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Veröffentlicht am 14.09.2020

Zwischen Asche und Eis.

Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin
1

"Möglicherweise hat es etwas mit Jenny zutun?"

Um das herauszufinden, machen sich Hatcher und Alice auf den Weg. Sie lassen die Stadt hinter sich und sind nun auf den Weg ins Unbekannte, um Hatchers Tochter ...

"Möglicherweise hat es etwas mit Jenny zutun?"

Um das herauszufinden, machen sich Hatcher und Alice auf den Weg. Sie lassen die Stadt hinter sich und sind nun auf den Weg ins Unbekannte, um Hatchers Tochter Jenny zu finden. vor ihnen liegt ein Kräfte zehrender Marsch, neue Bekanntschaften und vor allem große Gefahren.
Wird Hatcher seine Tochter wiedersehen? Wird Alice lernen ihre Kraft als Zauberin zu gebrauchen? Und was wird eigentlich aus Hatcher und Alice?

Mit "Die Chroniken von Alice - Die Schwarze Königin" veröffentlicht Autorin Christina Henry den zweiten Teil der "Chroniken von Alice und dichtet das bekannte Märchen Alice im Wunderland von Lewis Caroll weiter um. Und wieder ist es ihr, meiner Meinung nach, wirklich gut gelungen! Teil eins war grausam, sadistisch und blutrünstig, und auch in diesem Band fließt nicht weniger Blut, werden ebenfalls Grausamkeiten angetan. Jedoch kommt hier noch mehr Magie und Illusion zum Vorschein, was beide Teile voneinander abgrenzt. Die Welt, die Alice und Hatcher jetzt entdecken, die Fronten, zwischen denen die beiden wandern sind nun näher am Wunderland, als das Setting in der Stadt.
Auch in diesem Buch greift Henry Problematiken und Grausamkeiten aus Band eins und vor allem dieser Zeit auf: neben Versklaverei und grenzenlosen Machtspielen kommt vor allem der Menschen- beziehungsweise Kinderhandel als umfassendes Leitmotiv der Schauergeschichte zum Tragen.
Jedoch lassen sich auch versteckte Botschaften sehr gut erkennen: Akzeptiere die Konsequenzen deines Handelns, denn daran kannst du nun nichts mehr ändern; Schau nach vorn und nicht zurück; Kämpfe um das, was du liebst.
Der Inhalt wird konsequent spannend gehalten. Man sollte (!! Achtung, möglicher Spoiler!!) keine ausgeprägten Kämpfe erwarten, denn im Wunderland - Original oder in der Version von Christina Henry - geht es um Verwirrung und Trickserei. Genau das vermittelt die Autorin, indem sie die Handlung bewusst verschachtelt und manipuliert. Sie baut viele Wandlungen, unerwartete Wendepunkte, Enthüllungen und Irrführungen. Sowohl Protagonist als auch Leser werden oftmals vor vollendete Tatsachen gestellt.
Geschickt verbindet sie Werken, indem sie beide Bücher mit kurzen Sätzen oder Gedankenfragmenten spickt, die an das Original oder Teil 1 erinnern.
Leider kommt mir es in diesem Band leider so vor, als hätte hier und da ein wenig mehr Erklärung oder Einbindung angesprochener Figuren in die Handlung gefehlt. So kam das Motiv der schwarzen Königin leider nicht richtig zum Tragen. Wirklich schade! Wobei Erklärung und Detailbeschreibung weniger zum Schreibstil der Autorin passen.

Alice ist nun dabei sich selbst zu finden, sucht nach der Alice, die sie künftig sein will und findet heraus, was oder wie sie für Hatcher empfindet. Sie tritt hier nun entgültig selbstbewusst auf und spielt die perfekte Rolle einer Protagonistin.

Hatcher hat noch immer mit seinen Aussetzern zu kämpfen, lernt aber auch seinen inneren Wolf kennen. Er wird vor eine neue Herausforderung gestellt und muss erkennen, dass er Alice nicht immer vor allem beschützen kann, es aber auch nicht muss. Schlussendlich muss er sich auf eine seltsame Weise Entscheiden: seine Tochter jenny oder seine Alice?

