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Veröffentlicht am 03.07.2020

Extrem packender Auftakt der "von-hinten-nach-vorne" Trilogie um Hulda Hermannsdóttir

DUNKEL
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Kurz zum Inhalt:
Die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir, die kurz vor der Pension steht und "aufs Abstellgleis abgeschoben" werden soll, um einem jüngeren Kollegen Platz zu machen, darf sich kurz vor ihrer ...

Kurz zum Inhalt:
Die Kommissarin Hulda Hermannsdóttir, die kurz vor der Pension steht und "aufs Abstellgleis abgeschoben" werden soll, um einem jüngeren Kollegen Platz zu machen, darf sich kurz vor ihrer Rente noch einen Cold Case aussuchen, in dem sie ermitteln kann.
Sie weiß auch sofort, welchen Fall sie in Angriff nehmen wird: Jenen der jungen Russin Elena, die um Asyl ansuchte und die vor einem Jahr tot in einer Bucht aufgefunden wurde und deren Tod als Selbstmord abgetan wurde. Doch Hulda glaubt nicht daran und ist entsetzt über die damaligen schlampigen Ermittlungen. Sie deckt immer mehr Geheimnisse auf-doch dabei kommt sie dem Täter gefährlich nahe...


Meine Meinung:
"Dunkel" ist der Auftakt der Trilogie um Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin aus Reykjavík, die kurz vor ihrer Rente steht und davor schon Panik hat, denn die Arbeit war bisher alles in ihrem Leben.
Die Schreibweise ist fesselnd, und der Autor schafft es hervorragend, das dunkle melancholische Island vor den Augen des Lesers entstehen zu lassen und hat mit Hulda eine Figur geschaffen, mit der man sympathisiert.
Auch fühlt man-gerade als weibliche Leserin-mit Hulda mit, denn es ist leider auch heutzutage oft noch so, dass Frauen-gerade in so männerdominierten Berufen wie der Polizei-diskriminiert werden. Hulda wurde jedes Mal bei Beförderungen übergangen, obwohl sie immer hervorragende Polizeiarbeit geleistet hat; junge männliche Kollegen ziehen an ihr auf der Karriereleiter vorbei. Und sie muss sogar zugunsten eines neuen jungen Kollegen ihren Platz früher als geplant räumen.
Gnädigerweise darf sie sich noch einen letzten Fall-einen Cold Case-aussuchen, in den sie sich verbeißt und für den ihr nur mehr wenig Zeit bleibt. Ihre Hartnäckigkeit wird ihr leider zum Verhängnis.
Auch die Ermittlungsarbeit von Hulda fand ich authentisch, denn es geht im wahren Leben auch immer nur in kleinen Schritten vorwärts. Trotzdem waren ihre Fortschritte spannend zu verfolgen.
Das Ende hat mich dann überrascht-nicht nur, was den Täter betrifft.


Fazit:
Ein extrem fesselnder Auftakt der Trilogie um die isländische Kommissarin Hulda Hermannsdóttir, deren Geschichte vom Ende zum Anfang erzählt wird. Ich bin schon sehr gespannt auf die beiden Folgebände!

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Veröffentlicht am 10.06.2020

Wenn ich groß bin irgendwann, werde ich der Ostermann!

Der Ostermann
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"Der Ostermann" von Marc-Uwe Kling ist ein komplett in Reim-Form erzähltes Kinderbuch, das auf den Kids auf witzige Weise näherbringen soll, dass jeder das werden kann, was er will. Jeder darf frei entscheiden. ...

"Der Ostermann" von Marc-Uwe Kling ist ein komplett in Reim-Form erzähltes Kinderbuch, das auf den Kids auf witzige Weise näherbringen soll, dass jeder das werden kann, was er will. Jeder darf frei entscheiden. Und dass man für seine Wünsche einstehen soll. Und nicht in die Fußstapfen der Eltern treten soll, "weil es immer schon so war" - Traditionen können brechen.

So will der Sohn des Weihnachtsmannes nicht in dessen Fußstapfen treten, da er die Kälte und den Winter und eigentlich alles am Nordpol nicht mag, sondern lieber im Frühling bunte Eier verteilen möchte.
Und durch eine List gelingt ihm auch die Erfüllung seines Wunsches!
Am Ende gibt es natürlich eine tolle Lösung für die Zustellung der Weihnachtsgeschenke ;)

Die kurzen humorvollen Reime, verschiedene Schriftarten und unterschiedliche Schriftgrößen sowie die witzigen und detailreichen Illustrationen von Astrid Henn - teils seitenfüllend - regen auch Lesemuffel zum Lesen an!
Und immer wieder kommt der Satz vor: "Wenn ich groß bin irgendwann, werde ich der Ostermann!"

Wir kennen bereits "Das Neinhorn" sowie "Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat" des Autors und sind vom Ostermann ebenso begeistert!


Fazit:
In witzigen Reimen geschriebenes und bunt illustriertes Kinderbuch, das die Werte Freiheit (der Meinung und der Wünsche) sowie dass man dafür einstehen soll, näherbringt.

