Starke Protagonistin, die herausfinden muss ob Krone und Liebe vereinbar sind
PromisedKiera Cass – Promised
Starke Protagonistin, die herausfinden muss ob Krone und Liebe vereinbar sind
Meine Meinung / Bewertung:
Es ist schon einige Zeit her, dass Kiera Cass’s „Selection“ Reihe auf ...
Kiera Cass – Promised
Starke Protagonistin, die herausfinden muss ob Krone und Liebe vereinbar sind
Meine Meinung / Bewertung:
Es ist schon einige Zeit her, dass Kiera Cass’s „Selection“ Reihe auf den deutschen Markt kam. Ich habe die Bücher damals sehr genossen und mich daher sehr gefreut „Promised“ zu entdecken. Auch machte mich das Cover mit der jungen Frau im Ballkleid neugierig, ob die Geschichten Ähnlichkeit haben. Die Antwort darauf lautet: jein. Auch wenn die Ähnlichkeit auf den ersten Blick groß scheint – junger König sucht Königin aus dem Volk in einer Welt ohne Technologien –, so ist die Stimmung in dem Buch doch eine ganz andere.
Ich habe ein wenig gebraucht um in die Geschichte reinzukommen. Anfangs fühlte ich mich, als hätte man mich einfach ins kalte Wasser geworfen. Eine kurze Einleitung wäre schön gewesen, damit ich schneller verstehe, dass es in Coroa – dem Königreich, in dem Hollis und König Jameson leben – für die verschiedenen Adelsfamilien ganz normal ist, nicht nur auf ihrem Familiensitz zu leben, sondern über längere Zeiten im Jahr im Palast.
Hollis hat eher zufällig die Aufmerksamkeit des jungen Königs erregt. Nach und nach freundet sie sich jedoch mit dem Gedanken an die Frau an seiner Seite zu sein. Man merkt richtig, wie sie eine Entwicklung macht von dem noch unbeschwerten Mädchen zu der jungen Frau, die sich nach und nach bewusst wird welche Verantwortung auf ihr lasten wird. Dass sie dabei auch noch lernen muss zwischen Freund und Feind in den eigenen Reihen zu unterscheiden, erschwert das Ganze für sie enorm. Auch steht sie vor der Frage, ob aus dem Hochgefühl, die zukünftige Königin zu sein, wahre Liebe entstehen kann. Ihre Familie ist ihr dabei keine Hilfe. Und so hat Kiera Cass eine Protagonistin geschaffen, die zunächst lernt in eine neue Rolle zu schlüpfen und dabei einige wichtige Erkenntnisse erlangt. Die Entwicklung ihres Charakters ist wirklich enorm und hat mir sehr gut gefallen.
König Jameson ist als Charakter auch gut gelungen, allerdings bin ich mit ihm nicht richtig warm geworden – was vielleicht sogar so von der Autorin gewollt ist.
Dennoch hat die Geschichte in meinen Augen ein Manko: ich bin mir nicht ganz sicher für welche Zielgruppe sie gedacht ist. Der an mancher Stelle etwas einfacherer Schreibstil scheint mir für ein Jugendbuch zu sprechen. Dann gibt es jedoch wieder Stellen, an denen ich mir dachte, dass das Buch Botschaften/Aussagen enthält, die man vielleicht erst als (junger) Erwachsener wahrnimmt. Auch kam es zum Schluss zu einer gewaltvollen Szene, die bei mir ein starkes Gefühl von Trauer hervorgerufen hat und daher auf der einen Seite wirklich gut geschrieben ist. Nicht so gut fand ich jedoch, dass weder dem Leser noch den Charakteren Zeit gegeben wurde die Szene zu verarbeiten. Bitte nicht falsch verstehen: es ist nur eine Szene, zudem nicht ins Detail gehend, mit der ich so nicht gerechnet hatte, die mich emotional aber total gepackt hat.
Mein Fazit:
Auch wenn einem der Grundgedanke – König sucht Königin aus dem Volk – bekannt vorkam, so enthielt die Geschichte selbst einige starke Botschaften auf dem Gebiet von Liebe/Familie/Freundschaften/Erfolg, die sich so mancher zu Herzen nehmen sollte.
Ich habe schon lange nicht mehr eine weibliche Protagonistin erlebt, die eine derart starke Entwicklung gemacht hat.
Sterne: 4 von 5!
Viel Spaß beim Lesen!