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Veröffentlicht am 24.06.2020

Apollo

Der Freund
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Bei Apollo handelt es sich um eine Dogge. Eine Schriftstellerin in New York hat ihn geerbt. Ein Erbe, dass es ihrer Meinung nach besser nicht gegeben hätte, denn es bedeutet, dass ein guter Freund gestorben ...

Bei Apollo handelt es sich um eine Dogge. Eine Schriftstellerin in New York hat ihn geerbt. Ein Erbe, dass es ihrer Meinung nach besser nicht gegeben hätte, denn es bedeutet, dass ein guter Freund gestorben ist. In ihrer Wohnung darf sie auch keine Tiere halten und Doggen sind nicht gerade Kleintiere, die unbemerkt bleiben. Natürlich gibt es Nachbarn, die die Ankunft des Hundes nicht nur bemerkten, sondern auch melden. Die Autorin ist unsicher, ob sie den Hund behalten kann, doch das liebenswerte Tier mag sie auch nicht wieder abgeben. Wahrscheinlich hat sich der Freund etwas dabei gedacht.

Frau und Hund überwinden den Verlust eines lieben Menschen. Doch ist es so einfach mit der Trauer. Wenn ein lieber Mensch stirbt, ist es einfach schmerzlich. Apollo trauert auf seine Weise und die Frau auf die ihre. Bei ihrem Beruf bietet es sich an, zu schreiben. Und so reflektiert sie über Tod und Verlust, über Hunde und ihre außergewöhnlichen Beziehungen zu ihren Menschen. Zunächst trauern Frau und Hund für sich, dann trauern sie gemeinsam und schließlich gewinnen sie wieder Freude am Leben. Doch liegt in diesem Beginn nicht wieder ein Abschied. Große Hunde haben leider häufig keine große Lebenserwartung.

Diesem Roman liegt wirklich eine ansprechende Idee zugrunde. Die Vorstellung, dass sich Hund und Frau gegenseitig trösten und über den Tod des Freundes und Herrn hinwegkommen, ist einfach schön, unabhängig davon, ob es tatsächlich geschehen kann. Doch irgendwie entsteht während des Hörens der Eindruck, die Autorin habe mehr das Bedürfnis, übers Schreiben zu schreiben oder über fremde Geschichten zu referieren, so dass manchmal nicht so viel übrig bleibt, von der vermeintlichen eigentlichen Idee des Buches. Und dann beginnt man nach der Geschichte zu suchen und man verzettelt sich letztlich irritiert. Nichtsdestotrotz hat das Buch sehr schöne Momente und Frau und Hund können die erste Trauerphase überwinden. Gerade diese hebt die Vorleserin Vera Teltz äußert gekonnt hervor.

Veröffentlicht am 21.06.2020

Generationen

Serpentinen
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Gemeinsam mit seinem Sohn, der Schüler ist, geht er auf eine Wanderung in den heimatlichen Bergen. Eine Heimat, die er verlassen hat, um seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Mit dem Wissen, dass ...

Gemeinsam mit seinem Sohn, der Schüler ist, geht er auf eine Wanderung in den heimatlichen Bergen. Eine Heimat, die er verlassen hat, um seine Vergangenheit hinter sich zu lassen. Mit dem Wissen, dass sich Urgroßvater, Großvater und Vater das Leben genommen haben, lebt es sich nicht so leicht. Immerhin lebt er schon länger als sein Vater und er lebt für seinen Sohn. Alles will er dafür tun, dass seinen Sohn nicht das gleiche Schicksal ereilt. Er will ein Vater sein, der für seinen Sohn da ist. Doch auch den Erinnerungen will er sich stellen.

Die Eltern sind in der Nachkriegszeit in die Gegend gekommen. Ihre Vergangenheit haben sie nicht verarbeitet. Und er als Sohn will sich auseinandersetzen, doch seine Eltern und die anderen Verwandten lassen ihn nicht so recht. Wenn der persönliche Hintergrund nicht so rühmlich ist oder alte Überzeugungen nicht reflektiert werden, wird es schwierig für die nachkommenden Generationen. Auch wenn man einiges nicht gutheißt, Familie bleibt Familie. So ganz trennen kann man sich nicht. Soll man die Debatte suchen oder aufgeben und heikle Themen fallen lassen. Leicht hat man es nicht unbedingt als derjenige, der mit dem Leben der Vorfahren leben muss und diese Bürde nicht an seinen Sohn weitergeben möchte.

