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Veröffentlicht am 10.06.2020

Wortgewaltige Geschichte

Meine Schwester, die Serienmörderin
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"Meine Schwester, die Serienmörderin" war schon lange vor dem Erscheinungstag in aller Munde, da das Buch bereits sehr viele Preise eingeheimst hat und immer als feministisch, witzig und rasant beschrieben ...

"Meine Schwester, die Serienmörderin" war schon lange vor dem Erscheinungstag in aller Munde, da das Buch bereits sehr viele Preise eingeheimst hat und immer als feministisch, witzig und rasant beschrieben wird. Da ich aufgrund der Kurzbeschreibung sehr neugierig wurde, musste ich dem Buch selbstverständlich auch eine Chance geben und wurde nicht enttäuscht, denn dieses Buch ist pure Unterhaltung.

Auf sehr angenehme und flotte Art wird hier die Geschichte der Schwestern Ayoola und Korede erzählt. Während Korede eher die bodenständigere und ruhigere Schwester ist, ist Ayoola nicht nur das Lieblingskind ihrer Eltern, sondern auch unberechenbar. Sie ist nicht nur wunderschön, sondern auch zielstrebig und weiß, was sie will. So hat sie auch von ihren Männern schnell die Nase voll und bringt diese reihenweise um. Zum Glück hat sie da ihre Schwester, denn diese arbeitet als Krankenschwester und weiß genau, wie man eine Leiche oder auch Blut verschwinden lassen kann.

Wer hier aufgrund des Plots einen Thriller erwartet, der wird sicherlich enttäuscht sein, denn hier gibt es nichts, was sonderlich spannend wäre. Hier geht es vielmehr um eine Geschichte zwischen zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein können und andere Erwartungen vom Leben haben. Ayoola ist hier der deutlich dominantere Part in der Beziehung und nutzt ihre Schwester aus, um ihre Morde zu vertuschen. Korede ist dagegen sanfter und bodenständiger und hadert deutlich mehr mit ihrem Gewissen und fragt sich immer mehr, zu was ihre Schwester noch alles fähig ist. Dies wird besonders sichtbar, als sich ausgerechnet Tade, ein Arzt aus dem Krankenhaus in Ayoola verliebt, obwohl eigentlich Korede ein Auge auf ihn geworfen hat.

"Meine Schwester, die Serienmörderin" bietet zudem jede Menge witzige Momente. Der Humor in der Geschichte ist zwar ein wenig eigen und sicherlich nicht jedermanns Sache, aber mich konnte die Autorin damit gut unterhalten. Gleichzeitig regt die Geschichte aber auch zum Nachdenken an und man stellt sich automatisch auch selbst die Frage, wie weit man für die eigene Familie gehen würde, um diese zu schützen.

Kurz gesagt: "Meine Schwester, die Serienmörderin" ist eine unterhaltsame, tiefgründige, wortgewaltige und nachdenklich stimmende Familiengeschichte, die mich mit einem rasanten Schreibstil und interessanten Figuren begeistern konnte.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Nett für zwischendurch

Secret Kiss. Die Tochter vom Coach (Secret-Reihe)
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Sport Romance-Romane wurden in den letzten Jahren zunehmends populärer, sodass sich auch immer mehr deutsche Autoren mit Geschichten aus dem Bereich auseinandersetzen. So auch Mimi Heeger, die eine ganze ...

Sport Romance-Romane wurden in den letzten Jahren zunehmends populärer, sodass sich auch immer mehr deutsche Autoren mit Geschichten aus dem Bereich auseinandersetzen. So auch Mimi Heeger, die eine ganze Reihe dazu geschaffen hat. Den Auftakt macht hierbei "Secret Kiss. Die Tochter vom Coach".

Mimi Heeger konnte mich mit ihrem Schreibstil definitiv unterhalten. Die Geschichte liest sich flüssig, flott, sehr unterhaltsam und humorvoll, sodass ich schon ab und zu sehr grinsen musste. Dies habe ich der Protagonistin Maggie zu verdanken, die nicht nur oftmals sehr vorlaut ist, sondern auch mit ihrer direkten und humorvollen Art bei mir punkten konnte. Maggie wird dabei von der Autorin sehr gut und vor allem authentisch gezeichnet, sodass man sie nicht nur gut kennen lernt, sondern sich auch in sie hineinversetzen kann.

Maggie liebt Fußball und ist ein großer Fan der "Ramsgate Firebirds" - ausgerechnet die Fußballmannschaft, die auch von ihrem Vater trainiert wird. Sie ist immer am Spielfeldrand mit dabei und animiert die Mannschaft nicht nur, sondern hat auch großen Spaß daran zu sehen, wie sich die Mannschaft immer mehr steigert. In Sachen Liebe läuft es für Maggie dagegen nicht allzu gut, was sie ihrem Vater und ihrem großen Bruder zu verdanken hat, die sie zu sehr vor der Männerwelt beschützen. Dies ändert sich jedoch, als Sam neu zu der Mannschaft stößt und bei Maggie für ordentlich Herzklopfen sorgt...

Die Geschichte zwischen Maggie und Sam wird dabei an sich ganz gut erzählt. Es gibt hier und da kleinere Flirtereien und mit Sam erhält die Geschichte einen Bad Boy, wie man ihn schon haufenweise erleben durfte: Gutaussehend, düster, geheimnisvoll und natürlich auch tätowiert.

Hier wurde für meinen Geschmack leider zu sehr die Klischeeschublade geöffnet, sodass man hier einen 0815-Charakter geschaffen hat, aus dem man viel mehr hätte machen können. Dadurch hat mich auch die Geschichte zwischen Maggie und Sam leider nicht so begeistert, wie ich es mir erhofft habe. Es ist nett und süß, aber nichts, weswegen ich jetzt schlaflose Nächte bekommen hätte oder allzu lange im Gedächtnis bleibt.

Somit ist "Secret Kiss. Die Tochter vom Coach" zwar insgesamt eine ganz nette und witzige Geschichte für zwischendurch, aber leider nichts, was allzu lange im Gedächtnis bleibt, was ein wenig schade ist. Hätte es hier besonders beim männlichen Part weniger Klischees gegeben, hätte ich die Geschichte sicherlich noch besser gefunden.

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Veröffentlicht am 07.02.2020

Interessanter Plot, bei dem der Funke nicht ganz übergesprungen ist

Sweet Sorrow
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Die erste große Liebe gibt es nur einmal im Leben - und meistens vergisst man diese auch nicht. So geht auch Charlie Lewis, dem Protagonisten der Geschichte, der kurz vor seiner eigenen Hochzeit steht ...

Die erste große Liebe gibt es nur einmal im Leben - und meistens vergisst man diese auch nicht. So geht auch Charlie Lewis, dem Protagonisten der Geschichte, der kurz vor seiner eigenen Hochzeit steht und plötzlich mit seiner Vergangenheit aus Teenagerzeiten und seiner ersten großen Liebe Fran konfrontiert wird.

An sich klingt dies nach einem tollen Plot. Dies ist es auch letztendlich, allerdings kommt "Sweet Sorrow" von David Nicholls leider auch nicht ohne Schwächen aus, denn leider mangelt es der Geschichte stellenweise an Tiefe und auch die Gegenwart ist meiner Meinung nach deutlich zu kurz gekommen. "Sweet Sorrow" selbst liest sich jedoch durchaus flüssig, emotional und oftmals sehr humorvoll, auch die Figuren sind größtenteils gut und ausreichend ausgearbeitet, sodass man diese gut kennen lernt.

