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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2020

In einem Rutsch vom Erstklässler ausgelesen

Hugo und Big Dschi
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So müssen Bücher für Erstleser sein.
Bevor es unser Erstleser bekommen hat, hat es die Zehnjährige gelesen und kommentiert „das ist gar nicht wie ein Erstlesebuch, das ist richtig gut, da passiert richtig ...

So müssen Bücher für Erstleser sein.
Bevor es unser Erstleser bekommen hat, hat es die Zehnjährige gelesen und kommentiert „das ist gar nicht wie ein Erstlesebuch, das ist richtig gut, da passiert richtig etwas“.
Und sie hat recht - das ist tatsächlich ungewöhnlich, eine richtig coole Handlung!

Sie passt auch gut in die Corona-Zeit, Hugo muss sich nämlich auch fürchterlich langweilen in seiner großen Villa, nur mit Erwachsenen.

Aber dann kommt Big Dschi und es wird lustig. Richtig lustig, uns hat gut gefallen, dass Big Dschi so ist, wie er ist und auch mal „Eierloch“ sagt. Hihi...
Vor allem, weil der arme Hugo so Fächer wie „pompöse Plauderei“ auf dem Stundenplan stehen hat und immer vornehm sprechen soll. Ts!

Aber keine Bange - Hugo ist auch toll!

Genauso wie die vielen Zeichnungen im Buch, die man sich genau ansehen muss, sie erzählen nämlich nochmal einen Teil der Geschichte.

Hier nun noch die Meinung des Erstklässlers: „Mir hat das Buch richtig gut gefallen, volle fünf Sterne.
Besonders gut hat mir Big Dschi mit seinem Goldzahn, seiner Diamantenkette und seinen Muckis gefallen. Nicht gefallen hat mir, dass Hugo so klein gezeichnet war, er sah aus wie ein Zwerg.“

Der Text ist allerdings schon anspruchsvoll in der Wortwahl für das Alter, Calzone, Quiche oder auch Sauce (und nicht Soße geschrieben) sind für Leseanfängerinnen keine ganz leichten Wörter.

Für alle schon etwas fortgeschrittenen Erstleser
innen (im Regelfall m. E. ab zweiter Klasse) ein großer Lesespass, dicke fette Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Von gefährlichen Dinos, grässlichen Schwestern und Klimaschutz

Land unter bei Samuel
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Samuel muss umziehen und deshalb in eine neue Schule, weil sein Vater einen neuen Job als Klimaforscher hat. Er forscht zu der Inselgruppe Kiribati in der Südsee, die bald untergehen wird.
Das Gute ist, ...

Samuel muss umziehen und deshalb in eine neue Schule, weil sein Vater einen neuen Job als Klimaforscher hat. Er forscht zu der Inselgruppe Kiribati in der Südsee, die bald untergehen wird.
Das Gute ist, er kann den Klimawandel total verständlich erklären. so dass man es auch als Kind versteht (das ist wirklich super, er macht auch Experimente, z. B. zum Thema Treibhauseffekt, so kann man das als Kind nachvollziehen).

Er erklärt auch, was passiert, wenn die Gletscher schmelzen, dann verteilt sich das Wasser nämlich überall. Wenn man das dann in der Badewanne überprüft und die Wanne überlaufen lässt (ja, ist wirklich so, wie Papa gesagt hat), dann findet er das aber trotzdem blöd.

Noch viel blöder ist Kiara, Samuels Schwester. Bislang war sie immer total nett, aber seit dem Umzug ist sie fies und unausstehlich.
Und die neue Schule erst! Da gibt es einen fürchterlichen Jungen, der Samuel nur ärgert.
Alles blöd!

Wir mochten das Buch sehr, die Kombination aus Infos über den Klimawandel mit der Herausforderungen, die ein Umzug und eine neue Schule - erst mal ohne Freunde - mit sich bringt, eingebettet in eine spannende und lustige Geschichte, das hat uns super gefallen.

Der Schreibstil ist für die Altersgruppe ab acht passend, viele schöne Bilder lockern auf und auch zum Vorlesen ist das Buch gut geeignet.

Neben Infos zum Klimaschutz erfährt man auch Neues über Dinos (oder wusstet Ihr, dass der gefährlichste Dino aller Zeiten der Siats meekerorum ist? Nein? Dann müsst Ihr das Buch aber wirklich lesen!

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Liebenswertes Kinderbuch mit Naturschwerpunkt

Bork - Der Bäumling
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Das fröhlich bunte Cover hat sofort unser Interesse geweckt - und hurra, genauso liebenswert wie das Cover ist auch der Inhalt.

Bork lebt im Wald und als Maja ihn eines Tages dort trifft, ist ihre Kommunikation ...

Das fröhlich bunte Cover hat sofort unser Interesse geweckt - und hurra, genauso liebenswert wie das Cover ist auch der Inhalt.

Bork lebt im Wald und als Maja ihn eines Tages dort trifft, ist ihre Kommunikation etwas einseitig. Denn Bork kann nur "Bork" sagen. Aber Kinder verstehen sich auch ohne Worte und die Zwei werden Freunde.

Klar, dass das nicht so einfach ist, Bork ist nun mal anders.

Und Bork ist ein wunderschönes Kinderbuch - ohne allzu große Action und mit dem Schwerpunkt Natur und Kinderalltag. Ein Hauch von Abenteuer darf natürlich auch dabei sein.
Das Buch erinnert mich an die langen Sommerferientage meiner Kindheit, immer draußen, den Wald erkunden und jeder Tag war ein Abenteuer. Genauso ist es bei Maja und Bork - nur dass Bork natürlich ein ganz besonderer Freund ist.
Bork bringt schwedische Buchidylle nach Hause - ohne Kitsch, einfach schön.

Schön war auch, dass die Erwachsenen zwar manche Dinge anders sehen, aber nicht auf ihrem Standpunkt beharren.

Das alles auch optisch wunderschön - mit großer Schrift, die das Lesen erleichtert und grün schwarzen Zeichnungen, die so wunderschön sind, dass sie das Buch zu einem echten Schmuckstück machen. Es ist für fortgeschrittene Leseanfänger und zum Vorlesen gut geeignet - gefällt hier aber auch dem etwas älteren Lesekind mit zehn Jahren sehr gut.

Opas Zimtschneckenrezept im Buch haben wir auch gleich nachgebacken - sehr, sehr lecker, aber für unseren Geschmack darf es sogar noch mehr Zimtfüllung sein, diese verdoppeln wir beim nächsten Mal.

Jetzt freuen wir uns auf Band 2 und sind froh, dass der Reihenauftakt auf die mittlerweile oft üblichen Cliffhanger ausgekommen ist, das Buch ist in sich abgeschlossen, juhuu.

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Veröffentlicht am 12.05.2020

Ein neuer Stern am Detektivhimmel: Mia!

Mia und die aus der 19
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Die Bücher aus dem Südpol-Verlag mögen wir total gerne, deshalb haben wir uns auch sehr auf Mia gefreut.
Und wir wurden nicht enttäuscht!
Mia ist in der dritten Klasse und eine waschechte Detektivin, ...

Die Bücher aus dem Südpol-Verlag mögen wir total gerne, deshalb haben wir uns auch sehr auf Mia gefreut.
Und wir wurden nicht enttäuscht!
Mia ist in der dritten Klasse und eine waschechte Detektivin, sie ist schlau, kann gut Schlüsse ziehen, hat viel Zeit (weil sich ihre ehemals beste Freundin in einen Superstar verwandeln möchte und sie deshalb keinen Kontakt mehr haben) – nur eines fehlt: ein Fall!

Bis sie Herrn Rippel trifft. Herr Rippel wohnt in der 19 – bei den „schrägen Vögeln“. Und dort wird ein Kater ganz schmerzlich vermisst. Klar, dass Mia den Fall übernimmt.

Ich kann gar nicht genau beschreiben, warum mich das Buch so begeistert hat. Es ist wohl die Kombination aus allem.
Die schrägen Vögel aus der 19 sind genau das – etwas schräg. Es wird gar nicht groß thematisiert, warum die bunte Truppe zusammen mit zwei Betreuern in der 19 wohnt oder was genau das „Schräg-sein“ ist. Ist ja auch völlig egal – das hat mir gut gefallen.

Sie haben alle ihre Eigenheiten, das liest sich amüsant, ohne die Bewohner lächerlich zu machen oder abzuwerten, sie sind alle richtig sympathisch (o.k., manchmal etwas anstrengend).

Und Mia ist sowieso der Knaller! Sie lässt sich nicht unterkriegen, weder von der strengen Nachbarin Blitzblank noch von ausweglosen Situationen.

Eine spannende und gleichermaßen komische Geschichte, bei der jede Minute lesen Spaß macht.
Gleichzeitig ein Plädoyer für Toleranz, Freundschaft und Eintreten für seine Meinung.
Und für die Pflaumenernte (-:

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Resilienz

Das wirkliche Leben
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Die zehnjährige namenlose Ich-Erzählerin wächst zusammen mit ihrem kleinen Bruder in einem Elternhaus auf, das von den Gewaltausbrüchen des Vaters geprägt ist. Die Mutter ist von Angst gekennzeichnet, ...

Die zehnjährige namenlose Ich-Erzählerin wächst zusammen mit ihrem kleinen Bruder in einem Elternhaus auf, das von den Gewaltausbrüchen des Vaters geprägt ist. Die Mutter ist von Angst gekennzeichnet, die einzige sichtbare Zuneigung, zu der sie noch fähig ist, ist die zu ihren Haustieren.
Als dann noch ein schrecklicher Vorfall geschieht, spitzt sich die Lage immer mehr zu.

Das mit nur 239 Seiten eher schmale Buch zeigt, wie unterschiedlich Menschen mit hoffnungslosen Lagen umgehen. Von Resignation, Zusammenschluss mit dem Bösen und Widerstandskraft ist die volle Bandbreite vertreten.

Die Autorin schafft es, die Atmosphäre des Hauses zu real zu schildern, dass man selbst beinahe die Luft anhalten muss, wenn der Vater sich der Tochter und Mutter nähert. Erstaunlicherweise in einem doch eher schnörkellosen, geradlinigen Stil, der jedoch nichts von dem Spüren des Grauens und der Angst nimmt und uns als Lesende betroffen macht.

Mir ist das Buch sehr nahe gegangen, es ist zwar vom Schreibstil sehr leicht zu lesen (Kompliment an die Autorin), aber der Inhalt ist harte Kost. Vor allem, weil dies in ähnlicher Weise so auch ständig um uns herum passiert und man nicht erleichtert den Buchdeckel zu klappen kann, weil die fiktive Geschichte nun ja beendet ist.

Ein Buch mit Nachklang.

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