Es ist ein sehr eindringliches Buch, besonders wenn man im ähnlichen Alter ist wie der Autor und auch Ähnliches im Verwandtenkreis erlebt hat. Vielleicht wurde viel unter den Tisch gekehrt, vielleicht gab es Streit und letztlich die Erkenntnis, dass nichts zu ändern ist. Wie soll man dem am Besten begegnen? Wie soll man die Vergangenheit dem Kind nahe bringen, ohne es zu überfordern oder zu überfrachten. Manchmal witzig, manchmal bitter, manchmal düster depressiv, doch auch hoffnungsvoll und irgendwie lebensbejahend. Ganz leicht zu ertragen ist dieses (Hör)Buch nicht. Dieses am Leben verzweifeln, dieses Spielen mit den Gedanken, dann wieder der Aberwitz und die Erkenntnis, dass man nicht entfliehen kann. Man bleibt hin und her gerissen, ob dieser nachdenklich stimmende Roman, einen runterzieht oder weiterbringt. Nichtsdestotrotz fesselt die Geschichte von Vätern und Söhnen.


Veröffentlicht am 13.06.2020

Das Schwert

Cursed - Die Auserwählte
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Die junge Nimue ist unbändig, wissbegierig und schlau. Wegen ihrer übernatürlichen Kräfte ist sie im Dorf nicht gut angesehen, die Menschen fürchten sie. Zudem herrschen Unruhen im Land. Die roten Paladine ...

Die junge Nimue ist unbändig, wissbegierig und schlau. Wegen ihrer übernatürlichen Kräfte ist sie im Dorf nicht gut angesehen, die Menschen fürchten sie. Zudem herrschen Unruhen im Land. Die roten Paladine wollen das Wort der Kirche unter die Menschen bringen. Wer allerdings nicht zuhören will, muss mit dem Tode rechnen. Auch Nimues Mutter und ihre beste Freundin sind unter den Toten. Als Nimue an das Schwert der Macht kommt, spürt sie dessen Kraft, aber auch den Einfluss, den es auf sie ausübt. Und welche Rolle spielt Merlin der weise alte Mann.

Die Artus-Sage in einer neuen Interpretation. Die ungefähr 16-jährige Nimue erfährt von dem Geheimnis um ihre Geburt. Durch den Besitz des Schwertes werden ihre ungewöhnlichen Kräfte noch stärker. Sogar mit den roten Paladinen kann sie es aufnehmen. Aber will nicht nur eine brutale Kämpferin sein. Der Besitz des Schwertes bedeutet auch Verantwortung. Sie will sich nicht von der Gewalt um sie herum vereinnahmen lassen. Doch kann sie wirklich verhindern, dass es zu weiteren Gewaltausbrüchen kommt. Die roten Paladine kennen keine Gnade. Selbst Kinder metzeln sie dahin. Wieso kann oder soll Nimue Gnade walten lassen. Vielleicht ist der Kampf der einzige Weg noch Schlimmeres zu verhindern.

Interessant ist es allemal diese alte Geschichte aus einer anderen Sichtweise kennenzulernen. Nimue ist ein starker Charakter. Sie ist gradlinig und ihre Freunde können auf sie zählen. Die Sage bekommt so einen frischen Anstrich, der gut in die heutige Zeit passt. Natürlich neigt man beim Lesen dazu, nach Unterschieden und Parallelen zu suchen. Das führt dazu, dass man sich die Geschichte um Artus nochmal in Erinnerung ruft. Allerdings gibt es recht viele Schilderungen von Gewalt in dem Roman, der auch die Grundlage für eine Netflix-Serie ist. Da muss man sich schon etwas stählen, wenn so viel Blut fließt. Dennoch bleibt der Gedanke an eine unabhängige junge Frau, die ihren Weg macht. Und die Bilder des Zeichners Frank Miller untermalen die Story vortrefflich.

Veröffentlicht am 31.05.2020

Die Schlacht

Children of Virtue and Vengeance
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Zélie und Amari konnten die Magie befreien. Doch so wie es manchmal ist mit den Geistern, die man ruft. Sie bekamen mehr als sie erfragt haben. Die Magie kam auch zu Amaris Mutter. Auch Amaris Bruder Inan ...

Zélie und Amari konnten die Magie befreien. Doch so wie es manchmal ist mit den Geistern, die man ruft. Sie bekamen mehr als sie erfragt haben. Die Magie kam auch zu Amaris Mutter. Auch Amaris Bruder Inan kann Magie wirken. So einfach wird es nicht werden, zu einem friedlichen Leben zu finden. Ein erster Schritt soll sein, dass Amari den Thron besteigen will, um ihr Volk zu überzeugen, dass eine Co-Existenz mit den Maden durchaus erstrebenswert sein kann. Doch die Orisha wollen Rache. Auch Zélie und Amari sind nicht immer einig wie sie ihr gemeinsames Ziel erreichen sollen.

