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Veröffentlicht am 19.08.2020

Unterhaltsam aber Thema verfehlt

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Die Idee, dass Männer sich Tipps aus Liebesromanen holen, fand ich originell und witzig. Unter „The secret book club“ stellte ich mir eine leichte, unterhaltsame Lektüre vor und genau das habe ich auch ...

Die Idee, dass Männer sich Tipps aus Liebesromanen holen, fand ich originell und witzig. Unter „The secret book club“ stellte ich mir eine leichte, unterhaltsame Lektüre vor und genau das habe ich auch bekommen.
Liz ist Konditorin in einem gefeierten Restaurant. Ihr Chef ist ein sexistischer Macho wie er im Buche steht. Als Liz unfreiwillig Zeugin wird, wie er eine Kollegin belästigt, kann sie nicht anders als einzuschreiten und verliert in der Folge ihren Job. Liz will ihren Ex-Chef um jeden Preis für sein Verhalten bestrafen. Hilfe bekommt sie von Braden Mack, der sich an ihrer Entlassung mitschuldig fühlt. Liz möchte zunächst alles alleine durchziehen, doch Braden drängt sich quasi immer wieder auf. Zudem knistert es gewaltig zwischen den beiden, so dass Teamwork unvermeidbar wird.

Ich bin sehr leicht in diesen Roman hineingekommen. Insbesondere das erste Drittel hat mir wirklich gut gefallen. Ein humorvoller Schlagabtausch jagt den nächsten und ich fühlte mich gut unterhalten. Je länger ich las, desto mehr wurden jedoch die Schwächen sichtbar. Das größte Manko für mich: Wo ist der Buchclub?? Im ersten Kapitel besuchen die Männer eine Buchhandlung und dann dauert es ungefähr 200 Seiten, bis sich dieser Club überhaupt einmal trifft und ca. 3 Seiten über einen Roman spricht. Sowohl der Titel als auch die Marketingstrategie versprechen eine ganz andere Geschichte als tatsächlich abgeliefert wird. Mack ist der einzige seiner Freunde, der wirklich regelmäßig Liebesromane liest und auch das passiert bevor „The secret book club“ begann. Der Lesegeschmack dieser Herren hat für die Handlung des Romans im Grunde keine Relevanz und bekommt weniger Aufmerksamkeit als eine Nebenhandlung. Erst zum vor Schmalz triefenden Finale hat der Club einen weiteren Einsatz und klopft ein paar Plattitüden aus ihrem Lieblingsliebesroman.
Die Gesamtseitenzahl liegt bei 408. Allerdings sind die Seiten extrem großzügig bedruckt und der Umfang hätte sicherlich um ein Drittel reduziert werden können. Auch wurde die zweite Hälfte künstlich aufgebläht, indem sinnlose Differenzen zwischen den frisch Verliebten geschaffen wurden. Zum Beispiel ist Liz nach dem ersten Kuss überzeugt, dass Mack sie nicht leiden kann. Später kommt raus, dass Mack nicht ganz die Wahrheit über sich erzählt hat. Dies hat überhaupt nichts mit Liz zu tun und ändert nichts an ihm als Mensch. Wer erzählt schon jemand, den er gerade erst kennengelernt hat, sofort alle Geheimnisse. Liz reagiert völlig übertrieben, macht sofort Schluss, bleibt tagelang im Bett und heult. Ich fand ihr Verhalten hier extrem nervig und kindisch.
Ich bin keineswegs der Meinung, dass Männer harte Kerle sein müssen aber Mack wirkte teilweise wie ein Waschlappen auf mich mit seinem vielen Geweine.
Es passt allerdings auch zum Gesamtpaket. Den Plot von „The secret book club“ fand ich gut, die Umsetzung war allerdings teilweise ziemlich naiv und realitätsfremd. So, als wenn eine Schülerin eine Geschichte schreibt und im Grunde von nichts eine Ahnung hat.
Für meinen Geschmack wurden auch zu viele Schimpfworte verwendet. Dann gibt es einen Typen mit dem Spitznamen „der Russe“. Jedes Mal, wenn er auf der Bildfläche erschien, war von seinen Verdauungsproblemen die Rede. Ich musste unfreiwillig darüber lachen, aber es ist Humor der untersten Schublade.
Ich habe eine leichte Unterhaltung erwartet aber war hier waren mir Inhalt und sprachliche Umsetzung insgesamt zu simpel. Dazu kommt die Themaverfehlung hinsichtlich des Buchclubs.
Ich vergebe 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.07.2020

Spurensuche in Frankreich

Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis (Die Purpurküsten-Reihe 1)
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„Die Frauen von der Purpurküste“ ist der erste Band einer Trilogie von Silke Ziegler. Jedes Buch dreht sich um eine andere Frau, die einen Neuanfang in dem französischen Städtchen Collioure wagt.
„Isabelles ...

„Die Frauen von der Purpurküste“ ist der erste Band einer Trilogie von Silke Ziegler. Jedes Buch dreht sich um eine andere Frau, die einen Neuanfang in dem französischen Städtchen Collioure wagt.
„Isabelles Geheimnis“ ist einer dieser Romane, in denen man sich schon nach wenigen Seiten wohlfühlt. Bereits im zweiten Kapitel war ich mir sicher, dass ich hier bestimmt fünf Sterne vergeben werden.
Doch je länger ich weiter las, desto mehr stellte ich fest, dass diese Vermutung wohl übereilt war. Es beginnt so vielversprechend aber dann werden die Dialoge immer hölzener und auch unrealistisch. Man stelle sich das einmal vor... man bewundert die Aussicht, plötzlich stellt sich eine wildfremde Frau neben einen und sagt: „Mein Mann und mein Sohn sind vor drei Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen“. Wer macht denn sowas?

Zu Protagonistin Amèlie passt so ein Verhalten allerdings auch wieder. Ich wollte zunächst Mitleid mit ihr haben, da ihre Familie auf so eine tragische Weise von ihr gerissen wurde. Aber ihr ganzes Verhalten ist so ich-bezogen und versnobt. Sie nimmt keine Rücksicht auf die Gefühle ihrer Mitmenschen. Das Haus ihrer Großmutter ist vermietet, doch sie erwartet, dass der Mieter sofort verschwindet, nur weil sie nach Jahren der Abwesenheit unangekündigt auftaucht. Sie begegnet Benjamin mit viel Hass obwohl sie ihn überhaupt nicht kennt. Warum dieser sympathische Mann trotz allem Gefallen an so einer Tussi gefunden hat ist mir rätselhaft. Vermutlich liegt es an ihrem guten Aussehen, denn dieses wird immer wieder betont und in den Mittelpunkt gestellt.
Obwohl sie zu ihrer französischen Verwandtschaft den Kontakt abgebrochen hat, wird sie von allen mit offenen Armen begrüßt und die Jahre des Schweigens sind sofort vergeben und vergessen.
Sehnsüchtig wartete ich darauf, dass wir endlich mehr über das auf dem Klappentext angekündigte Familiengeheimnis erfahren. Endlich, nach ca. 100 Seiten, erhält Amélie ein Tagebuch ihrer Großmutter. Hier erfahren wir mehr über ihre Jugend im besetzten Frankreich während des zweiten Weltkriegs. Ich fand es sehr interessant, den Krieg einmal nicht aus Sicht der Deutschen zu erleben, sondern dass uns dieser Roman vor Augen führt, wie schrecklich sich unsere Vorfahren in einem fremden Land aufgeführt haben.
Die Geschichte über die Jugendliebe von Isabelle war für mich das Highlight des Romans. Leider nehmen die Einschübe aus dem Tagebuch höchstens ein Viertel des Buchs ein. Kurios ist, dass Amélie tagelang gebraucht hat, um die Aufzeichnungen zu lesen und ihre Oma immer wieder drängeln musste, ob sie schon fertig ist. Vermutlich war ihr Tagebuch länger, als das Abgedruckte....

