Arno Bussi gibt alles
Die Toten vom LärchenseeBuchmeinung zu Joe Fischler – Die Toten vom Lärchensee
„Die Toten vom Lärchensee“ ist ein Kriminalroman von Joe Fischler, der 2020 bei KiWi-Taschenbuch erschienen ist.
Zum Autor:
Joe Fischler wurde ...
Buchmeinung zu Joe Fischler – Die Toten vom Lärchensee
„Die Toten vom Lärchensee“ ist ein Kriminalroman von Joe Fischler, der 2020 bei KiWi-Taschenbuch erschienen ist.
Zum Autor:
Joe Fischler wurde 1975 in Innsbruck geboren und arbeitete nach einem Studium der Rechtswissenschaften einige Jahre im Bankwesen. 2007 machte er sich als Blogger und Autor selbstständig. Mit »Veilchens Winter« legte Fischler 2015 ein fulminantes Debüt als Krimiautor vor, für das er mit dem Goldenen Buch ausgezeichnet wurde. 2019 startete er eine neue Krimireihe rund um den so liebenswerten wie stets unglücklich verliebten Inspektor Bussi. Der leidenschaftliche Bergwanderer und Naturfreund Fischler lebt in Tirol.
Klappentext:
Mitten in der Hitzewelle des Jahrhunderts soll Arno Bussi einen Mord aufklären, der sich schon vor fünf Jahren am idyllischen Tiroler Lärchensee ereignet hat. Damals ertrank der Seewirt, nachdem er betäubt ins Wasser geworfen wurde. Die Polizei tappte im Dunkeln. Jetzt will Innenminister Qualtinger endlich Resultate sehen und schickt seinen »Spezialfreund«, Inspektor Arno Bussi, nach Tirol. Als dort ein weiterer Einwohner stirbt, wird aus dem kalten Fall ein brandheißer, und der Arno ahnt: Will er dem Mörder auf die Schliche kommen, muss er zuerst das Rätsel vom Lärchensee lösen …
Meine Meinung:
Irgendwie hat es mir dieser Arno Bussi angetan. Er mag die Frauen und seine Vespa und den Qualtinger mag er nicht. Dieser hat ihn ins Statistikabteilung des BKA verbannt, weil er den Arno mit seiner Frau erwischt hat. Nun bietet der Qualtinger dem Arno die Chance in den aktiven Dienst zurück zu kehren, wenn er einen alten Fall löst. Schon ist der Arno unterwegs zum Lärchensee.
Die Geschichte wird weitgehend aus der Perspektive der Hauptfigur Arno Bussi erzählt. In Tirol arbeitet er mit dem wortkargen Dorfpolizisten Bernhard und dessen Lawinenhund a. D., ebenfalls Bernhard gerufen, zusammen. Schnell kommt Arno der Verdacht, dass es eigentlich um etwas ganz anderes geht. Am Lärchensee soll ein Dorf aus mehreren Chalets gebaut werden und es gibt eine frische Leiche. Arno wirkt liebenswert, lebenslustig und sympathisch, aber auch ein wenig tollpatschig und vielleicht sogar ein wenig naiv. Aber er setzt alles daran, die Fälle zu lösen. Er bekommt es mit den unterschiedlichsten Figuren zu tun und manchen kommt er sehr nahe. Arnos Ermittlungsmethoden sind unorthodox und wirken manchmal etwas hilflos, aber er vertraut seinem Bauchgefühl. So wechseln bei ihm Genuss und Leid in schneller Abfolge und meist spielen Frauen dabei eine Rolle. Am Ende scheint der Qualtinger zu triumphieren, aber da hat er die Rechnung ohne Arno Bussi gemacht.
Der Schreibstil ist sehr ansprechend und unterhaltsam, die Figuren meist etwas kauzig und die Handlung etwas überdreht. Es bleibt aber ein Vergnügen der Geschichte zu folgen. Der Leser leidet mit seiner Hauptfigur und staunt über sein kriminalistisches Gespür. Arno Bussi ist wahrlich kein Superheld, aber er gibt alles. Dabei bleibt das Gleichgewicht zwischen Humor und Kriminalfall gewahrt. Jederzeit spürt man, dass der Autor Tirol und seine Landbewohner mag, auch wenn sie etwas grantig wirken. Es wird zunehmend spannender und die Auflösung ist überraschend und doch plausibel.
Fazit:
Es ist ein Vergnügen, Arno Bussi bei seinen Ermittlungen zu begleiten. Humorvoll, empathisch und ideenreich erzählt der Autor eine nachdenklich stimmende Geschichte. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.