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Veröffentlicht am 03.08.2020

SCHWÄCHER ALS DER VORGÄNGER, DENNOCH UNTERHALTSAM !

Lovely Mistake (Bedford-Reihe 2)
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Inhalt/Klappentext:
Ein halbes Jahr ohne Dates, ohne Männer und vor allem ohne sich neu zu verlieben. Das ist Mollys Plan, denn sie hat eine schwere Zeit hinter sich und kann es sich nicht leisten, ihr ...

Inhalt/Klappentext:
Ein halbes Jahr ohne Dates, ohne Männer und vor allem ohne sich neu zu verlieben. Das ist Mollys Plan, denn sie hat eine schwere Zeit hinter sich und kann es sich nicht leisten, ihr Herz an den Falschen zu vergeben. Als sie jedoch von einem Wasserschaden aus ihrer Wohnung vertrieben wird, hat sie keine andere Wahl, als bei Troy einzuziehen, einem verdammt gutaussehenden Handwerker. Ungewollt entdeckt sie die Narben aus seiner Vergangenheit und fühlt sich immer mehr zu ihm hingezogen. Doch Troy gehört genau zu der Sorte Mann, von der Molly sich unbedingt fernhalten muss ...

Eindruck:
”Perfectly Broken” war im letzten Jahr ein absolutes Highlight für mich, so wusste ich schnell, dass ich unbedingt auch die Fortsetzung rundum Molly und Troy lesen muss.
Auch in diesem Fall ist das Cover wieder ein unheimlicher Hingucker. Das Zusammenspiel der Blautöne ist toll gelungen und die goldenen Sprenkel sorgen für das gewisse Etwas, das das Buch zu einem Highlight in meinem Bücherregal macht. Gelungen finde ich auch die Verbindung zum Vorgänger, wodurch man auf Anhieb Lust bekommt, wieder in die Welt einzutauchen, zu lesen und zu genießen !

Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt locker leicht, sodass ich auch hier wieder nur so durch die Seiten geflogen bin. Sarah Stankewitz hat wirkliches Talent mit Worten umzugehen und diese auf den Leser zu übertragen. Erwartet habe ich wie in “Perfectly Broken” eine tiefgründige, hochemotionale Geschichte, die mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle nimmt. “Lovely Mistake” ist meiner Meinung nach aber genau das Gegenteil, nämlich super humorvoll, lustig und wirklich unterhaltsam. Es gab zwar einige emotionale Momente, die meines Erachtens aber nur kurz und oberflächlich angeschnitten wurden. In Bezug auf meine Erwartungen finde ich das sehr schade, doch angenehme Lesestunden haben mir schlussendlich auch die unzähligen Neckereien und amüsanten Einschübe beschert.

Erzählt ist die Geschichte abwechselnd aus den jeweiligen Sichten unserer Protagonisten Molly und Troy, wobei Mollys Sichtweise überwiegt. So konnte ich einen angenehmen Einblick in beide Gedanken- und Gefühlswelten bekommen und einige Handlungen besser nachvollziehen. Trotzdem hatte ich zunächst Probleme eine intensive Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und mich in sie hineinzuversetzen, dazu aber später mehr. Alles in allem konnte ich einiges über unsere Protagonisten in Erfahrung bringen und ihre Geschichte auf angenehme Art und Weise in der Ich-Perspektive verfolgen.

Die Protagonistin Molly war mir zunächst total sympathisch. Nachdem sie das Pech mit den Männern verfolgt, beschließt sie für ein halbes Jahr keine von dieser Sorte mehr zu berühren. Dieser Plan gerät aber schnell wieder ins Wanken, als sie einen Rohrbruch bei sich Zuhause hat und vorübergehend bei dem attraktiven Troy einzieht. Zu Beginn der Geschichte fand ich Mollys Art unheimlich erfrischend und unterhaltsam. Quirlig, offenherzig und verrückt - so lernt man sie als Leser kennen und schließt sie damit auch sofort ins Herz. Doch nicht nur das, Molly zeigt im Laufe der Geschichte auch ihre verletzliche Seite, die durch ihre prägende Vergangenheit und die schwere Erkrankung ihrer Mutter hervorgehoben wird. Dieses Verhalten ändert sich aber leider schnell, wodurch ich ihre Entschlüsse nur schwer nachvollziehen konnte. Sie handelt unüberlegt, unlogisch und die von ihr aufgestellten Regeln wirkten mit der Zeit nur noch albern, was es mir nicht leicht machte, mich in sie hineinzuversetzen. Dieses sprunghafte und unentschlossene Verhalten war leider etwas nervig und sorgte für ein ständiges hin und her. Abgesehen davon konnte ich auch keine intensive Beziehung zu ihr aufbauen, was mich ziemlich enttäuscht hat.

Mit Troy konnte ich mich im Laufe der Geschichte schon besser identifizieren. Nachdem er zunächst noch sehr verschlossen und zurückhaltend gegenüber des Lesers agierte, wurden seine Handlungen schnell verständlicher und logischer als Mollys. Zwar konnte ich auch zu ihm keine enge Beziehung aufbauen, doch er war mir wesentlich sympathischer als unsere Protagonistin. Meines Erachtens ist bei ihm zwar eine stärkere Charakterentwicklung zu erkennen, doch trotzdem war er nicht zu 100% greifbar für mich. Alles in allem ist Troy aber ein liebevoller, hilfsbereiter und charmanter junger Mann, der mich schlussendlich von sich überzeugen konnte.

