Cover-Bild Untendrumherumreden - Alles über Liebe und Sex
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 21.12.2018
  • ISBN: 9783551317438
  • Empfohlenes Alter: 14 bis 99 Jahre
Hannah Witton

Untendrumherumreden - Alles über Liebe und Sex

Hanna Christine Fliedner (Übersetzer), Jennifer Michalski (Übersetzer)

Youtuberin Hannah Witton nimmt kein Blatt vor den Mund und erzählt einfach drauf los, wie es ist, mit dem Sex und der Liebe. Es geht um das erste Mal, um Verhütung, Selbstbefriedigung, Pornos, LGBTQ+, Sexting, Sex und Alkohol, Konsens, Körperwahrnehmung und vieles mehr: Ein kunterbunter Mix aus unterhaltsamen Anekdoten, klugen Kommentaren und zahlreichen hilfreichen Tipps, bei dem man sich einfach das herauspicken kann, was einen interessiert. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2020

Absolut empfehlenswert!

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Inhalt

Auf ihrem YouTube Kanal nimmt Hannah Witton kein Blatt vor den Mund. Sie erzählt einfach, wie es ist, mit dem Sex und der Liebe. Also hat sie sich irgendwann gedacht, wieso nicht ein Buch darüber ...

Inhalt

Auf ihrem YouTube Kanal nimmt Hannah Witton kein Blatt vor den Mund. Sie erzählt einfach, wie es ist, mit dem Sex und der Liebe. Also hat sie sich irgendwann gedacht, wieso nicht ein Buch darüber schreiben? Und dies dann in die Tat umgesetzt. Es geht um das erste Mal, um Verhütung, Selbstbefriedigung, Pornos, LGBTQ+, Konsens, Körperwahrnehmung und so viel mehr. Das Buch ist ein Mix aus persönlichen Anekdoten, wichtigen Kommentaren und hilfreichen Tipps, bei denen nicht nur junge Menschen etwas lernen können.


Das Buch habe ich bei Anna von Ink of books und Mareike von Crow and Kraken das erste Mal gesehen und mich direkt wieder daran erinnert, als Arvelle das Buch auf Lager hatte. Da ich große Lust darauf hatte, mich diesem Thema zu widmen habe ich es kurzerhand bestellt und dann auch direkt gelesen. Es war ein voller Erfolg!

Das Buch kann in meinen Augen als modernes Aufklärungsbuch durchgehen. Es ist modern, witzig und locker geschrieben. Die Leserinnen werden auf Augenhöhe abgeholt, nicht belehrt oder eine fremde Meinung wird aufgezwungen. Nein. Es wird sachlich und informativ aufgeklärt, ohne den erhobenen Zeigefinger zu nutzen. Schon im Vorwort sagt Witton, dass sie dieses Buch nicht geschrieben hat, dass man es am Stück durchliest. Jeder soll sich das Thema herausnehmen, das gerade Interessant ist und sich dann informieren. Es gibt so viele unglaublich wichtige Themen von Verhütung über Sexting zu Pornografie ist alles dabei, das junge Menschen ab, sagen wir mal 13+ interessiert. Und es ist so wichtig, dass sich Jugendliche heutzutage aufklären. Wenn es das private Umfeld nicht schafft, kann so viel falsch und schief laufen. Ein solches Buch ist unglaublich wichtig! So können auch junge Menschen richtig aufgeklärt werden ohne mit einer rotköpfigen Biolehrerin Reagenzgläser mit Kondomen zu überziehen (kleiner Disclaimer: das Buch erklärt zwar, worauf man achten muss, wenn ein Kondom übergezogen wird, man sollte es aber vorher wirklich einmal selbst testen, um eine ungewollte Schwangerschaft oder sexuell übertragbare Krankheiten zu vermeiden).

Überhaupt finde ich den Aufbau des Buches unglaublich gelungen. Es werden so viele Themen aufgegriffen, die längst im Unterricht und Lehrplan ihren Platz haben sollten. Nicht nur, dass über gesunde und ungesunde Beziehungen aufgeklärt wird, es gibt auch ein Bereich der allein LGBTQ+ gewidmet ist und verschiedene Identitäten beleuchtet, erklärt, was LGBTQ+ eigentlich ist und es kommen Own-Voices zu Wort, da Hannah Witton selbst eine weiße cis-hetero Frau ist und eben nicht dieselben Erfahrungen macht, wie jemand, der sich zu LGBTQ+ zählt. Ich finde es wunderbar und so wichtig, dass dieses Thema aufgegriffen wird.
Auch hier noch ein großes Lob an die Autorin: die Own-Voices Repräsentation in diesem Buch ist wirklich unglaublich gelungen. Nicht nur im Bereich LGBTQ+ kommen Menschen zu Wort, um über ihre Erlebnisse zu sprechen, sondern bspw. im Kapitel Pornografie. Ein Pornosüchtiger berichtet über seine Erfahrungen, wie es dazu kam und wie er sich davon lösen konnte. Mit diesem Thema wird so sensibel umgegangen, was mir wirklich gefallen hat. Es wird darüber berichtet und dargelegt, wieso Pornografie so gefährlich sein kann, gleichzeitig wird diese Sucht nicht verteufelt. Es kann eben jedem passieren.

