Für mich nicht das, was ich erwartet habe - oder was der Klappentext versprochen hat
Rowan & AshIch habe „Rowan & Ash“ monatelang entgegengefiebert. Ein Fantasy-Buch, in dem ein queeres Paar keine Randerscheinung, sondern die Protagonisten darstellt? Längst überfällig und umso erwünschter! Doch ...
Ich habe „Rowan & Ash“ monatelang entgegengefiebert. Ein Fantasy-Buch, in dem ein queeres Paar keine Randerscheinung, sondern die Protagonisten darstellt? Längst überfällig und umso erwünschter! Doch beim Lesen fühlte es sich erneut an wie eine Nebenrolle.
Ein Königsanwärter, der sich in einen Königssohn verliebt; in einem Reich, in dem Homosexualität als unmenschlich gilt. Ich habe mich auf einen Kampf für die Liebe gefreut, der beweist, was eigentlich jedem bewusst sein müsste. Nur hätte ich nicht damit gerechnet, dass dieser Kampf beinahe ausschließlich im Kopf des Protagonisten stattfinden wird. Die wirkliche Handlung des Buchs beschäftigt sich kaum mit dem Konflikt, in dem sich Rowan und Ash befinden. Er schwebt zwar als Leitfaden über der Geschichte, wird aber abseits der Protagonisten nicht groß weiter thematisiert. Für mich endete das Buch, bevor es überhaupt richtig anfing und lies mich so unzufrieden zurück, dass ich mehrmals nachgesehen habe, ob ich den Hinweis auf eine Fortsetzung nicht doch übersehen habe.
Ich habe ein Buch erwartet, das Fantasy und Homosexualität verbindet – stattdessen fühlte es sich an, als würde ich zwischen zwei Geschichten springen. Nur hauchzart wirkten die beiden Ebenen verbunden. Voneinander gelöst betrachtet gefielen mir sowohl die magische Welt und ihre Geschichte als auch Rowan und Ashs Zusammenspiel. An der Verbindung haperte es, zumal sie größtenteils durch eine in meinen Augen absolut egoistische Handlung (für mich eher behelfsmäßige Lösung als flüssige Plotentwicklung) zustande kam. Ich glaube, dass in dieser Geschichte viel mehr möglich gewesen wäre. So aber habe ich die ersten 150 Seiten darauf gewartet, dass es endlich losgeht, und mich den Rest des Buches gefragt, wann denn das in den Fokus gerückt wird, was der Klappentext verspricht. Das Buch ließ sich gut lesen und hat mich unterhalten, keine Frage – hat aber meiner Meinung nach ein wenig sein Ziel und sein Versprechen verfehlt. 3 Sterne.