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Veröffentlicht am 21.05.2020

Seichtes Geplänkel mit vielen Pferden

Gut Schwansee - Deine Liebe in meinem Herzen
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Lenis Herz schlägt für alte Möbel, die sie liebevoll restauriert und für den Wiederverkauf aufbereitet. Als sie eine Annonce entdeckt, dass auf Gut Schwansee antike Möbel zum Verkauf stehen, reist sie ...

Lenis Herz schlägt für alte Möbel, die sie liebevoll restauriert und für den Wiederverkauf aufbereitet. Als sie eine Annonce entdeckt, dass auf Gut Schwansee antike Möbel zum Verkauf stehen, reist sie an die Ostsee und hält nach wunderschönen Stücken Ausschau. Während sie zwischen gelbblühenden Rapsfeldern und Pferden stöbert, kommt es zum Bruch in ihrer Beziehung. Da kommt ihr das Angebt gerade recht, sich auf dem Gestüt eine kleine Werkstatt einzurichten. Doch Nathan, der verwöhnte Spross des Gutsbesitzers, ist mir ihrer Anwesenheit nicht ganz so einverstanden. Sein Verhalten Leni gegenüber ist dementsprechend unverschämt, aber das hält Lenis Herz nicht davon ab, immer einen Tick schneller zu schlagen, wenn sie ihm gegenübersteht….

Mit „Gut Schwansee- Deine Liebe in meinem Herzen“ halte ich den Auftakt zur großen Sehnsuchtstrilogie von Jette Martens in den Händen und fange neugierig an, die ersten Kapitel zu lesen.
Doch oh weh, von Sehnsucht und Ostseezauber keine Spur, denn dieser Roman vereint so ziemlich jedes Klischee, was es an Pferden, Eifersucht und gebrochene Herzen zu finden gibt.
Das Buch ist eine Mischung aus den Immenhof-Filmen der 1950er Jahren, ein bisschen „Bares für Rares“ und ganz viel Herzkino am Sonntagabend. Dementsprechend pilchert die Erzählung auch vor sich hin und die Dialoge sind platt und wenig mitreißend.
Die Figuren wirken wie mit der heißen Nadel gestrickt und haben keinen Funken Lebenserfahrung in sich. Mit Mitte dreißig sollte man doch in der Lage sein, Vertrauen und Zuversicht auszustrahlen und ein wenig auf den jeweils anderen zuzugehen. Doch hier ist immer wieder Eifersucht, Neid und Misstrauen im Spiel…keine gute Grundlage für eine Liebe, die für die Ewigkeit gedacht ist.
Die kleinen und großen Missverständnisse und Probleme lösen sich auch immer wieder im Handumdrehen auf und man hat das Gefühl, das man nur mit dem Finger schippen muss und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Dramatik und überraschende Wendungen suche ich hier vergebens…schade ☹
Auf die Fortsetzungen werde ich nach dieser herben Enttäuschung verzichten.

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Eher seichtes Gewässer

Ostseegrund
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Einst Stolz einer ganzen Nation, sinkt die „Georg Büchner“ auf ihrer letzten Fahrt. Vor Polens Küste geht das Traditionsschiff unter. Aber warum ausgerechnet vor Polens Küste? Und welche Verbindungen gibt ...

Einst Stolz einer ganzen Nation, sinkt die „Georg Büchner“ auf ihrer letzten Fahrt. Vor Polens Küste geht das Traditionsschiff unter. Aber warum ausgerechnet vor Polens Küste? Und welche Verbindungen gibt es zu dem Toten im Segelboot im Barther Bodden? Die Ermittlungen dringen in ein dicht gestricktes Netz aus Geldgier, Korruption und ausgefeilten Intrigen ein und werden manch einem beinahe zum Verhängnis…