Zum Schreibstil kann ich nur wieder lobende Worte aussprechen. Deshalb zitiere ich mich hier am besten selbst aus meiner Rezension zu "Die Chroniken von Alice - Die schwarze Königin" (http://www.lesejury.de/rezensionen/deeplink/362650/User) :
Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur bewundernswert schön. Mit wenigen Worten kreiert sie detaillierte Szenarien und ihre Beschreibungen malen ohne irgendein "too much" Bilder vor dem inneren Auge. Die Seiten lassen sich fließend lesen, hier und da versteckt sich Humor zwischen Blut und Grausamkeit.

Für alle Leserherzen, die für diesen Schreibstil schlagen: das hier muss gelesen werden!

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Zeig mir, dass ich noch lieben kann.

Trust Again
2

Das Herz ist wohl das zerbrechlichste, was ein Mensch besitzt. Aber man darf nicht vergessen: kaputt bedeutet auf keinen Fall "irreparabel". Es gibt immer einen Menschen, der die Scherben wieder zusammensetzen ...

Das Herz ist wohl das zerbrechlichste, was ein Mensch besitzt. Aber man darf nicht vergessen: kaputt bedeutet auf keinen Fall "irreparabel". Es gibt immer einen Menschen, der die Scherben wieder zusammensetzen kann. Diese Chance sollte man nicht verpassen.

Aber genau das versucht Dawn Edwards zu verdrängen. Ihr Herz wurde gebrochen und sie glaubt, es wird auch immer gebrochen bleiben. Als ihr Umzug nach Woodshill das nötigste wieder repariert, verbietet sie sich, jemals wieder zu lieben, jemals wieder jemandem ihr zerbrechliches, vernarbtes Herz anzuvertrauen.
Doch da hat sie die Rechnung ohne Spencer Cosgrove gemacht. Der versucht sie nämlich um jeden Preis zu erobern, während Dawn weiterhin versucht, ihn von sich zu stoßen, bis sie es nicht mehr kann. Aber nicht nur Dawn bringt Schmerz mit sich, denn auch Spencer verbirgt viel Trauer, Wut und Sorge hinter seiner Maske aus guter Laune und Gelächter.

"Trust Again" ist der zweite Teil der "Again-Reihe" von Autorin Mona Kasten. Ich persönlich bin ein großer Fan von diesem Buch und finde es etwas besser als Band eins. Das liegt vor allem an den Protagonisten und ihren Päckchen, die sie mit nach Woodshill schleppen.
Zunächst zur Handlung: ich finde die Story wiklich gut, sie ist sehr emotional und bringt Erotisches mit sich. Der Leser erfährt nun genaueres über Dawn Edwards und Spencer Cosgrove, jeweils die besten Freunde von Allie Harper und Kaden White, die Protagonisten aus Band 1 "Begin Again".
Es gibt Höhepunkte, und Tiefpunkte. Neue Freundschaften werden geschlossen, alte werden aufgekündigt. Es wird gelernt, den engen Freunden zu vertrauen. Die Geschichte um Dawn und Spencer hat mich emotional mehr abgeholt, als die von Allie und Kaden. Es ist wirklich schön, die jeweiligen Entwicklungen der beiden Protagonisten zu sehen, sowohl im Sinne Vertrauen, als auch in persönlichen Fähigkeiten.

Dawn ist ein aufgewecktes Mädchen, dass nicht auf den Mund gefallen ist, aber unter der Trennung und den Betrug von ihrem Ex-Freund leidet. Sie hat eine Leidenschaft fürs schreiben und war mir mit ihrer aufgeschlossen scheinenden Art sofot symphatisch. Sie ist ein emotionaler Mensch, in dem viel vorgeht. Der Leser konnte mit ihr wunderbar mitfühlen. Sie ist einfallsreich und die Art und Weise, wie sie ihre Probleme zu lösen versucht ist herzzerreißend niedlich.

Spencer Cosgrove war von Stunde Null an einer meiner Lieblingsfiguren. Er ist charmant und unheimlich sexy, er lacht gern und ist wirklich sehr humorvoll. Dass auch er so seine Probleme hat, die eigetlich etwas im Kontrast zu seinem sonst so fröhlichen Charakter stehen, passt wunderbar. Er ist sehr einfühlsam und verständnisvoll, doch irgendwann ist auch bei ihm die Grenze des Möglichen erreicht. Das müssen er und Dawn beiden erst lernen. Spencer ist eine Bereicherung für diese Reihe. (!!Achtung Spoiler!!)Jedoch hätte ich mir vor allem eine Lösung oder wenigstens einen Lösungsansatz für das Vater-Sohn-Problem gewünscht.

