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Veröffentlicht am 22.05.2020

Ein innerer Krieg

Der Krieg in mir - Das Buch zum Film
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Was bedeutet es, einen inneren Krieg, der in einem tobt, auszufechten? Da beschreibt Sebastian Heinzel sehr eindrucksvoll in seinem Buch " Der Krieg in mir".
Ständig wird er von Alpträumen geplagt, in ...

Was bedeutet es, einen inneren Krieg, der in einem tobt, auszufechten? Da beschreibt Sebastian Heinzel sehr eindrucksvoll in seinem Buch " Der Krieg in mir".
Ständig wird er von Alpträumen geplagt, in denen es um den Krieg geht. Woher kommen diese Träume, wo Sebastian doch nie im Krieg gewesen ist, eine glückliche Kindheit hatte und auch keinerlei Misshandlungen erleben musste.
Von klein auf an wurde er von seinem Opa betreut, da seine Mutter arbeiten gegangen ist. Opa Fritz hat ihm viel vom zweiten Weltkrieg und seinem Einsatzort an der Front erzählt.
Sein Opa Hans hingegen hat nie etwas aus seiner Zeit im Krieg erzählt. Sind es also die Erinnerungen und Erzählungen von Opa Fritz, die Sebastian unstetig werden lassen? Oder sind es die nicht erzählten Geschichten von Opa Hans? Es ist das Verborgene, nicht zu wissen was Opa Hans im Krieg getan oder nicht getan hat.
In vielen Familien wurde das Thema Krieg nie wieder erwähnt, weil man zu viel Elend und Not erleiden musste. Manchmal, wenn aber doch jemand etwas erzählen wollte, kam es auch vor, dass man dem Erzähler hat, dass Thema ruhen zulassen.
Sebastian Heinzel begibt sich auf eine Spurensuche, in der es auch um Versöhnung und Vergebung geht, aber auch alter Hass. Die Zeitreise wird ihn am Ende zur Ruhe kommen lassen.
In dem Buch geht es auch um die Weitergabe von Kriegstraumata und wie dies überhaupt möglich ist.

Meine Meinung
Ich habe mir durch die Beschreibung des Klappentextes eine sehr emotionale Spurensuche vorgestellt. Doch Sebastian Heinzel beschreibt sehr sachlich was er entdeckt und dabei empfunden hat. Da war sein Vater emotionaler, mit seiner Ungewissheit, nicht zu wissen was sein Vater Hans im Krieg für Aufgaben hatte. Ob er ein Kriegsverbrecher gewesen ist und was das mit den Opfern gemacht hat.
Sicher, es handelt sich um wahre Begebenheiten da kann man nichts fiktives dazu dichten. Ich hätte mir aber ein wenig mehr Leidenschaft bei den Beschreibungen der Reise gewünscht.
Es war interessant, doch den Schreibstil empfinde ich eher flach gehalten.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Ein Versteck unter Feinden

Ein Versteck unter Feinden
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Prolog
Nach Kriegsende überbrachten die Schwestern Lien und Janny Brilleslijper der Familie Frank die Nachricht vom Tod ihrer Töchter Anne und Margot. Dass sie darüber hinaus während der Besatzungszeit ...

