vern als Kinder durchleben; die Erlebnisse am Bahndamm und der Fund der Leiche werden zur Initiation. Die Kindheit, die die vier Freunde bis dahin erlebt hatten, war keineswegs leicht; jeder hatte familiäre Probleme. So litt Gordie darunter, dass seine Eltern ihn nicht wirklich beachteten, was nach dem Tod seines Bruders noch zugenommen hatte. Der Vater von Teddy hingegen war gewalttätig und misshandelte ihn grundlos. Der Plot der Novelle dreht sich hauptsächlich um die Suche nach der Leiche und folgt dem Weg, den die vier Freunde gehen. Dabei erleben die vier einige Abenteuer, sodass die Novelle voller markanter, bildlich beschriebener Szenen ist. Eine weitere Stärke der Novelle ist die Gruppeninteraktion der vier Freunde: Die Dialoge sind abwechslungsreich und authentisch; die Dynamik innerhalb der Gruppe lebendig und plastisch. An zwei Stellen wird der Hauptplot (die Suche) durch Kurzgeschichten Gordies unterbrochen (die erste thematisiert einen Konflikt zwischen Vater und Sohn; die zweite die Rache eines Jungen, der gemobbt wurde). Gerade zum Ende von „Die Leiche“ baut der erwachsene Gordie außerdem immer wieder kurze Kommentare über das Schriftstellersein in den Erzählfluss ein. Der Schreibstil von Stephen King ist sehr bildhaft, sodass die Abenteuer, die die vier Freunde erleben, dreidimensional vor Augen geführt werden. Insgesamt ist „Die Leiche“ eine flüssig zu lesende Coming of Age-Novelle mit lebendigen Interaktionen der Figuren und einigen markanten Szenen, die lange nachhallen werden.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Bestimmt gut für Einsteiger

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Ich finde es total klasse, dass der Heyne Verlag die Novelle aus "Frühling, Sommer, Herbst und Tod" entnommen hat, da ich nicht so der Fan von Kings Sammelbänden bin.
Die Novelle "Die Leiche" im Original ...

Ich finde es total klasse, dass der Heyne Verlag die Novelle aus "Frühling, Sommer, Herbst und Tod" entnommen hat, da ich nicht so der Fan von Kings Sammelbänden bin.
Die Novelle "Die Leiche" im Original 'The Body' wurde sogar 1986 mit dme Namen "Strand by me" verfilmt.
Das Cover des Buches gefällt mir total gut, die Farben sind toll und es greift zu hundert Prozent die Story auf, finde ich großartig. Generell hatte ich sofort einen guten ersten Eindruck, da ich mich sofort in die Story eingefunden habe.

Während wir aus der Sicht von Gorden lesen, lernen wir alle vier Jungen zu Beginn kennen, welche alle unterschiedlich sind, da die Charaktere gut herausgearbeitet sind wird es für uns sichtbar. Unseren Erzähler Gordie fand ich wirklich großartig, er ist der cleverste aus der Gruppe und gefiel mir im ganzen einfach am besten, generell wäre ich am liebsten ein Teil der Clique gewesen. Alle vier haben zwar Angst, geben es aber nur bedingt im laufe des Abenteuers zu, was ich sehr passend und realistisch fand. Alle vier haben keine leichte Kindheit gehabt und bei jedem wartete ein schlechtes und vernachlässigtes Heim, im nachhinein haben Sie alle kein schönes Schicksal.

Auch wenn die Story etwas Makaber ist, dass vier Freunde auf dem Weg sind, um eine Leiche eines Jungen im selben Alter ausfindig zu machen. Auf dem Weg zum Ort an den Gleisen, wo der Junge liegen soll, durchleben die Freunde allerdings zahlreiche Brenzliche Situationen und eine Abenteuerreiche Zeit.

Da es eine Novelle von King ist, liegen wir mit dem Buch weit unter seiner gewöhnlichen Buchlänge, dennoch hat er die ca 250 Seiten sehr gut genutzt und alles gut ausgebaut, für die Geschichte war es vollkommen ausreichend. An den richtigen Stellen wurde viel Spannung aufgebaut, auch wenn es im ganzen eher ein ruhiges Buch ist, konnte ich es nicht beiseite legen, da die aufgebaute Spannung immer wieder an mir nagte.

Fazit:
Da ich jetzt das Buch gelesen habe, freue ich mich in der nächsten Zeit den Film mal zu sehen, da ich den noch nicht kenne. Auch wenn das Buch kein gewöhnlicher King ist, bin ich wirklich begeistert! Die Charaktere und die Erlebnisse auf Ihrem Abenteuer fand ich passend und realistisch, genau das was ich an King so sehr mag!