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Auftakt eines aufregenden Lebens in der Beauty-Branche

Die Farben der Schönheit – Sophias Hoffnung (Sophia 1)
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Kurz zum Inhalt:
Berlin, 1926. Die 20jährige Chemiestudentin Sophia Krohn wird von ihren Eltern verstoßen, da sie von ihrem verheirateten Dozenten schwanger ist, der will, dass sie das Kind abtreibt. Doch ...

Kurz zum Inhalt:
Berlin, 1926. Die 20jährige Chemiestudentin Sophia Krohn wird von ihren Eltern verstoßen, da sie von ihrem verheirateten Dozenten schwanger ist, der will, dass sie das Kind abtreibt. Doch das wird Sophia bestimmt nicht machen! Mit ihrer besten Freundin Henny reist sie nach Paris, da diese dort ein Engagement erhalten hat.
Nach einem schrecklichen Schicksalsschlag besinnt sich Sophia wieder auf ihre Chemie und stellt sich mit einer selbstgemachten Gesichtscreme bei der bekannten Königin der Schönheit, Madame Helena Rubinstein, vor.
Diese bietet ihr eine Stelle in ihrer Fabrik in New York an, woraufhin sich Sophia voller Hoffnungen auf ein neues Glück und ein besseres Leben auf den Weg nach Amerika macht.


Meine Meinung:
"Sophias Hoffnung" ist der erste Teil der Trilogie "Farben der Schönheit" über die junge Chemikerin Sophia Krohn, die viele Schicksalsschläge erleiden muss: Ihr Geliebter trennt sich doch nicht von seiner Frau; er will, dass sie das gemeinsame Kind abtreibt; ihre Eltern verstoßen sie; in Paris findet sie keine Arbeit und noch vieles mehr.
Doch Sophia ist stark, sie lässt sich nicht unterkriegen und versucht, das Beste aus ihrem Leben mit ihren Fähigkeiten zu machen - so gibt es immer wieder Hoffnung: in Berlin vermittelt ihr ihre Freundin Henny eine Arbeit als Garderobiere; sie reist mit Henny mit nach Paris, als diese dort ein Engagement als Tänzerin erhält; und dann bekommt sie die großartige Stellung als Chemikerin in der Fabrik von Helena Rubinstein in New York.

Corina Bomanns Schreibstil ist mitreißend und lebendig; durch die ich-Erzählung aus Sophias Sicht fühlt man sich mitten in ihrem Leben dabei und leidet und freut sich mit ihr mit.
Die handelnden Personen sind stark gezeichnet und man kann sich in die Charaktere hineinversetzen.
Besonders gut gefiel mir, dass man so nebenbei auch einiges über Kosmetik-Herstellung erfahren hat, über das Leben der Menschen in den 1920ern und vor allem über die Ikonen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden und deren Konkurrenz.


Fazit:
Mitreißender Roman über eine starke Frau in den 1920ern, die es nicht leicht hat und viele Schicksalsschläge verkraften muss. Ich bin schon sehr auf die beiden anderen Bände gespannt!

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Großartiger Abschluss der Schwestern vom Ku'damm-Trilogie

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Kurz zum Inhalt:
Berlin, Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre: Florentine Thalheim muss von Paris nach Berlin zurückkehren, da sie in Paris von der Kunst nicht leben konnte.
Ihre Schwestern wollen gerne, ...

Kurz zum Inhalt:
Berlin, Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre: Florentine Thalheim muss von Paris nach Berlin zurückkehren, da sie in Paris von der Kunst nicht leben konnte.
Ihre Schwestern wollen gerne, dass sie im Familienunternehmen, dem Modekaufhaus Thalheim, mitarbeitet, doch Flori möchte sich lieber ihrer großen Liebe, der Kunst, widmen und träumt von einem Studium an der Hochschule für bildende Künste...