In „Lovely Mistake“ spielen die Protagonisten aus „Perfectly Broken“ auch eine kleine Nebenrolle. Sie sind die besten Freunde von Molly und Troy, wodurch man noch mal einige Einblicke in ihr Leben bekommen kann. Das hat mir unheimlich gut gefallen, da mir die Beiden damals in ihrer Geschichte sehr ans Herz gewachsen sind. Mit ihrer fürsorglichen, aber auch humorvollen Art lockern sie die Geschehnisse um einiges auf und sorgen für tolle Lesestunden. Auch Mollys Hund Balou versüßt den LeseInnen das Leseerlebnis und verzaubert sie mit seinem niedlichen Verhalten.

Handlungstechnisch bewegt sich die Geschichte leider im 0815 New Adult Bereich und verbirgt somit einige Klischees, welche die Geschehnisse sehr vorhersehbar machen. Klar, Klischees sind in diesem Genre zu erwarten und in einigen Fällen bin ich sogar selbst Fan davon, doch hier waren sie mir zu viel des Guten. Schade finde ich auch, dass so ein großes Geheimnis aus Mollys Vergangenheit gemacht und diese dann schlussendlich in wenigen Sätzen abgehandelt wird. So gibt es wenige unvorhersehbare und überraschende Momente, die ich mir gewünscht hätte. Erwartet habe ich zudem auch weitaus tiefgründigere, emotionale Geschichte, wie wir sie aus „Perfectly Broken“ kennen. Das Buch konnte mich damals unheimlich fesseln und punktete mit seinen großen Gefühlen. „Lovely Mistake“ war hingegen einfach nur oberflächlich und wenig spannend. Manche Situationen konnten mich zwar ansatzweise berühren, doch eine Achterbahnfahrt der Gefühle sucht man hier vergeblich. Gerne mochte ich hingegen die Prise Humor, die in diesem Fall mit in die Geschichte integriert wurde. Ich musste oft schmunzeln und habe mich trotz der enttäuschenden Handlung wunderbar unterhalten gefühlt. Zwischenzeitlich bekommt man zudem ein Knistern zwischen den Charakteren zu spüren, von dem ich mir eindeutig mehr gewünscht hätte. Die Anziehung zwischen Molly und Troy hat mir stellenweise wirklich gut gefallen, wobei ich mir in manchen Momenten die Intensität fehlte.

Insgesamt ist „Lovely Mistake“ ein netter Liebesroman für zwischendurch. Allerdings reicht die Geschichte für mich nicht an den berührenden und mitreißenden Vorgänger „Perfectly broken“ heran. Neben den eindeutig vorhandenen, humorvollen Momenten, mangelt es dem Buch an Intensität und Tiefgrund, zumal mir die Handlungen auch zu vorhersehbar waren. Trotzdem ist die Geschichte eine schöne Ergänzung und ein unterhaltsamer Abschluss der Bedford-Reihe.

Fazit:
Eine lesenswerte Zwischendurchlektüre, welche mich gut unterhalten konnte. Trotz mangelnder Charaktertiefe und einigen Klischees, die zu einer vorhersehbaren Handlung führen, hat mir „Lovely mistake“ angenehme Lesestunden beschert.3/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2020

Eine süße Collegegeschichte mit einigen Schwächen !!

Forever Free - San Teresa University
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Inhalt/Klappentext:
Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde. Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium in Kalifornien zu ...

Inhalt/Klappentext:
Ihr größter Traum war es, endlich frei zu sein. Niemals hätte sie gedacht, dass sie ihr Herz dabei verlieren würde. Raelyn Miller kann es kaum erwarten, ihr Studium in Kalifornien zu beginnen und weit weg von zu Hause noch einmal ganz von vorn anzufangen. Doch schnell stellt sie fest, dass es gar nicht so leicht ist, auf eigenen Beinen zu stehen und dass ihr altes Leben sie stärker im Griff hat, als sie dachte. Vor allem, als sie den geheimnisvollen Hunter kennenlernt, zu dem sie sich magisch hingezogen fühlt, obwohl er doch alles verkörpert, was Raelyn endlich hinter sich lassen wollte ...

Eindruck:
Ich als absolute College-Geschichten Liebhaberin habe mich sehr auf die Geschichte rund um Raelyn und Hunter gefreut, da mich nicht nur der Klappentext unheimlich angesprochen, sondern auch das Cover direkt mein Interesse geweckt hat. Es ist ganz wundervoll und vor allem sommerlich gestaltet, sodass ich als Leserin bei dem Anblick der Palmenblätter sofort
Lust auf eine locker leichte Liebesgeschichte bekommen habe. Auch die farbliche Gestaltung ist rundum gelungen und passt hervorragend zum Inhalt des Buches.

Der Schreibstil der Autorin trägt wunderbar zu einer unbeschwerten Atmosphäre bei und ermöglicht einen angenehmen Lesefluss, der einen nur so durch die Seiten fliegen lässt. Kara Atkin greift insbesondere das Thema College hervorragend auf und bringt Raelyns Studium sehr authentisch rüber. Man lernt alle Seminare, Professoren und Kurse der STU kennen, was für mich aber teilweise etwas zu viel des Guten war. Wirklich gerne mochte ich auch die humorvollen und amüsanten Szenen, welche die Geschichte noch einmal auf sehr realistische Art und Weise auflockern und für gute Stimmung sorgen.