Dennoch hat mir bei "Sweet Sorrow" das gewisse Etwas gefehlt, um vollends begeistert zu sein. Es ist zwar interessant, wie Charlie Lewis seine Jugend in der Theatergruppe verbracht, wie er Fran kennen gelernt und mit ihr die Liebe erlebt hat, aber auch die Scheidung seiner Eltern verkraften musste, allerdings wollte der Funke nicht gänzlich überspringen.

Dies bedeutet allerdings nicht, dass das Buch schlecht oder gar langweilig ist, denn dies ist es bei weitem nicht. Es ist emotional, es brachte mich zum Schmunzeln und ich konnte mich durchaus in Charlie hineinversetzen. Das Problem ist wohl einfach, dass ich letztendlich so viel mehr erwartet habe. Mehr Gegenwart, mehr Liebe zwischen ihm und seiner Verlobten und mehr Tiefe im Allgemeinen.

Trotzdem würde ich "Sweet Sorrow" aufgrund seiner interessanten Figuren jedem empfehlen, der gerne authentische und melancholische Coming-of-Age-Romane liest.

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Veröffentlicht am 07.01.2020

Guter Auftakt mit Luft nach oben

Darklands, 1, Im Reich der Schatten
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Ich habe bereits viel Gutes über die "Darklands"-Trilogie gehört und war somit schon sehr gespannt darauf, wie mir der erste Band "Im Reich der Schatten" gefallen wird. Meine Erwartungen waren vielleicht ...

Ich habe bereits viel Gutes über die "Darklands"-Trilogie gehört und war somit schon sehr gespannt darauf, wie mir der erste Band "Im Reich der Schatten" gefallen wird. Meine Erwartungen waren vielleicht letztendlich ein wenig zu hoch angesetzt, allerdings fand ich die Geschichte insgesamt vollkommen in Ordnung, sodass ich hier ein paar angenehme Lesestunden hatte.

Der Schreibstil ist insgesamt ganz gelungen, die Geschichte wird meist spannend und flüssig erzählt und auch die Figuren bekommen allesamt ihre Zeit, um sich zu entwickeln, sodass man sie ausreichend kennen lernen darf. Die Dialoge sind zwar durchaus ausbaufähig und wirken etwas holprig, allerdings konnte mich der Autor grundsätzlich unterhalten.

Dennoch muss man auch sagen, dass mich "Im Reich der Schatten" stellenweise sehr an die "Maze Runner"-Bücher erinnert, sodas ich hierbei immer wieder Vergleiche angestellt habe, da es hier und da deutliche Parallelen gibt, die man hätte vermeiden können. Trotzdem haben mir Raven und die Desert Plants insgesamt ganz gut gefallen, die in der Geisterstadt Blackpool leben und den Ort mit allen Mitteln zu verteidigen versuchen. Als dies nicht mehr möglich ist und sie Blackpool nach einem Überfall aufgeben müssen, machen sich die Freunde auf die Suche nach Paxtonia - einem Ort, an dem es ausreichend Wasser, Nahrung und vor allem Frieden geben soll. Hierbei müssen sie sich mit vielen Gefahren und Misstrauen auseinandersetzen, was die Gruppe zu spalten droht.

Die Konflikte und das Misstrauen untereinander wird dabei glaubwürdig beschrieben, die Figuren sind mal mehr, mal weniger sympathisch und die Welt, die hier geschaffen wurde, bietet durchaus ausreichend Potential. Leider wurde dieses bislang noch nicht vollends genutzt, sodass ich hoffe, dass dies im zweiten Band "Höhle des Schreckens" noch weiter sichtbar ist und sich dabei auch die Figuren weiterentwickeln werden.

Somit ist "Im Reich der Schatten" insgesamt ein netter Auftakt, der noch ausreichend Luft nach oben bietet, aber dennoch unterhaltsam und spannend ist, sodass ich auch dem zweiten Band eine Chance geben möchte.

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Guter, wenn auch sehr überladener Abschluss

JACKABY - Der gnadenlose König
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Nachdem mir bereits die ersten drei Bände der „Jackaby“-Reihe von William Ritter sehr gefallen haben, war ich schon sehr gespannt auf den vierten und somit letzten Band „Der gnadenlose König“ und habe ...

