Cover-Bild DUNKEL
Band 1 der Reihe "Die HULDA-Reihe"
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 01.05.2020
  • ISBN: 9783641251734
Ragnar Jónasson

DUNKEL

Thriller
Kristian Lutze (Übersetzer)

Eine junge Frau suchte Sicherheit, doch was sie fand, war der Tod…

Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen cold case , aussuchen – und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet. Der Tod einer jungen Frau wirft während der Ermittlungen düstere Rätsel auf, und die Zeit, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, rennt. Eine Wahrheit, für die Hulda ihr eigenes Leben riskiert …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2020

Vielversprechender Auftakt

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DUNKEL von Ragnar Jónasson ist der erste Band einer Trilogie, die in Island verortet ist. Worum geht es?
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, ...

DUNKEL von Ragnar Jónasson ist der erste Band einer Trilogie, die in Island verortet ist. Worum geht es?
Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, soll frühzeitig in Ruhestand gehen, um Platz für einen jüngeren Kollegen zu machen. Sie darf sich einen letzten Fall, einen Cold Case, aussuchen - und sie weiß sofort, für welchen sie sich entscheidet: Elena, eine junge Russin, hatte in Island Asyl beantragt, bis sie eines Tages spurlos verschwand. Ihre Leiche wurde vor gut einem Jahr gefunden, offenbar war sie ertrunken.
Hulda begibt sich auf eine gefährliche Suche, um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen...
Ragnar Jónasson hat seinen Island-Krimi atmosphärisch mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Ab und zu sind Rückblenden in die Vergangenheit eingestreut. Sie verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Hulda ist mir sofort ans Herz gewachsen. Eine ungewöhnliche Heldin, die sich in den Fall verbeißt, obwohl sie selbst mit den Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen hat.
Es wird ermittelt, manch falsche Fährte begangen, überraschende Nebenwege tun sich auf. Das Finale ist ebenso dramatisch wie überzeugend. Eines hat sich zum anderen gefügt, unausweichlich bis zum verhängnisvollen Ende.

Fazit: Band 1 der HULDA-Trilogie. Ganz großes Drama!

Veröffentlicht am 26.05.2020

Subtil wirkender Krimi

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Dass eine ältere Frau im Mittelpunkt einer Story steht, ist ungewöhnlich, dürfte jedoch häufiger vorkommen.
Hulda, isländische Kommissarin, steht nämlich kurz vor der Pensionierung, wird jedoch vorher ...

Dass eine ältere Frau im Mittelpunkt einer Story steht, ist ungewöhnlich, dürfte jedoch häufiger vorkommen.
Hulda, isländische Kommissarin, steht nämlich kurz vor der Pensionierung, wird jedoch vorher von ihrem Chef mehr oder weniger herauskomplimentiert und darf sich dafür noch einen Cold Case vornehmen.

So verläuft das Buch in drei Strängen. Der gegenwärtige beschäftigt sich mit ihrer Ermittlungsarbeit, während die beiden anderen in der Vergangenheit spielen ohne Namen der Beteiligten zu nennen. So darf man anfangs noch miträtseln, in welchem Zusammenhang alles steht, bis sich der Verdacht erhärtet.

Daneben kommt auch das Einfangen der Rauheit Islands nicht zu kurz. Wer die Insel bereist hat und mag, fühlt sich durch die Landschafts- und Naturbeschreibungen vermutlich gleich wieder wie daheim.

Das Buch ist nicht übermäßig packend geschrieben, es wirkt eher auf subtile Weise. Einerseits durch das sich stückweise offenbarende harte Leben der Beteiligten, andererseits durch die Gesellschaftskritik hinsichtlich verschiedener Themen.

Es gibt einige Wendungen, und manche Dinge klären sich erst ganz zum Schluss. Das ließ mich zwischendurch hin und wieder den Kopf schütteln und durchatmen. Dennoch sehe ich das Buch nicht als Thriller, sondern eher als Krimi und Charakterstudie.

Veröffentlicht am 21.05.2020

Spannend variiert

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An „Dunkel“ verwirrte mich zunächst der Hinweis auf die „Hulda“-Trilogie, gepaart mit der Info, dass Hulda in „Dunkel“ kurz vor der Pensionierung steht und es in diesem Roman um ihren letzten Fall geht: ...