Meine Meinung:
"Tage der Hoffnung" schließt direkt an "Wunderbare Zeiten" an und ist der Abschluss der Thalheim-Schwestern-Trilogie. In dieser Geschichte, die von 1958 bis 1963 spielt, steht die jüngste Thalheim-Schwester, Florentine "Flori", im Mittelpunkt.
Man kann Floris Entwicklung zur erwachsenen Frau hautnah miterleben und begleitet sie bei ihrem Kampf für ihre große Liebe, die Kunst, und wie sie es schafft, doch zum Kunst-Studium zugelassen zu werden.
Sie ist eben eine andere Thalheim, die künstlerisch sehr begabt ist, und deren Mittelpunkt nicht das Modekaufhaus ist, und das setzt sie auch durch. Obwohl sie dann doch dafür tätig wird, aber anders als ihre Schwestern.
Die Autorin schafft es wieder wunderbar, historische Details in die Geschichte zu verweben, man bekommt durch die Protagonisten direkten Einblick in den Mauerbau und die schreckliche Zeit damals; die Ängste der Menschen, von ihren Liebsten getrennt zu sein; die gefährlichen Fluchtversuche; und die Hoffnung, die der Besuch Kennedys gibt. Die Atmosphäre der damaligen Zeit ist sehr gut eingefangen.
Die Schreibweise ist angenehm zu lesen, mit viel direkter Rede. Man fiebert mit den Figuren mit, über ihr Schicksal, und hofft, dass sich alle Probleme lösen lassen. Man leidet mit Flori und ihrem Herzschmerz und Liebeskummer, von dem sie leider viel erdulden muss, und möchte sie manchmal einfach nur schütteln. Dafür freut man sich umso mehr über alle positiven Ereignisse.
Flori wird zu einer starken Frau, und ihre Kunst-mehr die Fotografie als die Malerei-wird mit der Zeit ein voller Erfolg.
Es gibt aber auch wieder etliche Schicksalsschläge, die die Familie und einzelne Figuren erleiden müssen.
Gut fand ich, obwohl Flori im Mittelpunkt steht, dass man wieder viel über alle anderen Familienmitglieder liest. Rike und Silvie sind verheiratet und haben Kinder. Man trifft zB auch Onkel Carl und die beiden Cousins wieder, wo es v.a. Gregor mit seiner Liebe zu Hotte nicht leicht hatte in der damaligen Zeit. Und man trifft auf einen unliebsamen Zeitgenossen aus den vorigen Bänden.
Diesmal stehen auch Miri Sternberg und Floris Freundin Franzi, die jetzt eine berühmte Schauspielerin ist, noch mehr im Mittelpunkt, denn auch über diese gibt es ein großes Geheimnis zu erfahren.
Sehr interessant und lehrreich ist auch die ausführliche chronologische Zeittafel am Ende des Buches, in der sämtliche historischen Ereignisse aus dieser Zeit detailliert aufgezählt sind.


Fazit:
Großartig gelungener Abschluss der Familiensaga im Berlin Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre mit vielen geschichtlichen Details, die geschickt in die Handlung verwoben sind.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Zora, ein Traum- äh, Chaos-Pferd, verspricht puren Lesespaß

Das Chaospferd
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Kurz zum Inhalt:
Romi hat zu ihrem 12. Geburtstag ihren größten Wunsch erfüllt bekommen: ein eigenes Pferd!
Sie ist superhappy, denn ihre Zora ist die Beste! Meistens jedenfalls. Auch wenn alle anderen ...

Kurz zum Inhalt:
Romi hat zu ihrem 12. Geburtstag ihren größten Wunsch erfüllt bekommen: ein eigenes Pferd!
Sie ist superhappy, denn ihre Zora ist die Beste! Meistens jedenfalls. Auch wenn alle anderen am Reiterhof das ganz anders sehen.
Denn Zora hat ihren eigenen Kopf und macht, was sie will, ist schreckhaft - und ob das mit dem Turnier klappt?!?


Meine Meinung:
"Das Chaospferd" ist ein etwas anderes Pferdebuch! Es ist nämlich in Tagebuch-Form verfasst, denn Romi hat zu ihrem Pferd auch ein Tagebuch geschenkt bekommen, in dem sie ihre Erfahrungen mit Zora aufschreiben kann.
Somit erhält der Leser direkten Einblick in Romis Gedanken und Gefühle. Die oftmals sehr durchwachsen sind, denn einerseits ist sie mit ihrem Pferd natürlich glücklich, auch wenn es ihr oft Probleme durch sein Verhalten bereitet, was immer total witzig zu lesen ist!
Dann ist da noch die Stall-Zicke Ramona, die Romi das Leben sehr schwer macht, in dem sie gemein zu ihr ist und Lügen über sie verbreitet.
Und als Romi (wegen Ramona) von Zora runterfällt und einen Gipsfuß bekommt, sind da noch die Ängste, die es zu überwinden gilt: die Angst vor Zora, und die Angst, dass ihre Eltern Zora vielleicht wieder weggeben.
Somit beinhaltet das Buch viele Themen, die Mädchen in diesem Alter beschäftigen: Tierliebe, ein eigenes Pferd, Freundschaft, Wettkampf, die erste Liebe, aber auch Mobbing - welche in der Geschichte humorvoll verpackt sind.
Es macht einfach großen Spaß zu lesen, was Zora so alles anstellt, und wie Romi versucht, mit ihr zurecht zu kommen. Zum Glück hat Romi Hilfe in Form ihrer besten Freundin Celine und Simon, des Enkels ihres Reitlehrers.
Und das Turnier am Schluss ist natürlich der Höhepunkt der Geschichte!
Untermalt ist das Ganze mit witzigen schwarz-weiß Illustrationen, die uns immer sehr zum Lachen gebracht haben!


Fazit:
Eine etwas andere Pferdgeschichte in Tagebuch-Form über ein außergewöhnliches Traumpferd. Einfach nur genial und witzig! Wir sind schon sehr auf den zweiten Band gespannt!

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