Prolog
Nach Kriegsende überbrachten die Schwestern Lien und Janny Brilleslijper der Familie Frank die Nachricht vom Tod ihrer Töchter Anne und Margot. Dass sie darüber hinaus während der Besatzungszeit Teil einer einmaligen Geschichte jüdischen Widerstandes waren, war bislang unbekannt. Als die Autorin Roxane van Iperen im Jahr 2012 in eine Villa einzieht, ahnt sie nichts von den doppelten Böden und Hohlräumen, die es hier gibt: Die jüdischen Schwestern hatten zahlreichen verfolgten Juden hier Unterschlupf gewährt. ’t Hooge Nest, so der Name des Hauses, war umzingelt von den Villen hochrangiger Nazis, unter deren Augen hier der Widerstand für die gesamten Niederlande organisiert wurde. Bis das Versteck im Sommer 1944 verraten und gestürmt wurde. Janny und Lien überlebten mehrere Konzentrationslager – bis zum Tod von Margot und Anne Frank blieben sie an deren Seite.
Meine Meinung
Roxane van Iperen hat unglaubliches vollbracht. Nach dem Einzug, mit ihrer Familie, in ihr neues Heim, entdecken sie nach und nach bei Renovierungsarbeiten, Dokumente Zeitungen und einiges mehr. Mit diesem Material, welches ihr Interesse geweckt hat, entwickelte sich eine Idee. Jahrelang recherchierte sie, machte Nachbarn, Freunde und Bekannte sowie Familienmitglieder der damaligen Zeit ausfindig, um mit diesen Menschen über die Vergangenheit zu sprechen.
Viel wurde über diese grausame Schreckensherrschaft schon geschrieben, doch die Autorin hat mit diesem Roman etwas geschafft. Sie schreibt sehr anschaulich wie Menschen in Angst und Schrecken lebten, leben mussten, da sie nicht arisch waren. Dieses Thema, sowie die schwarze Zeit des Nationalsozialismus darf nie vergessen werden.
Mit den beiden Schwestern Lien und Janny Brilleslijper zeigt die Autorin, dass der Krieg es nicht geschafft hat, die Menschlichkeit zunichte machen. Lien und Janny haben alles geopfert um zu helfen, sie leisteten Wiederstand in mitten von Nazis, wie in einem Wespennest. Trotz der drohenden Gefahr konnten sie vielen Menschen das Leben retten. Doch dann wurden sie verraten und es beginnt eine Odyssee für sie.
Ein Thema, dass für mich aktueller den je ist.

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Die Spur der Gräfin

Die Spur der Gräfin
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Prolog
1341: Um das ungeheuerliche Geheimnis des Grabtuches Christi zu wahren, wird der neugierige junge Graf Albrecht auf eine Pilgerreise ins gelobte Land geschickt.
Kurz nach seiner Vermählung muss ...

Prolog
1341: Um das ungeheuerliche Geheimnis des Grabtuches Christi zu wahren, wird der neugierige junge Graf Albrecht auf eine Pilgerreise ins gelobte Land geschickt.
Kurz nach seiner Vermählung muss Graf Albrecht, Herrscher der Grafschaft Werdenberg-Heiligenberg, erkennen, dass seine Gemahlin, Gräfin Mechthild, an einer seltsamen Krankheit leidet. Als die junge Frau eines Tages spurlos verschwindet, reist der Graf in seiner Verzweiflung an den Bischöflichen Hof in Curia. Doch statt ihm, wie erhofft, zu helfen, nutzt der Bischof die Gelegenheit den Grafen loszuwerden, und schickt ihn im Auftrag der Rosenkranzbruderschaft auf eine Pilgerreise ins Gelobte Land, von der er nicht mehr lebend zurückkehren soll.
Doch das Glück ist Graf Albrecht hold, und er erfährt nicht nur von dem Mordkomplott gegen ihn, sondern lüftet bei einem alten Templer das Geheimnis um das Grabtuch Christi, welches die Bruderschaft fälschen möchte, um die Ungeheuerlichkeit, die die Reliquie zeigt, zu verbergen.

Zum Inhalt
Das es Pilgerreisen gab, um das Einverständnis für eine Scheidung zu bekommen, war mir nicht ganz unbekannt. Doch das man auf eine Pilgerreise geschickt wird, mit dem Hintergedanken den Graf so besser aus den Weg räumen zu können, hatte ich noch nie in einem historischen Roman.
Denn der Graf birgt ein Geheimnis, er könnte kurz davor sein etwas zu entlüften. Es geht dabei um nichts geringeres als das Grabtuch Christi. Was hat er da entdeckt, ist es eine Fälschung oder worum geht es. Um das Grabtuch ranken sich so viele Geschichten, die die Menschheit schon immer beschäftigen. Darum muss der Graf verschwinden, doch nur wie....soll er ermordet werden oder in einem Kerker landen?
Der Titel passt gut, denn was ist mit Graf Albert seiner frisch Vermählten Gräfin Mechthild? Hatte sie tatsächlich eine mysteriöse Krankheit, warum ist sie verschwunden, lebt sie vielleicht doch noch? Viele Rätsel die gelöst werden müssen.
So konnte es einem im Mittelalter ergehen.

Meine Meinung
Ich liebe historische Romane und noch mehr liebe ich sie, wenn ich von Beginn an von der Geschichte überzeugt bin und ich in eine mir unbekannte Zeit entführt werde. So auch mit diesen Roman. Es sind spannende Zeiten damals, mit Hass, Intrigen, Verfolgung, Mord und Liebe. In so einer Zeit muss man sich beweisen können, oft kommen nur die Stärksten an die Macht und überleben somit.
Die Charaktere sind super beschrieben, viele hab ich liebgewonnen, andere waren mir mehr als unsympathisch. Die Autorin hat eine gute Mischung mit ihren Figuren gewählt, so war es gut ausgeglichen. Was mir auch gut gefallen hat, waren die vielen Ortswechsel. So bekam ich einen guten Eindruck in die damalige Geographie, die einem so fremd vorkommt.
Der Schreibstil hat mir ebenfalls gefallen, er ist flüssig, der Spannungsbogen wurde gut gehalten und ich hatte viel Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 18.08.2019

Auf den Spuren eines Geheimnisses

Das Geheimnis der Fjordinsel
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Das Geheimnis der Fjordinsel
Prolog
Ostfriesland, 1980. Für die junge Rike bricht nach dem Tod ihres geliebten Großvaters eine Welt zusammen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihre Großmutter nicht vor langer ...

Das Geheimnis der Fjordinsel
Prolog
Ostfriesland, 1980. Für die junge Rike bricht nach dem Tod ihres geliebten Großvaters eine Welt zusammen. Gleichzeitig erfährt sie, dass ihre Großmutter nicht vor langer Zeit gestorben ist - wie sie angenommen hatte -, sondern eines Tages plötzlich verschwand. Warum hat sie ihre Familie damals so überstürzt verlassen? Eine erste Spur führt Rike nach Norwegen, auf eine kleine Insel im Oslofjord, wo sie auf ein Geheimnis stößt, das zurückreicht in die Zwanzigerjahre - in die Zeit der Prohibition und die gefährliche Welt der Schmuggler ...

Zum Inhalt
Der Roman ist in zwei Erzählsträngen aufgeteilt, in den man den Einblick von zwei starken Frauen erfährt.
1980, ein Schicksalsschlag in Rickes Leben führt sie nach Norwegen, dort stößt sie gleich bei ihrer ersten Station, auf der Insel Oslofjord, auf ein Geheimnis, welches viele Fragen aufwirft. Ihr Verhältnis zu ihrer Mutter ist zerrüttet, sie weiß nicht wer ihr Vater ist, und hat keine Ahnung das sie noch eine Großmutter in Norwegen hat.
Nach dem Tod ihres geliebten Großvaters entdeckt sie ein Kiste mit Unterlagen und alten Briefen. Diese veranlassen sie, sich auf die Spuren ihrer Großmutter zu begeben.

1929 in Norwegen, hat Johanne ihren Vater verloren. Keiner hat damit gerechnet und so liegt es an Johanne die Existenz der Familie zu retten. Das Geschäft ihrers Vaters ist bedroht, sie will das Lebenswerk ihres Vaters nicht aufgeben, das hätte ihr Vater nicht gewollt.
Bei ihren Bemühungen, alles zu geben, bekommt sie von einem jungen Mann ganz unverhofft Hilfe. Es dauert nicht lange und sie verlieben sich und wünschen sich eine gemeinsame Zukunft. Doch das Ziel , Sven Gravdal einen miesen Wiedersacher, das Handwerk zu legen, hat oberste Priorität. Wird es ihnen gelingen und gibt es für Johanne und Leif eine gemeinsame Zukunft?

Meine Meinung
Die Autorin hat wieder einen tollen Norwegen Roman geschrieben. Die Protagonisten sind sehr authentisch und die historischen Hintergründe interessant. Doch dieses Mal haben mich die ausführlichen Landschaftsbeschreibungen etwas gestört. Ich fühlte mich dadurch immer wieder aus der eigentlichen Geschichte raus gerissen. Auch wenn es dazu gehört, ist weniger manches mal mehr.
Was mir jedoch sehr gefallen hat, sind die zwei Erzählstränge in denen wir das Leben der beiden Hauptprotagonisten kennen lernen und sich zum Ende alles zusammenfügt. Der Schreibstil ist spannend und wie schon erwähnt sehr bildlich.
Der Leser begleitet Johanne und Rike auf einer aufregenden Reise und gibt einem einen Einblick in ihr Gefühlsleben.
Für Liebhaber von Christine Kabus ein Muss.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Eine starke Frau, die einiges erlebt und daran wächst

Der Geschmack von Schmerz
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Es ist das Jahr 1763, Isabeau lebt bei ihren Eltern in Lindau am Bodensee ein glückliches Leben. So denkt sie bei weitem nicht daran, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Ihre Eltern, vor allem ...

Es ist das Jahr 1763, Isabeau lebt bei ihren Eltern in Lindau am Bodensee ein glückliches Leben. So denkt sie bei weitem nicht daran, dass sich das in naher Zukunft ändern wird. Ihre Eltern, vor allem ihr Vater, haben da ganz andere Pläne für ihre Tochter.
Ohne Vorwarnung, oder das irgendjemand mit Isabeau geredet hat, wird sie vor vollendete Tatsachen gestellt. Sie soll Emmerat Lorenz heiraten, ausgerechnet Emmerat den sie für den größten Schuft hält. Doch die Bersperger-Werft ihres Vaters hat schon bessere Tage gesehen und Geld heiratet nun einmal Geld. Das Lorentzsche und Bersperger Unternehmen wird durch eine Heirat von Isabeau und Emmerat für jeden mehr als ertragreich sein. Ob die jungen Leute sich mögen oder sich mehr als unsympathisch sind, spielt dabei keine Rolle.
Doch so schnell fügt Isabeau sich nicht den Wünschen der Eltern. So kommt es, das ihre Eltern sie nach Paris zu ihrer Tante und Onkel, damit sie sich später der Eltern fügen wird.
Dort ist nicht alles so einfach und leicht wie sie es sich vorgestellt hat. Die Tante ist eine verbitterte Frau, die ständigt irgendwelche Leiden hat und Isabeau mit strenger Hand erziehen will. Und ihr Onkel ist so gut wie nie zu Hause. Es gibt ein paar Tarot Abende, ein Besuch bei der Oper als sie in die Gesellschaft eingeführt werden soll. Doch das alles ist nicht so aufregend und spannend, bis sie Donatien-Alphonse-François Marquis de Sade näher kennenlernt. Ein Mann voller Geheimnisse und ganz anders als es die Etikette in Paris vom Adel fordert.
Immer mehr gerät Isabeau in den Strudel der Anziehung von Sade. Sie ahnt das es sich nicht schickt und sie ein gefährliches Spiel spielt. Aber das was Sade mit ihr macht, raubt ihr fasst den Verstand.
Zur gleichen Zeit geschehen scheußliche Morde. Die Opfer sind ausschließlich Frauen, erst aus den unteren Schichten, doch dann auch aus der gehobenen Klasse. Begibt Isabeau sich durch ihr heimliches Treiben in Gefahr?

Meine Meinung:
Zu Beginn der Geschichte hatte ich so meine Schwierigkeiten, da sich manche Passagen für mich unnötig in die Länge zogen. Doch nach dem ersten Drittel hat es mich der Schreibstil der Autorin gepackt und ich musste unbedingt weiter lesen um zu wissen was aus Isabeau wird und wer der Mörder ist.
Manches hat mich an Fifty Shades of Grey erinnert und ich stellte mir die Frage ob es eine Nacherzählung mit historischen Hintergrund wird. Doch weit gefehlt, denn im Nachwort erfährt der Leser um wen es sich bei Donatien-Alphonse-François Marquis de Sade handelt. Dieser hat tatsächlich gelebt und ein ausschweifendes Leben geführt. Das hat die Autorin dazu inspiriert diesen fiktiven Roman zu schreiben. Was soll ich sagen, es ist ihr voll und ganz gelungen eine spannende Geschichte zu schreiben. Die Charaktere wirken sehr real und alles könnte sich so zugetragen haben. Die historischen Hintergründe fließen gekonnt mit in des Geschehen ein. Auch die Settings sind gut gewählt und entführen einen in eine andere Welt. Mir hat der Roman gut gefallen.