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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2020

Viele Informationen über Istanbul

Die Gärten von Istanbul
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Der Kriminalroman "Die Gärten von Istanbul" wurde von dem bekannten türkischen Autor "Ahmet Ümit" verfasst und ist im "btb-Verlag" erschienen. In der Türkei ist Ahmet Ümit ein Wegbereiter des Kriminalromans ...

Der Kriminalroman "Die Gärten von Istanbul" wurde von dem bekannten türkischen Autor "Ahmet Ümit" verfasst und ist im "btb-Verlag" erschienen. In der Türkei ist Ahmet Ümit ein Wegbereiter des Kriminalromans und hat mit diesem Roman einen Bestseller geschaffen.

Nevzat, der Oberinspektor des Morddezenats, kennt die Stadt Istanbul wie seine Westentasche. Auch seine Frau und seine Tochter wurden Opfer eines Verbrechens, das nie aufgeklärt wurde. Trotzdem entschließt sich Nevzat bei dem aktuellen Fall mitzuhelfen. An der Atatürk-Statue wird eine Leiche gefunden. Das Opfer ist ein Professor für Kunstgeschichte. Weitere Leichen werden daraufhin gefunden und alle haben eine Verbindung zu historischen Wahrzeichen in Istanbul. Ein jahrtausendalte Geschichte wird aufgerollt...

Bei dem Buch "Die Gärten von Istanbul" handelt es sich nicht nur um einen einfachen Kriminalroman. Er hat eine tiefgründige Bedeutung und beinhaltet viele Informationen über die Stadt zwischen zwei Kontinenten. Der Autor Ahmet Ümit ist durch seine politische und kritische Ansicht bekannt und beschäftigt sich viel mit der Stadt.
Faszinierend sind die sagen- und märchenhaften Hintergründe, die über die Stadt Istanbul innerhalb des Romans aufgedeckt werden. Man taucht hier in eine ganz andere Welt ein. Die Morde werden immer wieder mit der Historie verknüpft und sind alles andere als oberflächlich. Hier merkt man, dass der Autor sich lange und intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Wer nach Tiefgang sucht und historische Bücher gerne liest, ist hiermit sicherlich fündig geworden.

Der Krimi-Anteil hat mir jedoch häufig gefehlt. Bei über 700 Seiten wird die Geschichte Istanbuls in die Länge gezogen. Obwohl Nevzat und sein Team die Fälle aufklären wollen, ist die Spannung im Hintergrund geblieben. Viele Morde, aber keine mitfiebernde Stimmung. Als Leser wird man kaum in die Handlung integriert. Im Vergleich zu deutschen Krimis sind keine Verdächtige eindeutig zu erkennen, sodass das Miträtseln mir schwer gefallen ist. Eigentlich schade, da die Geschichte interessant klang.

Leider fehlende Spannung, obwohl der geschichtliche Hintergrund gut ausgebaut wurde. Vielleicht aber auch zu viele Informationen? Für wissbegierige sicherlich ein toller Roman!

Veröffentlicht am 22.05.2020

Die Spannung kam zu kurz!

Finster ist die Nacht
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Der Kriminalroman "Finster ist die Nacht" wurde von der Autorin "Karin Salvalaggio" geschrieben und ist im "List Verlag" erschienen.

Die Detektivin Macy Greeley befindet sich nachts unterwegs im einsamen ...

Der Kriminalroman "Finster ist die Nacht" wurde von der Autorin "Karin Salvalaggio" geschrieben und ist im "List Verlag" erschienen.

Die Detektivin Macy Greeley befindet sich nachts unterwegs im einsamen Montana, bis ihr plötzlich ein Mann direkt vors Auto läuft. Macy Greeley muss hilflos mit ansehen, wie direkt vor ihren Augen das Opfer Philip Long, ein bekannter Radiomoderator, erschossen wird. Sie übernimmt die Ermittlungen, die sich in dem kleinen Örtchen in Montana als schwierig gestalten. Waffen, Drogen und Selbstgerechtigkeit begegnen ihr überall. Während der Ermittlungen trifft Macy auf Emma, die Tochter des Opfers. Sein Geheimnis ist ihr bekannt...