Bei diesem Roman handelt es sich um den zweiten Band der Children of Blood and Bone Trilogie. Nach dem hoffnungsvollen Ende des vorherigen Bandes finden die Heldinnen Zélie und Amari hier ungeahnte Schwierigkeiten. Anstelle eines friedlichen Miteinanders erleben sie die neue Wehrhaftigkeit der Orisha. Ihre Pläne werden zunächst durchkreuzt. Sie müssen sich neu aufstellen und überlegen, wie sie das Ziel eines geeinten Volkes erreichen dennoch erreichen können. Dabei ist ihnen ihre unterschiedliche Herkunft deutlich anzumerken. Die beiden jungen Frauen gehen schweren Herzens auf Schlachten zu, die ihnen viel abverlangen werden.

In diesem zweiten Band wird dem Leser einiges an Kriegs- und Kampfhandlungen zugemutet. Es geht brutal zu. Die Schilderungen gehen zur Sache, es fließt Blut. Und nicht nur das der Feinde. Auch unter Freunden sind Verluste zu beklagen und Opfer zu bringen. Zum Glück rundet sich die Geschichte, so dass Vieles schließlich eine Sinnhaftigkeit erhält, an die man kaum noch geglaubt hat. Auch wenn die Brutalitäten doch etwas mannigfaltig sind, ist der Roman doch spannend und die verschlungene Geschichte der Magie fesselt. Wie bei einem zweiten Teil nicht anders zu erwarten, ist das Ende offen. Der Autorin ist damit ein Knall gelungen, der tatsächlich große Neugier weckt auf das, was von dem dritten Teil zu erwarten ist.

Veröffentlicht am 22.05.2020

Der goldene Löffel

Einer gibt den Löffel ab
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Loretta Luchs - mit so einem klingenden Namen muss man einfach ein ungewöhnliches Leben führen. Momentan ist Loretta aber eher froh, dass ihr Leben ruhig verläuft. Sie macht ihren Job. Nach der Trennung ...

Loretta Luchs - mit so einem klingenden Namen muss man einfach ein ungewöhnliches Leben führen. Momentan ist Loretta aber eher froh, dass ihr Leben ruhig verläuft. Sie macht ihren Job. Nach der Trennung von ihrem Freund, ist sie mit ihrer Freundin Diana zusammengezogen. Als Abwechslung macht ein Casting für eine Kochshow mit. Sie ist ein Fan der Sendung und freut sich riesig als sie die Chance bekommt, ihr Menü zu präsentieren. Mit dabei sind vier weitere Teilnehmer. Loretta ist sehr neugierig und freut sich auf die neuen Menschen und das ganze Drumherum.

Sie will gar keine Hobby-Detektivin sein und nach den vorigen Erlebnissen hat Loretta eigentlich auch genug davon. Da kommt die Kochgelegenheit doch wie gerufen. Schnell beginnt sie nach Rezepten zu suchen und sich vorzubereiten. Die Fragen ihrer Psychologin erfreuen sie nicht so sehr. Aber sie muss ja nicht antworten. Nachdenken vielleicht schon. Doch ihre Freunde unterstützen sie. Ihre Loretta kommt ins Fernsehen. Eine freudige Überraschung erlebt Loretta schon als sie ihre Mitstreiter kennenlernt. Dennoch ist sie nervös, sie darf den ersten Abend gestalten. Zwar hat sie es dann hinter sich, aber es ist bekannt, dass die Teilnehmer sich mit Lob zurückhalten.

Um das Buch richtig genießen zu können, mag es schon von Vorteil sein, wenn man sich mit solchen Sendungen etwas auskennt. Davon abgesehen hat sympathische Mitwirkende, die natürlich auf das ein oder andere Ekelpaket treffen. Manchmal kann man auch Ziegengemecker vernehmen. Und man wünscht, dass Loretta ihr Kochabenteuer gut übersteht und ihr Gaumen einige Freuden erlebt. Interessant ist es, mitzuerleben, welche Unterschiede zwischen dem Auftreten vor der Kamera und dem Verhalten, wenn die Kamera aus ist, bestehen. Lustig wird es allerdings, wenn dies von den Teilnehmern nicht mehr so genau unterschieden wird. Das ist es, was die TV-Zuschauer wollen. Eine gute Mischung aus hervorragendem Essen und guten Gesprächen. Oder auch aus genau dem Gegenteil.

Loretta Luchs überzeugt vielleicht nicht so sehr vor der Kamera, aber dafür umso mehr als Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht.