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Veröffentlicht am 30.06.2020

Die Geschichte schafft es leider zu keiner Zeit, mich emotional zu packen

Jeden Tag ein neuer Himmel
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Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist vielleicht ein wenig kitschig, aber ich mag, wie sehr die Farben miteinander harmonieren und wie stimmig es insgesamt wirkt. Ich finde allerdings, dass es nicht ...

Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es ist vielleicht ein wenig kitschig, aber ich mag, wie sehr die Farben miteinander harmonieren und wie stimmig es insgesamt wirkt. Ich finde allerdings, dass es nicht unbedingt zum Inhalt passt, dafür wirkt es zu positiv, zu fröhlich für die Stimmung, die in dem Buch herrscht, allerdings könnte der Titel nicht besser gewählt sein.

Die Geschichte klang erst einmal gut, schafft es aber nicht wirklich mich zu überzeugen: Charlotte Hill hat gerade erst ihre kleine Tochter Daisy verloren, die seit ihrer Geburt krank war und nun an den Folgen einer Operation gestorben ist. Jetzt beginnt sie ihre neue Stelle als Kinderkrankenschwester in einem Hospiz und kümmert sich um den sterbenskranken Hamish. Als sie eines Tages von ihrer Arbeit kommt, hört sie den Straßenmusiker Sam das Lied „Daisy“ singen und fühlt sich direkt an ihre Tochter erinnert. Als Sam ihre Tränen bemerkt, ist er vollkommen fasziniert von ihr und will sie unbedingt näher kennenlernen, doch Charlotte ist noch nicht bereit, sich auf neue Gefühle einzulassen. Doch der Musiker lässt sich nicht so schnell abschrecken, sondern will unbedingt wissen, was hinter ihrer Trauer steckt und mit seinem Charme kommt er ihr Schritt für Schritt näher, auch wenn die Umwelt ihnen immer wieder Steine in den Weg legt…

Ich war wirklich sehr gespannt auf die Geschichte, weil ich fand, dass sie großes emotionales Potenzial gehabt hätte, sie hat mich aber an keinem Punkt gepackt, weder emotional noch durch die Spannung. Der Schreibstil gefiel mir auch nicht wirklich, es war mir vor allem am Anfang zu holprig, teilweise auch zu umständlich und ich habe mich immer wieder erwischt, wie ich Sätze in meinem Kopf umgestellt habe, damit sie besser klingen. Das hat sich mit dem Verlauf des Buches ein wenig gegeben, vielleicht weil ich mich einfach an den Stil gewöhnt hatte und er mir ab einem gewissen Punkt nicht mehr so richtig aufgefallen ist.

Mein größtes Problem mit dem Buch war allerdings, dass es mich so gar nicht emotional berührt hat. Ich kann Charlottes Trauer theoretisch nachvollziehen, praktisch kommen diese Gefühle bei mir aber überhaupt nicht an. Man erlebt Daisy nie als Person, sondern immer nur in der Erzählung und auch dort bekommt man als Leser immer nur Bruchstücke vorgesetzt, sodass ich keine Bindung zu ihr aufbauen konnte. Vielleicht wäre es besser gewesen, im Prolog zumindest eine kurze Szene aus ihrem gemeinsamen Leben zu schildern, damit man Daisy auch als Person kennenlernen kann.
Dadurch, dass Charlottes Charakter zu einem großen Teil aus der Trauer besteht, konnte ich auch mit ihr nicht so richtig warm werden. Es ist nicht so, dass ich nicht verstehen könnte, dass sie trauert, sie hat immerhin ihr Kind verloren, aber ich konnte einfach so gar keine Beziehung zu ihr aufbauen. Ähnlich ging es mir auch mit Sam, der für mich viel zu kindisch und naiv ist. Er will unbedingt als Musiker Karriere machen, verdient aber so wenig eigenes Geld, dass er bei seinem Bruder wohnt und im Prinzip auch nichts zum Unterhalt beitragen kann. Ich kann sogar verstehen, dass er seinen Traum leben will, aber ich habe immer das Gefühl, dass sein Bruder Sam komplett aushält. Ich hätte es absolut in Ordnung gefunden, wenn er sich dann einfach um den Haushalt kümmern würde, aber gefühlt tut er das nie, sondern auch das bleibt an seinem Bruder hängen. Ich mag eigentlich unkomplizierte, fröhliche Protagonisten, die keine Bad Boys, sondern einfach nette Jungs sind, aber Sam wirkt einfach, als wäre er höchstens 20 Jahre alt, vielleicht sogar jünger. Ich finde einfach die Charaktere wirken nicht so ganz rund, sondern bleiben irgendwie oberflächlich. Einzig Hamish ist für mich ein glaubhafter und spannender Charakter, der auch der einzige ist, der mir zum Schluss des Buches ein paar wenige emotionale Regungen entlocken konnte.