Erzählt ist die Geschichte überwiegend aus der Sicht unserer Protagonistin Raelyn, wobei es auch einige Kapitel aus Hunters Perspektive zu lesen gibt. In Raelyns Gedanken- und Gefühlswelt bekommt man dadurch einen angenehmen und weitläufigen Einblick, doch Hunters Kapitel empfinde ich als nicht nötig, da man ihn dadurch nicht wirklich besser kennenlernt. Zwar bekommt man einen minimalen Eindruck seiner Gefühle, allerdings tragen diese Kapitel nicht wirklich zum Geschehen bei. Generell ist mir Hunter als Charakter einfach zu oberflächlich und ungenau ausgearbeitet.

Raelyn ist eine sehr schüchterne, zurückhaltende und introvertierte Person, die sich lieber in ihr eigenes Schneckenhaus zurückzieht. Ihr fällt es schwer aus sich herauszukommen, sich anderen Menschen zu nähern und anzuvertrauen. Sie fühlt sich oft fehl am Platz, traut sich nicht etwas zu sagen oder hat das Gefühl nicht erwünscht zu sein. Genau das möchte sie auf der STU ändern. Weit weg von ihrem Heimatland, ihrer Vergangenheit und vor allem ihrer Mutter, die ihr Leben bislang stark beeinflusst hat. Raelyn sucht nach Freiheit und findet sie, nachdem sie auf dem College erstmals Freunde findet. Ich für meine Person konnte mich zunächst wunderbar mit ihr identifizieren, sie verstehen und ihre Probleme nachvollziehen. Allerdings bin ich der Meinung, dass sie im Laufe der Geschichte keine nennenswerte Entwicklung durchlebt, sondern immer wieder zu ihrem alten Ich zurückfällt. Klar kommt sie häufig aus sich raus, traut sich neue Dinge und fasst wichtige Entschlüsse in ihrem Leben, doch das schafft sie immer nur, nachdem sie von ihren Freunden wachgerüttelt und getrieben wird. Zudem sagt sie zu jedem “Ja und Amen” und bei jeder Frage lautet ihre Antwort nach mehrminütigem Überlegen “Okay”, sodass ich das Gefühl habe, dass sie keine selbstständigen Entscheidungen treffen kann. Ihre Handlungen konnte ich außerdem nicht immer nachvollziehen. Abgesehen davon ist sie charakterlich aber wirklich symphatisch und ihre Schüchternheit realistisch und authentisch dargestellt.

Hunter ist zu Beginn der Geschichte ein ziemlich mysteriöser und geheimnisvoller Protagonist, den man kaum kennenlernt. Über einen langen Zeitraum erfährt man fast gar nichts über ihn, bis auf die Tatsache, dass er gerne viel arbeitet und für die Musikproduktion lebt. Abgesehen davon wird immer wieder ein Geheimnis angedeutet, dass er verbirgt. Dieses Geheimnis wurde leider zu schnell und ungenau abgewickelt und sehr oberflächlich aufgeklärt. Auch sonst empfand ich Hunter charakterlich als nicht wirklich sympathisch, sondern eher flach und unwesentlich. Bei ihm hätte ich mir deutlich mehr Charaktertiefe gewünscht und generell mehr über seine Person erfahren, denn ich bin mir sicher, dass er noch einiges an Potential verbirgt.

Im Gegensatz zu den Hauptcharakteren, bin ich unheimlich begeistert von den Nebencharakteren und ich habe vor allem Kate, April und Taylor in mein Herz geschlossen. Ihr Gruppenzusammenhalt, ihre witzigen und neckerischen Außereinandersetzungen, sowie die liebenswerten Gespräche mit Raelyn haben mein Herz zum Schmelzen gebracht und konnten mich wirklich gut unterhalten. Sehr bewundernswert finde ich insbesondere Kate, die immer ein offenes Ohr für Raelyn hat, hilfsbereit und gütig ist. Ich freue mich unheimlich auf ihre Geschichte und kann es kaum erwarten, mehr von ihr zu lesen.

Die Liebesgeschichte zwischen Raelyn und Hunter entwickelt sich zunächst in einem langsamen, aber dennoch sehr angenehmen Tempo, was mir gut gefallen hat. Ihr Aufeinandertreffen wirkte keinesfalls überstürzt und die Chemie, sowie die schönen Momente zwischen ihnen sind auf jeden Fall vorhanden. Trotzdem konnte ich die Anziehungskraft und die sprühenden Funken zwischen ihnen nicht zu 100% spüren. Zudem rückt der Fokus mit zunehmender Handlung immer mehr auf Hunter und Raelyn, was natürlich nicht negativ ist. Allerdings war die Freundschaft zwischen Raelyn, April und Kate plötzlich wie verschwunden und Konflikte wurden zunehmend verwirrender. Ich hatte das Gefühl, dass Raelyn sich mit einer gewissen Naivität an Hunter klammert, Außeinandersetzungen umgeht und sich blind in ihrer Beziehung verliert. Konflikte in einer Beziehung sind dazu da, sich ihnen zu stellen und Raelyns verhalten wirft kein gesundes Bild darauf.