An „Dunkel“ verwirrte mich zunächst der Hinweis auf die „Hulda“-Trilogie, gepaart mit der Info, dass Hulda in „Dunkel“ kurz vor der Pensionierung steht und es in diesem Roman um ihren letzten Fall geht: Eine Trilogie impliziert ja, dass noch zwei Bücher folgen müssen; bedeutet das in diesem Fall also, dass „Dunkel“ nicht abgeschlossen ist, sondern sich Huldas letzter Fall schließlich auf insgesamt drei Romane erstrecken wird?
Ich hasse „erzwungene Fortsetzungen“; in jenen Fällen warte ich lieber ab, bis die Reihe komplett abgeschlossen ist, um die einzelnen Teile am Stück lesen zu können – allerdings habe ich in den letzten Jahren eine Vorliebe für in Island spielende Krimis und Thriller entwickelt und in Sachen „Dunkel“ hat mich meine Ungeduld und Neugier letztlich übermannt: Ich finde es nach wie vor definitiv unglücklich, dass sich in Bezug auf diesen Roman aktuell nirgends ein Hinweis findet, ob der „Dunkel“-Fall in den kommenden zwei Bänden der Trilogie weiter fortgesetzt wird und wer sich deswegen mit dem Lesen des Romans ein wenig ziert, dem sei hiermit gesagt, dass „Dunkel“, mehr oder minder, in sich geschlossen ist und definitiv nicht nach einer Fortsetzung schreit. Da habe ich mitunter auch während des Lesens noch gegrübelt, ob es am Ende zu einem spektakulären Cliffhanger käme, der eine Trilogie rechtfertigte, oder ob man dem Leser da weismachen wolle, dass Hulda nun in ihren letzten Tagen bei der Polizei noch schnell mal diverse bislang unlösbare Cold Cases aufklärte. Nö. Das Ende von „Dunkel“ war zwar durchaus ein wenig spektakulärer und hat mich echt kalt erwischt, aber die beiden Folgebände werden vermutlich dann doch jene zwei Fälle behandeln, die in „Dunkel“ nun plötzlich anscheinend völlig zusammenhanglos als die zwei großen Erfolge in Huldas Polizeikarriere eingeworfen wurden. Warum hätte der Autor das tun sollen, wenn er uns nicht auch von jenen Ermittlungen erzählen wollte?

Der „Cold Case“, mit dem Hulda sich zu befassen beschließt, ist übrigens auch gar nicht so „cold“: Zum Einen ist er dafür noch recht frisch und zum Anderen gilt er im Grunde genommen auch als geklärt; Hulda ist nur nicht allzu sehr von der Arbeit des in diesem Fall ermittelt habenden Kollegen überzeugt, der dafür bekannt ist, eher oberflächlich bis nachlässig zu ermitteln. Zugleich wird Huldas letzter „echter“ Fall als ungelöst an einen Kollegen übertragen, obschon Hulda ihn durchaus geklärt hat, was in einem Nebenstrang noch zum Thema wird, das dem Leser auch Einblick in Huldas persönliche Vergangenheit gewährt.
Ferner gibt es einen Rückblick in eine Zeit, in der eine offensichtlich alleinerziehende Mutter ihr Baby in einem Säuglingsheim besucht und ein zukünftig besseres Leben für ihr Kind und sich plant – hier ahnt man sehr schnell, dass dieser Rückblick ebenfalls Einblick in Huldas Vergangenheit gewährt, wobei zunächst aber rätselhaft bleibt, ob Hulda selbst hier womöglich die Mutter oder doch das Kind ist. Später wird das geklärt, und allgemein lässt sich festhalten, dass sich hier so mancher Knalleffekt aus Huldas Vergangenheit auf sehr leisen Pfoten anschleicht. Was als eine beflissene Figur beginnt, entwickelt sich später zu einem recht komplexen Charakter mit Ecken und Kanten und dunklen Geheimnissen, wegen derer man ihr aber nichtmals richtig gram sein kann.
Insgesamt diente „Dunkel“ in meinen Augen auch eher dem Zweck, die Leser des Romans mit der Hulda-Figur vertraut zu machen; den Fall der verstorbenen russischen Asylbewerberin habe ich hier dagegen schon fast als beiläufig, wenn auch nicht irrelevant, empfunden. Er lief halt so mit, während man Hulda kennenlernte.

Für mich hat „Dunkel“ Altbewährtes mit einer Vielzahl an überraschenden Erkenntnissen, die selten gleichbedeutend mit Wendungen waren, kombiniert und dabei eine authentische Polizistin, „kurz vor Dienstschluss“, präsentiert und es geschafft, dass ich jetzt durchaus gespannt auf den nächsten Band der Trilogie bin, auch wenn „Dunkel“ prinzipiell erstmal keinerlei „Fortsetzung“ erfordert. ;)

Veröffentlicht am 02.06.2020

Alte Schule

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Die Polizistin Hulda soll vorzeitig in Ruhestand gehen, was sie jedoch nicht möchte. Stattdessen beschäftigt sie sich noch mit einem alten Fall, dem Tod der jungen Russin Elena, die in Island ...

Die Polizistin Hulda soll vorzeitig in Ruhestand gehen, was sie jedoch nicht möchte. Stattdessen beschäftigt sie sich noch mit einem alten Fall, dem Tod der jungen Russin Elena, die in Island einen Asylantrag gestellt hatte. Der Kollege kam nach oberflächlichen Ermittlungen zu dem Ergebnis, dass es sich um Selbstmord handelte, was Hulda anzweifelt...

Es ist ein gelungener Krimi, der sich schnell und leicht lesen lässt, auch bedingt durch die kurzen Kapitel und verschiedene Einschübe, die ich erst mit der Zeit richtig deuten konnte. Als Thriller würde ich das Buch nicht bezeichnen. Es wird schnell Spannung aufgebaut, die sich bis zum überraschenden Ende hält. Es war zwar nicht so, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, aber doch so, dass ich immer gerne weiterlesen und wissen wollte, was passiert war.

Im Lauf des Krimis erfährt man viel über die Hauptperson Hulda, die sich gar nicht auf ihre Pensionierung und die damit verbundene Einsamkeit und Langeweile freut. Auch Geschehnisse in ihrer Vergangenheit werden nach und nach aufgedeckt. Ich konnte mich jedoch nicht so gut in sie hineinversetzen, wie es mir bei anderen Hauptfiguren manchmal gelingt.

Das Cover ist düster, was sowohl zu einem Krimi als auch zu dem Titel des Buches passt. Der Titel, der dem isländischen Original entspricht, hat einen direkten Bezug zum Inhalt des Buches.

Abschließend kann ich sagen, dass es sich um einen kurzweiligen Krimi handelt, der mir als Island-Fan gut gefallen hat. Ich kann mir gut vorstellen, auch die beiden anderen Bände der Trilogie zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.05.2020

Hulda geradlinig

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Wie konnte nur plötzlich ihr 65. Geburtstag herannahen? Hulda weiß, dass sie bald pensioniert wird. Vorbereitet ist sie nicht. Und so trifft es sie hart, dass ihr Chef schon Monate vor dem gefürchteten ...

Wie konnte nur plötzlich ihr 65. Geburtstag herannahen? Hulda weiß, dass sie bald pensioniert wird. Vorbereitet ist sie nicht. Und so trifft es sie hart, dass ihr Chef schon Monate vor dem gefürchteten Datum sagt, dass sie ihren Schreibtisch zu räumen hat, weil bereits ein Nachfolger wurde. Doch einen letzten Fall trotzt sie ihrem ungeliebten Vorgesetzten ab. Sie darf sich einen der ungelösten Fälle vornehmen. Vor gut einem Jahr wurde eine junge russische Asylbewerberin tot in einer Bucht aufgefunden. Es hieß schließlich, sie habe Selbstmord begangen. Doch welchen Grund soll sie gehabt haben?

Als Beginn einer Trilogie ist dieser Band schon sehr ungewöhnlich, wieso stellt man im Lauf der Lektüre fest. Die Überraschung gelingt dem Autor ausgesprochen gut. Seine Heldin Hulda passt nicht so richtig in das Bild, das man sich vielleicht von einer Heldin macht. Dennoch ist sie in ihrer verschrobenen Art sehr sympathisch. Hartnäckig versucht sie herauszufinden, was hinter dem Tod der jungen Russin stecken könnte. Sie folgt der ursprünglichen Ermittlung und findet Ansätze, die ihrer Meinung nach eine andere Deutung erlauben. Und ihre Zeit wird immer knapper, denn ihr Chef sitzt ihr im Nacken, sie soll endlich gehen.

Das kann doch nicht sein, denkt man mehr als einmal beim Lesen. Warum wird Hulda am Ende ihrer Laufbahn beinahe genötigt, früher zu gehen? Kann man sie nicht einfach für die paar Monate ihre Arbeit machen lassen? Aber man denkt auch, wieso hat sie sich nicht vorbereitet? Im weiteren Verlauf erfährt man mehr über Hulda, die dann doch nicht die stromlinienförmige einfache Beamtin war. Ihr Leben war ungewöhnlich und tragisch. Man kann es nur schätzen, wahrscheinlich ist sie Ende der 1940er oder Anfang der 1950er geboren und obwohl ihre Mutter sich viel Mühe gegeben hat, hat Hulda keine enge Verbindung zu ihr gefunden. Vermutlich hat das ihr ganzes Leben geprägt, nicht nur im Privaten, sondern auch wie sie an die Fälle herangeht. Am Ende des Buches meint man, alle Geheimnisse Huldas zu kennen. Gerade das macht einen umso neugieriger, was der Autor noch über Hulda zu erzählen hat.

Ein sehr spannender und ungewöhnlicher Thriller mit einer bemerkenswerten Ermittlerin, die tiefe Einblicke in ihr Leben gewährt.

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