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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2020

Durchschnittlicher Story mit Fokus auf den Charakteren, wenig Spannung und ein zu sehr in den Hintergrund gerückter Fall.

Der Knochengarten
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Inhalt:

Während Carol Jordan sich aus dem Regional Major Incident Team Yorkshire wegen ihrer PTBS und Alkoholsucht zurückzieht und Profiler Tony Hill im Gefängnis seine Haftstrafe absitzt, werden bei ...

Inhalt:

Während Carol Jordan sich aus dem Regional Major Incident Team Yorkshire wegen ihrer PTBS und Alkoholsucht zurückzieht und Profiler Tony Hill im Gefängnis seine Haftstrafe absitzt, werden bei Bauarbeiten über vierzig Skelette auf einem Klostergelände gefunden.

Das Kloster "Selige Perle" und das anliegende Weisenhaus für Mädchen sind seit fünf Jahren stillgelegt.

Wer sind die Toten? Ehemalige Bewohnerinnen des Weisenhauses? Wie sind sie gestorben?

Die Ermittlungen gestalten sich für die verbliebenen Mitglieder des ReMIT schwierig, da das Duo als Kopf der Einheit fehlt und sich die verantwortlichen Nonnen und Priester in Schweigen hüllen.

Dann tauchen auf einem anderen Teil des Grundstücks weitere Leichen auf, die sich von den bisherigen stark unterscheiden ...

Der 11. Fall von Carol Jordan und Dr. Tony Hill.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil der Autorin gefällt, liest sich leicht und flüssig.

Der Aufbau des Thrillers ist ebenfalls gut verständlich u.a. dank kurzer Kapitel. Zu Beginn jedes Kapitels findet sich ein Auszug aus der wissenschaftlichen Publikation "Verbrechen lesen" von Dr. Tony Hill, der die Handlung entsprechend erklärt oder unterstreicht.

Obwohl es der elfte Band einer Serie ist, ich noch kein Buch von Val McDermid gelesen habe und im ersten Fünftel sehr viele Charaktere auftauchen, hatte ich fast keine Problem, in die Handlung einzusteigen.

Dank Carols Therapie und Tonys Vorstellungsrunde im Gefängnis, lernt man die Charaktere schnell und gut kennen. Oft wird in einem Nebensatz auch kurz auf bisherige Ereignisse verwiesen. Um die Zusammenhänge der einzelnen Beziehungen zwischen den Personen nachzuvollziehen, ist es wahrscheinlich besser, die vorherige Geschichte zu kennen.

Das Team rund um Carol und Tony ist umfangreich, vielfältig und interessant gestaltet.

Oft steht aber mehr der jeweilige Charakter der Ermittler des ReMIT im Vordergrund, sehr zum Leidwesen des eigentlichen Falles.

Die Ermittlungsarbeit geht nur langsam voran, es kommen Nebenhandlungen aus alten Fällen hinzu, die aktuelle Story zieht sich stellenweise und plätschert vor sich hin. Auf ein fesselndes und überraschendes Finale habe ich daher gar nicht gehofft.

Die Auflösung wird schon sehr früh eingeleitet, nur der Beweis muss noch erbracht werden. Irgendwie fehlt das Überraschungsmoment und der Schluss stellt nicht ganz zufrieden, zu simpel gelöst.

Für die Charaktere bleibt in der Entwicklung das typische "Fortsetzung folgt ...", damit für Folgebände der Reihe noch Spielraum vorhanden ist.

Alles in allem ist es ein durchschnittlicher Thriller für zwischendurch, unterhaltsam aber nicht übermäßig Nervenkitzel und Hochspannung.

Ob ich weitere Bücher dieser Reihe lesen werde? Wahrscheinlich nicht.


Fazit:

Zwar der 11. Band der Reihe, aber auch für Neueinsteiger geeignet.

Vielschichtige und umfangreich angelegte Charaktere, der eigentliche Fall rückt dadurch leider zu sehr in den Hintergrund.
Ein unterhaltsamer Thriller für zwischendurch, guter Durchschnitt, aber kein Buch, das man zwingend gelesen haben muss.



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Rezensiertes Buch "Der Knochengarten" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2020

Interessantes und unterhaltsames Familiendrama aber wenig Thrill und Gänsehautfaktor und eine nicht immer sympatische Protagonistin.