Die vorherigen Bücher der Autorin Karin Salvalaggio sind mir nicht bekannt. Mir war nicht bewusst, wie wichtig die Zusammenhänge der einzelnen Bücher sind, aber ich konnte mich in die Geschichte schnell zurechtfinden. Die Personenanzahl ist gering, sodass man einen guten Überblick besitzt.

Die Gestaltung des Buches und auch der Klappentext erzeugen große Spannung und Aufregung. Was hat es mit dem Toten auf sich? Wer hat ihm das angetan? Und warum hat man es ihm angetan? Der Start ist somit gelungen. Viele Fragen machen neugierig und man kann mit dem Lesen kaum warten. Leider ist bei mir die anfängliche Spannung nicht erhalten geblieben, obwohl das Thema interessant ausgewählt wurde.

Der Roman beschäftigt sich abgesehen vom Mord mit aktuellen Themen. Die Autorin hat sich bewusst für die Themen illegaler Medikamentenhandel und Missbrauch von Schmerzmitteln entschieden. Aber auch das Thema Drogen wird großflächig in den Vordergrund gestellt, wodurch die Geschichte etwas an Spannung verliert.

Emma, die Tochter des Opfers, spielt mit der Ermittlerin Macy eine große Rolle in der Handlung. Sie bringt Macy mithilfe eines Tagebuches auf die richtige Fährte. Ohne Emma wäre sie teilweise aufgeschmissen gewesen, sodass beide ein tolles Team ergeben. Aber auch hier konnte mich die Handlung und der ruhige Schreibstil nicht überzeugen. Einen Krimi stelle ich mir facettenreich, spannend und mitfiebernd vor. Leider konnten meine Wünsche hiermit nicht erfüllt werden.

Ein Krimi mit einem interessanten Schwerpunkt, der mit Sicherheit ausbaufähig gewesen wäre. Die Spannung kam für meinen Geschmack zu kurz!

Veröffentlicht am 22.05.2020

Mehr Fußball als Spannung!

Wildfutter
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Der Krimi "Wildfutter" wurde unter dem Pseudonym "Alma Bayer" verfasst und ist im "btb-Verlag" erschienen. Alma Bayer ist eine bekannte Journalistin in Bayern und nebenbei als Autorin tätig.

Vitus Pangratz ...

Der Krimi "Wildfutter" wurde unter dem Pseudonym "Alma Bayer" verfasst und ist im "btb-Verlag" erschienen. Alma Bayer ist eine bekannte Journalistin in Bayern und nebenbei als Autorin tätig.

Vitus Pangratz ist ein pensionierter Kommissar, der mittlerweile seine Freizeit der Fotografie widmet. Den Traum als Naturfotograf durchzustarten lässt ihn nicht locker, sodass er sich nachts auf den Weg in den Wald macht. Ein Bild für seinen Fotokalender soll es werden, doch dann gerät er im Wald ins Stolpern. Doch was ist das? Eine angenagte Hand, die dem verschwundenen Fußballtrainer Marius Wild, auch bekannt als "Tiger", gehört. Gemeinsam begibt sich Vitus mit seiner Tochter und Lokalreporterin Johanna auf die Spurensuche.

In diesem Regionalkrimi wird die bayerische Lebensart und Atmosphäre unterhaltsam in Szene gesetzt. Forsch, aber auch unterhaltsam. Besser hätte es die Autorin nicht machen können.
Die idyllische Atmosphäre wird aber schnell durch die Tätersuche eingeschränkt. Typischerweise macht das Gerücht im Ort die Runde, sodass bald alle Bewohner Bescheid wissen. Vitus fällt es gar nicht so leicht, die Täter in eine engere Auswahl zu nehmen. "Tiger" war bei den Frauen heiß begehrt, sodass der ein oder andere Mann sich möglicherweise seinen Tod gewünscht hätte.