Alles in allem konnte mich das Buch emotional an keinem Zeitpunkt so richtig packen, sondern es plätschert für mich vor allem so vor sich hin, ohne dass es besondere Höhen oder Tiefen hatte. Ich hatte zwar nicht so besonders viel erwartet, aber leider haben mich weder die Protagonisten noch der Schreibstil besonders überzeugt hat, sodass ich am Ende dann doch irgendwie enttäuscht war, vor allem weil das Buch durchaus großes (emotionales) Potenzial gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Leider deutlich schwächer als der erste Teil

Hopelessly in Love (Weston-High-Reihe 2)
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Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben

Das Cover gefällt mir deutlich besser als das vom ersten Teil, weil es viel edler und weniger kitschig aussieht als das des ersten Teils. ...

Achtung Spoiler für alle, die den ersten Teil nicht gelesen haben

Das Cover gefällt mir deutlich besser als das vom ersten Teil, weil es viel edler und weniger kitschig aussieht als das des ersten Teils. Ich hätte ehrlich gesagt alle Cover der Reihe eher in diesem Stil gehalten, so sehen sie sich natürlich schon ähnlich, die Farben wirken aber vollkommen willkürlich gewählt und passen (zumindest für mich) so gar nicht zu einander.

Die Geschichte schließt genau dort an, wo der erste Band endet: Nachdem Carolin, Bens Ex-Freundin, halbnackt aus seinem Zimmer kommt, kann Sasha nur weglaufen, doch er schafft es, sie zu überzeugen, dass zwischen den beiden nichts gelaufen ist und sie vertraut ihm. Doch immer wieder kommen ihr Zweifel, ob er nicht doch wieder in alte Muster verfällt. Als dann ein schrecklicher Unfall passiert und sich Bens Leben von einem auf den anderen Tag radikal verändert, stehen die beiden erneut vor einer großen Herausforderung, die ihre Beziehung beenden könnte.

Ich habe den ersten Band jetzt nicht unbedingt geliebt, weil er mich zum einen viel zu sehr an die Save-Reihe erinnert hat und zum anderen die Story an sich nicht ganz rund war, es hat mich dennoch vor allem am Anfang durchaus unterhalten, sodass ich doch wissen wollte, wie es weitergeht. Leider hat mich der zweite so überhaupt nicht überzeugt. Auch der Schreibstil, der mir am ersten teil eigentlich recht gut gefallen hat, war hier irgendwie schwerfällig und so überhaupt nicht flüssig. Ich habe immer wieder einfach Seiten übersprungen, weil mir die Dialoge zu gestelzt, zu konstruiert wirkten und teilweise auch einfach langweilig waren.