„Die Frauen von der Purpurküste – Isabelles Geheimnis“ endet dann auch komplett vorhersehbar ohne jede Überraschung.
Insgesamt fand ich dieses Buch leider nur mittelmäßig. Dennoch würde ich der Reihe eine weitere Chance geben, denn der Klappentext des zweiten Teils hört sich um einiges interessanter an.

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Veröffentlicht am 17.07.2020

Harter Männer-Thriller

Tannenstein
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Linus Geschke taucht mit seinem Thriller „Tannenstein“ tief in den Untergrund, der so ähnlich vermutlich wirklich existiert, von den meisten von uns jedoch nicht bemerkt wird.
Im Zentrum steht Alexander ...

Linus Geschke taucht mit seinem Thriller „Tannenstein“ tief in den Untergrund, der so ähnlich vermutlich wirklich existiert, von den meisten von uns jedoch nicht bemerkt wird.
Im Zentrum steht Alexander Born, ein Kriminalkommissar, der für zu viele beschlagnahmte Güter privat Verwendung fand und einige Zeit im Gefängnis verbracht hat. Während er inhaftiert war, wurde seine Freundin Lydia ermordet, da sie der Russenmafia zu nahe kam. Nun ist Born wieder auf freiem Fuß und alles was ihn antreibt ist Lydias Mörder zu finden.
Da Born kein Polizist mehr ist, gelten für ihn keine Regeln. Mit Faust- und Waffengewalt prügelt bzw. schießt er sich seinen Weg frei wie ein Cowboy. Er kennt zwielichtige Informanten und auch die gefrustete Polizistin Norah schließt sich ihm an.
Born ist ein knallharter Typ. Er will seine Freundin rächen aber man spürt von dieser großen Liebe nichts. Lydia ist einfach nur der Name einer Person, die starb, bevor das Buch begann. Hier hätte ich ein paar Rückblenden hilfreich gefunden. Allein könnte Born niemals an die Informationen über Lydias Ermittlungen kommen. Gut, dass Norah Lust hat, ihm zu helfen. Für mich war diese Allianz ziemlich unlogisch. Norah träumt von einer großen Karriere als Kriminalkommissarin und fühlt sich von ihrem Chef klein gehalten. Dennoch schließt sich sich einem Kleinkriminellen an und bricht sämtliche Regeln. Die Möglichkeit, dass sie für immer aus dem Polizeidienst ausgeschlossen wird, steht als Elefant im Raum. Warum sollte sie ihre Karriere riskieren für eine Frau, die sie nur vom sehen kennt.
Wenig überraschend kam für mich, dass Norah und Born miteinander anbändeln. Was mich allerdings wohl verwunderte, war die übertrieben blumige Sprache, in der intime Szenen beschrieben wurden. Dies wollte so gar nicht zu dem sonst eher nüchternen Erzählstil passen. Es wurde auch gleich von „dem Mensch, den ich liebe“ gesprochen, obwohl man sich doch gerade erst kennengelernt und kaum ein privates Wort gewechselt hatte.

Die Kapitel in „Tannenstein“ sind kurz und die Perspektiven wechseln immer wieder zwischen Born, Norah, dem ominösen Killer mit den Namen „Der Wanderer“ und verschiedenen Gangstern hin und her.
Linus Geschke erklärt anschaulich die Strukturen innerhalb der Russenmafia und spart dabei nicht an Brutalität und Gewalt.
Der Thriller hat spannende Momente aber die meiste Zeit konnte mich die Handlung nicht abholen. Es gab keine sympathischen Charaktere und die Erzählweise hielt mich stets auf Distanz. Zum Beispiel hatte ich vom Wanderer nie ein Gesicht vor Augen. Obwohl er so präsent ist und teilweise sogar aus seiner Sicht erzählt wird, blieb er für mich ein Phantom, unter dem ich mir nichts vorstellen konnte.
Insgesamt war mir dieser Thriller zu hart, sowohl was die Charaktere als auch die Handlung angeht. Mir fehlten Emotionen oder irgendwas, dass mich mit den Protagonisten mitfiebern lässt.
Ich will eigentlich keine Schubladen aufmachen aber für mich ist „Tannenstein“ ein typischer Männer Thriller. Ich würde das Buch Männern empfehlen, die den Einstieg ins Hobby lesen suchen und könnte mir vorstellen, dass dies ein guter Anfang ist, da es nicht besonders dick ist und einiges an Action geboten wird.

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Veröffentlicht am 27.06.2020

Babylon Berlin Abklatsch

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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„Fräulein Gold“ ist die Hebamme von Berlin. Der Klappentext klang ein wenig nach einer deutschen Miss Marple und machte mich neugierig.
Als ich mit dem lesen begann, hatte ich tatsächlich ziemlich schnell ...

„Fräulein Gold“ ist die Hebamme von Berlin. Der Klappentext klang ein wenig nach einer deutschen Miss Marple und machte mich neugierig.
Als ich mit dem lesen begann, hatte ich tatsächlich ziemlich schnell mehrere Déjà-vus. Ein Ermittler, den seine traumatische Vergangenheit quält, eine zivile Gehilfin, die in ihrer Freizeit gerne in Tanzlokale geht und Alkohol und Drogen zuspricht. Es werden Junos geraucht und Mittagessen gibt es bei Aschinger... Das kling 1:1 wie „Babylon Berlin“. Selbst die Frau auf dem Cover hat Ähnlichkeiten mit der Schauspielerin, die in der Volker Kutscher Verfilmung Charlotte Ritter darstellt.

Es wäre doch sicherlich möglich, eine Geschichte mit Schauplatz 20er Jahre zu schreiben und dabei ein bisschen origineller zu sein?

Hulda Gold ist nun also Hebamme. Als sie von einer ihrer Wöchnerinnen erfährt, dass deren Nachbarin verstorben und vermeintlich sogar ermordet wurde, beginnt Hulda Fragen zu stellen.
Warum eigentlich? Sie hat Rita zu Lebzeiten nie kennengelernt. Woher kommt dieses Interesse? Oder diente es nur dazu die Langeweile und Sinnlosigkeit, die sie immer öfter in sich spürt, zu vertreiben?
Auch die Motive des Kriminalkommissar Karl North blieben lange undurchsichtig. Er unterschlägt ein wichtiges Beweisstück, das Tagebuch, der Ermordeten, und möchte am liebsten den kompletten Fall unter den Teppich klären, da er eine Verbindung zu Rita vermutet. Das macht Sinn...

Hulda und Karl North sind beide eher unsympathische Zeitgenossen. Auch einander können sie nicht ausstehen. Optisch finden sie sich allerdings sehr ansprechend und so ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie miteinander anbandeln.

Die zweite Hälfte des Buches fand ich fesselnder als den Anfang. Es häufen sich dann allerdings die merkwürdigsten Zufälle, so dass ich manches Mal lachen musste. Da Hulda quasi alle Antworten in den Schoß fallen, kann sie das Puzzle immer weiter zusammensetzen.

Was mich allerdings wirklich schockiert hat, waren die Zustände in der psychiatrischen Klinik während und nach dem ersten Weltkrieg. Auch die abfällige Art, mit der das Personal über die Kranken sprach macht sprachlos.
Alles andere konnte mich allerdings nicht so überzeugen und ich bin noch unschlüssig, ob ich der Serie eine weitere Chance geben werde oder nicht.

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Veröffentlicht am 17.05.2020

Sommerlektüre

Finde mich. Jetzt
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Die drei Bücher von Kathinka Engels Reihe „Believe in second chances“ sind optisch perfekt aufeinander abgestimmt. Alle Cover zusammen vervollständigen das Infinity-Zeichen und verleiten dazu, die komplette ...

Die drei Bücher von Kathinka Engels Reihe „Believe in second chances“ sind optisch perfekt aufeinander abgestimmt. Alle Cover zusammen vervollständigen das Infinity-Zeichen und verleiten dazu, die komplette Serie zu kaufen.
Große Teile des Romans habe ich in der Sonne gelesen und habe zwischendurch immer wieder bewundert, wie schön die goldene Farbe im Licht glitzert.

Das Buch umfasst 52 Kapitel, die abwechselnd aus der Sicht von Tamsin und Rhys geschrieben sind. Die Kapitel sind jeweils nur wenige Seiten lang, wodurch sich „Finde mich. Jetzt“ sehr zügig lesen lässt.
Kathinka Engel hat die übliche Rollenverteilung einmal umgedreht. Hier ist der Mann nicht der starke Retter auf dem weißen Pferd sondern in der Position, in der er Hilfe braucht und zurück ins Leben finden muss. Dieser Ansatz klang für mich so fesselnd, dass ich das Buch unbedingt lesen wollte.

Insgesamt fand ich es dann allerdings nur okay. Im Mittelteil war es etwas langatmig während sich auf den letzten Seiten die Ereignisse überschlagen.

Tamsin ging mir mit ihrer geschwätzigen und ewig positiven Art leider schon nach wenigen Seiten ziemlich auf die Nerven. Ihre Eigenart, mit den Fingern ein Quadrat zu formen und ein imaginäres Bild zu schießen ist zwar originell aber spätestens nach dem dritten Foto wurde es lächerlich. Sie ist einfach in ihrer ganzen Art sehr anstrengend. Sie redet sehr viel und hat von sich selber und ihrem Talent eine ziemlich hohe Meinung.
Tamsin studiert Literatur und ihre Lieblingsbücher sind allesamt Klassiker der Weltliteratur. Per se ist das ja schön, auch wenn ich es etwas unwahrscheinlich finde, dass so ein junger Mensch in seiner Freizeit am liebsten Tolstoi und ähnliches liest. Mir ist dies deswegen so negativ aufgefallen, weil „Finde mich. Jetzt“ in einem sehr einfachen Schreibstil verfasst wurde. Teilweise finden sich sogar Wiederholungen innerhalb eines Absatzes. Das Buch dient rein der Unterhaltung, man muss sich nicht besonders konzentrieren, liest es einfach so runter. Und dann wird einen eine Labertasche wie Tamsin vor die Nase gehalten: „Schaut hin, wie selbstbewusst sie ist, wie sie etwas aus ihrem Leben macht, so ein Schmachtfetzen, wie du ihn gerade liest, käme für sie niemals in Frage“. Na vielen Dank.
Die Sexszenen waren auch eher schlecht geschrieben. Er stöhnt, sie stöhnt, er stöhnt noch zweimal.

Rhys mochte ich dagegen sehr gerne. Er ist ein ruhiger Typ, der zu Unrecht sechs Jahre im Gefängnis verbracht hat. Seine Trauma wurden sehr realistisch und bewegend dargestellt. Mir hat gefallen, dass nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen für ihn war, so bald er Tamsin kennengelernt hatte, sondern dass es auch Momente des Zweifels, Rückschläge und Verzweiflung gab.

Rhys und auch sein Freund Malik haben das Buch, von dem ich nach dem Klappentext einfach mehr erwartet habe, für mich gerettet. Auch das Wiedersehen von Rhys und seiner Schwester war sehr berührend.
Ich bin noch unentschlossen, ob ich diese Serie weiterverfolgen werde. Zelda ist mir viel sympathischer als Tamsin und so könnte es durchaus sein, dass ich „Halte mich. Hier“ eine Chance gebe.

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