Der Fokus lag nicht nur bei Vitus Fall. Fußball, Intrigen und Geheimnisse werden innerhalb der Geschichte großflächig auseinander gepflückt. Die Spannung blieb dabei nicht von Dauer. Das Thema Fußball wird von verschiedenen Perspektiven betrachtet. Eltern, die Druck an ihren Kindern ausüben und in ihnen die große Karriere sehen. Auch der steinige Weg zum Erfolg spielt eine Rolle.

Unerwartet wurde auch das Liebesleben der Protagonisten breit getreten. Affären gehören zur Normalität und auch sexuelle Bedürfnisse werden je nach Laune bei dem Erstbesten ausgelebt. Für meinen Geschmack total an der eigentlichen Handlung vorbei, was ich sehr schade fand. Denn der Humor war amüsant und unterhaltsam. Diese Geschichte hätte man tatsächlich kürzer fassen können.

Humorvolle Szenen haben für den Spaß am Lesen gesorgt. Der Fußball und die Sexszenen hätten ruhig weniger sein dürfen und dafür mehr Spannung!

Veröffentlicht am 22.05.2020

Märchenhafte Erzählung, aber schneller Abgang!

Amrita
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Der Jugendroman "Amrita - Am Ende beginnt der Anfang" wurde von der Autorin "Aditi Khorana" verfasst und ist im "Dressler Verlag" erschienen.

Amrita ist die Prinzessin des Königsreichs Shalingar. Als ...

Der Jugendroman "Amrita - Am Ende beginnt der Anfang" wurde von der Autorin "Aditi Khorana" verfasst und ist im "Dressler Verlag" erschienen.

Amrita ist die Prinzessin des Königsreichs Shalingar. Als plötzlich das Königreich von dem Tyrann Sikander erobert wird, ist Amrita auf sich allein gestellt. Sie schafft es gemeinsam mit der Prophezeierin Thala die Flucht zu ergreifen und wollen zusammen die Zukunft verändern. Ihnen bleibt keine Wahl, sie müssen zurück in die Vergangenheit reisen, da wo alles begann. Muss Amrita sich zum Schluss noch selber opfern? Amrita und Thala suchen nach Möglichkeiten.

Bevor ich mir die Geschichte näher angesehen habe, ist mir geradezu das Cover entgegen gesprungen. Die detailreiche Zeichnung und die Farbenharmonie haben mich erwartungsvoll gemacht. Die Geschichte ist ebenfalls detailreich umschmückt und bietet einige Facetten. Für mich ähnelt die Geschichte nicht einem typischen Fantasyroman, sondern eher einem orientalischem, indischem Märchen.

Die Erzählung ist spannend und schön gestaltet, trotzdem bin ich bis zum Schluss mit der Geschichte nicht vertraut geworden. Die Art der Geschichte ist nicht großartig was Neues. Viele orientalische Romane, wie z.B. Zorn und Morgenröte, haben mich an die Handlung erinnert. Die Umgebung un die Szenen wurden zwar gut beschrieben und konnte man sich vorstellen, aber überzeugen konnte mich das nicht.

Vor allem der Klappentext hat meiner Meinung nach die Spannung zum Teil zerstört. Wer gerne ohne Vorkenntnisse in die Handlung möchte, sollte sich den nicht durchlesen. Denn der Verlauf der Geschichte ist schön, aber viele Szenen kann man schon erahnen. Mich konnte dadurch die Handlung nicht packen. Am Ende ist dann eine geballte Ladung Spannung, weil sich dort die meisten Geschehnisse stauen und schnell abgearbeitet werden. Der Leser hat keine entspannte Atmosphäre und auch das Mitfiebern wird dort kaum unterstützt. Daher würde ich den Klappentext eher als Zusammenfassung beschreiben, da er zu viele Informationen im Voraus beinhaltet.

Amrita, Thala und die weiteren Charaktere waren sympathisch, haben mich aber ebenfalls nicht packen können. Amrita verkörpert eine typische Prinzessin. Ihre Art ist nicht unbedingt bodenständig. Die Schilderung ist aber gelungen, ich konnte mir ihre Persönlichkeit authentisch vorstellen. Sie wirkte auf mich wie ein Kind, das nicht genau weiß, was es will. Diese Art hat sich dann natürlich auf die Handlung wiedergespiegelt.

Märchenhafte Erzählung hat meine Begeisterung bekommen. Hingegen war die Handlung langatmig und die Charaktere unspektakulär. Ein interessanter Jugendroman, der eindeutig ausbaufähig ist!

Veröffentlicht am 22.05.2020

Kein Vergleich zu einem typischen Krimi

Mord im Cottage (Aoife ermittelt 1)
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Der Krimi "Mord im Cottage" wurde von der Autorin "Anna Bednorz" verfasst und ist im "Midnight Verlag" erschienen. Eine idyllische Kulisse und nette Charaktere werden dem Leser in diesem Roman näher gebracht.

Aoife ...

Der Krimi "Mord im Cottage" wurde von der Autorin "Anna Bednorz" verfasst und ist im "Midnight Verlag" erschienen. Eine idyllische Kulisse und nette Charaktere werden dem Leser in diesem Roman näher gebracht.

Aoife ist eine erfolgreiche Schriftstellerin, die mitten in einer Schreibblockade sitzt und nicht mehr weiter weiß. Zu verdanken hat sie das der Trennung zu ihrem Freund Andrew. Ihr Verleger ordnet Aoife deshalb an, sich in das kleine irische Dorf Ard Carraig zurückzuziehen. Mit dem Landleben kann sie zwar nicht viel anfangen, aber ein Versuch ist es wert. Ihre einzige Begleitung ist ihr Kater Dr. Jingles. Kurz nach ihrer Ankunft findet sie ein zerstörtes Exemplar ihres Romans im Garten. Doch dabei bleibt es nicht, Aoife wird eindeutig bedroht. Zum Glück hält das kleine Dorf zusammen, sodass sie tatkräftige Unterstützung bekommt. Pubbesitzer Tom möchte ebenfalls dem Täter auf die Spur kommen und weicht dabei kaum von Aoifes Seite.

Dieser Roman bietet eine nette, angenehme und amüsante Unterhaltung. Die Atmosphäre jedoch gibt keinen Vergleich zu den typischen Kriminalromanen. Spannung kommt nur beschränkt auf und blutige Szenen sind außen vorgenommen. Schließlich wird kein Kriminalbeamter tätig, sondern eher die neugierigen Nachbarn und Hobbydetektive.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich immerhin entspannt lesen. Die Länge der Kapitel war einwandfrei und haben sich zügig lesen können. Innerhalb weniger Tage bekommt man diesen Roman durch, wodurch ich es als leichte Urlaubslektüre bezeichnen würde. Die Geschichte hatte einen verständlichen Ablauf, dabei hätte ich mir mehr Zeit mit allem gewünscht. Schnell werden die Zusammenhänge des Täters deutlich. Miträtseln ist dadurch kaum möglich. Nachdem zum Ende hin die Spannung sich plötzlich geballt hat, war es auch schnell wieder vorbei. Potenzial hat das Buch allemal, an manchen Stellen hätte man noch etwas feilen können.

Mit Aoife und den Dorfbewohnern ist ,trotz der fehlenden Spannung, Humor und Unterhaltung vorhanden. Die Dorfbewohner werden schnell nach dem Anschlag auf Aoifes Buch hellhörig und neugierig. Die idyllische Kulisse in einem Cottage konnte ich mir detailliert vorstellen und habe mich im Geschehen gefühlt. Auch die Charaktere haben typische Klischees innerhalb eines Dorfes aufgegriffen, sodass ich schmunzelnde Momente hatte.

Guter Ansatz, amüsante Charaktere und eine traumhafte Kulisse! Die Spannung hat leider gefehlt und das Ende kam mir dann doch zu abrupt.