Auch die Story an sich hat mich so gar nicht mehr gecatcht. Da ertappt Sasha Ben dabei, wie seine Ex halbnackt aus seinem Zimmer kommt, er rennt ihr nach und sie glaubt ihm direkt, dass nichts gelaufen ist. Ich meine, sie sind da noch gerade erst seit wenigen Wochen zusammen und hatte mehr als ein Problem und in der Öffentlichkeit tuen sie noch immer so, als würden sie sich nicht kennen, da würde ich nicht wissen, ob ich ihm direkt wieder vertrauen würde. Ich hätte es ehrlich gesagt besser gefunden, wenn Sasha sich die Sache zumindest mal ein bisschen durch den Kopf gehen lassen würde, einfach um sich sicher zu sein. Vor allem weil sie Ben im gesamten Buch eben nicht vertraut. Dauernd ist sie eifersüchtig und hasst jede Andeutung, dass er in seiner Vergangenheit mit verschiedenen Frauen zusammen war, obwohl sie immer wieder absolute Ehrlichkeit verlangt und Ben ihr nun wirklich keinen Grund gibt, ihm zu misstrauen. Er ist immer der perfekte Freund, ist aufmerksam, tut alles für Sasha und sie flippt immer wieder grundlos aus. Das hat mich wirklich extrem genervt. In der einen Minute ist sie noch glücklich, in der nächsten schreit sie Ben an und dann sagt sie wieder, wie sehr sie ihn liebt. Das passt für mich nicht so wirklich zu der Sasha, die man im ersten Teil kennengelernt hat.

Auch die Sichtweise von June finde ich irgendwie super unnötig, nicht weil ich sie nicht mag oder ihre Story an sich nicht interessant finde, aber ich finde das einfach inkonsequent. Entweder schreibt man halt eine Trilogie, in deren Mittelpunkt ein Paar steht und aus deren Sicht dann auch die Geschichte erzählt wird (was nicht heißt, dass nicht andere Geschichten durchaus eine Rolle spielen dürften) oder man erzählt im zweiten Band der Reihe dann die Geschichte eines anderen Paars aus dem Umfeld des ersten. Letztere Variante hätte ich in dem Fall tatsächlich sinnvoller gefunden, weil im zweiten Teil die Geschichte von Ben und Sasha nicht super viel Stoff bietet und man dann auch einfach die von June und Jess hätte erzählen können.

Ein Punkt, der mich ebenfalls mit Verlauf des Buches zunehmend gestört hat, ist, dass alle Familien total kaputt sind. Ja, Sasha hat ein super Verhältnis zu ihrer Mutter, sie wohnen aber nicht mehr zusammen, aber ansonsten sind alle Familien mehr oder weniger stark kaputt. Sogar Lucy, die ja immer nur indirekt eine Rolle spielt, hat eine schwierige Familiengeschichte, die ja auch nochmal eine Rolle spielen wird. Ich hätte mir einfach bei einer Familie gewünscht, dass die ihre Kinder so liebt und unterstützt wie sie sind.

Alles in allem hat mich das Buch leider so gar nicht überzeugt, weil Sasha mich einfach nur genervt hat und mir Ben fast schon leid tat, weil sie ihn immer wieder aus dem Nichts heraus angefahren hat. Zudem war mir das dauernde Auf und Ab ein bisschen zu viel und zu unglaubwürdig, das hätte man einfach kürzer fassen können. Ob ich den dritten Teil lesen werde, weiß ich noch nicht so genau, weil ich aus irgendwelchen, mir selbst unverständlichen Gründen, doch wissen will, wie die Geschichte ausgeht und ob die Autorin es schafft, alle losen Fäden zusammenzuführen.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Leider so gar kein locker-leichtes Sommerbuch

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand
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Das Cover finde ich an sich eigentlich ganz süß, nicht besonders auffällig, aber für ein Sommerbuch wäre es ziemlich passend. Leider hat es so überhaupt nichts mit der Geschichte an sich zu tun. Ja, ab ...

Das Cover finde ich an sich eigentlich ganz süß, nicht besonders auffällig, aber für ein Sommerbuch wäre es ziemlich passend. Leider hat es so überhaupt nichts mit der Geschichte an sich zu tun. Ja, ab einem gewissen Punkt hält sich Sophie am Strand auf und lernt dort auch Nick kennen, aber der Strand und das Meer spielen absolut keine zentrale Rolle in der Geschichte, was sowohl das Cover als auch der Titel suggerieren.