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Veröffentlicht am 04.06.2020

Ein tolles Abenteuer unter Freunden

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Dem ein oder anderen ist bestimmt dieser Klappentext bekannt vorgekommen. Denn "Die Leiche" von Stephen King, das Buch, das im Mai neu erschienen ist, ist die Neuauflage einer der vier Novellen aus »Frühling, ...

Dem ein oder anderen ist bestimmt dieser Klappentext bekannt vorgekommen. Denn "Die Leiche" von Stephen King, das Buch, das im Mai neu erschienen ist, ist die Neuauflage einer der vier Novellen aus »Frühling, Sommer, Herbst und Tod«, und hier haben wir die Herbstgeschichte vor uns! Der Heyne-Verlag hat mir netterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt, vielen Dank dafür!

Ich selbst bin wirklich ein leidenschafter Stephen King Fan und lese seine Werke immer sehr gerne, da sein Schreibstil und seine Detailgenauigkeit einfach einzigartig sind!
Ganz besonders mag ich seine Werke "Es" und "Das Institut", beide betreffen Kinder und ihre Freundschaft.
Auch das Buch "Die Leiche" beschäftigt sich damit. Vier Freunde, die sich zusammen aufmachen, ein Abenteuer zu erleben. Gemeinsam begeben sie sich nämlich auf eine Zwei-Tage-Reise durch den Wald, um einen toten Jungen zu finden, der in der Nähe von Bahngleisen zu finden sein soll.

Stephen Kings Schreibstil war auch hier wieder einzigartig mit einer Liebe zum Detail. Das Buch ist komplett aus Gordons Sicht, einer der Jungs, erzählt mit einigen Kapiteln auch zu seinem Leben als Erwachsener. Rückblickend schreibt er nämlich über sein erlebtes Abenteuer mit seinen Freunden, da er sich seinen im Buch erwähnten Traumberuf Autor zu werden erfüllt hat.

Ich bin direkt gut in die Geschichte hineingekommen, als sich die vier Freunde in ihrem Clubhaus, das nichts anderes als ein Baumhaus ist, treffen und über die Leiche reden. Schnell ist beschlossen, dass sie diese finden müssen, da sie einfach dieses besondere Gefühl haben, es machen zu müssen.
Die Reise ist alles andere als geplant, aber zusammen machen sie das Beste daraus. Von einem Marsch durch den Wald bei heftigen Regenschauern, gemeinsames Lagerfeuergrillen bei dem man Geschichten erzählt bis zu einer Verfolgung von einem wildem Hund ist alles dabei.
Eine Geschichte, die man selbst in seiner Kindheit erlebt haben könnte. Ein tolles Abenteuer gepaart mit einer schönen Freundschaft.

Ein besonderer Bonus war, dass Gordon schon als Kind immer gerne Geschichten erzählt hat und auch zwei dieser Kurzgeschichten im Werk zu finden sind, die ganz besondere Botschaften vemitteln. Für mich waren sie ein kleines Highlight, welches aber nicht unbedingt zur Geschichte beitragen muss.


CHARAKTERE
Am Anfang hatte ich Angst, dass mich die Charaktere nicht packen können, da dieses Werk kürzer ist, als seine anderen Werke, aber diese Angst war nicht berechtigt. Jeder Charakter ist einzigartig und mit viel Tiefe erschaffen worden. Jeder Charakter hat einen eigenen Hintergrund, eine eigene durch Stephen King sehr gut verständliche Geschichte.
Während der eine zum Beispiel eine schlimme Zeit daheim durchmachen muss, da seine Eltern ihn nie beachten und ihn wirklich immer wie Luft behandeln, muss der andere sich mit Menschen rumschlagen, die nichts von ihm erwarten und ihn für absolut blöd halten.
Jeder der vier Jungs hat sein Päckchen zu tragen, aber zusammen stehen sie diese Dinge durch und können ihre Sorgen und Probleme teilen.
Deshalb waren die geführten Gespräche auch absolut ehrlich und gingen ziemlich in die Tiefe, was ich hier sehr zu schätzen gewusst habe.


FAZIT

Stephen King entführt auf eine abenteuerliche Reise von vier Freunden, die man durch seinen einzigartigen Erzählstil und der Tiefe der Charaktere immer mehr lieben lernt. Ein Buch, das einen selbst an die Neugier und Entdeckerlust mit Freunden aus seiner Kindheit erinnert. 5/5 Sternen und defintiv eine Empfehlung von meiner Seite.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Eine besondere Freundschaft, viele Emotionen, viel Wahrheit

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Mein erstes Stephen King Buch. Ich war sehr gespannt und die Erwartungen waren entsprechend hoch, doch ich kam voll auf meine Kosten!

