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Veröffentlicht am 03.10.2021

Tote Frauen in Hamburg

Todesengel im Viertel
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Dieser Krimi spielt in der Hansestadt Hamburg, genauer gesagt in der Umgebung von St.Pauli, und thematisiert das nicht einfache Thema: religiöser Frauenhass.

Auf der Treppe der Katholischen Pfarrei Sankt ...

Dieser Krimi spielt in der Hansestadt Hamburg, genauer gesagt in der Umgebung von St.Pauli, und thematisiert das nicht einfache Thema: religiöser Frauenhass.

Auf der Treppe der Katholischen Pfarrei Sankt Joseph wird eine leblose Frau gefunden, sie wurde vergiftet. Ein paar Tage später steht vor der Pfinstgemeinde eine Schubkarre mit den Überresten einer verbrannten Frauenleiche. Wieder wenige Tage später findet man vor der Rindermarkthalle eine weitere Leiche, auch dieses ist eine Frau, die, wie sich bald herausstellt, gesteinigt wurde. Ist hier ein Frauenhasser am Werk? Gibt es einen religiösen Hintergrund? Ist es ein Serientäter? Vielen Fragen auf einmal. KHK Martin Jensen und KOK Wiebke Maurer, die im Laufe der Geschichte zur Hauptkommissarin befördert wird, sollen die Ermittlungen führen und zur Lösung bringen. Doch die Ermittlungen sind nicht so einfach wie gedacht, denn die Todesarten sind sehr unterschiedlich und es gibt erstmal keine wirklichen Verdächtigen.
Die Journalistin Nele und ihre Freundin Birte beteiligen sich ebenfalls an der Suche, denn die erste Tote war eine Freundin von Birte. Auch sie geraten dabei mehr oder weniger in Schwierigkeiten. Was genau noch alles passiert möchte ich hier nicht verraten, nur so viel, es wird spannend bis zum Schluss.

Meine Meinung: Der Krimi ist flüssig geschrieben und gut zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Orte und handelnden Personen sind sehr realitätsnah beschrieben.
Obwohl es der vierte Teil einer Reihe war, hatte ich keinerlei Probleme in die Story rein zu kommen. Das Thema Frauenhass und Religion regt zum Nachdenken an. Niemand weiß genau wie viele Frauen darunter leiden müssen, dass sie nicht den religiösen Ansichten ihrer Männer folgen oder sich einfach anders benehmen, als wie es von ihnen erwartet wird.

Aber es gab auch etwas zum Schmunzeln in dieser Geschichte. Bei den Passagen über die Katze Berta und der immer wieder verdurstenden Geranie auf der Fensterbank konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Nichts für schwache Nerven, hart und brutal.

Der Spiegelmann
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Jenny Lind wird entführt, Alice Nordström wird vermisst und auch einige andere Mädchen verschwinden. Was ist passiert, wer war der Täter? Joona Linna, Kommissar in der (NOA) Nationalen Operation Abteilung ...

Jenny Lind wird entführt, Alice Nordström wird vermisst und auch einige andere Mädchen verschwinden. Was ist passiert, wer war der Täter? Joona Linna, Kommissar in der (NOA) Nationalen Operation Abteilung der schwedischen Polizei ermittelt zum 8. Mal. Auch diesmal muß der Leser wieder hart im Nehmen sein, denn die Szenarien werden bis ins kleinste Detail genau beschrieben. Wer hier zart besaitet ist, wird an seine psychischen Grenzen stoßen. Es geht um Vergewaltigung, Missbrauch, seelische und körperlicher Folter und auch um Mord. Hier wird nichts verschleiert. Gänsehaut pur, selbst für Thriller erfahrende Leser. Der Schreibstil ist sehr bildhaft und präzise, aber an einigen Stellen auch sehr unappetitlich und brutal.
Die Personen werden sehr lebensnah beschrieben. Besonderes Augenmerk wird auf einen vermeintlichen Augengenzeugen gerichtet: Martin, dessen Kindheit von besonders schweren und furchtbaren Erlebnissen geprägt ist. Er verlor durch einen Unfall schon sehr früh seine Familie. Er hört Stimmen, fühlt sich von zwei imaginären Jungen verfolgt, sieht Dinge, die es nicht gibt und hat Erinnerungen, die er nicht einordnen kann. Hilfe erhofft er sich von einem Hypnotiseur. Mit Hypnose, Medikamenten und Elektroschocks versucht man nachzuvollziehen, was er wirklich gesehen und erlebt hat und was nicht.
Die Spannung knistert förmlich und der Täter ist bis zum Schluss nicht zu erahnen. Der Leser wird durch falsche Spuren immer wieder in die Irre geleitet, so dass während des Lesens teils unerträgliche Spannung herrscht. Durch die kurzen Kapitel möchte man das Buch trotz allem nicht einen Moment aus der Hand legen.

Fazit: Ein spannender, wenn auch brutaler Thriller der überzeugt und durchaus auch kritische Fragen bezüglich der Behandlungsmethoden psychisch Kranker aufwirft. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Wenn eine Katze mit ihrem Mensch die Welt erobert.

Einmal mit der Katze um die halbe Welt
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Ich lese gerne Reiseberichte, fahre gerne Motorrad und liebe Katzen, was lag also näher als dieses Buch zu lesen.
Martin Klauka beschreibt in diesem Buch eine Motorradreise mit seiner Katze Mogli und ...