Hannah Witton berichtet sehr ungeschönt von ihren eigenen Erfahrungen mit der Liebe, Sex und Beziehungen. Sie bindet auch die Erfahrungen ihrer Familie und Freunde mit ein, was das Buch umso sympathischer und authentischer macht. Es hat sich teilweise so angefühlt einem Bericht einer Freundin zu lauschen, die gerade ihre Probleme und Sorgen mit ihrem Sexleben vor mir ausbreitet. Was mir auch unwahrscheinlich gefallen hat war der Teil, mit dem Orgasmus und den Frauen. In Verbindung mit den verdrehten Vorstellungen, die uns Liebesromane / New Adult Geschichten oder auch Pornos in die Köpfe setzen, sollte unser erstes Mal welterschütternd sein und uns in eine neue Sphäre des Lebens heben. Diejenigen von uns, die ihr erstes Mal bereits erlebt haben, werden wissen, dass das nicht unbedingt der Fall ist. Deshalb kann ich für meinen Teil diese Multiple-Orgasmen-Erste-Male nicht ernst nehmen. Und Hannah Witton kann mit ihrem Buch die Augen all jener junger Mädchen öffnen, die sich verunsichert gefühlt haben, nachdem ihr erstes Mal eben nicht weltbewegend war. Großartig!

Außerdem geht es um Konsens, der in meinen Augen, immer wieder vergessen wird. Man sollte immer, wirklich immer, egal wie lange man schon in einer Beziehung ist oder nicht, fragen ob es in Ordnung ist jetzt Sex zu haben. Und erst wenn ein eindeutiges „Ja“ erfolgt, dann haben beide Spaß an der Sache. Ein „Nein“ bleibt ein „Nein“ und sollte auch als solches akzeptiert werden. Ein Ehering gibt keine allgemeingültige Einverständnis zum täglichen Sex und das sollte auch jungen Menschen vermittelt werden.

Noch ein paar Worte zur Gestaltung des Buches: es ist wirklich ansprechend und toll illustriert. Es gibt Zeichnungen, Muster und Darstellungen, die sich durch das komplette Buch ziehen und auch die Kapitel begleiten und untermalen. So nimmt es dem Buch ein bisschen dieses „Sachbuch“ / „Fachbuch“ Atmosphäre, denn es lockert alles etwas auf. Natürlich tut auch Hannah Wittons ansprechender Schreibstil sehr viel dafür, dass man sich überhaupt nicht fühlt, als würde man ein Sachbuch lesen. Es ist so erfrischend auf diese Weise aufgeklärt zu werden. Ich habe zwar nicht komplett neue Dinge für mich selbst erfahren aber werde das Buch definitiv einmal meinen Bio-Lehrerinnen Freunden zeigen und ihnen vorschlagen, damit im Aufklärungsunterricht zu arbeiten. Es wäre mir wirklich eine Freude zu wissen, dass einige junge Menschen wirklich mit einem ganz anderen Bewusstsein aufgeklärt werden.

Fazit

Ein wahrhaftig großartiges Aufklärungsbuch, das nicht nur durch ihre Gestaltung und den lockeren Schreibstil besticht, sondern auch mit der Auswahl der Themen. Die wichtigsten Dinge werden angesprochen, es gibt Own-Voices Repräsentation und es ist ein Sachbuch, das ohne erhobenen Zeigefinger auskommt. Junge Menschen können so unglaublich viel daraus lernen und auch ältere Leser
innen können noch Neues mitnehmen. Ich hatte unfassbar viel Spaß beim Lesen und werde das Buch definitiv immer und immer wieder empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.07.2019

Tolles Buch, wichtige Thematik

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Als ich das Buch vom Verlag zugeschickt bekam, war ich überrascht. Zumal weil ich keine Post erwarte habe, aber auch über das Buch generell. Da ich es in der Verlagsvorschau in die Kategorie "Aufklärung" ...