Der erwachsene Gordon Lachance schreibt rückblickend sein Abenteuer ...

Mein erstes Stephen King Buch. Ich war sehr gespannt und die Erwartungen waren entsprechend hoch, doch ich kam voll auf meine Kosten!

Der erwachsene Gordon Lachance schreibt rückblickend sein Abenteuer mit den damals besten Freunden Chris, Teddy und Vern nieder.

Bereits auf den ersten Seiten wurde mir bewusst, wie lebendig und real die Figuren wirken. Gute ausgearbeitete Charaktere mit ihren entsprechenden Eigenschaften erschaffen Tiefe, Glaubwürdigkeit und Sympathie. Einen echten Menschen eben.
Doch auch der Erzählstil trägt eine Menge dazu bei. Stephen King weiß wirklich mit den Worten umzugehen, es hat mir richtig Freude bereitet, solch top ausgearbeitete Sätze, Redewendungen, Beschreibungen und Unterhaltungen zu lesen! Zunächst empfand ich zwar die übermäßige Verwendung von Schimpfwörtern als ungewohnt, doch mit der Zeit passte es einfach ins Bild.

Gordon "Gordie" erzählt zudem zwei Kurzgeschichten, bei denen man sich zunächst fragt, warum diese überhaupt erwähnt werden, doch sie vermitteln Botschaften, lassen viel Interpretationsraum und insbesondere die erste weist viele Parallelen auf.

Die Jungen erwecken zu Beginn den Eindruck, dass diese niemals von mir die Bezeichnung "bester Freund" zu hören bekommen werden, doch nach und nach schließt man sie ins Herz. Man kann gar nicht anders. Auch die Freundschaft zwischen ihnen ist sehr besonders, in erster Linie, weil sie so wahr ist. Man hält zusammen, doch bei Gelegenheit muss man den anderen ärgern. Denn so sind nun mal Kinder. Ich persönlich kann mich noch gut an so manches erinnern, als ich 11/12/13 Jahre alt war.. Und wo sind diese Freunde von damals heute? Man hört mal was voneinander, doch der Kontakt ist weg. Für jede Zeit gibt es Freunde und die Wenigsten bleiben an deiner Seite.

Auch Gewalt ist stark vertreten, sei es in Form, dass jemand verprügelt wird oder häusliche Gewalt durch Familienmitglieder. Bei diesen Szenen leidet man richtig mit, umso mehr, wenn man realisiert, dass es selten einen Ausweg gibt. Damals wie heute, im Buch wie im echten Leben.

Mittels einem Charakter wird die Ungerechtigkeit zwischen der höheren und niederen Schicht dargestellt, die wahrer nicht sein könnte und ebenso auf viele andere Aspekte der Menschheit übertragen werden kann. Wie fühlt man sich in einer solchen Situation? Wie geht man damit um?

Wo ich schon beim nächsten Punkt bin: Die Gespräche zwischen den Jungen wie auch ihre physischen und psychischen Reaktionen auf dieses und jenes sind verdammt gut dargestellt! Großes Lob! So viele Emotionen und so viel Wahrheit, die da drin stecken, rauben einem die Sprache - und den Atem. Dazu kommt natürlich auch die Liebe, die in ihren verschiedenen Formen erwähnt wird und teils bedeutend ihren Platz findet.

Es gibt im Verlauf des Buches eine große Anzahl an Vorausdeutungen (= Hinweise auf den weiteren Verlauf der Handlung) und diese sind richtig gut eingebaut, lassen die Spannung kaum fallen, machen zudem immens neugierig und regen zum Denken und Grübeln an. Das Ende selber haut nochmal richtig rein, zwar in meinen Augen etwas übertrieben dargestellt (in Bezug auf die Schicksale), doch es trifft ins Schwarze! So wahr!

Im Klappentext findet man das Zitat "Es ist meine Story. Sie ist autobiografisch." von Stephen King. Ich bin mit der Biographie von ihm nicht allzu vertraut, dennoch sehe ich das ein oder andere, gewisse Parallelen mit der Hauptfigur, welche zu King passen könnten.

Fazit:
Ich lauschte den Gesprächen der Jungen am Lagerfeuer, lief mit ihnen Seite an Seite die Gleise entlang und fühlte die Sterblichkeit am eigenen Körper. Ein grandioses Werk!