Ich lese gerne Reiseberichte, fahre gerne Motorrad und liebe Katzen, was lag also näher als dieses Buch zu lesen.
Martin Klauka beschreibt in diesem Buch eine Motorradreise mit seiner Katze Mogli und erlebt dabei das eine oder andere Abenteuer. Die Reise der beiden beginnt in Rosenheim, umfasst ca. 30.000 Kilometer und 14 Länder. Unter anderen besuchen sie Griechenland, Türkei, Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan, Indien und Nepal. Ergänzt werden die Berichte immer wieder durch sehr schöne, aussagekräftige Fotos, unter anderen auch von seiner Katze Mogli, die er liebevoll „Prinzessin“ nennt und seinem Motorrad, einer Honda Africa Queen, die er den Namen „Königin“ gibt. Durch seine sympathische und offene Art lernt Martin immer wieder neue Leute kennen, erlebt Gastfreundlichkeit und schließt Freundschaften. Mogli öffnet mit ihrem kätzischem Charme ebenfalls so manches Herz, gerät aber auch in manche gefährliche Situation, wenn sie mal wieder ausgebüxt ist. Insgesamt eine durchweg gelungene Reisebeschreibung. Wer Reiseberichte mag ist mit diesem Buch gut beraten. Sehr gerne würde ich eine Fortsetzung mit diesem sympathischen Duo lesen.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Tierisch was los in Berlin

Katerminator
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Nachdem ich schon den 1. Teil „Kamikatze“ gelesen hatte war für mich natürlich klar, daß ich auch den 2. Teil „Katerminator“ lesen musste!
Zum Cover: Schon beim Cover gab es gleich einen Wiedererkennungswert. ...

Nachdem ich schon den 1. Teil „Kamikatze“ gelesen hatte war für mich natürlich klar, daß ich auch den 2. Teil „Katerminator“ lesen musste!
Zum Cover: Schon beim Cover gab es gleich einen Wiedererkennungswert. Im schwarz-grauen Hintergrund sieht man ein paar gelbe Katzenaugen und die Katzenkrallen. Es gibt einen sofort das Gefühl angeschaut zu werden. Beim genauen Hinsehen sieht man unteren Rand sogar eine kleine Maus.
Handlung: Die Handlung geht nahtlos da weiter, wo sie bei „Kamikatze“ aufgehört hat, es konnte also weitergehen, und ich hatte sofort wieder die Bilder im Kopf.
Die iCats, eine Gruppe von Katzen die aus einer Tierversuchsanstalt ausgebrochen sind und jetzt von den Mitarbeitern des Labors gejagt werden, finden zunächst Unterschlupf bei den Freimaunzern, einer Katzen-Sekte, die von Djann Dark geleitet wird. Aber die als Göttin verehrte Leitkatze schmiedet ihre ganz eigenen finsteren Pläne und benutzt die anderen dafür. Die Mitglieder der iCats sind schon bald wieder auf einer abenteuerlichen Flucht durch Berlin. Sie erleben viele spannende Abenteuer und viel Nervenkitzel. Unter anderen geht es hier um Mut, Freundschaft und Zusammenhalt und die eine oder andere Liebelei. Zum Schluss des Buches wird es nochmal extrem spannend und man muss es unbedingt zu Ende lesen. Zu viel möchte ich jetzt hier nicht verraten, sondern kann jedem nur empfehlen, dieses sehr gut gelungen Buch zu lesen. Vielleicht gibt es auch die eine oder andere Scene die den Leser zum Nachdenken bringt.
Fazit: Ein sehr gelungenes Buch. Besonders gefallen haben mir wieder die Beschreibungen der einzelnen Charaktere mit Skizzen am Ende des Buches.
Auch der Faultier-Song auf YouTube und das Hörspiel sind eine super Ergänzung zum Buch.
Ich bin jetzt bereits gespannt auf den dritten Teil und kann es kaum erwarten die nächsten Abenteuer der iCats zu erleben.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Wer hat welche Macht?

Um jeden Preis
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„Hochaktuell und hochspannend: Ein Politthriller, der unserer Gesellschaft den Spiegel vorhält“ so wird dieses Buch vorgestellt. Ich habe dieses Buch vorab lesen dürfen und ich muss sagen, dieser Satz ...

„Hochaktuell und hochspannend: Ein Politthriller, der unserer Gesellschaft den Spiegel vorhält“ so wird dieses Buch vorgestellt. Ich habe dieses Buch vorab lesen dürfen und ich muss sagen, dieser Satz beschreibt genau den Eindruck den ich nach dem Lesen hatte. Könnte es wirklich ein rechtsextremes Netzwerk bei der Polizei geben? Wie unterwandert ist die Berichterstattung in den Medien die eigentlich neutral sein soll, welchen Einfluss haben die Firmen und reichen und mächtigen Personen wirklich? Sind wir normalen Bürger nur noch die Handlanger von Skrupellosen Personen in der Politik? Ich hoffe nicht! Ich hoffe die Realität sieht anders aus und alles hier Geschriebene wird nie so eintreffen!

Eine Aussage dieses Buches hat mit besonders berührt und erschreckt gleichzeitig:“ Was man lernen muß! Das man keine Chance hat, etwas zu verändern, wenn man nicht nach den Regeln spielt. Man mag die Regeln nicht mögen, aber man wird sie auch nicht ändern“ (S. 77)

Dieses Buch vermittelt einen interessanten Einblick in die Bereiche Journalismus, Polizeiarbeit und Firmenpolitik. Wieviel davon der Realität und der Fiktion entspricht muss jeder für sich selbst entscheiden. Auf alle Fälle hat das Autorenduo Maximilian Ferreira Cress und Bernd Blaschke einiges dazu beigetragen über diese Themen nachzudenken.

Mir hat der Schreibstil gut gefallen und auch das Cover passt zum Inhalt. Da ist aber noch Raum nach oben denn ein Ende konnte ich so nicht erkennen.

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