Als ich das Buch vom Verlag zugeschickt bekam, war ich überrascht. Zumal weil ich keine Post erwarte habe, aber auch über das Buch generell. Da ich es in der Verlagsvorschau in die Kategorie "Aufklärung" für mich einsortiert hatte, hatte ich es nicht auf der Liste von Büchern die ich haben möchte. Demanch war ich erstmal perplex. Was soll ich, Ende 20, mit einem Buch über sexuelle Aufklärung ? Das Thema hatte ich schon...Aber das Buch ist mehr als nur sexuelle Aufklärung. Es ist nicht das, was man im Biologieunterricht gelernt hat oder von den Eltern erzählt bekommen hat. Es ist eher das, was man mit seinen besten Freunden hinter vorgehaltener Hand getuschelt hat.
Es geht um viel mehr als nur Sex. Es geht um LGBTQ+, Pornos, Selbstwahrnehmung, Pornos und viel mehr. Themen, über die man nicht redet. Vor allem nicht in der Schule. Also zu meiner Schulzeit zumindest. Doch diese Themen sind einfach wichtiger. Eben da sie oft leider tot geschwiegen werden. Das Buch ist wirklich unverblümt und sehr direkt geschrieben. Auch für Erwachsene ein gutes Buch, um vielleicht auch nochmal mehr über gewisse Dinge zu erfahren. Durch diese direkte Art, ist das ganze Buch recht locker geschrieben und kein steifes Aufklärungsbuch.
Fazit
Nicht nur ein wichtiges Buch für Jugendliche sondern auch für Erwachsene. Klare Empfehlung !
5 von 5 Büchern

Veröffentlicht am 14.03.2019

Für alle Wissenshungrigen Pubertierenden und vielleicht auch darüber hinaus

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Die Autorin Hannah Witton, die selbst immer schon sehr neugierig über das Thema Sex nachgedacht hat, nimmt auch in ihrem Buch kein Blatt vor den Mund. Das tolle daran ist, das sie sehr viele verschiedene ...

Die Autorin Hannah Witton, die selbst immer schon sehr neugierig über das Thema Sex nachgedacht hat, nimmt auch in ihrem Buch kein Blatt vor den Mund. Das tolle daran ist, das sie sehr viele verschiedene Themen anspricht und darauf auch offener und genauer eingeht ohne zu ausfallend oder abwertend zu werden, denn bei manchen Jugendlichen Ratgebern ist das leider oft der Fall und so wird ein falsches Bild vermittelt. In diesem Buch ist das nicht so.
Die Themen greifen vom ersten Mal, LGBTQ+, Selbstbefriedigung sowie Sex shaming bis hin zur wichtigen und oft vergessenen Verhütung. In den verschiedenen Bereichen kommt nicht nur Hannah selbst zu Wort, sondern auch einige Follower ihres YouTube Kanals, so entsteht ein bunter Mischmasch aus verschiedensten Meinungen und Erfahrungen. Dabei wird vermittelt, das jeder anders beim Thema Liebe und Sex empfindet und das man nicht sagen kann "das ist normal und das ist unnormal", denn so was gibt es bei diesem Thema nicht und genau das betont sie immer wieder.

Die gesamte Aufmachung des Buches ist sehr locker gehalten und nimmt damit vielleicht auch ein bisschen das Pubertäre Schamgefühl beim lesen. Die Kapitelanfänge sind mit Schnörkeln und auffälligen Kritzelein gestaltet und auch zwischendurch gibt es mal eine Sicht auf ein Chatgespräch oder eine kleine Liste. Natürlich darf auch die allseits bekannte Kritzellei über die Geschlechtsteile von Mann und Frau nicht fehlen, ein bisschen wie im Biologie Unterricht nur eben für einen ganz persönlich. Mir gefällt Hannahs Ehrlichkeit beim Schreiben, sie erzählt von sich und ihrer Erfahrung und zeigt somit, das man sich für nichts schämen sollte und erklärt dabei alle Kunterbunten Ausrichtungen der Sexualität. Auch das Kapitel über die Verhütungsmittel hat mir sehr gut gefallen, diese sind in einer Tabelle übersichtlich aufgelistet und geben recht genaue Erklärung, wie das Mittel genau wirkt, wie es angewandt wird und wie sicher es sein sollte.

