Der Weg der Trauer
Vom Ende der EinsamkeitDie beste Schullektüre, die ich bisher gelesen habe! Ich muss ehrlich sagen, dass ich selbst nie nach dem Buch gegriffen hätte, aber ich bin wirklich froh, dass dieses Buch es doch geschafft hat, in meinem ...
Die beste Schullektüre, die ich bisher gelesen habe! Ich muss ehrlich sagen, dass ich selbst nie nach dem Buch gegriffen hätte, aber ich bin wirklich froh, dass dieses Buch es doch geschafft hat, in meinem Bücherregal zu landen.
Um was geht es?
Jules und seine Geschwistern, Liz und Marty, führen ein glückliches Familienleben, bis ihre Eltern eines Tages bei einem Unfall sterben. Sie müssen auf ein Internat, wobei ihre Trauer sie auf Schritt und Tritt begleitet. Jeder lernt auf schmerzhafte Art und Weise, wie er damit umgehen muss. Die drei werden erwachsen und ihr Schicksal hängt ihnen immer noch nach. Vor allem Jules hat Schwierigkeiten, sich in der Welt zurechtzufinden. Nur bei Alva, seiner Schulfreundin, fühlt er sich wohl.
Meine Meinung
Wenn ich diesen Roman mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es das Wort "echt". Diese Geschichte geht auf wichtige Fragen im Leben ein, denen wir vielleicht früher oder später selbst begegnet wären.
Als Leser wird man langsam in die Geschichte eingeführt. Man wird mit Jules Leben bekannt gemacht, lernt seine Geschwister und Eltern kennen. Dazwischen gibt es Szenen, die einige Jahre später spielen und einen somit zwingen, weiterzulesen. Es herrschte keine hitzige Spannung, sondern eher eine melancholische Stimmung, die einem auch nach dem Lesen noch lange nach hängt.
Nach Beenden des Buches habe ich das Gefühl, die Charaktere wirklich zu kennen. Benedict Wells hat mich eine Verbindung zu ihnen fühlen lassen, die ich nur selten so erlebt habe. Vor allem zu Jules. Seine Gedanken waren vollkommen nackt, sodass sie mich nicht nur einmal tief erschütterten oder berührten.
Die Geschichte hat eine unfassbare Tiefe, sie ist in sich geschlossen und rund. Es wird auf die Psyche der Charaktere eingegangen, ohne alles schön zu reden. Hier begegnet man tragischer Trauer und schroffer Wut.
Der Schreibstil ist unglaublich flüssig. Wells benutzt einfache Worte und dennoch sind die Beschreibungen einzigartig. Es ist faszinierend, wie authentisch, locker und gleichzeitig ernst hier vom Leben erzählt wird.
Man hatte zwar schon zu Beginn eine Ahnung oder bestimmte Hinweise, wie alles ausging, aber es hielt einen nicht davon ab, weiterzulesen um zu erfahren, wie es zu diesem Ereignis kommen konnte.
Fazit
Es ist wahrlich ein Erlebnis, Jules auf dieser Reise begleiten zu können. In diesem Roman findet sich alles von Liebe, über Wut und Melancholie bis hin zu schmerzhafter Trauer.
Ein Buch, das sich in mir festgesetzt hat und lange nachhallen wird.