Die Neufassung enthält rundgerechnet 1111 Wörter, alle natürlich verknüpft mit unseren zentralen Themen Alter, Jugend und Kindheit. Die Zeitschrift Jugendhilfe machte die 1. Auflage zum Buchtipp des Monats; der Rezensent fasste vor 10 Jahren in der Ausgabe 6/2010 zusammen:
„Lehrreiches vergnüglich – Vergnügliches lehrreich“.
Es geht im Text um young and old, um Babys, Teenager sowie SeniorInnen, um menschliche Reife¬prozesse, Rollen, Riten, und „Fa¬mi¬lien¬¬¬an¬gelegen¬heiten“, um Szenen und (Un-)Moden. Viele Begriffe haben meh-rere Bedeutungen: Missverständliches wird somit auf-geklärt.
Die Definitionen erfolgen überwiegend sachlich voll seriös. Wenn es um Jugend geht, sind sie ziemlich umfänglich. Was ist bitte eine Juleica? Doch entdeckt man im Lexikon auch ziemlich schräge Begriffserklä-rungen: dann geht es wie bei BiVi, Newbie oder PoC um Jugendsprache, um regionale Dialekte und/oder um böse Schimpf¬wörter wie z. B. Räff:
Man ist verwirrt, staunt, lernt dazu und hat Spaß.
Autor Manfred Günther schreibt pädagogisch-psychologische Fachbücher – nach 35-jähriger Berufs¬praxis in der Jugendhilfe sowie Gewaltprävention. Der Bochumer Junge lebt seit 50 Jahren in Berlin, auch bei Bad Doberan und oft auf La Palma.
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Lesejury-Facts
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Ich weiß nicht, ob es drinsteht: das Buch gehört aufs Klo, nicht hinein, und man kann "täglich" blättern. Nach 1250 Stuhlgängen ist der Mensch voll und leer. Die Geschichtchen und Anekdoten, man vergisst ...
Ich weiß nicht, ob es drinsteht: das Buch gehört aufs Klo, nicht hinein, und man kann "täglich" blättern. Nach 1250 Stuhlgängen ist der Mensch voll und leer. Die Geschichtchen und Anekdoten, man vergisst sie.
Aber wer diesen Humor hat, kommt auf seine ihre Kosten.
Das halblustige Lexikon zielt zunächst mal auf Leser*innengruppen, die selbst alt sind und/oder sich mit Kindheit und Jugend befassen. Es handelt sich nicht um ein Jugendwörter-Buch und auch nicht um Jugendlektüre ...
Das halblustige Lexikon zielt zunächst mal auf Leser*innengruppen, die selbst alt sind und/oder sich mit Kindheit und Jugend befassen. Es handelt sich nicht um ein Jugendwörter-Buch und auch nicht um Jugendlektüre (es spricht nichts dagegen, aber erfahrungsgemäß...). War die erste eigenständige Auflage 2010 bei Rabenstück vor allem wegen der Buchgröße WPK 10x14 und der kleinen Buchstaben so gar nicht präsentabel, so wird diesmal ein angenehm großes Taschenbuch (11x18) mit Studiermöglichkeit auch in der S-Bahn oder auf der Toilette, oder mit Nachttischlampe ohne Lupe verlegt. Der Umfang der definierten Wörter ist von 700 auf 1250 angewachsen. Wer ins Detail gehen möchte: sehr umfänglich hat das online-Portal "socialnet" das "Wörterbuch Jugend - Alter" rezensiert, mit beispielhaft vielen Auszügen, Textprobem und gekonnten Kommentaren.
2020 zeigt Günther, ein bekannter Pädagogischer Psychologe, nicht nur ein mehr an Wörtern, sondern auch wesentlich seriösere Definitonen und Zuordnungen. Denn gerade, wenn man sich um Lockerheit und Humor bemüht, muss alles stimmig sein: Hintergrund und Geschichte des Wortes, Relevanz und schließlich das spezielle Augenzwingern .
Ich wusste weder, was ein "Achtgroschenjunge" ist, noch was ein "Perhuhn" hier zu suchen hat.
Etwas 1/3 der Wörter sind englischstämmig, wie "Mansplaining" oder "Dawning Realism". Zahlreiche Rockbands werden erwähnt und Literaten wie Hornby oder Shaw zitiert. Zu den 15 hervorgehobenen Hauptbegriffen erscheinen Sprüche/Quotes, was mir am besten gefallen hat: "Jugendsünde? - Wenn man jung ist und sie verpasst..."
Heimdall ist zwar ein kleiner Verlag, aber kein Bezahl-BoD; es werden kleine Auflagen verlegt bei niedirgen Druckkosten. Buchhandel und Amazon sind einbezogen.
Ich besitze verschiedene gedruckte Lexika, die ja von den online-Versionen verdrängt werden. Auch Wikipedia trägt dazu bei. Manfred Günther ist offenbar Wikipedia-editor und zeigt in seinem Buch auf dem Hintergrund nicht nur Spezielleres, sondern auch seltenere Begriffe und Schimpfwörter.
Auch was gut ist, kann besser werden: Nicht alle Karikaturen von Stuttmann treffen aus meiner Sicht den Sachverhalt, und sie wirken formal und inhaltlich manchmal etwas angestaubt. Der Text selbst ist aber sehr aktuell (siehe "Greta") und berücksichtigt aber zum Glück nicht das Corona-Thema. 10 gut investierte Euro. Da man ein Lexikon nicht "liest" hat man viele Monate was davon.