Am Ende findet der interessierte Leser noch ein paar weitere Anlaufstellen. Die Altersempfehlung von 14 Jahren finde ich gut angesetzt, da vieles gerade im Bereich LGBTQ+ sehr umfangreich beschrieben ist und den ein oder anderen Kopf noch zum rauchen bringen kann, da sehr viel Input folgt :)

Fazit

Ein interessanter Jugendratgeber mit einer offenen, sympatischen Autorin und allem wissenswerten was man seine Eltern vielleicht nicht unbedingt fragen möchte.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Gut für den ersten Überblick

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Das Buch “Untendrumherumreden – Alles über Liebe und Sex” aus dem Carlsen Verlag erreichte mich kurz vor der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Es hat also ehrlich gesagt ein bisschen länger auf meinen ...

Das Buch “Untendrumherumreden – Alles über Liebe und Sex” aus dem Carlsen Verlag erreichte mich kurz vor der Leipziger Buchmesse in diesem Jahr. Es hat also ehrlich gesagt ein bisschen länger auf meinen SuB gelegen, da ich mit dem Buch zunächst nicht so viel anfangen konnte. Mir persönlich gefällt das Cover nicht wirklich gut, es spricht mich nicht an. Irgendwie ist mir das alles zu wild.

Nun war es aber so, dass wir letztens ganz allgemein über solche Begriffe wie “Inter, Trans, etc.” gesprochen haben und feststellen mussten, dass niemand von uns wusste, was sie eigentlich bedeuten. Ich ehrlich gesagt auch nur das, was ich am Rande bei Twitter mitbekomme. In meinem privaten Umfeld sind alle Menschen (soweit ich das weiß) heterosexuell und cisgender (ein Begriff, den ich zwar im Internet schon öfter gelesen, aber erst in diesem Buch verstanden habe). Also sprich in heterosexuellen Beziehungen und fühlen sich dem Geschlecht zugeordnet, dem sie bei ihrer Geburt zugeordnet wurden. Es wird erklärt, dass das biologische Geschlecht vom sozialen Geschlecht abweichen kann. Das fand ich sehr interessant.

Also, ich muss zugeben, dass diese ganzen Begriffe für mich absolutes Neuland sind, da sie mich im Alltag so gut wie nicht berühren. Die Autorin kennt sich in diesen ganze Begrifflichkeiten aus und das merkt man auch bei ihrer Beschreibung. So ganz ist mir nicht alles klar geworden, aber vielleicht kann man Einiges auch nicht bis ins Letzte Nachvollziehen, wenn man sich selbst nicht in diese Kategorie einordnet bzw. nicht tiefer damit auseinander gesetzt hat. Einiges muss man vielleicht einfach akzeptieren. “Untendrumherumreden” ist auf jeden Fall gut, um erstmal einen Überblick zu bekommen.

Daneben geht es in diesem Buch um Beziehungen und was eine gesunde und eine weniger gesunde Beziehung ist. Das Kapitel fand ich mega wichtig. Gerade für junge Mädchen. Spannend fand ich, dass Hannah auch an Beispielen aus aktuellen Jugendromanen oder Filmen die Problematik erklärt. Ich muss gestehen, dass ich trotzdem weiterhin die Liebesschnulzen schauen werde und dahin schmelze, wenn er vor ihrem Haus rumhängt, weil er ohne sie nicht mehr leben kann. Aber, ich denke, dass ich auf jeden Fall dafür sensibilisiert wurde, warum das oben im echten Leben ein sehr problematisches Verhalten darstellen würde. Das Kapitel war schon extrem erhellend.

Genau in diesem Kapitel merkt man übrigens auch, dass Hannah Witton nicht den erhobenen Zeigefinger auspackt. Sie sagt eben nicht, dass man diese Liebesschnulzen jetzt nicht mehr lieben darf. Sie weist einfach auf das hin, was man sonst eventuell gar nicht wahrnehmen würde und sensibilisiert dafür. Nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten geht es in diesem Buch um das erste Mal, Selbstbefriedigung, Körperwahrnehmung und die Liebe. Es geht aber auch um Vergewaltigung, wo fängt Vergewaltigung bzw. ein sexueller Übergriff bereits an und was kann das Opfer tun? Es geht auch ums “Nein” sagen und dass ein “Nein” zu jederzeit, an jeder Stelle zu tolerieren ist. Ganz wichtige Aussage!

Hannah Witton empfiehlt ihr Buch für Mädchen ab 14 Jahren und ich denke, dass sie damit genau richtig liegt. Das Buch ist mit den vielen Kritzeleien im Innenteil so aufgemacht, dass man es gerne zur Hand nimmt.

Von mir gibt es für “Untedrumherumreden” 4 Sterne.