Auch die Story an sich vermag mich so gar nicht zu überzeugen, auch wenn sie erst einmal vielversprechend klingt: Sophie träumt schon seit Jahren davon, einen mintfarbenen Foodtruck zu besitzen und endlich ihr Hobby zum Beruf zu machen, doch um ihren Vater glücklich zu machen, hat sie BWL studiert und arbeitet jetzt in einer Filmfirma am Empfang. Dass dies nicht ihr Traumjob, sondern vielmehr eine Übergangslösung ist, wissen sowohl Sophie als auch ihr Freund Tim, der als Anlagebanker ziemlich erfolgreich ist. Doch dann fällt plötzlich die Marketingchefin aus und Sophie ist die einzige, die die Präsentation halten kann. Also steht sie nun vollkommen spontan vor einem der größten deutschen Regisseure, um die Marketing-Ideen vorzustellen, die ihr selbst so gar nicht gefallen. Als sie das dann zugibt und ihm stattdessen ihre eigenen Ideen präsentieren, lässt er sie befördern und plötzlich findet sich Sophie am Set eines Filmes wieder, um dort an den Trailern für den Film zu arbeiten. Dort trifft sie dann auf einen Unbekannten am Strand, mit dem sie endlich einmal vollkommen offen reden kann und vergisst darüber auch, dass sie ja eigentlich schon vergeben ist…

Der Schreibstil ist leider nicht so locker-leicht, wie ich es erwartet habe, vielmehr musste ich immer wieder stocken und habe mich gefragt, warum mich der Satz gerade stört. Das hatte nichts damit zu tun, dass er vielleicht grammatikalisch falsch war, sondern häufig wirkten die Sätze vielmehr umständlich und manchmal so gestelzt, dass sie gar nicht zu der Geschichte passen wollten.

Ich habe eigentlich nicht viel, aber eine leichte-lockere Sommergeschichte erwartet, die mich für eine kurze Zeit unterhalten kann, wurde aber dennoch irgendwie enttäuscht. Schon der Start in die Geschichte hat mich die Augen verdrehen lassen, habe ich in letzter Zeit doch hunderttausende Bücher gelesen, die ähnlich gestartet sind. Der Tag startet unglaublich beschissen und wird nur schlimmer, je länger er dauert. Meistens können die Protagonisten nichts dafür, hier fand ich einfach nur dumm, dass Sophie viel zu spät losfährt und dann noch aufs Klo muss, obwohl sie weniger als eine halbe Stunde unterwegs ist, wenn du schon zu spät bist, geh im Büro aufs Klo, einfache Sache. Auch dass ihr Bauch dauernd auf die Ereignisse in ihrer Umwelt reagiert, fand ich einfach nur nervig und habe nicht so richtig verstanden, was denn bitte der Zweck davon sein sollte. Wollte die Autorin Sophie damit besonders einzigartig machen? Oder aufzeigen, dass man auch mit einem Reizdarm durchaus erfolgreich sein kann? Ich finde durchaus okay, zu sagen, dass sie damit zu kämpfen hat, aber dass gefühlt in jedem zweiten Satz ihr Bauch erwähnt wird und der dauernd komische Geräusche macht, war mir definitiv zu viel und hat zunehmend unglaublich genervt.

