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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2020

Nicht ganz so einfach, wie man denken mag!

Leckerschmecker - Hauptsache Herzhaft
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Es muss nicht immer die große Sterneküche sein, aber schmecken muss es immer! Wer es satt hat, auf Kalorien, Kohlehydrate oder sonstige Dinge zu achten, aber schlau genug ist, sich in Maßen statt in Massen ...

Es muss nicht immer die große Sterneküche sein, aber schmecken muss es immer! Wer es satt hat, auf Kalorien, Kohlehydrate oder sonstige Dinge zu achten, aber schlau genug ist, sich in Maßen statt in Massen an den Leckereien zu bedienen, wird dieses Buch lieben. Obwohl ich schon früh auf der „Internet-Welle“ mitgeschwommen bin, lassen mich You-Tube-Videos meist recht kalt. Ich lese lieber, statt zu gucken. So wurde ich auf „LeckerSchmecker“ durch meinen Mann aufmerksam. Für mich ein Riesengewinn, dass es inzwischen auch Rezeptbücher davon gibt! Für alle Fans von Videos gibt es zu jedem Rezept den QR-Code für das Video. So ist allen gedient!

Wer wie ich lieber selbst den Pizzateig herstellt, kann natürlich den Fertigteig dadurch ersetzen. Beim Blätterteig bin ich, ich gebe es zu, auch gern bequem und kaufe ihn fertig. Dafür reibe ich meinen Käse lieber selbst, weil ich keine Trennmittel im Essen haben mag. Kurz – man kann alle Zutaten, die man als nicht so perfekt betrachtet, locker ersetzen. Aber so, wie die Rezepte abgedruckt sind, sind sie alle recht schnell und mit nicht allzu viel Aufwand selbst nachzumachen. Die Kombinationen sind jung, frisch, wild, überraschend, frech und oberlecker! Der Hammer aber ist, dass sie alle auch optisch total außergewöhnlich sind. So eignen sie sich super für Partys oder Pärchenabende, für Spieleabende, Kindergeburtstage oder eben einfach für sich selbst. Die Zutaten sind in jedem Lebensmittelgeschäft leicht zu bekommen. Außergewöhnliche Zutaten braucht man hier nicht.

Mir gefällt super, dass die Zutaten immer so aufgelistet sind, als würden sie mit Kreide auf einer Tafel geschrieben sein. Die Zubereitungsschritte sind verständlich, knapp und bündig. Dazu gibt es eine Reihe Fotos, die regelrecht selbstredend sind. Und, wie bereits erwähnt, der QR-Code zum Video, ist unter jedem Rezept angegeben.

Es wird, wie eingangs gesagt, viel mit Fertigteigen gearbeitet. Ebenfalls wird viel, viel Käse verwendet. Bei manchen Rezepten muss man mitdenken – beispielsweise bei der Spinatsonne. Wie sie „gebastelt“ wird, ist klar beschrieben. Aber wie man sie dann auf ein Backbleck bekommt, ohne dass sie kaputt geht, ist mir ein Rätsel. Ich mache sie deshalb auf einer Backfolie, sodass ich diese komplett aufs Blech ziehe kann. Will sagen – für absolute Kochanfänger ist das Buch weniger geeignet. Man muss schon eine Ahnung haben, damit man gewisse Fehler bzw. Probleme von Anfang an vermeidet. Mengenberechnungen unterliegen natürlich dem Hunger und dem Essvermögen der zu verköstigenden Personen, das Würzen muss man auch dem eigenen Geschmack anpassen – meiner Meinung nach ist das völlig normal.

Alles in allem ein wunderbares Buch für ausgefallene, herzhafte Gerichte, dem ich gerne vier Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Jack the Ripper heute

Die Blutlinie
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Smoky Barrett hat ein gewaltiges Päckchen zu schleppen. Der Tod von Mann und Kind hat sie zu einem psychischen Wrack gemacht. Die Arbeit als Ermittlerin ist ihr einziger Halt. Dann wird ihre Freundin ermordet ...

Smoky Barrett hat ein gewaltiges Päckchen zu schleppen. Der Tod von Mann und Kind hat sie zu einem psychischen Wrack gemacht. Die Arbeit als Ermittlerin ist ihr einziger Halt. Dann wird ihre Freundin ermordet und die Psyche von Smoky noch mehr strapaziert. Doch es kommt noch schlimmer – Smoky hat es mit einem Serienmöder zu tun, der sich als Nachkomme von Jack the Ripper sieht, Jack Junior. Er spielt ein perfides Spiel mit ihr und verlangt ihr alles ab – bis weit über die erträglichen Grenzen hinaus …

Ja, was soll ich lang drumrumreden – dieses Buch ist nichts für zarte Gemüter. Einige Szenen sind sehr blutig und extrem brutal. Das mag ich nicht so sehr, aber hier ist es im Kontext stimmig und wird nicht ganz so „lüstern“ geschildert, wie das bei anderen Autoren gern mal ist. Auch Smokys Seelenleben ist für den Leser nicht so prickelnd. Doch schafft es Cody Mcfadyen, dass man sich nicht selbst mit ins tiefe, schwarze Loch stürzt, sondern einfach versteht, wie es in Smoky aussieht.