Vor dem realen Hintergrund des Untergangs des Rostocker Wahrzeichens strickt hier Oliver G. Wachlin einen Regio-Krimi, der als raffiniert erzählt, authentisch und hochspannend angepriesen wird.
Doch leider kann ich diese Lobpreisungen nicht teilen, denn der Krimi verliert sich schon zu Beginn im Fachjargon der Angler und Seefahrer. Für mich als Laie beider Genres ist es somit recht schwer, in das Buch hineinzufinden und ich versuche trotzdem, dem Ganzen eine Chance zu geben.
Im Verlauf des Buches wird es aber leider nicht besser, denn es gibt unendlich viele Nebenschauplätze und somit viele Handlungen, die der Autor bedient. Es entsteht ein regelrechtes Gewusel an wichtigen und weniger bedeutungsvollen Szenen und es tauchen viele Personen auf, die manchmal besser im Hintergrund geblieben wären.
Die Ermittler Hansen und Oehler sind ein ungleiches Paar, das auffällt und für ordentlich Zündstoff untereinander sorgt. Oehler besteht auf seine Zigarette und ein Bierchen, während die junge Kommissarin Hansen eine Verfechterin des Nichtraucherschutzes ist und so immer wieder bei ihm aneckt.
Einzig Knoop, Kommissar a.D, lässt mein Herz höher schlagen. Der alte Herr kann schon mal die charmante Seite auf den Tisch legen und ist ermittlungstechnisch den andern beiden weit voraus.
Kevin Bont ist eher ein Störfaktor und hat so gar nichts mit dem smarten Ermittler vom MI6 gemein, der hier Paten gestanden hat. Bont verliert sich recht häufig und gern in der Fäkalsprache und nutz diverse Kraftausdrücke, um sich im Leben zu behaupten.
Leider setzt der Autor auch sehr viel Schleichwerbung ein, um bestimmte technische Geräte, Automarken, Zigaretten etc. wirkungsvoll in seinem Roman zu präsentieren. Das muss nun wirklich nicht sein.
Der eigentliche Fall wird ziemlich in den Hintergrund gedrängt und plätschert eher so vor sich hin. Zwar bekommt der Leser hier einen Einblick in die alten, immer noch funktionierenden Stasi-Strippen, wird Zeuge von Klüngelei und Geldgier, aber es bleibt alles recht oberflächlich und die guten Ideen verpuffen leider, ohne vorher große Spannung erzeugt zu haben. Die letzten 50 Seiten erzeugen noch mal ein bisschen Nervenkitzel und Aufregung, aber das ist eindeutig zu wenig für einen mitreißenden Fall.
„Ostseegrund“ ist leider ein Regio-Krimi der schwächeren Sorte, bekommt daher von mir nur 2 Sternchen und leider keine Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Täter auf dem Silbertablett...wenig spannend

Das Geheimnis des Roten Hauses
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Frankfurts neue Altstadt erstrahlt im Glanz und ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch ein Hotspot für Verbrechen. In einem Belvederchen wird eine Leiche gefunden – erschlagen und Blessuren versehen. ...

Frankfurts neue Altstadt erstrahlt im Glanz und ist nicht nur ein Touristenmagnet, sondern auch ein Hotspot für Verbrechen. In einem Belvederchen wird eine Leiche gefunden – erschlagen und Blessuren versehen. Kommissar Weigand übernimmt die Ermittlungen und ahnt nicht, dass hinter der schönen Fassade der neuen Häuser das Böse wohnt…