Dennoch habe ich gehofft, dass die Geschichte entspannter wird, wenn Sophie erstmal am Meer ist, weil ich einfach die ganze Zeit gedacht habe, dass dort die Geschichte hauptsächlich spielt. Das ist aber so gar nicht der Fall, erst nach der Hälfte kommt sie dann dort an und verbringt auch nur relativ wenig Zeit insgesamt dort. Das war für mich extrem frustrierend, weil ich mich wirklich auf ein Buch gefreut hatte, dass mich so ein bisschen in Sommerstimmung versetzt und meine Sehnsucht nach dem Meer stillt, aber das Meer wird ungefähr einmal erwähnt und dass sie Nick dort trifft, reicht mir einfach nicht. Vor allem weil dieser eigentlich überhaupt keine Rolle in der Geschichte spielt. Sie trifft erst nach der Hälfte des Buches auf ihn und verbringt dann einen Abend mit ihm und ist dann verliebt. Klar passiert das, aber man kann ihn gar nicht wirklich kennenlernen und zusammen mit Sophie von einem gemeinsamen Leben träumen. Das passiert auch bei allen anderen Figuren, keine lernt man so wirklich kennen, alle tauchen einmal kurz auf, sind total flippig, einzigartig und außergewöhnlich und tauchen dann für die nächsten hundert Seiten nicht mehr auf. Das ist natürlich übertrieben, aber man lernt die Figuren häufig nicht wirklich kennen und kann ihre Handlungen dann auch nicht wirklich verstehen. Vor allem Tims Darstellung hat mich hier genervt. Natürlich ist er nicht der ideale Freund, aber ich finde es nicht gerade fair, ihm alle Schuld zuzuschieben. Sowohl Sophie als auch er haben sich in unterschiedliche Richtungen entwickelt und passen nun nicht mehr zusammen. Punkt. Doch man hat das Gefühl, dass er als Schuldiger hingestellt werden soll, obwohl es Sophie ist, die einen anderen küsst und durch ihre eigene Unsicherheit ihn auch immer wieder von sich stößt. Da hätte ich mir zumindest ein klärendes Gespräch gewünscht und nicht so etwas halbgares, das damit endet, dass Tim ins Wasser fällt und alle gratulieren, dass sie richtig gehandelt hat.

Alles in allem hat mir die Geschichte so gar nicht gefallen, weil mich weder die Figuren überzeugt haben noch sie mich in Sommerstimmung versetzt habe, was ich eigentlich von diesem Buch erwartet hätte.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Leider gar kein überzeugender Abschluss der Reihe

Die Prinzessinnen von New York - Secrets
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Achtung Spoiler für alle, die die anderen Bände noch nicht gelesen haben

Auch dieses Cover ist wieder ein absoluter Hingucker und wieder einer der Hauptgründe, warum ich auch den Abschluss der Reihe gelesen ...

Achtung Spoiler für alle, die die anderen Bände noch nicht gelesen haben

Auch dieses Cover ist wieder ein absoluter Hingucker und wieder einer der Hauptgründe, warum ich auch den Abschluss der Reihe gelesen habe. Ich mag, wie edel alle Bücher der Reihe aussehen und wie hervorragend sie zueinander passen, während sie nicht gleich aussehen.

Leider ist das Cover diesmal mit Abstand das beste an dem Buch: Diana wollte sich eigentlich freiwillig für die Armee melden, um ihrer großen Liebe Henry Schoonmaker zu folgen, doch trotz kurzer Haare gelangt sie nur bis nach Kuba, wo sie genießt, dass sie endlich mal nicht den Anstand ihrer Familie wahren muss. Henry befindet sich währenddessen auf der gleichen Insel, weil sein Vater seine Verbindungen hat spielen lassen, damit sein einziger Sohn in kein Kriegsgebiet geschickt wird. Seine Frau Penelope Schoonmaker, geborene Hayes, ist über die Abwesenheit ihres distanzierten Ehemanns alles andere als traurig und genießt die Aufmerksamkeit eines anderen Mannes, auch wenn sie ihre Privilegien niemals aufgeben wollen würde. Elizabeth hingegen kommt so langsam mit ihrem Ehemann Snowden zur Ruhe und freut sich auf ihr Baby, bis sie erschreckendes herausfindet…

