Großartig
Meine Meinung:
Ganz ehrlich? Ich bleibe jedes Mal enttäuscht zurück, wenn ich ein Buch der Talente lese.
Enttäuscht, weil ES IMMER AN SO FURCHTBAR SPANNENDEN STELLEN AUFHÖRT. Meine Güte, ich glaube selten ...
Meine Meinung:
Ganz ehrlich? Ich bleibe jedes Mal enttäuscht zurück, wenn ich ein Buch der Talente lese.
Enttäuscht, weil ES IMMER AN SO FURCHTBAR SPANNENDEN STELLEN AUFHÖRT. Meine Güte, ich glaube selten haben meine Nerven so gelitten wie bei diesem Buch! Aber der Reihe nach.
Sprache:
Wie zuvor liebe ich den Erzählstil. Er ist spannend, einprägsam und dabei liest er sich so angenehm, dass man nicht mehr damit aufhören will. Es gibt sowohl spannende Passagen, aber auch viele romantische – und ich liebe sie alle. Mira Valentin schafft es, beide Gegensätze so mitreißend und glaubhaft darzustellen, dass man gar nicht anders kann als sich in der Geschichte zu verlieren und in die ein oder andere Figur zu verlieben. Geht eigentlich nicht besser.
Figuren:
In diesem Band hat mich vor allem die Entwicklung und die Veränderung der Figuren überzeugt. Melek, Jakob und Erik haben sich durch die Ereignisse verändert, ihre Beziehungen zueinander verändern sich und ich war verblüfft wie nachvollziehbar diese Entwicklung dargestellt wurde. Keine der Figuren ist schwarz oder weiß – alle sind irgendwie grau. Das finde ich toll, denn es macht die Charaktere realistisch, greifbar und sympathisch. Es gibt keinen perfekten Helden, sondern reale Menschen, die vor allem mit ihren Schwächen überzeugen können.
Zu Beginn des ersten Buchs hatte ich das Gefühl, als sei Melek zu kalt und konnte mich nicht so richtig mit ihr anfreunden. Das hat sich inzwischen vollkommen geändert. Sie kann lieben – und das nicht zu wenig – und zeigt die Emotionen, die mir anfangs gefehlt haben. Sie tut zwar immer noch ab und zu Dinge, für die ich sie am liebsten schütteln will, aber sie tut es aus den richtigen Gründen.
Sie muss auch immer wieder schwerwiegende Entscheidungen treffen, mit ihrem Gewissen hadern und überlegen, was richtig und was falsch ist. Ihre inneren Konflikte fand ich wirklich toll dargestellt und ließen sie mich für mich greifbarer werden.
Erik mag ich wirklich sehr, sehr gern. Er ist liebenswert und einfach großartig. In diesem Band bekommt er eine größere Rolle, die er sehr gut ausfüllen kann. Man freut sich einfach mit ihm, wenn ihm etwas Gutes passiert, und leidet mit ihm, wenn das Gegenteil der Fall ist. Man muss Erik einfach gern haben, was zeigt, wie gelungen er als Buchcharakter ist.
Ähnliches gilt für Levian. Auch er hat in diesem Band ein paar wirklich großartige Szenen, die die Leserin dahinschmelzen lassen. Selbst wenn man nicht auf seiner Seite steht, so kann man nicht umhin, ihn irgendwie eben doch zu mögen und ihm nur Gutes zu wünschen. Er ist eben ein bisschen der Bad Boy der Runde – irgendwie will man den ja immer, oder?
Und dann gibt es noch Jakob. Von ihm hören wir leider nicht ganz so viel im Mittelteil der „Talente“-Reihe, aber die Szenen, die er hat, haben es wirklich in sich und jedes Mal umso emotionaler. Ich spiele vor allem auf eine bestimmte an, in der man sieht, dass Jakob nicht so hart und gefühlskalt ist, wie man vielleicht vermuten könnte.
Jakob muss sich seinen größten Ängsten stellen, ihm wird immer und immer wieder das Herz gebrochen – ein paar Taschentücher sollte man hier auf jeden Fall bereit legen. Ich habe so mit ihm mitgefühlt und er tat mir so unfassbar leid!
Handlung:
Super war, dass wir in „Das Bündnis der Talente“ nicht nur den „normalen“ Alltag der Talente verfolgen können, sondern beispielsweise mit ihnen nach Istanbul reisen und das Fest des „Grenzgangs“ erleben, auf dem die Faune für ziemlich Probleme sorgen…
Wir lernen im Laufe der Geschichte einiges über die Welt der Faune/Dschinn, was ich unglaublich interessant fand. Denn plötzlich scheint gar nicht mehr alles so schwarz-weiß, wie man vermuten könnte.
Aber auch über die anderen Talente, allen voran Mike, erfahren wir mehr. Es geht nicht mehr nur um den Kampf gegen die Dschinn, sondern auch um die Machtverhältnisse und Befehlsgewalten innerhalb der Talente. Um Treue, Loyalität und weitreichende Entscheidungen.
Jedes Kapitel hält neue Wendungen, neue dramatische Ereignisse und unvorhergesehene Dinge bereit. Kurzum: In jedem Kapitel liegen die Nerven des Lesers erneut blank, wenn man sich gerade vom letzten Schock erholt hat.
Doch das Tolle ist, es gibt nicht nur Action und Drama, sondern auch ruhigere Passagen, die ans Herz gehen. So bekommen wir manchmal eine kleine Pause von den vielen Ereignissen im restlichen Buch – und dennoch passiert auch hier ziemlich viel. Nur eben ruhiger. Die romantischen, emotionalen Szenen dort fand ich so wundervoll beschrieben, dass ich selbst als bekennender Jakob-Fan nicht anders konnte als hin und wieder glücklich zu seufzen…
Wer das Buch liest, muss allerdings stark sein, denn das Ende lässt einen sehnsüchtig auf den nächsten Teil hoffen. Man könnte der Autorin sadistische Tendenzen nachsagen, muss man aber nicht. ?
Fazit:
Auch der zweite Band der Reihe, „Das Bündnis der Talente“ hat mich emotional wieder unfassbar berührt, mitgerissen und teilweise völlig aus der Bahn geworfen. Ich war am Ende ein nervliches Wrack und ehrlich – das zeigt doch, wie sehr ich in der Geschichte war. Ich liebe die Reihe inzwischen vorbehaltlos und kann sie jedem empfehlen, der gern liest. Hier gibt es einfach alles, was das Herz begehrt.
Die „Talente“-Reihe ist allerdings nichts für schwache Nerven, denn den Leser erwartet hier ein Gefühlschaos der Extraklasse. Die Handlung überrascht ständig mit neuen, unvorhergesehenen Wendungen und zieht einen völlig in den Bann. Das Ende lässt mich schockiert zurück und ich will einfach nur noch schnellstmöglich weiterlesen. Mira, was machst du nur mit uns Lesern???