Handlungstechnisch ist die Idee der Geschichte wirklich süß, doch in der Umsetzung finde ich sie etwas eintönig. Es passiert eben nicht wirklich viel, die Geschichte nimmt zu selten Fahrt auf und zu Beginn der Geschichte stand mir der College-Kram etwas zu sehr im Vordergrund. Ich mochte die detaillierten Beschreibungen, sowie das Geschaffene Umfeld unfassbar gerne, doch der Fokus hätte zumindest etwas mehr auf andere Dinge gelegt werden müssen. Trotz einiger Längen in der Handlung, konnte Kara Atkin mich mit ihrer Art zu Schreiben an die Geschichte fesseln und es gab Momente, in denen auch ich mitgefiebert und wahllos Theorien über die fortlaufende Handlung aufgestellt habe. Im Endeffekt spielt Raelyns Mutter eine wirklich große Rolle, obwohl man sie nicht groß kennenlernt. Viele Dinge, die Raelyn betreffen, konnte man sich durch sie erklären, wobei sie mir nicht wirklicj sympathisch ist.
Insgesamt hat mir die erste Hälfte der Geschichte also sehr gut gefallen. Ich habe es genossen mit Raelyn die STU zu erkunden, in das College Leben hineinzufinden und habe mich bestens unterhalten gefühlt. Mein Highlight ist ja immernoch der bezaubernde Freundeskreis, der Partys und das gesamte Collegeleben zu etwas besonderem macht.
Im zweiten Teil des Buches konnte ich leider einige Handlungen der Charaktere nicht nachvollziehen und vor allem die Entwicklung von Raelyn weitesgehend nicht verstehen. Mir fehlt es in „Forever free“ eindeutig an Charaktertiefe und einer besseren Lösung der Konflikte. Genau darauf hoffe ich in den zwei Folgebänden, auf die ich mich schon unheimlich freue.

Fazit:
Eine wirklich süße Collegegeschichte für zwischendurch, die allerdings auch einige Schwächen enthält. Beispielsweise fehlte mir die Charaktertiefe, sowie die dauerhafte Entwicklung von Raelyn, während ich den humorvollen Schreibstil und die geschaffene Atmosphäre sehr genossen habe.
3/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2020

Ein solider Auftakt, dem es allerdings an Charaktertiefe und Spannung fehlt !

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
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Inhalt/Klappentext:
Die verträumte Lelani wächst in einem Dorf im Königreich Vael auf. Schon immer spürt sie eine starke Verbindung zu den fünf magischen Monden, die nachts über ihr erstrahlen. Als sich ...

Inhalt/Klappentext:
Die verträumte Lelani wächst in einem Dorf im Königreich Vael auf. Schon immer spürt sie eine starke Verbindung zu den fünf magischen Monden, die nachts über ihr erstrahlen. Als sich an ihrem 18. Geburtstag das Amulett öffnet, das ihre Eltern ihr hinterlassen haben, steht Lelanis Welt auf einmal Kopf. Zusammen mit ihrem besten Freund Haze macht sie sich auf die Reise, ihre wahre Bestimmung zu erfüllen - und gerät in einen Strudel aus Gefühlen, Selbstfindung und dunkler Magie ...

Eindruck:
Shadow Tales ist der Auftakt einer neuen High Fantasy Dilogie der Autorin Isabell May, welcher mir schon in der Vorschau des One Verlages ins Auge gesprungen ist. Das liegt zum einen an dem wunderschön gestalteten Cover, das perfekt auf den Inhalt des Buches abgestimmt ist. Mit der etwas düsteren und vor allem magischen Aufmachung zieht es den Leser schon in der Buchhandlung in seinen Bann und vor allem der dargestellte Mond und die goldenen Sprenkel machen es zu einem echten Hingucker.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, atmosphärisch und sogar etwas mittelalterlich angehaucht. Nach ein paar anfänglichen Einstiegsproblemen, konnte sie mich mit ihrer bildlichen und magischen Art zu schreiben in ihren Bann ziehen, was vor allem daran liegt, dass sie unheimlich viel Liebe in Details steckt. Isabell May schafft mit ihren märchenhaften Beschreibungen ein atemberaubendes Setting voller Magie und vor allem ihr Wordbuilding konnte mich wirklich begeistern. Man hat als Leser das Gefühl direkt vor Ort und Teil der außergewöhnlichen Welt zu sein, da sie die magischen Wesen mit einer faszinierenden Echtheit darstellt und eine einfach grandiose Atmosphäre gestaltet.

Erzählt ist die gesamte Geschichte aus der Sicht unserer Protagonistin Lelani, was mir zuerst einmal ganz gut gefällt. Ich konnte zu Beginn der Geschichte einen angenehmen Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommen, allerdings konnte ich einige ihrer Handlungen im Laufe des Buches nicht mehr wirklich nachvollziehen. Es fiel mir einfach unheimlich schwer sie zu verstehen und mich in sie hineinzuversetzen, weshalb ich mir mehr Charaktertiefe gewünscht hätte. Zudem fehlten mir wenigstens ein paar Kapitel aus der Sicht von Haze oder zumindest einen weitläufigeren Eindruck seiner Gefühle, da ich ihn als Person nicht wirklich kennenlernen durfte. Was mir gut gefällt, sind die Einschnitte aus der Sicht der High Lady, welche die Geschichte abwechslungsreicher machen und sehr interessant sind.