VERGESSEN - Nur du kennst das Geheimnis
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Inhalt:

Kirsty zieht mit ihrem Mann Adrian und ihren beiden Töchtern Evie und Amelia von London zurück in ihre alte Heimat Wales. Mit der Eröffnung eines kleinen Gästehauses auf dem Land wagt die Familie ...

Inhalt:

Kirsty zieht mit ihrem Mann Adrian und ihren beiden Töchtern Evie und Amelia von London zurück in ihre alte Heimat Wales. Mit der Eröffnung eines kleinen Gästehauses auf dem Land wagt die Familie nach Adrians Zusammenbruch und Selbstmordversuch einen Neuanfang.

Doch ein dunkler Schatten liegt über dem Traum vom Glück.

Nicht nur dass jeden Morgen ein verwelkter Blumenstrauß auf der Türschwelle liegt und das Haus eine unglückliche Vergangenheit hat, zur Überraschung aller steht Cousine Selena, mit der Kirsty nach einem Streit vor Jahren den Kontakt abgebrochen hat, unerwartet mit ihrer kleinen Tochter Ruby vor der Tür und bittet um Unterstützung.

Können die beiden nach Jahren endlich das Kriegsbeil begraben? Was steckt hinter Selenas Flucht? Ist sie in Gefahr?

Doch bevor es zur entgültigen Aussprache kommt, geschieht ein Mord und Kirsty kommt einem düsteren Familiengeheimnis auf die Spur.


Mein Eindruck:

Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht. Der Schreibstil ist einfach und die Seiten fliegen nur so dahin. Auch die Aufteilung in "Tage vor dem Mord" und "danach" gibt der ganzen Handlung Struktur. Jedoch weiß man nach einigen Kapiteln nicht mehr genau, wohin das Geschehen führen wird.

Neben dem geheimnisvollen Streit zwischen Selena und Kirsty kommen immer weitere Geheimnisse und Verwicklungen innerhalb der Familie hinzu: Mutter, Adoptivbruder mit Ehefrau und Ex aus Teenagerzeit sowie ein verschollener Onkel. Manchmal wird zu viel gewollt zulasten des Leseflusses und dann an anderer Stelle zieht sich das Geschehen unnötig.

Auch ist Kirsty als Protagonistin ist nicht immer sympathisch. Trotz Ich-Erzählung im Präsens fühle ich nicht zwingend mit ihr. Ihre Handlungen und ihr Denken sind manchmal nicht klar nachzuvollziehen: Kirsty ist nervös und überängstlich, zumeist ist sie besorgt um das Wohl ihrer Kinder, jedoch oft ohne konkreten Anlass. Außerdem trübt Panik, dass private Zimmer keine Schlösser haben, grundlose Angst vor einem fremden Gast und das plötzliche Gefühl verfolgt zu werden, ihre Wahrnehmung und sie steigert sich in ihre Furcht hinein. Aber warum überprüft sie die Geistergeschichten rund um die düstere Vergangenheit des Hauses nicht früher?
"Die Toten können einem nichts tun. Nur die Lebenden, die können das."

Dem Leser werden Informationen nur häppchenweise serviert, man kann sehr gut miträtseln und jeder der Bewohner im Gästehaus scheint etwas zu verbergen.

Bei einigen von Selenas Lügengebilden hatte ich den richtigen Riecher, bin aber bei anderen ihrer verdrehten Wahrheiten länger im Dunkeln getappt.
Sie buhlt immer wieder mit ihren Märchen um Aufmerksamkeit, aber wer einmal lügt, dem glaub man nicht. Vieles wirkt auf den ersten Blick sofort zu unwirklich, zu konstruiert.

Und so ist auch das Ende wenig überraschend, lässt aber den Leser mit vielen offene Fragen zurück.


Fazit:
Die Story ist zu Anfang interessant und spannend, wird aber irgendwann zu konstruiert und zu viele Personen, deren Geheimnisse, Lügen und Vergangenes lenken ab.

Die Handlungen der Protagonistin kann ich nicht immer klar nachvollziehen und der Schwerpunkt Familientragödie und Drama mindert den Thrill.

Den Leser etwarten weniger Nervenkitzel und Psychothriller dafür mehr Familiendrama und Geheimnisse.