Ich kann diese Novelle wärmstens jedem empfehlen, ihr müsst sie unbedingt lesen! 'Die Leiche', auch bekannt unter dem Titel 'Herbst', zählt definitiv zu meinen Jahreshighlights! Natürlich 5/5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.09.2020

Auf wenig Seiten so viel verfasst

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Ich kannte die Geschichte vorher noch nicht. Auch nicht, dass es wohl schon einen Sammelband dazu geben soll. Aber ich wusste, dass dieses Cover so schön gestaltet ist und dann noch ein Buch von Stephen ...

Ich kannte die Geschichte vorher noch nicht. Auch nicht, dass es wohl schon einen Sammelband dazu geben soll. Aber ich wusste, dass dieses Cover so schön gestaltet ist und dann noch ein Buch von Stephen King, dass ich es lesen musste.
Meine Spannung und Vorfreude wurde noch mehr gesteigert, als ich sah, dass dieses Buch autobiografisch sein soll.

In diesem Buch geht es um die vier Freunde Gordon ,Vern,Chris und Teddy.
Sie sind Außenseiter und kurz blitzte der Club der Loser vor meinen Augen auf.


Auf ca. 250 Seiten hat Stephen King es geschafft, vier jugendliche zu erstellen, ihnen Gesichter und eine richtige Geschichte zu geben. Es scheint unvorstellbar, wie echt und umfassend er all dies in dieser kürze der Seiten geschafft hat. Ich habe mich danach gefühlt, als hätte ich ein Buch mit 400 Seiten gelesen, so umfassend war diese Geschichte.

Zudem hat Stephen King mich abgeholt. Ich befand mich ebenfalls in einem Wald und dachte daran, wie sehr ich es doch früher geliebt habe im Wald spazieren zu gehen. Die Stille, nur ab und zu mal ein Vogel, der gegen den Baum hämmert.

Stephen King hat hier aber nicht nur vier jugendliche in den Wald geschickt, nein, er lässt sie reifen. Und er lässt mich ein Teil dieser Gruppe werden. Ihre Entscheidungen und ihre Dynamik hat mich mitgerissen, so dass ich mich fühlte, als wäre ich ebenfalls eine Freundin von ihnen.
Doch nun geht es auch in diesem Alter schon darum, was die Zukunft wohl bringen mag und dass dieses Leben endlich ist.

Im Grunde sind die Jugendlichen auf den Schienen unterwegs, um die Leiche zu finden, die irgendwo in der Nähe der Bahngleise entdeckt wurde.
Für mich allerdings fühlt es sich lange so an, als wären die Schienen das Leben. Es wird darauf balanciert, und manchmal fällt man seitlich herunter. Doch zum Glück nicht tief und es besteht die Möglichkeit sich immer wieder aufzurappeln und diesem Weg zu folgen. Dem Weg ins ungewisse, denn wer weiß schon, wie die Zukunft wird und ob die Leiche dort wirklich gefunden wurde. Ein wirklich tolles Sinnbild.

Auch die Abenteuer der Jungs finde ich schön gestaltet. Waren sie doch manchmal sehr knapp. Der Zug, der auf der Brücke überraschend kommt und sie müssen um ihr Leben rennen.

Nur die Gewalt, die war furchtbar. Es wird jemand verprügelt und auch das Thema häusliche Gewalt, hat in dieser Geschichte leider seinen Platz gefunden. Hier hat mich die Aussichtslosigkeit gestört, die ich verspürt habe. Aber sie sind noch jung, also hat es leider irgendwie ins Bild gepasst.
Die Weisheiten, die immer wieder in dem Buch auftreten und die Gedanken, in die man manchmal abschweifen kann haben mich dann doch daran erinnert, dass es ein autobiografisches Buch ist.
Während ich also mit vier Jungs am Lagerfeuer saß und ihren Gesprächen gelauscht habe,die teilweise auch gut gefüllt mit Schimpfwörtern waren, habe ich alles gefühlt, was die Hauptfiguren ebenfalls gefühlt haben. Angst, Mut, Unsicherheit, Ratlosigkeit und Liebe.

Am Ende erfährt der Leser noch, was aus den vieren geworden ist. Einer von ihnen ist Schriftsteller, na wenn das kein Zufall ist.


Natürlich darf man auch nicht vergessen, dass dieses Buch nur eine Neuauflage ist und die Geschichte bereits vor Jahren erschienen ist. Ich habe den Film Stand by me nie gesehen, werde dies aber jetzt nachholen.

Von mir gibt es 4 von 5 Sterne.

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