Die Charaktere hat Mona Kasten auch hier liebevoll eingeführt und ausgearbeitet und auch die Nebenfiguren sind interessant und machen Lust auf mehr. Ich mag mittlerweile Sawyer ganz gerne!

Der Schreibstil ist, wie immer, super leicht leserlich, transportiert die Gefühle sehr schön und bringt den Leser in eine wundervolle Geschichte.
Jedoch finde ich es auch hier schade, dass die Handlung lediglich aus Dawns Sicht beschrieben wurde, denn ich hätte nur zu gerne in Spencers Gedanken rumgestöbert.

Alles in allem: es topt Teil 1!!

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Nur zu empfehlen!

The Deal – Reine Verhandlungssache
2

Sie lässt sich auf einen Deal mit dem College Bad Boy ein.

Danke liebe Elle Kennedy für diesen Lesespaß. Ich bin jetzt ein großer Fan der Autorin!

Die Handlung die sich Elle Kennedy ausgedacht hat, ist ...

Sie lässt sich auf einen Deal mit dem College Bad Boy ein.

Danke liebe Elle Kennedy für diesen Lesespaß. Ich bin jetzt ein großer Fan der Autorin!

Die Handlung die sich Elle Kennedy ausgedacht hat, ist abwechslungsreich und interessant. Ich finde es schön, wie sie die Figuren einführt und Kapitel für Kapitel mehr über Garrett und Hannah preisgibt. Super toll, dass es sich bei Garrett um einen Eishockeyspieler handelt, und es mal kein Footballstar ist. Weiterhin finde ich es schön, dass beide Charaktere ihr eigenes Päckchen zu tragen haben und wie sie sich entwickeln. Wobei (Achtung Spoiler) ich noch etwas mehr Justin in der Story schön gefunden hätte, denn irgendwie ging mir das zu schnell, dass Hannah ihn vergessen konnte.

Die Figuren sind spitze, ich liebe sie so sehr! Ich bin wirklich froh, dass Hannah ein starkes und vor allem nicht naives Mädchen ist. Ich finde ihr Temperament großartig und ihre Art zu sein und dass sie sagt, wenn ihr etwas nicht gefällt.
Garrett ist in meinen Augen eigentlich kein Bad Boy, ganz im Gegenteil. Er ist einfach großartig und ich liebe seinen Humor und seine Selbstsicherheit.
Die weiteren Figuren, die die Autorin eingefügt hat, sind mir sofort symphatisch gewesen und ich hab da auch den ein oder anderen Liebling gefunden!

Elle Kennedys Schreibstil ist der Wahnsinn. Er ist total leicht und locker, man stolpert kein mal beim Lesen und ihre Art und Weise Humor einzubauen hat mich so oft zum Lachen gebracht. Ich bin froh das Buch gelesen zu haben!

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Glad I found you.

Can you help me find you?
1

Can you help me find you.
Ich wurde direkt hellhörig, als ich mir zum ersten mal die Beschreibung des Inhalts durchgelesen habe.
Ich persönlich bin ein großer Fan von Naturwissenschaften und war gespannt, ...

Can you help me find you.
Ich wurde direkt hellhörig, als ich mir zum ersten mal die Beschreibung des Inhalts durchgelesen habe.
Ich persönlich bin ein großer Fan von Naturwissenschaften und war gespannt, wie Amy Noelle Parks das mit einer Liebesgeschichte verbinden will.
Vor ab möchte ich sagen, dass mir aufgefallen ist, dass es der erste Roman der Autorin war. An einigen Stellen hätten etwas mehr Beschreibung von Gefühlen oder der Umgebung gut gepasst und dem Leser eine bessere Vorstellung geben können. Jedoch ist das Buch so, wie es geschrieben wurde meiner Meinung nach wirklich gelungen.

Ich persönlich bin auch kein Liebhaber von ausführlichen Beschreibungen, was das Gefühlsleben in sämtlichen Momenten betrifft und schnulzige innere Monologe sind auch nicht immer das, was ich gerne häufig lese. Deshalb finde ich es auch gar nicht weiter schlimm, dass die Autorin hier an einigen Stellen damit gespart hat.

