Überraschend anders.
Wenn die Dunkelheit endet“Wenn die Dunkelheit endet” hebt sich sehr von den Büchern ab, die ich eigentlich lese und es fällt mir ein wenig schwer, diese Rezension zu schreiben, da ich überhaupt nicht weiß, wo ich anfangen soll. ...
“Wenn die Dunkelheit endet” hebt sich sehr von den Büchern ab, die ich eigentlich lese und es fällt mir ein wenig schwer, diese Rezension zu schreiben, da ich überhaupt nicht weiß, wo ich anfangen soll. Eigentlich möchte ich auch gar nicht zu viel verraten, oder zu sehr auf die Geschichte eingehen, denn jedes Detail, was man selbst herausfindet, ist so wahnsinnig spannend!
Dachte ich nach dem Klappentext zuerst, dass es lediglich um Helen und ihre Verbindung zu Juliet geht, wurde ich schnell eines Besseren belehrts. Amüsanterweise habe ich zu Beginn im Bezug auf Luke etwas ganz anderes angenommen und erst im Laufe des Buches bemerkt, dass ich etwas Grundlegendes falsch verstanden hatte – was aber nicht ganz so tragisch war, denn Luke Varners Rolle klärte sich dann doch rasch auf.
Das Buch gab mir etwas komplett anderes, als ich erwartet hatte und ich muss zugeben, dass ich ein wenig sprachlos bin. Ich bin überwältigt davon, wie viel man in ein einziges Buch packen kann. Es ist, als hätte ich 4 eigenständige Geschichten gelesen, die aber doch durch einen roten Faden verbunden sind.
Der fesselnde Schreibstil sorgt in jeder Phase der Geschichte für eine absolut authentische und greifbare Atmosphäre und ich habe zwischendurch tatsächlich fast vergessen, dass dieser Abschnitt zu etwas Größerem gehört.
Am meisten beeindruckt haben mich die verschiedenen Figuren. Sowohl Juliet, als auch Nora und Sandra haben mich auf unterschiedliche Weisen emotional berühren können und auch Luke hatte schnell mein Herz für sich gewonnen. Die Vielschichtigkeit der einzelnen Personen hat mir unheimlich gefallen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Mit jeder Frage, die sich aufklärte, wurde es interessanter und spannender. Ich wollte mehr wissen und all die Antworten in Erfahrung bringen, die Helen fehlte.
Helen spielt in der ganzen Geschichte tatsächlich eine fast untergeordnete Rolle, da sie die ganzen Geheimnisse quasi mit uns gemeinsam aufdeckt, aber wenig eigene Geschichte besitzt. Trotz ihres geringen Auftauchens war sie mir sympathisch und ich mochte sie wirklich gerne. Gerade die innere Zerrissenheit mit jeder neuen Information und die Emotionen, wenn sie etwas besonders Erschütterndes erfahren hat, konnte ich so gut nachempfinden. Aber auch mit Luke konnte ich mitfühlen, was stellenweise nicht gerade angenehm war. Er ist liebevoll und charmant, aber auch humorvoll und selbst seine eifersüchtige Seite hat irgendwas an sich, was mich jedes Mal mit Bedauern erfüllte, weil ich nicht wollte, dass er sich so schlecht fühlte.
Generell mag ich Zeitreise-Geschichten sehr gerne – auch wenn ich hier gar nicht mit einer gerechnet hätte und so wirklich reist Helen ja auch nicht durch die Zeit. Dennoch mochte ich den geringen Fantasy-Anteil der Geschichte und vor allem die Atmosphäre hat mich umgehauen. Einige Male war ich zwar verwirrt, weil der Aufbau manchmal ein wenig wirr ist, im Großen und Ganzen hat sich allerdings alles gut aufgeklärt.
Die Kombination aus diesem mitreißendem Schreibstil, der Figuren, die wirklich absolut authentisch und nachzuvollziehen sind und dem Plot, der mich immer wieder überrascht, insgesamt aber einfach besonders gut unterhalten konnte, bringt eine Geschichte hervor, die mich sprachlos vor Begeisterung zurücklässt.