Fehlende Gefühle und offene Fragen
Das leise Flüstern der Magie kann die 19-Jährige Fallon schon ihr Leben lang hören, wie auch der Rest ihrer Familie. Nach dem Tod ihrer Tante übernimmt sie das Archiv magischer Gegenstände in Edinburgh, ...
Das leise Flüstern der Magie kann die 19-Jährige Fallon schon ihr Leben lang hören, wie auch der Rest ihrer Familie. Nach dem Tod ihrer Tante übernimmt sie das Archiv magischer Gegenstände in Edinburgh, das als ein Antiquitätenladen getarnt ist. Eines Nachts, während einem ihrer nächtlichen “Spaziergänge“, trifft sie auf den attraktiven Reed, zu dem sie sich hingezogen fühlt und der anders, als alle anderen vor ihm, auf die Magie reagiert. Doch als Reed ihr die magischen, und vor allem gefährlichen, Tarotkarten stiehlt, gerät jeder in Gefahr. Um die Tarotkarten zu finden, tut sie alles.
Doch die Gefahr der Magie lauert hinter jeder Ecke...
Laura Kneidl startete mit ihrem Debütroman „Light & Darkness“ eine erfolgreiche Autorenkarriere und stürmte mit der Berühre mich nicht-Reihe die Spiegel-Bestsellerlisten.
„Das Flüstern der Magie“ ist der neuste Fantasy-Roman von Laura Kneidl und das vierte Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Ich war immer begeistert von ihren Büchern und dieses hier hat mich sehr amüsiert. Doch war ich nicht so begeistert, wie es bei den anderen Büchern der Fall war.
In „Das Flüstern der Magie“, oder kurz: DfdM, lernen wir die 19-Jährige Fallon Emrys kennen. Sie ist mir mit ihrer mutigen und direkten Art sofort ans Herz gewachsen. Ihre forschen Kommentare haben mich oft zum Grinsen gebracht und ihre „Abenteuer“ als Archivarin magischer Gegenstände waren oft aufregend und interessant. Der zweite Protagonist der Geschichte, Reed Mitchell, wird als gut aussehend und furchtlos beschrieben. Durch die Jahre, die er auf der Straße verbracht hatte, ist er abgehärtet und teilweise auch zwielichtig geworden. Doch im Laufe der Geschichte taute er auf, und das wegen Fallon. Die Charaktere der Geschichte sind gut beschrieben, dennoch konnte ich sehr schlecht mitfühlen. Beispielsweise als Reed von seiner Vergangenheit erzählte. Normalerweise würden mir an einer solchen Stelle Tränen in die Augen treten, aber hier konnte ich einfach nicht mitfühlen. In dem gesamten Buch fehlte mir an vielen Stellen die genauere Beschreibung der Gefühle, sodass die Charaktere leicht oberflächlich auf mich wirkten. Durch die mangelnden Gefühle finde ich den Verlauf der Beziehung zwischen Reed und Fallon auch zu schnell, bzw. zu ungenau beschrieben. Das Buch ist nicht unbedingt „originell“, bzw. nichts wo ich sagen würde, dass das die Welt noch nie gesehen hat. Dennoch hat es mir Vergnügen bereitet dieses Buch zu lesen. Es war interessant die Dialoge und die Handlung mitverfolgen zu können. Die Handlung war an machen Sellen überraschend für mich gewesen, da es viele unerwartete Wendepunkte gab. Das Ende und der Epilog waren irgendwie enttäuschend. Ich hätte etwas Größeres erwartet. Der Epilog ist in meinen Augen ein weiteres nettes Kapitel, aus dem man mehr hätte machen können. Das scheint mir bei dem Abschluss der Geschichte auch so zu sein, (ACHTUNG! HIER SPOILER!)denn fast das ganze Buch lang konnte Fallon nur einen Verdächtigen finden und am Ende wird ihr “plötzlich“ alles klar. Es ist sehr unglaubwürdig, dass Fallon Wochen damit verbracht hatte einer Spur hinterher zu jagen und dann (im letzten Moment und als Fallon verzweifelt ist) erscheint ihr plötzlich alles logisch. Und die Begründung mit der Fallon alles klar wird, ist meiner Meinung nach sehr schlecht. Genauso gut könnte auch ich diese Begründung benutzen, wenn ich mein Armband etc.verloren hätte. (SPOILER ENDE!) Die Geschichte lässt Fragen offen, was mich an einem Einzelband (siehe Laura Kneidls Website) sehr stört.
Die Geschichte lässt sich, durch den flüssigen Schreibstil der Autorin sehr einfach lesen und (verhältnismäßig) schnell lesen. Die Charaktere wachsen einem sehr schnell ans Herz und die Dialoge sind sehr amüsant. Es ist ein nettes Buch für zwischendurch, das man leicht aus der Hand legen und einfach weiterlesen kann, wenn sich die Zeit dafür findet. Es ist kein tiefgründiges Buch, aber es bereitet einem Freude es zu lesen.
Ich gebe 3,5 von 5 Sternen