„Das Geheimnis des roten Hauses“ ist der zweite Band der Frankfurt-Krimi-Reihe aus der Feder von Franziska Hauser.
Während in „Mainkurtod“ die Spannung für den Leser greifbar gewesen ist, schwächelt dieser Krimi in punkto Nervenkitzel und Rätsel raten. Leider ist schon nach wenigen Seiten allzu deutlich erkennbar, wer hier der Täter ist und diese Offensichtlichkeit macht alle weiteren Ermittlungen eigentlich überflüssig. Die Hinweise werden auf dem Silbertablett präsentiert und somit ist die Luft raus.
Der Schauplatz, Frankfurts neue Altstadt, bietet so viel Potential für eine aufregende Verbrecherjagd, doch Franziska Hauser weiß dieses leider nicht zu nutzen und geschickt in eine mitreißende Geschichte zu verpacken. Die Atmosphäre rund um den Römer bietet so viel historischem Charme, der hier aber nicht ansatzweise vermittelt wird.
Die Figuren wirken aufgesetzt und können mich nicht von sich begeistern. Vom schmierigen Unternehmer, über den cholerischen Auftraggeber, einem katzbuckeligen Bauarbeiter und einer extrem neugierigen Polizistentochter ist hier der Bogen an Charakteren gespannt, die mir zu leblos und statisch wirken. War mit die Polizistenfamilie in Band 1 noch sympathisch, so büßen sie hier einiges an Sympathiepunkten ein, denn ihre Aktionen wirken teilweise unüberlegt, manchmal zu bemüht und nicht ausgereift.
Ich weiß nicht, ob ich mich zum jetzigen Zeitpunkt für einen dritten Band begeistern kann, denn die Enttäuschung ist nach dieser Lektüre doch recht groß

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Das bisher schwächste Buch der Autorin

Zu wahr, um schön zu sein
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Eine Überraschungsparty zur Silberhochzeit – Caro ist voll in ihrem Element und plant, was das Zeug hält. Doch ausgerechnet am Ehrentag steht sie auf den Trümmern ihrer Ehe, denn ihr Mann Matthias hat ...

Eine Überraschungsparty zur Silberhochzeit – Caro ist voll in ihrem Element und plant, was das Zeug hält. Doch ausgerechnet am Ehrentag steht sie auf den Trümmern ihrer Ehe, denn ihr Mann Matthias hat seit Jahren ein Verhältnis - mit seinem besten Freund. Als würde das nicht reichen, wird ihr auch noch der Job gekündigt und Sohn Felix reißt einen Klöpper nach dem anderen. Doch Caros Mutter setzt allem noch die Krone auf, denn mit ihrem fröhlich-munterem Lebensstil in der Welt der Esoterik eckt sie bei Caro ordentlich an. Es ist Zeit, die Segel neu zu setzen und endlich nach vorne zu schauen…

„Zu wahr, um schön zu sein“ soll eine schräge Familienkomödie mit Herz und Charme darstellen, doch dieser Roman bleibt weit von den herzlichen, warmherzigen Büchern der Autorin entfernt, die ich bisher von ihr gelesen habe.
Sie selbst schreibt auf S. 14 ihres Buches :„Wäre diese Geschichte ein Buchmanuskript, würde die Lektorin garantiert in anklagendem Rot Klischee, holzschnittartig oder Stereotyp als Kommentar danebenschreiben“
Engelmann hat, in meinen Augen, hier ihr eigenes Urteil über das Buch geschrieben, denn es zeigt wirklich die oben genannten Anmerkungen an jeder Stelle auf. Die Gags zünden nicht, wirken wie bei einer Sitcom sehr brachial und manchmal deplatziert. Es fehlen nur noch die Lacher aus der Konserve, um nicht nur den Leser, sondern auch die Protagnisten im Buch auf die konstruierte Szenekomik hinzuweisen.
Caro ist mit ihren 45 Jahren eher ein wenig unbeholfen, wirkt überfordert und findet sich in ihrem eigenen Leben nicht zurecht. Dass sich Matthias outet, mag ja für die eigentliche Geschichte ganz ok sein, aber selbst sein Leben ist noch vom Suchen und Finden des Sinnes in selbigem angefüllt. Lediglich in der Sparte Beruf scheint er eine feste Vorstellung zu haben und setzt seine Idee auch in die Tat um.
Flora, Caros Mutter, schwebt wie auf Droge durch die Seiten und ihr aufgesetztes Eso-Gehabe zerrt ganz schön n den Nerven des Lesers -weniger ist manchmal mehr und so würde ihr ein bisschen Zurückhaltung gut tun.
Hamburgs Charme und die Touren zu den Sehenswürdigkeiten lassen hier gute Laune aufkommen und trösten so über vieles hinweg, was ich nicht prickelnd finde.
Einzig Hedwig hat genau die richtige Dosis Herz und Köpfchen, zwinkert dem Leser zu und beweist Menschenkenntnis, Einfühlungsvermögen und genau die richtige Portion Herzenswärme, um sich als liebevolle alte Dame in mein Leserherz zu schleichen.
Leider bleibt dieses Buch weit hinter den Möglichkeiten zurück und ist so anders als die klugen, einfühlsamen Sommerromane, die die Autorin bisher ausgezeichnet haben.
Schade, für mich ein Bauchplatscher in den Fluten der Elbe ☹

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Leider eine Fehlentscheidung

Das Alpaka
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Es ist ein Kreuz mit den Alten – Stefan und Bine wollen endlich ihren Demeter-Hof vergrößern, doch sowohl Bines als auch Stefans Vater wollen mit dem neumodischen Kram nichts zu tun haben. Erst recht nicht, ...

Es ist ein Kreuz mit den Alten – Stefan und Bine wollen endlich ihren Demeter-Hof vergrößern, doch sowohl Bines als auch Stefans Vater wollen mit dem neumodischen Kram nichts zu tun haben. Erst recht nicht, als vier süße Alpakas auf dem Biohof Einzug halten. Stefans Vater ist außer sich vor Zorn, denn nur Bares ist wahres und mit einem Alpaka ist seiner Meinung nach kein Geld zu verdienen. Als ein Fuß im Schweinekoben gefunden wird scheint klar zu sein, dass Stefan seinen Vater umgebracht und dort entsorgt hat. Das perfekte Verbrechen. Doch Kommissarin Karin Krafft glaubt nicht an die Kaltblütigkeit des Jungbauern.



„Das Alpaka“ von Hesse/Wirth ist ein Niederrhein-Krimi, der nicht so richtig in Fahrt kommt und den Leser vor Begeisterung aus dem Sessel reißt. Auf den ersten 100 Seiten passiert nicht wirklich viel und man wird lediglich Zeuge der gegenseitigen Familienfehden.
Die brütende Sommerhitze im Buch laugt auch den Leser aus und die ganze Geschichte schleppt sich eher schlecht als recht durch die Seiten.
Erst als im Schweinekoben der abgerissene Fuß gefunden wird, kommt ein wenig Spannung auf, aber auch hier reißt es mich nicht von den Socken. Zwar werden hier einige falsche Fährten gelegt, aber wer geschickt kombinieren kann und aufmerksam gelesen hat, der weiß, zu wem der Fuß gehört und wer letztendlich der Täter ist. Leider ist es zu offensichtlich, denn mit seinem scheinheiligen Getue und dem Gutmensch-Gehabe verrät sich der Täter und es liegt auf der Hand, warum die Tat ausgeführt wurde.
Es fehlt an Spannung und Nervenkitzel – der Roman plätschert eher vor sich hin und die Figuren sind teilweise schon recht anstrengend. Sie bleiben weit hinter ihren Möglichkeiten zurück und bedienen, gerade was die beiden Altbauern betrifft, ziemlich viele Klischees.
Von den vielgepriesenen Alpakas gibt es wenig bis gar nichts zu lesen und ich frage mich, warum der Titel „Das Alpaka“ heißt, wenn es hauptsächlich um Schweinemast und Entsorgung von Gülle, Profit, Geldgier und Auskiesung am Niederrhein geht. Die süßen Tierchen dienen hier lediglich als Staffage und haben eine Rolle als Lückenfüller zugedacht bekommen.
Ich habe schon mitreißendere und spannendere Regio-Krimis gelesen – dieser hier gehört für mich in die Kategorie Fehlentscheidung ☹

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