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Rezensiertes Buch: "Vergessen - Nur du kennst das Geheimnis" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2020

Schlichter Cosy Crime mit durchschnittlicher Story und blassen Figuren. Aber in einer tollen anschaulich und lebendig geschilderten Kulisse.

Mord in Barcelona
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Inhalt:

Auf dem Friedhof Montjuïc in Barcelona wird eine weibliche Leiche gefunden.

Comissari Jaume Soler Mart und sein Team ermitteln, aber die Spuren sind mehr als dürftig. Zudem muss er sich mit ...

Inhalt:

Auf dem Friedhof Montjuïc in Barcelona wird eine weibliche Leiche gefunden.

Comissari Jaume Soler Mart und sein Team ermitteln, aber die Spuren sind mehr als dürftig. Zudem muss er sich mit seiner resoluten Mutter und seiner eigensinnigen Schwester auseinander setzen, die im Alleingang ebenfalls Ermittlungen anstellen.

Wer war die Tote? Nach und nach führen die Spuren in die Vergangenheit, die einige Überraschungen bereit hält.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil der Autorin gefällt sehr gut. Dies ist unter anderem den detailreichen Beschreibungen von Barcelona, den (un)bekannten Orten und den vielen kulinarischen Spezialitäten zu verdanken.

Wenn man das Glück hat, den Krimi im Sonnenschein zu lesen, fühlt man sich ein kleines bisschen, als wäre man mittendrin.
Ein Stadtplan zu Beginn des Buches wäre übrigens eine ideale Ergänzung - auch für jemanden, der bereits Barcelona kennen lernen durfte -.

Auch der Aufbau ist gut verständlich dank kurzer Kapitel mit Datum und Uhrzeit versehen sowie mit Nennung des jeweiligen Charakters, aus dessen Sicht die Ereignisse geschildert sind.

Die Gestaltung der Charaktere ist durchwachsen, obwohl sie neben der Beschreibung der Schauplätze einen großen Raum für sich beanspruchen:

Comissari Jaume Soler ist mir von Anfang an sympathisch. Ein ruhiger und besonnener, vielleicht ein wenig langweiliger Charakter, aber er versteht seinen Job. Er ist eher der stille Beobachter als ein Hau-Drauf-Ermittler.

Seine Schwester Montse ist das komplette Gegenteil. Und auch die Mutter Ignacia ist sehr aktiv und voller Tatendrang. Aber warum ermitteln die Frauen auf eigene Faust? Besonders Montse bringt sich durch ihre naive Art sogar in Gefahr. Das Verhalten der beiden ist auch dadurch verwerflich, da Soler hintergehen aus unerfindlichen Gründen

Viele der Nebencharaktere bleiben blass und im Hintergrund oder verschwinden einfach aus der Story.

Die Ermittlungsarbeit geht nur langsam voran, die Handlung zieht sich stellenweise und plätschert vor sich hin. Auf ein fesselndes und überraschendes Finale habe ich daher gar nicht gehofft.

Ich musste mich oft zum Weiterlesen anhalten, weil ich endlich wissen wollte, wer der Mörder ist.
Die Auflösung empfinde ich jedoch als nicht sehr einfallsreich und konstruiert. Irgendwie fehlt das Überraschungsmoment.

Alles in allem ist es ein durchschnittlicher Krimi für zwischendurch und die anschaulichen Beschreibungen Barcelonas, seiner Bewohner und der kulinarischen Besonderheiten haben ein extra Sternchen verdient.

Ob ich den Folgeband lesen werde? Wahrscheinlich nicht.


Fazit:

Ein im Hinblick auf die Kulisse außergewöhnlicher Krimi: Ein Rundgang durch Barcelona mit passenden kulinarischen Köstlichkeiten. Stellenweise gleicht die Erzählung fast einem Reiseführer. Der eigentliche Fall rückt dadurch in den Hintergrund, ist guter Durchschnitt und die Charaktere etwas zu blass.

Ein Cosy Crime ohne viel Blutvergießen. Unterhaltsam und interessant dank entsprechendem Urlaubsfeeling, aber kein Buch, das man zwingend gelesen haben muss.