Ich habe bereits die anderen Teile der Reihe gelesen und war nie so richtig überzeugt, vor allem weil es mich sehr genervt hat, dass man sich sehr wenig an die historischen Gegebenheiten der Zeit rund um 1900 orientiert hat. Ich habe nie erwartet, dass es sich hierbei um eine absolut korrekte historische Roman-Reihe handelt, aber es wirkte zumeist so, als hätte man eine moderne Geschichte einfach in die Zeit zum Anfang des 20. Jahrhunderts verpflanzt. Dennoch haben mich die ersten drei Teile durchaus unterhalten und es gab immer einen Punkt in der Reihe, ab dem ich wissen wollte, wie es weitergeht und es dann gerne gelesen habe. Diesen Punkt konnte ich in diesem Buch so überhaupt nicht erreichen, auch wenn ich mit nicht so richtig erklären konnte, woran das lag. Vielleicht daran, dass mir bei dem letzten Teil der Schreibstil zu gewollt gestelzt wirkte, vielleicht weil mir die Charaktere so überhaupt nicht mehr sympathisch waren oder vielleicht weil in dieses Buch gefühlt nochmal alle Klischees gepackt wurden, die eben zu einem dramatischen Liebesroman gehören. Wahrscheinlicher ist, dass mich genau diese Verbindung von Komponenten gestört hat.

Ich fand den Schreibstil sonst immer ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber diese Gewöhnung stellte sich fast immer nach wenigen Kapiteln ein, sodass mir das Gestelzte dann nicht mehr auffiel, aber diesmal passierte das nicht. Ich war mit zunehmendem Lesen immer mehr genervt davon, dass man künstlich versucht, die Atmosphäre des Buches durch den Schreibstil aufrecht zu erhalten und so, zumindest für mich, der Lesefluss stark verloren ging.

Auch die Charaktere haben es mir in diesem Teil nochmal schwer gemacht. Ich mochte vor allem im zweiten Teil Henry und Diana als Paar unglaublich gerne und fand deren Story irgendwie spannend, aber schon in dritten ließ das nach und in diesem Teil war es dann einfach nur noch übertrieben. Da schneidet sie sich im letzten Teil total dramatisch die Haare ab, nur um dann bis nach Kuba zu reisen und da dann erneut auf Henry zu treffen, ach bitte. Ich mochte an ihr eigentlich, dass sie nicht so klischeehaft ist, sondern für das kämpft, was sie will, aber hier wirkte sie immer mehr wie der typische rebellische Teenager, der zum einen will, dass alles perfekt ist, wenn sie dann aber das bekommt, was sie will, erkennt, dass es doch nicht das war, was sie wollte. Sorry, aber das war mir ab einem Punkt einfach zu dämlich, zu klischeehaft und pathetisch. Auch Penelope und Elizabeth, die ich in den ersten Teilen ganz okay fand, wurden hier in ziemlich klischeehafte Rollen gepresst, aus der zumindest Lizzie teilweise ausbrechen konnte, wenn auch nicht vollständig. Einzig Carolina fand ich nach wie vor, recht spannend, weil sie eben die andere war, diejenige, die nicht von Anfang an, die Gesellschaft hineingeboren wurde, sondern sich noch an deren Gewohnheiten einzufinden.

Alles in allem habe ich die Reihe nie so richtig geliebt, sie hat mich aber immer unterhalten und das hatte ich mir auch von diesem Band gewünscht, wurde aber heftig enttäuscht, weil hier noch einmal alle Klischees eines Liebesromans herausgeholt wurde und es mir die Charaktere auch wirklich schwer machten, mit ihnen mitzufiebern. Zudem gefiel mir das Ende überhaupt nicht, sodass das natürlich als Nachgeschmack blieb.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Klischeehafte Geschichte ohne Highlights

Rendezvous in zehn Jahren
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Das Cover gefällt mir nicht so richtig gut, auch wenn ich es nicht furchtbar finde. Es wirkt vor allem wie jeder andere 08/15 Liebesroman der letzten Jahre.

Somit passt es dann auch irgendwie ganz gut ...

Das Cover gefällt mir nicht so richtig gut, auch wenn ich es nicht furchtbar finde. Es wirkt vor allem wie jeder andere 08/15 Liebesroman der letzten Jahre.

Somit passt es dann auch irgendwie ganz gut zur Geschichte: Ted und Valerie lernen sich in einem kleinen Café in Amsterdam kennen und erzählen sich ihre größten Sehsüchte, die unterschiedlicher kaum sein könnten, denn während der Holländer Ted die Berge über alles liebt, will die Münchenerin Valerie nur ans Meer. Als sie sich nach zwei Stunden trennen müssen, hält sie es für eine gute Idee sich in zehn Jahren erneut genau hier wiederzutreffen und sich auf ein Date mit dem attraktiven Ted zu verabreden. Dieser erkennt schon kurze Zeit später, dass er sich in die lebenslustige Frau verliebt hat, doch er kann sie nicht finden. Über Jahre hinweg versuchen sie immer wieder sich gegenseitig zu finden, doch das Schicksal lässt sich nicht so leicht überlisten.

Ich habe nicht so viel von der Geschichte erwartet, außer vielleicht einer angenehmen und unterhaltsamen Geschichte ohne viel Anspruch, aber ich wurde dennoch enttäuscht. Die Idee der Story ist nicht neu, man hätte aber mit sympathischen, liebevoll gestalteten oder einer innovativen Storyline eine durchaus gute Geschichte schaffen können, aber mich hat nichts davon überzeugt. Der Schreibstil war ebenfalls nicht wirklich überzeugend, ich habe besonders zu Beginn immer wieder gestoppt und im Kopf die Sätze umgestellt, weil sie mir zu umständlich, zu schlecht formuliert vorkamen. Zum Schluss wurde es besser, weil ich mich zum einen daran gewöhnt hatte und zum anderen nicht mehr so genau gelesen habe. Was mich aber noch viel mehr gestört hat, sind die ständigen Perspektivwechsel. Dass man die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Ted und Valerie erlebt, ist glaubwürdig und auch sehr sinnvoll, aber der Blick anderer Menschen auf die Geschichte, egal ob Valeries Schwester Anne oder Teds Freund Roman, ist zu viel. Natürlich spielen alle diese Menschen eine wichtige Rolle im Leben der beiden, man muss aber nicht jeden zu Wort kommen lassen, sondern hätte das einfach weglassen können oder es aus der Sicht eines auktorialen Erzählers berichten lassen können, so wirkt es häufig sehr gezwungen.

Auch die Geschichte an sich ist zu unglaubwürdig und zu gezwungen. Immer wieder laufen die beiden derart knapp aneinander vorbei und verpassen sich so knapp, dass man sich immer wieder an den Kopf fasst. Ich habe durchaus schon Bücher mit einem ähnlichen Plot gelesen, wo mich das nicht so sehr gestört hat wie bei diesem Buch. Hier lag es vermutlich vor allem daran, dass es keinen richtigen Konflikt der Protagonisten gab. Beide kommen zwar gerade aus längeren Beziehungen, die ihnen noch immer nachhängen und aus der Ted auch einen Sohn hat, aber beide sind zum Zeitpunkt des Treffens ungebunden und hätten sich durchaus noch einmal treffen können, deswegen habe ich auch nicht verstanden, warum sie es nicht getan haben, sondern eben dieses Date in zehn Jahren ausmachen. Das wirkte so konstruiert, dass mich das vermutlich auch bei dem Rest der Geschichte gestört hat. Ich mochte die Figuren, besonders Ted und auch die Nebencharaktere durchaus und habe mir auch gewünscht, dass sie endlich zueinander finden, aber wie das schließlich passiert, hat mich extrem gestört, auch wenn ich hier nicht genauer in die Tiefe gehen will.

Alles in allem hätte das Buch eine nette Unterhaltung für Zwischendurch seien können, aber mich haben im Endeffekt so viele Kleinigkeiten gestört, dass ich das Buch zu keinem Moment so richtig genießen konnte, sondern ich immer wieder genervt den Kopf geschüttelt und die Augen verdreht habe, weil die ganze Geschichte vor allem konstruiert und unglaubwürdig wirkte.

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