trotz guten Schreibstils konnte mich die Story nicht überzeugen
Keira Flanagan – How to love a Rockstar
Die Informatikstudentin Josy jobbt nebenberuflich im Hotel. Cedrick, ein berühmter Rockstar küsst sie einfach so in der Lobby des Hotels, während er von Fotografen ...
Keira Flanagan – How to love a Rockstar
Die Informatikstudentin Josy jobbt nebenberuflich im Hotel. Cedrick, ein berühmter Rockstar küsst sie einfach so in der Lobby des Hotels, während er von Fotografen gejagt wird. Dann kommt ihm wenig später auch noch die Idee, Josy könnte seine feste Freundin spielen und dabei kommen sich die beiden näher. Natürlich findet das Josys Umfeld überhaupt nicht gut, als sie darauf einsteigt.
Vorab, ich lese sehr gerne Collegeromanzen oder auch Rockstar-Bücher, deswegen war ich neugierig auf die Kombination. Ich kannte bisher noch kein Buch von Keira Flanagan.
Die Story lässt sich gut lesen, hat eine „junge“ meist angenehme Ausdrucksweise.
Inhaltlich wird hier sicherlich nicht das Rad neuerfunden, aber das ist okay, ich mag es genretypisch und für mich gehört das eine oder andere Klischee auf jeden Fall dazu. Und natürlich mag ich auch Happy Ends und Stolpersteine, das es knistert und es trotzdem etwas dauert, bis die beiden Hauptfiguren zusammen kommen.
Das ist auch alles gegeben, aber trotzdem hat mich die Geschichte von Anfang an nicht abgeholt.
Gleich zu Anfang wird die Geschichte aus der Sicht von Josy erzählt, die Informatikstudentin ist und nebenbei im Hotel jobbt. Ihre beste Freundin Drew fährt voll auf die Lonely Lions, insbesondere Frontsänger Cedric ab, der seine Sicht der Dinge ebenfalls in einigen Kapiteln erzählt. Ausgerechnet der kommt in die Lobby gestürmt, hält kurz inne und knutscht Josy in den Himmel, verfolgt von Fotografen die begeistert Fotos machen. Grund: Ihm ist alles zu viel, Kurzschlussreaktion und er will Ruhe vor seinen Fans mit einer gefakten Freundin. Soweit so gut.
Sie bringt Essen auf das Zimmer der Band und da entschuldigt er sich breit, nur um am nächsten Tag ein Fotoshooting für gefakte Fotos in der Zeitung zu arrangieren... Josy steigt darauf ein und es gibt ein wilde Knutscherei vor der Kamera. Warum?
Einerseits kann man Josy nicht als graue Maus bezeichnen und dann hingehen und sie dann so zerfließend darstellen, dass sie alle Bedenken über Bord wirft und das so schnell. Ja, es gibt Anziehung auf den ersten Blick, aber sie lässt sich darauf ein, damit ihre beste Freundin Drew ein Date mit ihrem Schwarm Cedric bekommt? Nochmal... Warum? Warum müssen die beiden bereits auf den ersten Seiten sich so extrem an die Wäsche, und das obwohl Josy das doch eigentlich nicht will und immer nur an ihre beste Freundin denkt.
Okay, so ist die Story. Weiter im Text, da Josy ihn nicht sofort komplett ranlässt, macht es sich Cedric zur Aufgabe sie in sein Bett bekommen, entwickelt dabei irgendwann Gefühle, flirtet und knutscht aber mit anderen. Er wirkt einfach unglaubwürdig, und als er dann auch noch zum Schluss, wenn all das Drama auffliegt, einen bestimmten Schritt gehen will... einfach zu viel! Viel zu viel! Und viel zu unglaubwürdig!
Okay, aber das ist nur meine persönliche Meinung und es ist wie im wahren Leben auch, manchmal trifft man Personen, die man einfach nicht mag, und das war hier wohl der Fall. Weder Josy noch Cedric, noch die ach so tolle Freundin Drew konnten mich von sich überzeugen. Lediglich Tom, der Bodyguard, war nett und ich habe die Stellen über ihn sehr gerne gelesen. Auch die Mutter von Josy, Rechtsanwältin und überhaupt nicht begeistert von der Wahl ihrer Tochter, war mir trotz ihres Ausrasters sympathischer als die beiden Hauptfiguren.. Oberflächlich blieben leider sämtliche Figuren, hier hätte ich mir schon mehr emotionale Tiefe aber auch Reife gewünscht. Aber... das ist Geschmackssache und ich kann sehen, dass jede Figur zumindest im Verlauf der Story eine positive Entwicklung durchgemacht hat.
Die Schauplätze sind gut beschrieben, ich konnte mich zurecht finden und habe auch das Flair der Konzerte gefühlt.
Die Geschichte war kurzweilig, keine Frage, aber überzeugt hat sie mich inhaltlich leider überhaupt nicht. Schriftstellerisch kann ich nichts kritisieren und deswegen versuche ich es in Kürze mit einem weiteren Buch von Keira Flanagan. Manchmal passt einfach das Buch nicht zum Leser, manchmal stimmt die Chemie nicht. Manchmal mag man sich einfach nicht leiden. Nicht schlimm, auch wenn mich das Buch nicht überzeugt hat, sicherlich gibt es Leser, die die Story zauberhaft finden.
Auch wenn es eine fiktive Story ist, hier hätte ich mir mehr Tiefe der Figuren gewünscht, eine angenehme Dynamik zwischen beiden, glaubhafte, echte Gefühle.
Das Cover ist genretypisch und hat mich angesprochen.
Fazit: Josy und Cedric konnten mich beide nicht von sich überzeugen, trotz des guten Schreibstils. 2 Sterne.