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Rezensiertes Buch "Mord in Barcelona" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Erzähltstil
  • Figuren
Veröffentlicht am 13.04.2020

Zu Beginn gute Unterhaltung mit einer gelungenen Atmosphäre, aber ohne Tiefgang durch blauäugige, anstrengende Protagonistin im Liebeschaos.

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Inhalt:

Bibliothekarin Nina verliert aufgrund einer weitgreifenden Schließung vieler Bibliotheken Birminghams ihren Job. Eine neue Stelle zu finden, scheint aussichtslos.

Für sie ist es allerdings nicht ...

Inhalt:

Bibliothekarin Nina verliert aufgrund einer weitgreifenden Schließung vieler Bibliotheken Birminghams ihren Job. Eine neue Stelle zu finden, scheint aussichtslos.

Für sie ist es allerdings nicht nur ein Beruf sondern eine Berufung. Sie ist ein Bücherwurm mit großer Liebe zum Gedruckten und der bemerkenswerten Gabe, für jeden Leser das richtige Buch zu finden.

Ihr zunächst verrückte Idee, eine Buchhandlung in Form eines Bücherbusses zu eröffnen, wird wegen ihrer ruhigen und mausgrauen Art zunächst von allen belächelt. Trotzdem springt sie über ihren Schatten und beginnt in Schottland einen neuen Abschnitt in ihrem Leben.

Die Liebe lässt nicht lange auf sich warten. Aber ist das Happy End, das in Büchern oft verheißungsvoll winkt, im wahren Leben überhaupt zu erreichen?


Mein Eindruck:

Ein Wohlfühlroman für Buchliebhaber ist dieses Werk zumindest die erste Hälfte über.

Die Beschreibung der schottischen Landschaft und der ruppigen aber trotzdem herzlichen Art der Bewohner des kleinen Dorfes ist sehr gelungen.

Zu Beginn sind Bücher und die Liebe zum Lesen das allgegenwärtige Thema und Nina als scheuer Bücherwurm eine sympathische Protagonistin. Dass sie trotz aller Ratschläge den Schritt in die Selbstständigkeit wagt und noch dazu in einem völlig unbekannten Land, sorgt für zusätzliche Sympathie-Punkte.

Probleme werden wie durch zu Zufall immer sehr schnell gelöst, um die Handlung nicht unnötig ins Stocken zu bringen: Der Bücherbus ist fix gekauft, die nötigen Bücher günstig besorgt und eine noch günstigere, traumhafte Mietwohnung auf dem Hof des grummeligen Bauern Lennox ebenfalls flott gefunden.

Leider wendet sich das positive Leseerlebnisse etwa ab der Hälfte des Buches.

Nina lernt den Zugführer Marek kennen und durch ihre naive und verkitschte Vorstellung kann man sie einfach nicht mehr ernst nehmen. Ratschläge und Hinweise ihrer Freunde ignoriert sie und hält an dem überromantischen Idealbild fest. Sie ist in ihrer Art sehr sprunghaft und wenig konsequent. Einerseits beschwert sie sich über die wortkarge und unhöfliche Art ihres Vermieters Lennox, andererseits ist sie selbst ihm gegenüber auch immer unfreundlich.

Die Entwicklung der Charaktere Nina, Marek und Lennox wird plötzlich von null auf hundert gebracht und derart in Form gepresst, dass ich zwischendurch überlegt habe, das Buch abzubrechen.

Dass der Roman nicht ausschließlich die Liebesgeschichte, sondern viel mehr die Selbstverwirklichung von Nina in den Vordergrund stellt, hat mir gefallen und hätte völlig ausgereicht. Aber leider wird in den letzten Abschnitt noch ganz fix ein dramatisches Liebeswirrwarr eingebaut, damit Nina am Ende vielleicht doch ihr Happy End erhält.

Für den guten Start hätte das Buch fünf Sterne verdient, aber wegen der Entwicklung der Protagonistin, der zu sehr gewollte Liebesgeschichte und dem schwachen Ende reicht es gerade noch für drei Sterne.


Fazit:

Zu Anfang ein unterhaltsamer Roman in einer atemberaubenden Atmosphäre Schottlands.

Was als interessanter Selbstfindungstripp eines schüchternen Bücherwurms beginnt wird ab der Hälfte aufgrund der naive Art der Protagonistin und ihrem Liebeswirrwarr anstrengend.


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Rezensiertes Buch "Wo das Glück zu Hause ist" aus dem Jahr 2020

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2020

Ein verrücktes, fantasievolles Abenteuer mit zu wenig Spannung über Anderssein und Freundschaft mit modernen sw Illustrationen.

Carla Chamäleon: Oh Schreck, ich bin weg!
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Inhalt:

Für Carla Niemann steht ein schwieriges Schuljahr bevor:

Ihre beste Freundin Herta ist nach Australien ausgewandert, von den Mitschülern ihrer Klasse fühlt sie sich übersehen.

Und dann kommt ...

Inhalt:

Für Carla Niemann steht ein schwieriges Schuljahr bevor:

Ihre beste Freundin Herta ist nach Australien ausgewandert, von den Mitschülern ihrer Klasse fühlt sie sich übersehen.

Und dann kommt auch noch der neue Schüler Jan-Ole in ihre Klasse. Sie sollen im Duett vor allen Schülern, Lehrern und Eltern singen.

Nur allzu gerne würde Carla im Erdboden versinken oder unsichtbar werden.

Dass sie plötzlich mit der Umgebung verschmilzt und wie ein Chamäleon die Farbe wechselt, erstaunt nicht nur sie selbst.

Wer sind die dubiosen Schattenmänner, die ihr heimlich folgen und alles still beobachten?


lllustrationen:

Moderne und detailreiche schwarz-weiß Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung sehr gut.

Alle paar Doppelseiten findet sich eine kleinere bis halbseitige Zeichnung, hin und wieder sogar ganzseitig.

Der Zeichenstil gefällt ganz gut und die Figuren wirken sympathisch. Mimik und Gestik sind gelungen und besonders Carlas "Verwandlung" kommt sehr gut zur Geltung.

Außerdem gibt es viele versteckte und lustige Details zu entdecken z.B. eine angebissene Banane auf dem Tablet des Vaters.


Altersempfehlung:

für geübte Leser etwa ab 8 Jahre (normale Schriftgröße, Blocksatz)


Mein Eindruck:

Carla ist ein Durchschnittsmädchen mit Durchschnittsproblemen. Verständlich, dass sie hin und wieder gerne unsichtbar sein möchte:

Mutter Martina arbeitet beim Zoo, nimmt oft "Arbeit" mit nach Hause und verkleidet sich den Tieren, die bei Familie Niemann vorübergehend wohnen, als Elefant oder Pinguin.

Vater Thomas scheint mitten in der Mitlife Kriese zu sein, möchte eine Band gründen mit Triangel, Alphorn und Fahrradklingel und ist Carla dauerpeinlich.

Schwester Norma pubertiert und ist kaum Teil der Geschichte.

Die körperlichen Auswirkungen bei der Verwandlung sind anschaulich beschrieben und Carla analysiert genau, wann es zu dieser Reaktion kommt.

Jan-Ole - oder Jole für seine Freunde - ist zwar lustig, aber hin und wieder wirken seine flotten Sprüche zu aufgesetzt. Immerhin ist er eine Unterstützung für Carla und eine Freundschaft würde beiden gut tun.

Teilweise zieht sich die Geschichte wie Kaugummi und als es endlich spannend wird (Wie kann Carla ihre Superkraft nutzen? Was bewirkt die rätselhafte Pille?) ist Ende. Auch über die beste Freundin Herta erfährt man wenig.

Es bleiben abschließend zu viele Handlungsstränge bzw. offene Fragen.

Die Charaktere und die Story haben durchaus Potential, das aber nicht voll ausgeschöpft wurde.

Wahrscheinlich wird vieles weitergesponnen im zweiten Band, der für Juni 2020 angekündigt ist und zu dem bereits eine Leseprobe am Ende des Buches zu finden ist.


Fazit:

Eine skurille und fantasievolle Geschichte, die leider zu oft Längen aufweist und den Leser am Ende mit zu vielen Fragen (Antworten im zweiten Band?) zurücklässt.

Aber die Charaktere wachsen schnell ans Herz und moderne sw Illustrationen mit humorvollen Details greifen die Handlung sehr gut auf.


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Rezensiertes Buch: "Carla Chamäleon - Oh Schreck, ich bin weg!" aus dem Jahr 2020


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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere