Eigentlich "Thema verfehlt" und trotzdem ein sehr hilfreiches, gutes Kochbuch
Zuckerfrei ExpressAn diese Rezension gehe ich mit leicht gemischten Gefühlen, was daran liegt, dass ich mir von diesem Buch etwas ganz anderes erwartet habe. Klar, der Titel sagt bereits aus, dass es hier um ein zuckerfreies ...
An diese Rezension gehe ich mit leicht gemischten Gefühlen, was daran liegt, dass ich mir von diesem Buch etwas ganz anderes erwartet habe. Klar, der Titel sagt bereits aus, dass es hier um ein zuckerfreies Leben geht. Ich habe gehofft, mehr Alternativen zum Zucker zu finden, denn ich möchte mich zwar gesund ernähren, dabei aber nicht ganz auf süßen Genuss verzichten. Süß muss ja nicht zwangsläufig Zucker sein, und weitgehend halte ich es schon so, dass ich beispielsweise mein Frühstücksmüsli ausschließlich mit frischen oder ganz wenig mit getrockneten Früchten „süße“. Das reicht mir völlig aus.
Ehrlich gesagt hätte ich erwartet, im Buch mehr Möglichkeiten für süße Gerichte ohne Zucker zu finden. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt, denn es gibt nur ganz wenige süße Snacks oder Desserts. In der Hauptsache findet man im Buch schnelle kleine Hauptgerichte und sehr viele Salate in allen Variationen. Volle fünf Sterne kann ich nicht geben, denn meine Erwartungen an das Buch wurden nicht erfüllt. Dafür überrascht die Autorin jedoch mit einer Vielfalt an Rezepten, an die man eigentlich sowieso nie Zucker gibt. Zwar ist das Thema des Buches nicht unbedingt getroffen, aber unabhängig von meinen Erwartungen und dem Buchtitel sind die Rezepte zum großen Teil sehr gut. Mir gefällt, dass man alles sehr einfach und schnell umsetzen kann und dass man nicht viele ausgefallene Zutaten benötigt, sondern die meisten Rezepte mit wenigen, frischen Sachen zubereiten kann. Klar, Salate kreiere ich meist aus den vorhandenen Zutaten zu, die meine Küche hergibt, aber ab und zu möchte man doch mal etwas Neues ausprobieren, und hier findet man unkomplizierte und doch raffinierte Kombinationen. Bis auf Lachs, der in einigen Rezepten verwendet wird und einem Thunfisch-Salat sind die Vorschläge vegetarisch. Vieles kann auch von Veganern mit kleinen Abwandlungen gut umgesetzt werden, beispielsweise indem man den angegebenen Feta-Käse durch eine vegane Feta-Variante ersetzt. Praktisch ist auch, dass die Zutatenlisten meist so kurz sind, dass man sich nicht unbedingt einen Einkaufszettel schreiben muss, denn die wenigen Sachen kann mir gut merken. So kommt es, dass ich dieses Kochbuch gut finde, obwohl es eigentlich sein Thema verfehlt hat.