Nachdem mir bereits die ersten drei Bände der „Jackaby“-Reihe von William Ritter sehr gefallen haben, war ich schon sehr gespannt auf den vierten und somit letzten Band „Der gnadenlose König“ und habe mir eine ähnlich spannende und humorvolle Geschichte erhofft. Leider muss ich jedoch sagen, dass mich der Abschluss der Reihe ein wenig enttäuscht zurückgelassen hat.

Da mir der Schreibstil bereits bei den Vorbänden sehr zugesagt hat und ich gar nicht mit so viel Humor gerechnet habe, bin ich froh, dass der Autor seinem Stil weiterhin treu geblieben ist und sich dazu seit seinem Debüt immer mehr steigert. Dazu liest sich die Geschichte sehr leicht und flott, sodass ich von Anfang an sofort in die Geschichte hineingefunden habe. Gleichzeitig sind die Schauplätze hervorragend gewählt und verbreiten eine düstere Atmosphäre und auch die Figuren wurden von William Ritter liebevoll ausgearbeitet und haben sich gut weiterentwickelt, sodass ich mich direkt wieder mit ihnen anfreunden konnte und den letzten Fall von Jackaby und Abigail gerne verfolgt habe.

Während Jackaby und Abigail in den ersten Bänden nicht immer eingespielt wirkten, sind sie mittlerweile ein eingespieltes Team und ich mochte die Chemie zwischen ihnen sehr. Obwohl Jackaby oftmals sehr skurril und stellenweise auch schroff wirkt, ist Abigail das Herz in dem Ermittler-Duo und lässt sich von Jackaby nicht alles gefallen, sodass man die beiden trotz ihrer Ecken und Kanten direkt ins Herz schließt und sie gerne auf ihren Ermittlungen begleitet.

In „Der gnadenlose König“ haben die Figuren wieder alle Hände voll zu tun, denn hierbei hat es William Ritter schon fast ein wenig übertrieben, denn dieses Mal möchte nicht nur der König seine Macht gnadenlos erweitern, sondern auch der Bürgermeister der Stadt New Fiddleham will seine Macht demonstrieren, indem er allen magischen Wesen den Krieg erklärt, da er von seiner Frau, die eine Nixe ist, betrogenn wurde. Die magischen Wesen, darunter viele Gestaltwandler, Gnome und Vampire, suchen bei Jackaby Schutz, was jedoch alle übrfordert und für noch mehr Chaos sorgt.

Dies ist auch gleichzeitig das Problem an "Der gnadenlose König", denn hier sind einfach zu viele Ideen geradezu abgearbeitet worden, sodass das Buch zu überfüllt wirkt. Hier wäre noch locker ein fünfter Band durchaus möglich gewesen, aber stattdessen findet hier geradezu eine Abarbeitung statt, was man besonders gegen Ende merkt, denn dieses kommt zu plötzlich und erscheint sehr hektisch, was sehr schade ist.

Das Cover ist für mich ein absoluter Hingucker, da es auf den ersten Blick doch recht unscheinbar wirkt, man danach jedoch immer mehr Details entdeckt, die perfekt zur Geschichte passen. Auch die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen, sodass ich die Fortsetzung unbedingt lesen wollte.

Kurz gesagt: „Der gnadenlose König" ist insgesamt ein netter, wenn auch nicht überragender Abschluss der "Jackaby"-Reihe. Die Geschichte kann zwar durchaus mit spannenden und humorvollen Momenten überzeugen, aber letztendlich wirkte die Geschichte auf mich zu überladen, um vollends begeistert zu sein. Dennoch sollte man der "Jackaby"-Reihe eine Chance geben, wenn man sich für Geschichten wie "Sherlock Holmes" mit Fantasy-Elementen interessiert.

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