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Veröffentlicht am 14.07.2020

Der Ermittler im roten Jaguar

Prost, auf die Wirtin
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"Prost, auf die Wirtin" ist der erste Krimi von Friedrich Kalpenstein. Bisher durch seine humorige Herbert-Reihe bestens bekannt, wagt sich der Autor diesmal an ein neues Genre. Sein Hauptkommissar Tischler, ...

"Prost, auf die Wirtin" ist der erste Krimi von Friedrich Kalpenstein. Bisher durch seine humorige Herbert-Reihe bestens bekannt, wagt sich der Autor diesmal an ein neues Genre. Sein Hauptkommissar Tischler, soeben von München ins kleine Brunngries bei Traunstein versetzt, bekommt es mit einer Frauenleiche zu tun. Es ist die Wirtin des örtlichen Gasthauses. Zur Seite steht ihm bei den Ermittlungen der örtliche junge Kommissar Fink, dessen Markenzeichen ein Trachtenjanker ist und der noch immer zuhause bei Mutti wohnt. Tischler dagegen Fan von gutem Kaffee aus dem Vollautomat und Oldtimerbesitzer eines Jaguar à la Jerry Cotton. Zwei ganz gegensätzliche Typen ermitteln also in diesem Mordfall. Und so lernt der Leser zum einen teils auf humorige Weise die unterschiedlichen Protagonisten kennen, aber auch das hinter dem Dorfidyll so einiges im Argen liegt. Genau diese vielen kleinen Geheimnisse der Dorfbewohner stehen dabei fast mehr im Vordergrund als der eigentliche Mordfall. Aber der Autor lässt für all diese Figuren viel Spielraum, so dass dadurch für einen nächsten Fall des Hauptkommissar Tischler genug Spielraum sich anbietet. "Prost, auf die Wirtin" ist für mich ein solider Einstieg von Friedrich Kalpenstein in das Genre des Regionalkrimi, doch habe ich noch leichte Probleme mich mit Hauptkommissar Tischler anzufreunden. Er hat für mich ein wenig was von einem "Yuppie", das er noch ablegen muss, damit meine Leser-Protagonist-Beziehung wachsen kann. In Summe aber eine kurzweilige Leseunterhaltung.

Veröffentlicht am 23.06.2020

Wohin geht die Reise der Familie Hansen?

Der nahende Sturm
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"Der nahende Sturm" ist der sechste Band aus der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Erneut ist das Kontor der Familie Hansen in seiner Existenz bedroht, denn die Kunden sollen durch Preisdumping abgeworben ...

"Der nahende Sturm" ist der sechste Band aus der Hansen-Saga von Ellin Carsta. Erneut ist das Kontor der Familie Hansen in seiner Existenz bedroht, denn die Kunden sollen durch Preisdumping abgeworben werden. Doch nicht nur dies hat die von Hass zerfressene Ex-Gattin von Robert Hansen im Sinn, sie will die Familie regelrecht zugrunde richten. Dabei sind ihr alle Mittel recht und sie lässt sogar die Hansens ausspionieren. Aber auch in Kamerun bahnen sich weitere Konflikte zwischen schwarz und weiß an, skrupellose Kolonialherren machen Hamza das Leben schwer. Was sich im letzten Band der Saga schon andeutete führt die Autorin jetzt konsequent fort. Die Geschehnisse konzentrieren sich in diesem Band im Wesentlichen auf die Ereignisse in Hamburg und streifen ein wenig die Vorgänge in Kamerun. Der Schauplatz Wien bleibt diesmal außen vor. Vieles ereignet sich innerhalb der Familie, Wendungen für Personen ergeben neue Perspektiven, teils treten diese in ein neues Licht. Ellin Carsta lässt so manche Figur jetzt neue Pfade einschlagen, die für den Leser viele Entwicklungsmöglichkeiten offen halten. Interessant empfinde ich dabei, dass Luise immer mehr auch Facetten erhält, in denen sie der Leser auch durchaus kritisch betrachten kann. So zeigt sie sich z.B. ihrem Ehemann gegenüber hart für etwas, dass sie selbst für sich in gleicher Weise in Anspruch nahm. Fast jeder in der Familie Hansen trägt so sein Geheimnis mit sich. Auch dieser sechste Band liest sich flüssig, stellt für mich ein immer runderes Bild der Familie Hansen dar. Gleichzeitig zeichnet sich eine Eskalation der Ereignisse in Kamerun ab. Man darf also spekulieren, wo im siebten Band der Weg der Familienmitglieder und des Kontors hingeht.

Veröffentlicht am 11.06.2020

Rätselhafte Morde zur Jahreswende in Wien

Tod in der Hofburg
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"Tod in der Hofburg" ist der fünfte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Gleich zu Beginn beginnt es mit einem Paukenschlag. Eine Erpressung geht schief, denn das vermeintliche Opfer wird zum Täter. ...

"Tod in der Hofburg" ist der fünfte Band der Sarah-Pauli-Reihe von Beate Maxian. Gleich zu Beginn beginnt es mit einem Paukenschlag. Eine Erpressung geht schief, denn das vermeintliche Opfer wird zum Täter. Szenenwechsel - Die Journalistin Sarah Pauli und ihr Freund und Chef David Gruber verlassen gerade das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, als ein Heckenschütze auf die Besucher schießt. Eine junge Schauspielerin wird verletzt und ein Ehepaar stirbt dabei. Zwei Ereignisse innerhalb kürzester Zeit, die Wien erschüttern. Erst unter Schock, aber dann in ihrem Element beginnt die Journalistin des Wiener Boten ihre eigenen Recherchen, denn eine ehemalige Cellistin war ebenfalls vor Ort und scheint mehr zu wissen und so kreuzen sich beider Wege. Die Autorin legt früh mehrere Spuren für den Leser, denen es zu folgen gilt. Einige natürlich als Irrwege und so bleibt die Suche nach dem Motiv spannend. Natürlich hat auch in diesem Band das Privatleben von Sarah Pauli seinen Anteil, überlagert aber nicht den Kriminalfall, sondern ergänzt und rundet die Story ab. Wie immer bindet die Autorin auch wieder Wiener Schauplätze ein, die den Leser einladen für eigene Spaziergänge in dieser schönen Stadt. Die Journalistin ermittelt diesmal nicht alles auf eigene Faust, sondern der Kommissar Stein löst auch einiges praktisch im Hintergrund der Geschichte. Damit entsteht ein kleiner Sprung in der Story, der nicht immer alles eindeutig schlüssig erscheinen lässt. Trotzdem rundet die letztendliche Auflösung des Fall diesen Band dann wieder stimmig ab. Mir gefällt diese Reihe gut und ich werde sicherlich noch die weiteren Bände ebenfalls lesen.

Veröffentlicht am 06.06.2020

Die knallharte Managerin und ihr Ende im Neckar

Wen der Tod betrügt
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"Wen der Tod betrügt" ist der fünfzehnte Band der Alexander-Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger. Die Top-Managerin Juliana von Lembke wird tot aus dem Neckar geborgen. Alles spricht für einen Suizid, aber ...

"Wen der Tod betrügt" ist der fünfzehnte Band der Alexander-Gerlach-Reihe von Wolfgang Burger. Die Top-Managerin Juliana von Lembke wird tot aus dem Neckar geborgen. Alles spricht für einen Suizid, aber der Heidelberger Kripochef Alexander Gerlach hat daran seine Zweifel. Er beginnt im Umfeld der Toten zu ermitteln und es ergeben sich diverse Motive. Und dann meldet sich eine Obdachlose, die gesehen hat wie die Frau von einer Brücke in den Neckar gestoßen wurde. Was steckt hinter dem ganzen, denn es geht anscheinend auch um unerlaubte Firmenverstrickungen? Wolfgang Burger lässt seinen Kripochef wieder in bewährter Manier ermitteln. Für den Leser hält er dabei wieder einige mögliche Tätermotive bereit. Sogar eventuell Geheimdienste könnten in den Fall verwickelt sein. Doch nach und nach deuten immer mehr Hinweise in eine bestimmte Richtung. Wer diese Reihe kennt weiß, dass natürlich auch immer einen Anteil die Geschichten rund um die Familie des Protagonisten ausmachen. Gerlach's Freundin und seine Zwillingstöchter, sowie seine Eltern halten ihn auch diesmal wieder auf Trab. In Summe packt der Autor einiges in dieses Buch wieder hinein. Manches ist mir aber dann zu schnell abgewickelt oder der jeweilige Handlungsstrang verläuft ein wenig im Sand. Das Ende ist mir persönlich etwas zu viel konstruiert. In Summe ist der fünfzehnte Fall aus dieser Reihe ein solider Krimi, Alexander Gerlach hat aber schon ein wenig Abnutzungserscheinungen.

Veröffentlicht am 23.05.2020

Familienpfade führen teils auseinander und zusammen

Der mutige Weg
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"Der mutige Weg" ist der fünfte Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta. In diesem Band lässt die Autorin den Leser an den Geschehnissen Frühjahr 1895 in Hamburg, Wien und Kamerun teilhaben. Weitere Unregelmäßigkeiten ...

"Der mutige Weg" ist der fünfte Band der Hansen-Saga von Ellin Carsta. In diesem Band lässt die Autorin den Leser an den Geschehnissen Frühjahr 1895 in Hamburg, Wien und Kamerun teilhaben. Weitere Unregelmäßigkeiten im Hamburger Kontor veranlassen Luise und ihren Mann Hans diesen auf den Grund zu gehen, während in Kamerun die Kakaoplantage gefährdet ist. Aber auch in Wien entwickeln sich die Familienereignisse anders als erwartet. Ellin Carsta führt die Entwicklung ihrer Charaktere mit diesem Band konsequent fort. Allerdings sei gesagt, dass man diese Saga von Beginn an lesen soll, um den Werdegang der Familie Hansen auch nachvollziehen zu können. Denn dieser Band lebt weniger von Spannung, sondern führt die Fäden der Saga mehr und mehr zusammen. Intrigen, Hass, Neid und Liebe - All dies kombiniert Ellin Carsta erneut geschickt und begeistert damit den Leser mehr über die Familie Hansen und ihrer Familiengeschichte zu erfahren. Die Ereignisse in Hamburg erzeugen klare Fronten und bereiten den Nährboden für die weiteren kommenden Ereignisse rund um die Familie. Zwar wäre es schön gewesen auch mehr die geschichtlichen Ereignisse dieser Zeit im Roman einzubinden (die Autorin geht darauf im Nachwort ein), doch überzeugt mich auch weiterhin diese Reihe. Dieser Band stellt für mich ein gutes Bindeglied dar zur weiteren Zukunft der Hansens und ich bin neugierig was Ellin Carsta ihren Figuren dann widerfahren lässt. Die Geschichte der Hamburger Kontorsfamilie Hansen ist eine klassische Familiensaga und daher eine Empfehlung für Leser dieses Genre.