Lelani lebt zusammen mit ihrem besten Freund Haze in einem kleinen unscheinbaren Dorf im Land Vael, in dem sie von ihrer geliebten Ziehmutter Aphra aufgezogen wird. Sie durfte ihre leiblichen Eltern zwar nie kennenlernen, doch trotzdem ist sie zufrieden mit ihrem ruhigen und einfältigen Leben. Allerdings spürt sie schon immer eine Gewisse Anziehungskraft der fünf Monde, bis sie an ihrem 18. Geburtstag erfährt warum. Diese Erkenntnis stellt ihr Leben schlagartig auf den Kopf, weshalb sie sich zusammen mit Haze auf eine gefährliche Reise, auf der Suche nach Informationen zu ihrer Vergangenheit, macht.
Die Idee ihrer Geschichte an sich finde ich erstmal grandios, allerdings konnte ich mich mit Lelani nur sehr schlecht identifizieren. Ich denke, dass es größtenteils an ihrer Naivität und Unachtsamkeit liegt, mit der sie durch ihr Leben geht. Zwar konnte ich sie bis zu einem gewissen Punkt verstehen und zu Beginn der Geschichte sind ihre Gefühle und Ängste wunderbar ausgearbeitet, doch ihre späteren unüberlegten Aktionen und ihre unrealistische Art zu Handeln machen dem Leser schwer, sich in sie hineinzuversetzen. Wie schon erwähnt hat mir auch einfach ein tieferer Einblick in ihre Gefühlswelt gefehlt, sodass ich Lelani als Person nicht wirklich greifbar und eher schwach sehe.

Ähnlich ging es mir auch mit Lelanis bestem Freund Haze, dessen Eifersucht teilweise unerträglich für mich war. Sein Beschützer Instinkt ist mir fast schon zu groß und seine plötzliche Wut beziehungsweise Abneigung gegenüber Kyran ist etwas zu viel des Guten. Während Lelani ihm gegenüber zu unvorsichtig ist, dominiert die Skepsis bei ihm zu stark. Abgesehen davon ist er mir aber wirklich sympathisch und ich würde mich sehr freuen in der Fortsetzung ein wenig mehr über ihn zu erfahren.

Im Laufe der Geschichte stößt der eben erwähnte Kyran mit dazu und es entwickelt sich eine Art Dreiecksbeziehung zwischen den Charakteren. Diese ist bislang noch nicht wirklich ausgeprägt, trotzdem kann ich jetzt schon einmal sagen, dass ich kein großer Fan davon bin. Ich finde die Freundschaft zwischen Lelani und Haze einfach wundervoll, doch leider zerstört Kyran diese Art von Bindung zwischen ihnen und sorgt für Hazes stark ausgeprägte Eifersucht und Lelanis Leichtgläubigkeit. Meiner Meinung nach ist diese Liebesgeschichte also ziemlich unnötig und ich finde die Autorin hätte hier einen etwas anderen Weg einschlagen sollen. Sonst habe ich mich von Kyran aber ausreichend unterhalten gefühlt und trotz seiner typischen „Retter in der Not“ Aktionen glaube ich, dass es um ihn und seine Geheimnisse noch sehr interessant werden könnte.

Handlungstechnisch finde ich die generelle Idee der Geschichte sehr besonders und der anfängliche, geheimnisvolle Prolog hat es schließlich auch direkt geschafft mein Interesse zu wecken, sowie Spannung aufzubauen. Isabell May inszeniert Lelanis Reise wirklich wundervoll und ich habe die zauberhafte Atmosphäre, die dabei aufkam, sehr genossen. Ebenfalls gut gefallen haben mir die von ihr geschaffenen und wirklich toll ausgemalten Tierwesen, insbesondere die Pixies und Wölfe, die das Lesen um einiges interessanter und magischer gestalten. Leider hat mir im Mittelteil der Geschichte und vor allem während der fortschreitenden Reise, die Spannung gefehlt, denn es gibt einige Handlungsabschnitte, in denen einfach nichts passiert. Die Charaktere reisen also durch die Gegend, es gibt eine gewisse Nebenhandlung, bei der ich das Handeln der Protagonisten nicht nachvollziehen konnte und anschließend passiert wieder nichts...
Es dauert wirklich lange, bis die Geschichte am Ende an Fahrt aufnimmt, doch an diesen Stellen haben mir die Geschehnisse wirklich gut gefallen, ich konnte mitfiebern und das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Leider konnte ich mir den Ausgang dieser Ereignisse aber immer schon vorher zusammenreimen, da so gut wie alles sehr vorhersehbar abläuft. So habe ich die ganze Geschichte über also auf spannende und nervenaufreibende Erkenntnisse gewartet, mit denen ich sowieso schon gerechnet habe.
Insgesamt hat „Shadow Tales“ also seine Höhen und Tiefen. Ein wirkliches Highlight ist wie schon erwähnt der atmosphärische und geheimnisvolle Schreibstil der Autorin, mit dem sie ein magisches und einfach grandioses Setting geschaffen hat. Währenddessen sind der Handlungsverlauf und die Ausarbeitung der Charaktere leider eine Enttäuschung für mich, da es der Geschichte so an Tiefe und spannenden Momenten fehlt. Außerdem wünsche ich mir in der Fortsetzung ein wenig mehr über die Mond- und Sonnenmagie zu erfahren und hoffe auf mehr Informationen zu Lelanis Gabe.

Fazit:
Ein solider Auftakt der „Shadow Tales“ Dilogie, dem es allerdings an ein wenig mehr Spannung und Charaktertiefe fehlt. Überzeugen konnten mich aber der wundervolle Schreibstil und das geschaffene Setting, sowie die Fabelwesen, welche die Geschichte ein stückweit magischer und verträumter gestalten.
3/5🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.11.2019

Ein interessantes Thema, das sich leider in die falsche Richtung entwickelt hat !

Kissing Lessons
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Inhalt/Klappentext:
Küssen sollte einfach sein. Jeder tut es. Es ist nicht viel dabei. Aber Stella kommt sich jedes Mal vor wie ein Hai, dem gerade ein paar Pilotfischchen die Zähne reinigen. Und das ist ...

Inhalt/Klappentext:
Küssen sollte einfach sein. Jeder tut es. Es ist nicht viel dabei. Aber Stella kommt sich jedes Mal vor wie ein Hai, dem gerade ein paar Pilotfischchen die Zähne reinigen. Und das ist nicht schön, weder für sie noch für den Mann. Sie hat die Sache mit der Liebe schon beinahe aufgegeben – als Asperger-Autistin mag sie ohnehin nichts, was ihre Routine stört –, doch dann bringt ein dahingesagter Satz sie ins Grübeln: Übung macht den Meister. Stimmt das? Braucht sie einfach mehr Erfahrung? Und wenn ja, wer bringt einem das Küssen bei – und mehr? Vermutlich ein Profi, ein Escort. Wie Michael Phan. Auch wenn der eine ganz eigene Vorstellung von ihrem Unterricht hat …

Eindruck:
Das Cover des Buches gefällt mir erstmal ziemlich gut. Es ist in einem Hellrosa/Beige gehalten und darauf zu erkennen sind zahlreiche, verschiedenfarbige Blumen, die mich sehr ansprechen. Der Schriftzug des Titels sticht durch sein metallisches Pink total heraus und sorgt dafür, dass die vielen, kleinen Details nicht all zu sehr in den Vordergrund rücken. Das Cover verrät zwar nichts über den Inhalt des Buches, aber trotzdem macht es auf sich aufmerksam und den Leser neugierig.

Vorab muss ich sagen, dass ich noch nie zuvor etwas von Helen Hoang gelesen habe und "Kissing Lessons" somit mein erstes Buch von ihr war. Der Schreibstil der Autorin hat mir in Bezug auf die ganze Geschichte sehr gut gefallen. Sie schreibt flüssig, locker und sehr verständlich, was einem das Lesen erstmal unheimlich erleichtert. Ich kam ohne Probleme und in einem angenehmen Tempo durch die Seiten, weshalb ich das Buch tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen habe. Trotz des etwas ernsterem Themas, baut Helen Hoang auch einige humorvolle Szenen in die Geschichte mit ein, was mir wirklich gut gefallen hat.

Erzählt wird die gesamte Geschichte in der dritten Person und es wird abwechselnd Fokus auf die beiden Protagonisten Stella und Michael gelegt. Teilweise wechselt die Sichtweise auch mitten in einem Kapitel, was mich in diesem Fall aber kein bisschen gestört hat. Ehrlich gesagt ist der Erzählstil aus der 3. Person, vor allem in Bezug auf das Genre New Adult, nicht mein Liebster. Ich bevorzuge es eher Geschichten aus der Ich-Perspektive zu lesen, da ich so das Gefühl habe, besser in die Gefühls-und Gedankenwelten der Charaktere blicken zu können und mich ein stückweit verbundener mit ihnen fühle. Nach einer kurzen Zeit habe ich mich aber an den Erzählstil gewöhnt und kam damit auch mehr oder weniger gut zurecht.

Die Protagonistin Stella lernt man als eine sympathische und interessante junge Frau kennen, die an dem Asperger-Syndrom leidet. Ihre Eltern erwarten es Enkelkinder zu bekommen, doch Stella ist noch ziemlich unsicher in Bezug auf Männer und hat noch keinerlei Erfahrungen. Deshalb kommt Michael als ihr "Übungsmann" ins Spiel und mit ihm möchte Stella ihre Ängste überwinden. Ich muss sagen, dass Stella im Laufe des Buches eine grandiose Entwicklung durchmacht und von einer sehr zurückhaltenden Frau zu einer deutlich selbstbewussteren wird. Sie wagt neue Sachen, ist in vielen Hinsichten offener geworden und klammert sich nicht mehr an ihre eigentliche Routine, an der sie sich sonst ziemlich stark orientiert hat. Es war wirklich unheimlich spannend und interessant zu lesen wie sie mit ihrer Krankheit umgeht und es hat mich gefreut mal etwas über dieses eigentlich aktuelle Thema zu erfahren. Einen kleinen Kritikpunkt muss ich an dieser Stelle allerdings noch loswerden. Denn obwohl ich echt gut mit Stella zurecht kam, hat mir eine besondere Bindung zu ihr gefehlt und ich konnte mich nicht wirklich in ihre Lage hineinversetzen.

Mit dem Protagonisten Michael hatte ich im Laufe der Geschichte leider meine Probleme. Er ist meines Erachtens einfach kein greifbarer Charakter und ich habe jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, immer noch das Gefühl, nicht wirklich etwas über ihn zu wissen. Klar, man hat seine Familie und seine Freunde kennengelernt, die übrigens alle total sympathisch sind, allerdings konnte ich nur sehr wenig hinter seine Fassade blicken und habe somit nicht viel von seinen Gefühlen mitbekommen. Das ist wirklich schade, denn eigentlich ist er ein sehr sympathischer, junger Mann, der meiner Meinung nach der perfekte Freund für Stella ist. Trotzdem hätte ich mir an dieser Stelle etwas mehr Tiefgang gewünscht.

Zunächst muss ich sagen, dass mich das Buch aufgrund des Klappentexts schon ziemlich lange vor dem eigentlichen Erscheinungsdatum angesprochen hat. Über das Thema Autismus habe ich noch nie zuvor etwas gelesen und war dementsprechend unheimlich gespannt wie die Autorin dem Leser dieses Thema nahebringen möchte. Wie oben schon erwähnt hatte ich wegen des Erzählstils zu Anfang ein paar Probleme in die Geschichte hineinzukommen. Das hat sich aber gebessert und ich konnte mich mit der Zeit daran gewöhnen. Das Thema Autismus hat Helen Hoang erst einmal sehr schön und interessant in die Geschichte mit einbezogen. Man merkte, dass sie sehr gut darüber informiert ist und ich empfand es als wirklich spannend, etwas über ihre eigenen Erfahrungen zu lesen. Im Laufe des Buches und nachdem sich Stella und Michael immer näher kommen, werden die Handlungen leider etwas unrealistisch und eintönig. Es werden zum Großteil nur noch Erotikszenen beschrieben und Stellas Krankheit wirkt nicht mehr authentisch auf mich. Ihre Krankheit ist plötzlich komplett vergessen und alles dreht sich nur noch um Sex. Das ist meines Erachtens unheimlich schade, denn ich hätte gerne mehr über Stellas realistische und authentische Erfahrungen in Bezug auf den Autismus gelesen.

Fazit:
Insgesamt ist "Kissing Lessons" eine wirklich süße Liebesgeschichte, die vor allem ein wichtiges Thema aufgreift. Allerdings wurde ich mit den Charakteren nicht wirklich warm und ab einem gewissen Punkt wurden mir die Handlungen zu eintönig und klischeehaft.
3/5 Sterne

Veröffentlicht am 31.08.2020

Leider erneut eine Enttäuschung...

A is for Abstinence
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Der folgende Klappentext könnte Spoiler enthalten, meine Rezension ist allerdings spoilerfrei !

Inhalt/Klappentext:
Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat – Geld, Ruhm und einen Job, ...

Der folgende Klappentext könnte Spoiler enthalten, meine Rezension ist allerdings spoilerfrei !

Inhalt/Klappentext:
Kyle Hamilton hat alles, was er sich immer gewünscht hat – Geld, Ruhm und einen Job, den er liebt. Trotzdem scheint dem Sänger der Band Tralse etwas zu fehlen. Richtig glücklich war er schon lange nicht mehr. Angst und Stolz haben ihm Steine in den Weg gelegt, und sein Herz hat Risse bekommen. Immer wieder muss der Rockstar an ein ganz bestimmtes Mädchen aus seiner Vergangenheit denken: Val will ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Vier Jahre sind vergangen, und Kyle hat sich verändert. Er ist erwachsen geworden – und bereit, endlich für seine große Liebe zu kämpfen!

Eindruck:
Nachdem „V is for Virgin“ eine ziemlich große Enttäuschung für mich war, konnte ich es mir trotzdem nicht nehmen lassen, die Fortsetzung „A is for Abstinence“ aus Kyles Perspektive zu lesen. Auch in diesem Fall gefällt mir die Gestaltung des Covers wieder unheimlich gut. Die bunten und farbenfrohen Details stechen auf dem dunklen Hintergrund hervor und stellen somit einen absoluten Blickfang dar. Zudem harmonieren beide Cover besagter Dilogie wunderbar zusammen und versprechen auf den ersten Blick zwei unterhaltsame Bücher, die mich im Endeffekt aber leider sehr enttäuscht zurückgelassen haben.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich wie gewohnt überzeugen und mitreißen. Kelly Oram schreibt flüssig, locker leicht und einfach nur angenehm, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind und ich das Buch, auch in diesem Fall, wieder in einem Rutsch durchgelesen habe. Ich liebe einfach den Humor, der in die Geschichte integriert ist und kann somit nach wie vor über die amüsanten Einschübe schwärmen, welche für das erfrischende Etwas in Kelly Orams Büchern sorgen. Vergeblich sucht man aber leider nach den von mir erhofften Emotionen und Gefühlen, die auch schon in “V is for Virgin” nicht wirklich präsent waren. Wie sehr hätte ich mir doch wenigstens einen Hauch von Tiefgang, sowie eine Handvoll bei mir ankommender Gefühle gewünscht... Stattdessen habe ich während des Lesens leider nichts gespürt und konnte wenig Interesse für das Geschehene aufbringen.

Erzählt ist die Geschichte ausschließlich aus der Sicht unseres Protagonisten Kyle, was mir ziemlich gut gefallen hat. Im ersten Band hatte mir ein Einblick in Kyles Gedanken- und Gefühlswelten nämlich eindeutig gefehlt, weshalb ich mich wirklich gefreut habe, in “A is for Abstinence“ auch mal hinter seine vermeintlich arrogante Fassade blicken zu können. Nun, überzeugen konnte mich sein Charakter auch hier nicht, doch dazu später mehr.
Zudem hat sich der Spieß in der Fortsetzung wohl umgedreht, denn in diesem Fall hat mir hin und wieder Vals Gesichtspunkt gefehlt. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, direkt von Anfang an einen Perspektivwechsel in beiden Büchern einzubauen, doch das ist wohl Geschmackssache.

Obwohl Kyle zu Beginn der Geschichte in vereinzelten Situationen Nachsicht und Verständnis zeigt, macht er trotzdem nicht die Entwicklung durch, die ich mir von ihm gewünscht hätte. Obwohl er sich zur Abstinenz bereiterklärt hat und nun für Valerie enthaltsam lebt, sind seine Sexgedanken für mich nach wie vor zu laut, genau wie die Tatsache, dass er sich Valerie andauernd aufdrängt. Seine kindischen und unreifen Charakterzüge sind zudem nach wie vor präsent, sodass er das beleidigte Kleinkind spielt, sobald Valerie ihn erneut nicht an sich heran lässt. Sein Wille und sein späteres Handeln sind für mich einfach zu widersprüchlich, weshalb ich in vielen Situationen mal wieder nur mit den Augen rollen konnte. Insgesamt wurde ich mit Kyles Person leider nicht warm und das obwohl einige Bemühungen seinerseits, sein Verhalten zu bessern, zu erkennen sind. Meiner Meinung nach ist ihm das aber wenig gelungen, da sein Verhalten, sowie sein Denken für mich nicht nachvollziehbar waren.

Val ist mir zwar deutlich sympathischer als Kyle, doch auch mit ihr konnte ich im Laufe der Dilogie keine wirkliche Beziehung aufbauen. Auch in der Fortsetzung zu „V is for Virgin“ zeigt sie viel Engagement und Disziplin, was ihre verschiedenen Kampagnen und Projekte angeht. Ihr Entschluss mit dem Sex bis zur Ehe zu warten, hat sich bis heute nicht geändert, was ich wirklich bewundernswert finde. Sie setzt sich nach wie vor für junge Mädchen ein und versucht der Welt ihre Gedanken und Gefühle nahezubringen, ohne zu aufdringlich zu wirken. Das Ganze ist zwar schön und gut, doch mit der Zeit wurde mir ihr Verhaltensmuster einfach zu extrem. Ich meine sie weiß ganz genau, dass sie mit dem Sex bis zur Ehe warten möchte und trotz dessen lässt sie Kyle des Öfteren an sie heran, nur um ihn ein wenig später wieder wegzustoßen ? Unterhaltsam fand ich das irgendwann leider nicht mehr...
Zudem muss ich noch sagen, dass Valerie in vielen Situationen ziemlich verunsichert und ängstlich gegenüber Kyle ist. Meines Erachtens sollte man sich bei seinem Partner wohlfühlen und ihm vertrauen, doch hier war für mich nur das Gegenteil zu erkennen.

Wen ich zur Abwechslung mal unheimlich gerne mochte, ist Robin. Sie ist die Einzige Person, die mir in beiden Büchern wirklich sympathisch war, da sie sich durchgehend offenherzig, freundlich und dem Leser gegenüber greifbar zeigt. Auch Bryce ist ein toller Charakter, der genau wie Robin leider etwas zu kurz kam. Cara und Shane wirkten auf mich dagegen ziemlich undurchsichtig, wobei sie mit der Handlung eigentlich nicht wirklich etwas am Hut hatten.

Sowohl bei der Liebesgeschichte, als auch bei der Ausarbeitung der Charaktere, sind Gefühle und Tiefgang vergeblich zu suchen. Ich hatte durchgehend das Gefühl, dass trotz weniger süßer Momente, ausschließlich an der Oberfläche gekratzt wurde und meine Hoffnung auf intensive Gespräche ist somit schlagartig verpufft. Eine gewisse Anziehung zwischen den Protagonisten war zwar ansatzweise zu spüren, doch im Endeffekt plätscherte die Geschichte platt und unbedeutend an mir vorbei. Hätten die Charaktere auch nur ein Bruchteil der Tiefe gezeigt, die ich erwartet hätte, wären wenigstens ein paar Gefühle bei mir angekommen. Im Endeffekt wirkte die komplette Liebesgeschichte auf mich nur noch gezwungen und emotionslos, was mich einfach nur sehr enttäuscht hat.

In der Thematik im Gesamten sehe ich nach wie vor Potential, doch leider scheitert es meines Erachtens auch hier an der Ausarbeitung... Neben ein paar lustigen Momenten, passiert schlichtweg nichts bedeutsames und nach einem ziemlich spannenden Einstieg in das Geschehen, bekommt man durchweg ein langweiliges hin und her zwischen den Protagonisten zu lesen. Entweder sprechen die Protagonisten an sich vorbei oder sie diskutieren über eine von Kyles unzähligen sexuellen Andeutungen, was für mich keine aufregende Handlung darstellt. Immerhin sind die verschiedenen Handlungsstränge nicht so chaotisch und verworren wie in „V is for Virgin“ und Vals Geschichte wird nicht so intensiv in die Öffentlichkeit gezerrt, doch dadurch ,dass in den ersten zwei Dritteln nichts passiert, konnte ich nur wenig Interesse für die Geschehnisse zeigen.

Das Ende ist wohl noch einmal das Sahnehäubchen der ganzen Geschichte und hat mich maßlos enttäuscht. Es ist in meinen Augen nicht nur geschmacklos und unsensibel, sondern stellt auch die komplett falschen Werte, welche das Buch eigentlich vermitteln sollte, ins Licht. Die Geschehnisse folgen nicht nur Schlag auf Schlag, sie handeln auch den Geschlechtsverkehr auf eine emotionslose Art ab, die mich nicht überzeugen konnte.

Fazit:
Leider hat mich, trotz einiger Hoffnungen, auch die Fortsetzung zu „V is for Virgin“ sehr enttäuscht. Zwar gibt es im Laufe der Geschichte einige humorvolle Momente zu lesen, allerdings ist von Gefühlen und Tiefgang nach wie vor keine Spur. Aufgrund der am Ende fehlerhaften Message, sowie den blassen Charakteren, kann ich in diesem Fall leider keine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.
2.5/5🌟

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