In die Charktere des Buches habe ich mich direkt verliebt. Evie und Caleb waren für mich von Beginn an das Dreamteam überhaupt und auch nach dem Lesen des Buches vermisste ich Calebs Humor und seinen Sarkasmus. Seine ganze Art war für mich so überzeugend und aufrichtig und ich musste so oft über Bemerkungen seinerseits lachen, denn ich konnte mir immer genau vorstellen, auf welche Art und Weise er was sagt. Evie ist für mich eine kleine Heldin. Mit zuerleben, wie sie aus ihrem Schneckenhaus aus Phobien und Mathematik kriecht und sich selbst neu entdeckt ist einfach nur herzerwärmend. Der Umgand, den die beiden miteinander pflegen macht mich neidisch und hat mich gleichzeitig beeindruckt und glücklich gemacht. Auch, wenn ich Leo ebenfalls als sehr symphatisch empfand muss ich gestehen, dass ich von Stunde Null an in Team Caleb eingeschrieben war.
Die Autorin hat sich sehr viel Mühe gegeben, die einzelnen Charaktere aufeinander abzustimmen und, indem sie Bex eingebracht hat, hat sie eine weitere, sehr wichtige und die Handlung vorrantreibende, starke junge Dame eingebunden, ohne die das Lesen nur halb so lustig gewesen wäre.
Jede dieser Charaktere hat eine eigene Geschichte mitMotiven, die im alltäglichen Leben Rollen spielen. Zum Beispiel der Versuch, den Eltern gerecht zu werden; die Zufriedenheit ander über die eigene zustellen; Mobbing und Angstbewältigung.

Zur Handlung:
An der ein oder anderen Stelle war sie vielleicht etwas vorausschaubar, was ich jedoch nicht als Schwachpunkt sondern eher als kleine Vorfreude für den Leser identifizieren möchte. Man konnte zu jeder Zeit gut folgen und das regelmäßige Abwechseln der Sichtweisen bzw. Erzähler Evie/Caleb war sehr angenehm. Einige Handlungspunkte hätten nach meinem Geschmack eventuell etwas länger und ausgefüllter sein können. Trotzdem ist viel passiert, was mich dazu gebracht hat, Seite um Seite zu verschlingen. Und sei es nur, um die amüsanten Dialoge weiterlesen zu können.

Der Schreibstil des Buches ist für mich einer der angenehmsten. Er ist dynamisch, aber leicht verständlich.

Ich finde es besonders toll, wie Amy Noelle Parks hier die Wissenschaft und die Romantik verbunden hat. Die einzelnen physikalischen Phänomene, die sie als Brücke oder Metaphern für romantische Beziehungen eingebunden hat, sind für mich, eine Physik-Liebhaberin, wirklich toll gelungen. Auch die Art und Weise, wie sie einige Erklärungen gut in die Handlung und Dialoge integriert, überzeugt mich von diesem Buch.

Um einfach mal abzuschalten und sich in eine wirklich süße Romanze, gespickt mit wissenschaftlicher Knowledge, zu stürzen, ist "Can you help me find you" genau das richtige. Es gibt etwas zum Lachen, zum Fühlen und zum Grübeln.
Ich bin froh, dass ich dieses Buch gefunden habe. Auch ohne Suchspiel zu therapeutischen Zwecken!!

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Schwer ruht das Haupt, dass die Krone tragen soll...

Golden Throne - Forbidden Royals
1

"Der neue Titel lässt mich zusammen zucken - er ist eine brutale Erinnerung an diese seltsame neue Realität."

Mit "Golden Throne" bringt Julie Johnson den zweiten Teil der "Forbidden-Royals" - Trilogie ...

"Der neue Titel lässt mich zusammen zucken - er ist eine brutale Erinnerung an diese seltsame neue Realität."

Mit "Golden Throne" bringt Julie Johnson den zweiten Teil der "Forbidden-Royals" - Trilogie auf den Markt und knüpft gekonnt an den ersten Roman "Silver Crown" an.

Band zwei beginnt mit einem Aufatmen für alle Leser, denn (Achtung Spoiler) die neue Königsfamilie scheint gerade nochmal um einen weiteren Todesfall herumgekommen zu sein.
Jedenfalls hat sich Emilia Lancaster so langsam mit ihrer neuen Rolle als Kronprinzessin abgefunden, hat gelernt, wie sie ihre Position für sich nutzen kann und beginnt sich gezwungener Maßen am öffentlich-repräsentativen Leben der royalen Familie zu beteiligen: Einladungen zum Tee, Eröffnung eines Krankenhauses und, was ihr von allem am wenigsten behagt, die von Königin Octavia angeordnete Brautwerbung.
Problematisch ist jedoch nicht nur um ihr Herz, sondern auch um ihre Beziehung zu Stiefbruder Carter bestellt…

Die Handlung des Buches verläuft, wie auch schon in Band eins der Reihe, eher ruhig - das öde Leben innerhalb der Schlossmauern - gespickt durch das ein oder andere Ereignis: Emilia Lancaster beginnt sich zu entwickeln und sich mal mehr und mal minder gegen ihre vorgeschriebenen Pflichten und ihre schreckliche Stiefmutter aufzulehnen. Sie beginnt, die Dinge auf ihre Weise zu handhaben. Zum Ende hin erwartet den Leser dann ein ordentlicher Knall.
Die Autorin versteht es, durch eingearbeitete Spitzen die Spannung beim Leser immer aufrecht zu erhalten. Diesmal ist die Handlung jedoch nicht nur auf das Leben der Kronprinzessin gerichtet, sondern bringt weiterhin wichtige Themen wie Feminismus, Patriotismus oder Opposition, die zum Terror mutiert auf. Auch der gesellschaftliche Druck, Verrat und Trauerbewältigung finden ihre tragenden Rollen im Verlauf.
Es werden immer wieder neue Informationen - auch über Nebencharaktere - in Erfahrung gebracht, die vorherrschende Umstände und vergangene Geschehnisse in ein neues Licht rücken.

Die Autorin Julie Johnson beweist auch hier erneut ihr schriftliches Talent. Bei ihrem Schreibstil fühlt man sich als Leser vollkommen wohl und erlebt durch die Augen der Protagonistin alles hautnah mit. Man hat Zugang zu Geist und Emotionen der Kronprinzessin, erlebt ihre starken und ihre schwachen Stunden wortgewandt und realistisch mit ihr mit.
Johnson hält ihre Sprache verständlich und bodenständig, verleiht der Handlung eine gewisse Dynamik und bindet den Leser humorvoll mit ein.
Sie versteht es, Nebensätze so zu formulieren, dass sie eine Art Vorahnung beim Lesen implizieren und damit das Leseerlebnis um einiges fesselnder zu gestalten.

In Band zwei sieht man vor allem bei der Protagonistin Emilia eine stark Entwicklung, kann aber zu ihrem Verhalten in Band eins gut Parallelen ziehen. Sie beginnt zu lernen, wie man in royalen Kreisen spielt, testet ihre Grenzen aus und beginnt sich zu arrangieren. Jedoch ist ihr Verhalten teilweise etwas unvorhersehbar und scheint ab und zu in Richtung "launisch" abzurutschen. Wenngleich sie versucht rational zu handeln wird besonders zum Ende hin ersichtlich, wie weit sie die vergangenen Erlebnisse mitgenommen und ihr realistisches Denken beeinflusst haben.
Sie steht zwischen dem, was sie tun will und dem, was sie tun sollte und bricht damit nicht nur ihr eigenes Herz.

Carter ist zu beginn nur selten ein Faktor in der Handlung, aber auch er zeigt sich von einer neuen Seite. Der bislang unnahbare Playboy offenbart gelegentlich auch seinen weichen Kern und stellt für mich ein wichtiges Bindeglied der Storyline dar. Denn er macht Emilia klar, dass es weitaus größere Probleme auf der Welt gibt und, dass sie nicht die einzige ist, die jemand sein soll, der sie nicht ist. Er macht ihr klar, dass sich nichts bessert, wenn man nur jammert und konfrontiert sie mit den Tatsachen des Erwachsenwerdens.

Auch seine Schwester Chloe wirkt stellenweise erwachsener, als noch in Band eins, wenngleich sie weiterhin einen Kontrast zu Emilia bildet und so das ganze hervorragend ergänzt.
Die eingestreuten Auftritte bekannter und auch neuer Nebencharaktere gestalten alles abwechslungsreich und bringen Spannung auf Band drei.

Alles in allem ist Teil zwei ein gelungener Fortsatz der Reihe, wenngleich er für mich in einigen Punkten - vor allem auf emotionaler Ebene - schwächer als der erste Teil ist. Dennoch gibt es noch offen gebliebene Fragen, die Vorfreude auf das große Finale in "Diamond Empire" aufbauen.

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