Von mir erhält "Love Curse - Lieben verboten" 2 von 5 Herzen. Die Wattpad Sensation konnte bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen und hat mich nach dem Lesen eher enttäuscht zurückgelassen. Im Kampf um die Liebe und mit einer außergewöhnlichen Gabe versucht die Hauptprotagonistin Rachel, eine Nachfahrin des Liebesgottes Eros, ihren Schwarm Ben zu retten und für sich zu gewinnen. Die Thematik erschien mir zu Beginn äußerst interessant, verlor aber im Verlauf der Geschichte ihren besonderen Reiz. Zusätzlich hatte ich einige Probleme mit den Charakteren, die immer eine gewisse Distanz zu mir bewahrt haben. Die unscheinbare Hauptprotagonistin Rachel kommt einfach nicht aus sich heraus und ordnet sich lieber den anderen Charakteren unter. Bei der Liebesgeschichte fehlen mir die prickelnden Momente und auch die Handlungen habe ich insgesamt als hektisch und unüberlegt wahrgenommen. Ein Jugendbuch mit fantastischen Elementen, der mich leider nicht fesseln konnte.
Story ♥♥/5
Charaktere ♥♥/5
Gefühle ♥♥/5
Spannung ♥♥/5
Schreibstil ♥♥♥/5
Ende ♥♥♥/5
Das Leben der 16-jährigen Hauptprotagonistin Rachel ist vorherbestimmt: Sie besucht die Liebesgöttinnen-Schule, um ihre göttliche Gabe zu perfektionieren; nach dem Abschluss erhält sie einen Job, in dem sie ihre Gabe anwenden kann, um "Gutes" zu tun; sie findet einen Mann und zeugt Nachfahren, um die Gabe in dieser Welt zu sichern - denn Rachel ist eine Nachfahrin des Liebesgottes Eros und kann mit einem einzigen Kuss jedes männliche Wesen kontrollieren. Rachel ist ein schlaues und gewitztes Mädchen, sodass sie schon schnell für sich entschieden hat, dass die ach so himmlische Gabe eher ein verhängnisvoller Fluch ist! Rachel wird nämlich nie die wahre und grenzenlose Liebe erfahren, denn sobald sie einen Jungen küsst, ist dieser ihr willenloser Sklave, der ihr jeden Wunsch auf den Lippen ablesen wird. Als sie auf dem Weg zur Schule Ben trifft, wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein ganz normaler Teenager zu sein und Ben kennenlernen, doch ihre beste Freundin Marissa, die ihre göttliche Gabe gerne zum Spaß anwendet, kommt ihr zuvor und küsst Ben...
"In einem hat sie recht: Er sieht gut aus - selbst mitten in diesem Anfall, und das will etwas heißen.
Er ist nicht viel älter als ich. Und jetzt ist er Marissas Marionette. - S. 21
Gleich auf den ersten Seiten begleiten wir Rachel und ihre beste Freundin Marissa, die sich auf dem Weg zur Schule machen. Sofort fällt auf, dass die beiden Freundinnen kaum zueinander passen und die zarte Rachel sich eher der dominanten und zickigen Marissa unterordnet - und dieses Machtverhältnis zieht sich über die Hälfte des Romans und hat mich oft zur Weißglut gebracht. Marissa ist ein so falscher, egoistischer und giftiger Charakter, der ständig im Mittelpunkt stehen möchte. Als angebliche beste Freundin bringt sie viel Unruhe in den Roman und zerstört die Harmonie zwischen den anderen Charakteren. Ob von der Autorin gewollt oder ungewollt unsympathisch - Marissa ist mir bis zum Ende hin ein Dorn im Auge geblieben und hat mich unheimlich mit ihren spitzen und überheblichen Kommentaren genervt.
Auch Rachel, die sich das alles noch gefallen lässt, konnte mich nicht überzeugen. Neben ihrer Mutter, ihrer Freundin, Ben und anderen Charakteren erscheint sie immer sehr blass und unscheinbar. Im Verlauf der Geschichte entwickelt sich eine rasante Hetzjad, bei der Rachel Stärke beweisen und wichtige Entscheidungen treffen muss. Das junge Mädchen, das um ihren Schwarm und für die Liebe kämpft, handelt zwar mit ihrem Herzen, aber in ihren Aussagen und Handlungen überwiegt letztendlich doch die Unerfahrenheit und Naivität. Der aufgeweckte und attraktive Ben hat den gesamten Roman einen Pepp verliehen, jedoch konnte mich die Liebesgeschichte nicht fesseln und in den Bann ziehen. Insgesamt wirkte die Liebesgeschichte durch die göttliche Gabe sehr unrealistisch und gezwungen. Ständig werden Jungen zu Liebessklaven verwandelt, wodurch die Emotionen gänzlich verloren gegangen sind. Vor allem hat mir das Prickeln zwischen Rachel und Ben gefehlt und überhaupt ruhige Momente, in denen die Konzentration nur auf die beiden Charakteren gelenkt wird. Es gibt zwar einige süße Stellen, aber das Cover verspricht eindeutig mehr.
"Liebe ist die mächtigste Form der Magie", antwortete die Schwester. Ich kann das alles nicht mehr hören.
"Was wir tun, ist keine Liebe!", platzt es aus mir heraus [...] - S. 41
"Love Curse" lässt sich flüssig und schnell lesen, aber für meinen Geschmack ist der Schreibstil von Rebecca Sky zu hektisch. Der Leser springt von einer Handlung zur nächsten, die allesamt nur oberflächlich ausgearbeitet wurden. Zwischendurch hatte ich auch das Gefühl, dass Lücken vorhanden sind und ich irgendwas verpasst habe. Als dann noch die Theorie der Gesellschaft offenkundig wurde, dass sie statt Liebesgöttinnen "Vampir-Alien" vermuten, wurde das Ganze für mich einfach zu sehr ins Lächerliche gezogen. Das Ende ist unverhofft und verrät, dass es eine Fortsetzung geben wird. Nach diesem Cliffhanger muss es einfach weitergehen!