Momentan bin ich von Thrillern ein bisschen übersättigt. Sie ähneln sich zu sehr oder sind zu politisch für meinen Geschmack. Der erste Teil der Smoky-Barrett-Reihe hat mir aber so gut gefallen, dass ich erst mal dranbleiben werde. Besonders mag ich die Ich-Perspektive. Ich lasse mir gern von Smoky erzählen, was geschehen ist. Sie jammert nicht, spielt vieles oft herunter und ist sehr offen und sehr ehrlich. Manchmal wird die Sprache ein bisschen vulgär und primitiv, doch dann immer in Situationen, zu denen es passt. Wer aufmerksam liest, spürt die schwache, zarte und verletzliche Seite von Smoky. Und genau damit hat mich der Autor gekriegt. Meine Seele zeigt sich solidarisch mit Smoky.

Die Entwicklung des Falles und der Figuren gefällt mir ebenfalls. Der Spannungsbogen steigt sehr langsam an, aber dann wird es heftig. Gerade die relative Ruhe am Anfang gefällt mir sehr – sie hat nichts mit uninteressant oder langweilig zu tun. Es ist eher eine logische Sachlichkeit, die unspektakulär, aber sehr realistisch ist.

Insgesamt also mag ich diesen ersten Band sehr. Dennoch ziehe ich einen Stern ab – einfach, weil das Buch wirklich extrem grausam ist und ich hoffe, dass die weiteren Bände ein bisschen „weicher“ sind.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Ein außergewöhnliches Jugendbuch – optisch und inhaltlich

Frankly in Love
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Franks Eltern sind sehr streng. Die Tochter wurde verstoßen, als sie einen Farbigen geheiratet hat. Auch Frank darf sich nur mit Freunden umgeben, die ebenfalls koreanisch sind, wie seine Familie. Grade ...

Franks Eltern sind sehr streng. Die Tochter wurde verstoßen, als sie einen Farbigen geheiratet hat. Auch Frank darf sich nur mit Freunden umgeben, die ebenfalls koreanisch sind, wie seine Familie. Grade in Amerika, wo Rassenhass und Konservatismus weit verbreitet sind, mutet das schon seltsam an, wenn „Nicht-Amerikaner“ so denken und handeln. Frank bleibt also nichts anderes übrig, als auf einen Trick auszuweichen: Mit seiner Kindheitsfreundin Joy spielt er seinen Eltern eine Beziehung vor, um sich mit anderen treffen zu können. Die Idee ist nicht schlecht, aber natürlich kommt alles ganz anders …

Manchmal ist es schwer, als Erwachsener ein Jugendbuch zu bewerten. Hier ist so ein Fall. Der Sprachstil ist mir ein bisschen zu amerikanisch-authentisch. So strengt das lesen zwischendurch wirklich ein bisschen an und ich brauchte ein bisschen länger, um in die Story hineinzukommen. Mit der Zeit findet sich das aber und ich hab es wirklich gern gelesen.

Im Grunde erlebt der Leser mit Frank dessen letztes Highschool-Jahr. Das ist unterhaltsam und man erlebt die typischen Dinge, die Teenager in dieser Zeit eben durchmachen. Insofern ist das Buch recht still und unaufgeregt, dennoch nicht uninteressant. Vor allem, weil ohne großem moralischem Zeigefinger wichtige Themen aufgezeigt werden, die die Leser nicht nur im Teenageralter betreffen und denen sie immer wieder begegnen. Freundschaft, Familie, Erwachsenwerden, eigene Entscheidungen, Klischeedenken, Vorurteile, Akzeptanz und vieles mehr wird angesprochen und es werden auch Lösungen aufgezeigt: gute und weniger gute.

Der Stil von David Yoon ist gewöhnungsbedürftig, da er die Emotionen nicht „liefert“, sondern dem Leser überlässt, was und wie intensiv er fühlt. Das ist schwierig, denn ein bisschen geleitet werden wäre nicht ganz so falsch. Dennoch finde ich die Idee gar nicht falsch, denn gerade die Zielgruppe möchte nicht so sehr „bevormundet“ werden. So sind es dann vielleicht „leise Gefühle“, denn nicht jeder Teenager ist „laut“. Für mich stimmig und schön.

Insgesamt also ein Buch, das meiner Meinung nach für die Zielgruppe sehr gut gelungen ist. Da ich darüber hinaus bin und sich vieles verändert hat in den Jahren zwischen meiner Jugend und heute, gebe ich vier Sterne, empfehle das Buch aber „nur“ jenen Jugendlichen, die tiefgründigere Bücher bevorzugen.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Der Mensch sorgt selbst für seinen eigenen Untergang

Leben
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Mark Brenner hat den Auftrag, die Ursache für die Schließung des Kruger-Nationalparks herauszufinden. Was er sieht, lässt Schlimmes ahnen. Auch in Deutschland findet er Hinweise darauf, dass ein unvergleichliches ...

Mark Brenner hat den Auftrag, die Ursache für die Schließung des Kruger-Nationalparks herauszufinden. Was er sieht, lässt Schlimmes ahnen. Auch in Deutschland findet er Hinweise darauf, dass ein unvergleichliches Artensterben begonnen hat – und auch die Menschheit nicht unbehelligt bleibt. Er trifft auf Fabian Nowack, der in einer Studie auf Rettung hofft. Während die Pandemie voranschreitet, spielen Mächte mit dem Leben …

Wissenschafts-Thriller sind immer so eine Sache. Ich persönlich kann die nur wohldosiert und mit sehr viel Ruhe lesen. Uwe Laub kann sehr sachlich schreiben. Das passt natürlich hervorragend zu diesem Genre. Dennoch fehlt es ihm nicht an Tiefe und Spannung. Die Erklärungen, die nötig sind, schläfern nicht ein und sind nicht knochentrocken, sodass man auch als Nicht-Wissenschaftler gut unterhalten wird. Allerdings bleibt der Leser so doch etwas distanziert und baut nur schwer eine Beziehung zu den Figuren auf.

Die Themen in den einzelnen Strängen drehen sich um Korruption, Mord, Vertuschung, Intrigen, Macht, Umweltzerstörung mit ihren ganzen Folgen und in allen Varianten. In Anbetracht der gerade herrschenden Pandemie ist die Lektüre des Buches mehr als brandaktuell und beängstigend. Die gewählten Schauplätze steigern die Dramatik noch zusätzlich.

Eine wirklich super gute Idee finde ich die jedem Kapitel vorangestellten Meldungen aus diversen Quellen. Natürlich sind diese frei erfunden, aber sie lassen die Story noch echter wirken – nicht zuletzt, weil jeder von uns die meisten dieser Quellen kennt und für mehr oder weniger seriös erachtet.

Die Mischung der Figuren ist ebenfalls gelungen. Es ist ein realitätsnaher Mix, sodass man gut in die Story eintauchen kann. Zwar werden auch ein paar Klischees bedient, aber das stört mich schon deshalb nicht, weil kein Mensch ganz frei von Klischeevorstellungen ist.

Etwas schade finde ich, dass im grandiosen Showdown der Protagonist einen dummen Fehler macht, der nicht mal mehr Schulkindern passieren würde. Das hätte so nicht sein müssen. Insgesamt aber fand ich dieses Buch sehr plausibel und fesselnd und deshalb gebe ich vier Sterne.

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Veröffentlicht am 02.05.2020

Dieses Buch sollten alle Eltern zu Hause haben!

Die Familienschatzkiste
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Dies ist ein Mitmach-Buch, insofern ist ein eBook etwas schwierig. Das eine oder andere geht damit ganz schlecht, z.B. das Ausmalen der Familie gleich am Anfang zur Übung. Aber das Buch ist ein Begleiter ...

Dies ist ein Mitmach-Buch, insofern ist ein eBook etwas schwierig. Das eine oder andere geht damit ganz schlecht, z.B. das Ausmalen der Familie gleich am Anfang zur Übung. Aber das Buch ist ein Begleiter für viele Jahre. Die ganze Familie findet darin Anregungen für kleine, mittlere und ein bisschen größere Projekte, Spiele, Geschichten, Bastelideen, Rezepte, Wissenswertes rund um Jahreszeiten, Tiere, Pflanzen, Feiertage, Feste – es ist einfach proppenvoll mit Spaß!

Man kann immer wieder darin blättern und Neues entdecken. Schön nach Jahreszeiten gegliedert finden sich passende Ideen für jedes Alter. Natürlich kann man auch im Winter Sommerideen umsetzen, so das machbar ist – es gibt keine Regel, außer Spaß und Freude zu haben.

Die Vorschläge sind zumeist schön kurz formuliert und setzen auch öfter darauf, nur ein Anstoß zu sein und die Familie die Idee selbst auszuarbeiten. Für meinen Geschmack hätten mehr Fotos dabei sein dürfen, denn die machen gerade Kids doch immer eher neugierig, als Texte. Und die Auswahl fällt dann auch leichter.

Besonders schön ist, dass viele Ideen mit Aktivsein zu tun haben. Man muss dafür raus in die Natur und das ist wohl heutzutage für manche ein Problem. Umso schöner, dass hier Ideen zu finden sind, die einen „Grund“ geben, raus zu gehen. Man hat ein Ziel vor Augen, und wenn es nur ist, Kastanien oder Blätter oder Blumen zu sammeln, um damit zu Hause zu werkeln. Auch auf die Vögel zu lauschen ist mehr, als nur ein Zeitvertreib – es bringt den Kids (und auch so einigen Eltern) die Natur näher und zwingt zu einer sehr positiven Entschleunigung und Ruhe.

So ist das Buch tatsächlich eine kleine Schatzkiste. Wenn Mama und Papa ein wenig „vorarbeiten“, sind besonders viele Vorschläge recht fix umsetzbar. Jede Wette, dass die Kids öfter mal sagen werden: „Lass uns in die Schatzkiste gucken!“. Mir gefällt es. Bis auf die Meckerei mit den Fotos bin ich begeistert. Insgesamt also vier Sterne.

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