Düster und geheimnisvoll
Worum geht’s?
Als Ellas Mann Tom und ihre kleine Tochter Lina von einem Wochenendausflug nicht zurückkehren, beginnt für sie eine traumatische Zeit. Gerade erst musste sie einen großen Verlust ertragen, ...
Worum geht’s?
Als Ellas Mann Tom und ihre kleine Tochter Lina von einem Wochenendausflug nicht zurückkehren, beginnt für sie eine traumatische Zeit. Gerade erst musste sie einen großen Verlust ertragen, schon droht die nächste Katastrophe über sie herein zu brechen. Auch Wochen nach dem Verschwinden von Vater und Tochter hat die Polizei noch immer keinen Hinweis auf den Verbleib der beiden. Schließlich macht sich Ella auf eigene Faust auf die Suche nach ihrer Familie und muss sich dabei nicht nur einmal die Frage stellen, ob im Wald von Eschheim wirklich alles mit rechten Dingen zugeht, oder ob ihr Verstand ihr bloß einen Streich spielt.
Meine Meinung
In den Fängen des Waldes unterscheidet sich definitiv von den übrigen Thrillern, die sich sonst so in meinem Bücherregal befinden.
Der Schreibstil ist an einigen Stellen vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig, besonders was sprachliche Bilder und Vergleiche angeht. Abgesehen davon lässt sich die Geschichte aber absolut angenehm und flüssig lesen, was besonders dem Spannungsaufbau zugute kam.
Was mich dabei ein wenig überrascht hat war, dass dieser fast ausschließlich über Beschreibungen und eher weniger über tatsächliche Ereignisse vorangetrieben wurde. Zeitweise kam es mir dadurch zwar ein wenig so vor, als passiere nicht wirklich etwas, aber genau das hat die Wendungen der Handlung wiederum so unglaublich spannend gemacht.
Die Protagonistin Ella tat mir in ihrer Verzweiflung wirklich leid, vor allem weil sie im überwiegenden Teil der Geschichte sehr stark und gefasst wirkt. Ihre Hartnäckigkeit, die – im Gegensatz zu den Ermittlungen des zuständigen Kommissars – entscheidende Fortschritte bei der Frage nach dem Verbleib von Tom und Lina geliefert hat, hat sie als Charakter sehr authentisch gemacht. Dass dabei ihre Trauer nicht völlig in Vergessenheit gerät, sie aber auch nicht völlig handlungsunfähig wird, hat diesen Charakterzug noch einmal unterstrichen.
Sehr gut gefallen hat mir darüber hinaus auch, wie lange man als Leser keine Ahnung hat, wohin die Geschichte führen wird. Dass die Kommune in irgendeiner Art und Weise mit dem Verschwinden so vieler Menschen in der Gegend zu tun haben muss, wird ja relativ früh deutlich. Mit der schlussendlichen Wendung hätte ich aber niemals gerechnet und war dementsprechend überrascht, was für mich ein toller Abschluss dieser spannenden Geschichte war.
Fazit
Mit In den Fängen des Waldes ist Sarah Koch ein toller Debütroman gelungen, der den Leser von Seite eins an in Atem hält und mit einer emotional gut ausgearbeiteten Protagonistin und einem extrem hohen Spannungsbogen punkten kann.
Von mir gibt es daher alle fünf Bücherstapel.